ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: 1010music Bento 1.1.1, Sampling-Groovebox

Das neue Sampling-Flagship von 1010music

27. Juni 2025
1010music Bento test

1010music Bento 1.1.1, Sampling-Groovebox

Rechtzeitig zur Superbooth 2025 in Berlin präsentierte 1010music ein neues Mitglied seiner Desktop-Serie: den 1010music Bento. Größer, kraftvoller, aber auch teurer – das kalifornische Unternehmen macht mit ihrem Flagship-Sampler einen Schritt in neues Terrain und bleibt gleichzeitig seinem Anspruch treu: „Power in small packages“. Wie auch der kleine Bruder Blackbox und die Geräte der nanobox-Reihe vereint der Bento auf kleinem Raum vielfältige Möglichkeiten zum mobilen, kreativen Arbeiten ohne Computer: Sampling und Sequencing, granulare Synthese sowie eine intuitive Bedienung via 7“-Touchscreen. Im Test bot der 1010music Bento viel Spaß, aber auch Stirnrunzeln – denn eins ist klar: Zum perfekten Workflow fehlt dem Gerät momentan noch einiges. Aber lest selbst!

Vorwort

ANZEIGE

Kurz nach Veröffentlichung unseres Testberichts hat der Hersteller 1010music ein neues Update für den Bento zur Verfügung gestellt. Dieses haben wir mittlerweile getestet und den Artikel am 08.07.2025 upgedatet.

Grundlage des Testberichts ist nun Firmware-Version 1.1.1.

Kurz & knapp

  • Intuitiver Workflow: Bedienung und Touchscreen überzeugen mit direktem Zugriff und gutem Flow.
  • Starke Klangqualität: 24-Bit-Sound, gute Effekte und kreative Möglichkeiten durch Granular-Engine.
  • Noch nicht ausgereifte Software: Viele wichtige Funktionen fehlen noch oder wirken unfertig, z. B. Count-In und Prelisten.
  • Vielfältige Anschlüsse: Ideal für DAW-less-Setups, aber schwer zugängliche Rückseite im Live-Betrieb.
  • Viel Potenzial: Gute Hardware mit Beta-Charakter, Updates verbessern das Gerät spürbar – 3 Sterne im Test.
Affiliate Links
1010music bento
1010music bento
Kundenbewertung:
(5)

1010music Bento

Der 1010music Bento im Studiotest

Was ist der 1010music Bento?

Der 1010music Bento ist ein mobiles All-in-one-Sampling-Studio mit flexiblen Sequencing-Optionen und zahlreichen Anschlussmöglichkeiten, wodurch er sich gut als Herzstück eines Desktop- oder mobilen Setups eignet.

Der Bento bietet acht flexible Tracks bei 24 Bit-Klangqualität, einen hellen 7“-Touchscreen und acht Endlos-Encoder. Die 16 anschlagsdynamischen Pads sind hintergrundbeleuchtet und reagieren auf Aftertouch.

1010music hat den Bento mit einer kompletten Granular-Engine des nanobox Lemondrop bestückt. Für die Sample-Sektion gibt es Multi-Sample-Instrumente, Loops und Slicer. Die eingespielten und programmierten Sequenzen kann mit einer szenenbasierten Arbeitsweise im Stile von Ableton Live anordnen und abfeuern.

Der Bento besitzt keinen internen Speicher, alle Samples liegen auf der microSD-Karte. Es gibt aktuell noch keine Möglichkeit, die Samples direkt über den USB-C-Anschluss zu laden, es muss direkt auf die microSD-Karte geladen werden.

ANZEIGE

Gemäß der 1010music-Philosophie sollen sich besonders Musiker und Performer angesprochen fühlen, die ohne Laptop und komplexe Kette kreativ Musik machen wollen. In DAW-less-Umgebungen sind 1010musics Desktop-Geräte daher sehr beliebt. Mit drei Stereo-Ein- und Ausgängen, dualen TRS-MIDI-Ein- und Ausgängen sowie USB-C-Host- und Device ist für eine umfangreiche und flexible Konnektivität gesorgt.

Leider liegt zum Zeitpunkt des Tests auch noch kein ausführliches Handbuch vor, lediglich ein Quick Start Guide, was alle Basics vermittelt.

1010music Bento

Ein schönes Stück Hardware: der 1010music Bento

Erster Eindruck des 1010music Bento

Auf der Superbooth 2025 in Berlin konnte man den 1010music Bento ja schon anschauen, anfassen und ausprobieren. Mein erster Eindruck ist jedenfalls überaus positiv: Der Bento sieht einfach gut aus. Das Design ist modern, aufgeräumt und geradlinig.

