Das schwedische DIY-Computer-Gehäuse
Der schwedische Hersteller Teenage Engineering probiert sich ja gerne mal in Sachen ganz abseits der Synthesizer- und Beat-Maschinen aus. Nachdem man schon mit dem Möbelhaus IKEA zusammenarbeitete, folgt nun ein Produkt für alle PC-User. Mit Computer-1 hat das Unternehmen ein PC-Gehäuse entwickelt.
Teenage Engineering Computer-1
Zunächst fragt man sich natürlich, wie der Hersteller, der vor allem für seine Synthesizer bekannt ist, auf die Idee kam, ein eigenes Computergehäuse zu entwickeln. Wie so oft wurde hier aus der Not eine Tugend gemacht: Als Teenage Engineering vor einigen Jahren auf der Suche nach passenden Gehäusen für seine Rechner war, wurde man leider nicht so recht fündig, und so baute man kurzerhand ein eigenes Modell.
Laser Cutter, 6 mm Holz und aufgesprayte Farbe, ruckzuck war das Gehäuse, dass zu Anfang noch mit Holzstiften zusammengehalten wurde, fertig. So richtig funktionieren sollte es aber nicht, es folgten nämlich etliche Computer-Crashs, so dass die Schweden später auf Aluminium umsattelten. Nach weiterer Entwicklungszeit entstand so das heutige Computer-1-Gehäuse.
Was bietet das Teenage Engineering Computer-1?
Teenage Engineering liefert das vornehmlich in orange gehaltene, mit einigen schwarzen Elementen versehene PC-Case in Einzelteilen aus, also ganz im DIY-IKEA-Stil. Solide scheint das Gehäuse aber gebaut zu sein, denn es besteht aus beschichtetem Aluminium.
Das Gehäuse ist im Mini-ITX Format gehalten und bietet Platz für ein SFX-Netzteil sowie bis zu zwei Grafikkarten mit einer Länge von bis zu 180 mm.
Das Teenage Engineering Computer-1 ist ab sofort erhältlich, der Preis beläuft sich auf 195,- Euro.
Was unterscheidet denn dieses Gehäuse mit diesem Preis von anderen, günstigeren Gehäusen?
Bisher weiß ich, dass Gehäuse einen Einfluss auf die Lautstärke haben. Ist dieses besser? Gibt es noch andere interessante Faktoren?
@Woody Kühlungsmöglichkeiten, Anzahl und Qualität der USB-Hubs und verschiedene Größen von Mainboards und Netzteilen. Hier ist man z.B. auf ein ITX-Board festgelegt (eher unproblematisch) , aber eben auch auf ein SFX-Netzteil, da ist die Auswahl eher klein.
Mein bisher angenehmstes Gehäuse war ein IN WIn 301, da hat wirklich fast alles gestimmt (also auch Kabelführung, Kühloptionen, Verarbeitung usw.)
Das dürfte auch der Grund sein, warum Medion teilweise das InWin verbaut.
Die Henkel wurden wohl vom MacPro übernommen. Farbe gefällt mir. Das zurrückgesetzte Blech mit dem USC C Anschluß wirkt allerdings wie gewollt und nicht gekonnt. Nur ein USB C Anschluß zeigt auch in die falsche Richtung.
@Tai Wenn man sich mit USB-c hinten auch zufrieden gibt, hängt es ja immer noch vom Board ab, wieviele Anschlüsse dieser Art vorhanden sind. Und immer Vorsicht: USB-c ist nicht gleich Thunderbolt! Und in der Folge gibt es genau dafür auch ein Kabel, Adapter oder einen Hub zum Anschluß an die entsprechende USB-A Buchse.
Mit genau was ist das Aluminium beschichtet? Ich hab hier zwei Bifenix Prodigy (einer ist orange und sieht nicht unähnlich aus) die mit einer Softtouchlackierung behandelt wurde. Das ist mittlerweile nur noch eine einzige staubfangende klebrige Sauerei.
Nie wieder.
wenn es so gemacht ist wie bei den modularen, dann ist es pulverbeschichtet, also ganz ordentlich.
wesentlich weniger ordentlich ist allerdings die festigkeit der teile: die laschen müssen zur montage umgebogen werden und wenn man hier einmal die falsche richtung erwischt, dann ist die lasche auch schon ab. die geräte vermitteln immer den eindruck, dass die billigste erhätliche materialqualität verwendet wird.
ich werde keine produkte von TE mehr kaufen, denn obwohl technisch oft interessant, steht die praktische ausführung im krassen gegensatz zum aufgerufenen preis – leider!
@ludomir Das Problem mit den Laschen hatte ich schon vermutet. Die Teile sind aus Aluminium, das als Material eben nicht die Elastizizät von Stahl hat. Beim Biegen reißt das innere Gefüge, bei unlackiertem Aluminium kann man das an der Biegestelle sogar teilweise sehen.
Entweder ignorieren die Designer der Firma so etwas absichtlich, oder die haben schlichtweg keine Ingenieure/Entwickler mit Grundkenntnissen am Start.
Es feheln auch offenkundig Grundlagen bezüglich PC-Gehäuse – der Kasten ist im Leben nicht staubdicht zu bekommen.
“Function follows form”, würde ich sagen. Hauptsache Design.
Hi, diese grauslichen softtouch Lacke bekommt man gut mit isopropanol runter. Hab einen Waldorf Pulse der hat leider auch diese Oberfläche.
Wenigstens sind die Griffe zum Wegwerfen gleich mit dabei.
Solche Henkel hatten schon die Deckel von Ommas Kochtopf – daher hats vermutlich auch Apple ;-)
Aber mal Scherz beiseite: Was erwartet man denn? „von Jugendlichen Knostruiert“ ist da halt Programm. Während man über die Farbe noch debattieren könnte, ist der Rest, zumindest für den Musiker unter uns, eher Spielzeug. Dass da drin 2 dicke Grafikkarten Platz finden und WIRKLICH! ihre Abluft loswerden sollen, soll uns im (Home-)Studioalltag nicht tangieren. Wir zocken ja nicht – also simple GraKa. Aber dass ausgerechnet SFX-Netzteile da rein müssen?! Das machts halt auch nicht preiswerter. Und bei „preiswerter“ sind wir beim richtigen Thema: Die Immer-klamme-Musikerhosentasche muß halt auch 200 Euro für das leere Gehäuschen hinlegen. Der Preis scheint mir auch für Teenager gemacht zu sein. o_O
Man kann also festhalten:
Schickes Hipsterteil für PC-Bauer mit Hang zu minimalinvasivem Zusammenbau.
Für weit weniger als 200 Flocken gibt es schön „hässliche“ Gehäise mit Geräuschdämmung UND Netzteil.
Und wenn Oma ihre Henkel sucht – die sind jetzt am MacPro.