Das Gehäuse aus Kunststoff wirkt hochwertig verarbeitet und liegt, was die Handlichkeit angeht, genau im richtigen Bereich: nicht zu klein für lange, entspannte Arbeiten, aber auch nicht zu groß, um überall griff- und einsatzbereit zu sein. Das Gehäuse selbst und die Endlos-Encoder sind absolut fest und bieten keinerlei Spiel. Die Haptik vom Bento ist wirklich angenehm.

1010music bento groovebox test

Im Zentrum steht natürlich der großzügige 7“-Touchscreen, der nicht nur ausreichend hell und klar ist, sondern auch reaktionsschnell. Da das Display links und rechts einen schwarzen Rahmen hat und der Bildschirm somit etwas kürzer ist als die darüberliegende Leiste an Endlos-Encodern, sind die acht Tracks nicht genau unter den Encodern dargestellt, was aber in der Praxis kein Problem darstellt. Das Display stellt definitiv ein Highlight in der Bedienung des Bento dar.

Einen eingebauten Lautsprecher oder integriertes Mikrofon findet man beim Bento nicht, was aber in dieser Preisklasse mit der angesprochenen Zielgruppe auch nicht üblich ist.

Die Anschlüsse des 1010music Bento

Der 1010music Bento zeigt seinen Flagship-Charakter nicht zuletzt mit seiner umfangreichen Anschlussvielfalt, die ihn zum Schaltzentrum eines DAW-less-Setups befähigt, sowohl für Studio, Bühne als auch unterwegs. Alle Anschlüsse sind in 3,5-mm-Miniklinken-Ausführung.

1010music bento groovebox test

Audioseitig verfügt der Bento über drei Stereo-Eingänge sowie drei Stereo-Ausgänge. Diese lassen sich flexibel in den internen Routing-Optionen zuweisen, so dass externe Synthesizer, Drummachines oder Effektgeräte eingebunden werden können. Für MIDI stehen gleich zwei Eingänge und zwei Ausgänge bereit, beide sind als 3,5 mm TRS-Miniklinke ausgeführt. Adapter zu DIN-MIDI liegen bei.

Ein dedizierter Kopfhörerausgang sitzt ganz links, von vorne aus gesehen. Es gibt zwei USB-C-Ports für Device- als auch im Host-Anschluss.

1010music bento

Die vielfältigen Anschlüsse des 1010music Bento

Alle Anschlüsse sind in einer Reihe auf der Rückseite zugängig, unter der oberen Gerätekante. Mal kurz von oben rüberschauen und ein neues Kabel in den richtigen Anschluss stecken ist schwierig, man muss das Gerät wirklich in die Hand nehmen und in einem bestimmten Winkel ins Licht halten – zu klein ist die Beschriftung in das schwarze Kunststoffgehäuse eingraviert. Besonders für den Live-Betrieb empfiehlt sich daher eine selbst angefertigte, aufgeklebte Beschriftung.

Die Features des 1010music Bento

Der 1010music Bento arbeitet mit acht flexiblen Tracks, die sich individuell als Samplebanks, Loops, Granular, Multisample-Instrumente, Slicer oder External Track konfigurieren lassen. Die Granular-Engine klingt wirklich gut und bietet viele Parameter. Es ist nur ein Granular-Instrument insgesamt anwählbar – danach werden die Granular-Presets ausgegraut und stehen nicht mehr zur Auswahl.

Affiliate Links
1010music nanobox lemondrop
1010music nanobox lemondrop
Kundenbewertung:
(32)

Der Sequencer kommt mit einem szenenbasierten Ansatz daher, der an Ableton Live erinnert. Insgesamt sind pro Track acht Szenen mit je maximal 256 Steps programmierbar, die man dann in der Launch-Ansicht frei abspielen kann. Step-Sequencer, Piano-Roll, Wahrscheinlichkeitsverhalten und Echtzeit-Loop-Triggering bieten eine Mischung aus Kontrolle und Zufall. Szenen können mit dem letzten Update nun auch kopiert, eingefügt und umbenannt werden.

Der Song-Modus bietet eine Übersicht über die acht verschiedenen Szenen mit den jeweiligen aktivierten Sequenzen, welche dann über Scene-Play nacheinander mit einstellbaren Wiederholungen abgespielt werden.

Mit der zuletzt veröffentlichten Firmware 1.1.1 hebt sich der Performance-Faktor des Bento spürbar stärker hervor und der Launch-Screen wurde verbessert: im Launch-Screen lassen sich bis zu acht Loops oder Sequenzen pro Track zuweisen und per Pads gezielt starten. Pro Track kann jeweils eine Sequenz aktiv sein. Ein weißer Rahmen zeigt, welche Sequenzen aktuell mit den Pads steuerbar sind.

Mit der Menüfunktion „Snap Scene“ lassen sich ganze Szenen zwischenspeichern und später im Song- oder Scene-Screen wieder einfügen.

Der Launch-Modus ist nur dann aktiv, wenn der Song-Modus deaktiviert ist – erkennbar am „Song“-Button unten im Display.

Während des Abspielens lassen sich weitere Tracks live einspielen und neue Sequenzen aufnehmen, was ein flexibles und improvisationsfreundliches Arbeiten ermöglicht und anregt.

Slicer-Ansicht des 1010music Bento

Sampling gehört zu den Kernkompetenzen des Bento. Das Gerät erlaubt derzeit nur das Importieren von WAV-Dateien über die microSD-Karte, für die Zukunft wäre sicher eine Software mit Import über die USB-C Schnittstelle wünschenswert. Der 1010music Bento bietet aber eine Reihe von flexiblen Echtzeitaufnahmefunktionen für die Loop-Tracks, welche im Anschluss mit dem Slicer weiterbearbeitet werden können.

Über die drei Stereo-Eingänge können externe Line-Signale wie Synthesizer oder Drumcomputer direkt aufgenommen werden. Dabei bietet der Bento einige coole Optionen, um den Aufnahmeprozess effizient zu gestalten:

  • Aufnahme per Schwellenwert: Die Aufnahme startet automatisch, sobald ein bestimmter Pegel erreicht wird.
  • Synchronisation zur Clock: Aufnahmebeginn und -ende können an das globale Tempo gekoppelt werden, um perfekt geschnittene Loops zu erzeugen.
  • Feste Aufnahmezeiten: Ideal, um exakt getaktete One-Shots oder Phrasen zu erstellen.
  • Direktes Playback nach Aufnahme: So kann man im Live-Set sofort weiterspielen, ohne im Menü zu navigieren.

Es können sehr lange Aufnahmen mit bis zu vier Stunden Aufnahmezeit pro Sample erstellt werden. Zusätzlich bietet der Bento die Möglichkeit, intern zu resamplen.

Alle aufgenommenen Samples werden als WAV-Dateien auf der microSD-Karte gespeichert und stehen anschließend sofort für weitere Bearbeitung oder Sequenzierung zur Verfügung. Das interne Resampling inkl. des Mastersignals erlaubt weitere Bearbeitung ohne Verkablung.

1010music bento groovebox test

Die Effektsektion umfasst Delay, Reverb, Chorus, Flanger, Phaser und Overdrive – Reverb und Delay fungieren als globale Send-Effekte. Man kann also nicht für jeden der acht Tracks einen anderen Reverb-Typ anwählen. Die Modulations-Engine sitzt in einer zweiten Menü-Ebene und bietet alle Parameter, die man braucht – diese sind wie in einer Tabelle dargestellt, was ich als schön übersichtlich und direkt empfand.

External Tracks erlauben eine Audio/MIDI-Integration von externen Klangerzeugern.

Praxiserfahrungen mit dem 1010music Bento

Soweit zu der Beschreibung der inneren und äußeren Werte und Fähigkeiten des 1010music Bento. Doch wie schlägt er sich in der Praxis, wie ist die Arbeitsweise und der Workflow? Ich habe bereits mit anderen 1010music-Geräten die Erfahrung gemacht, dass der Workflow nach einer kurzen Lernkurve sehr direkt ist und man sich schnell und leicht zurechtfindet. Nur selten möchte man die Bedienungsanleitung zur Hand nehmen – welche ja im Falle des Bento ohnehin noch nicht vorhanden ist.

1010music bento groovebox testMan arbeitet überwiegend auf der sichtbaren angewählten Ebene, die man schnell und direkt über die Button-Leiste unter dem Touchscreen anwählt. Das ist wirklich schön und im Grunde selbsterklärend, wenn man die generellen Bausteine einer Groovebox oder eben einer DAW kennt. Lediglich die Modulation ist einem Menü ganz unten rechts auf dem Screen untergebracht.

Die Sequencer-Ansicht mit dem großen, per Fingergesten schnell zoom- und scrollbaren Grid hat mir wirklich gut gefallen. Damit kann man gezielt und übersichtlich Steps setzen und Beats und Melodien verfeinern. Mit einem Stylus-Pen wird diese Arbeit noch einmal präziser als mit den Fingerspitzen. Einen Einwand gibt es aber: Die grafische Darstellung beim Skalieren ist noch ruckelig und nicht ganz flüssig.

Die Probability-Funktion ist schnell programmiert und sehr einfach in der Anwendung: Noten per Drüberstreichen auswählen, den dedizierten Probability-Regler betätigen, fertig. Damit kommt schnell Abwechslung in die Patterns. Ein bekanntes Problem ist das Setzen von Velocity für mehrere markierte Noten auf einmal; 1010music arbeitet aber bereits an der Lösung.

Auch die Slicer-Ansicht ist schön übersichtlich und das Setzen der Slices geht schnell und mit viel Kontrolle von der Hand. Das Breitbild-Display liefert hier eine super Darstellung und angenehme Übersicht. Der Bento bietet viel Potential für schöne Breaks und abstrakte Beats.

Workflow

Ich denke, viele User vergleichen den Workflow eines „All-in-One-Samplestudios“ oder einer Groovebox mit den Möglichkeiten einer DAW und wägen ab, welche Vor- und Nachteile eine Reduzierung auf kompaktes Format wie dem Bento bietet. In diesem Kontext ist es wichtig, dass die einzelnen Schritte von der Ideenfindung über Sound-Suche bis hin zum Programmieren und Arrangieren von Sequenzen dem User leicht gemacht werden.

Dies ist beim 1010music Bento definitiv der Fall. Track-Auswahl, Sequenzen programmieren, Loops aufnehmen und slicen – alles geht schnell von der Hand und ist intuitiv bedienbar. Der  Mit dem letzten Firmware-Update ist zudem die Funktionalität der nun verschiedenfarbig hintergrundbeleuchteten Pads erweitert worden: Diese entsprechen im Song- und Scene-Mode nun den 8 Szenen und dienen dem Abfeuern der Sequenzen und Loops. Das ist super und macht die Arbeit mit den Szenen und Sequenzen spürbar flüssiger und schneller.

Auch der Launch-Screen macht nun Gebrauch von den farbig hintergrundbeleuchteten Pads, die zum Starten der programmierten Sequenzen dienen. In der Liste mit den acht Sequenzen werden jeweils Zweier-Reihen, repräsentativ für die beiden Pad-Reihen, zusammengefasst. Die Cursor-Up und Down-Tasten navigieren von einer Zweier-Reihe zur nächsten.

Das Tappen auf dem Bildschirm triggert nun keine Sequenzen mehr an, sondern dient dem direkten Editieren der programmierten Sequenzen. Somit kann man nun gleichzeitig bzw. flüssig ineinandergreifend Sequenzen abfeuern und wechseln sowie einzelne Noten editieren. Der Workflow wurde mit Firmware 1.1 damit spürbar verbessert und beschleunigt.

Was beim Aufnehmen mit dem Bento noch fehlt: ein Count-In. Wenn eine Sequenz ganze 128 Takte lange ist, und man möchte von Takt 1 direkt etwas einspielen, gestaltet sich das schwierig. Man möchte schließlich nicht einmal die ganze Sequenz durchlaufen lassen, um dann bei Takt 1 einzusetzen. Da schon viele Nutzerinnen und Nutzer dies angemerkt haben, vermute ich, dass eine folgende Firmware dies implementieren wird.

 

 

1010music bento groovebox test

 

 

Ebenso vermisste ich eine Pre-Listen-Funktion für die Instrumente – diese ist momentan noch nicht implementiert. Um ein cooles Arrangement zusammenzustellen, ist es wichtig, die Sounds vor dem Aufnehmen gezielt zusammenzustellen. Für Wave-Files gibt es aber eine Preview-Funktion (eine der neuen Features aus Firmware 1.1), die man aktivieren kann. Somit kann man die Samples nun vorhören und gezielt auswählen. Ich hoffe, dass eine weitere Firmware auch eine Preview für Instrument-Tracks berücksichtigt.

Bei der Arbeit mit Samples und Multisamples vermisst man noch ein weiteres Feature: eine Speichermöglichkeit für erstellte Patches. Dies ist nur über Abspeichern des gesamten Projekts möglich, was aber in vielen Fällen nicht gewünscht ist.

1010music bento groovebox test

Die Arbeit mit dem Song- und Scene-Modus hingegen ist logisch und übersichtlich. Man springt zwar schnell und häufig zwischen beiden Ansichten hin und her, aber baut auf diese Weise zügig livefähige Arrangements und strukturierte Performances.

Gut gefallen hat mir auch das Filter, das nach rechts gedreht zum Hi-Pass-Filter wurde, während es gegen den Uhrzeigersinn als Low-Pass-Filter agierte. Mit nur einem Regler nahtlos zwischen Hi- und Low-Pass-Filter fahren zu können, ist ein sehr interessantes und cooles Design!

Ein bekanntes Problem betrifft den Akku: jede neue Firmware nennt zwar den Battery Charging Indikator, der Akku meines Testgeräts verhält sich dennoch nach wie vor unvorhersehbar. Die Ladeanzeige bleibt bei einem bestimmten Wert stehen, er lässt sich nicht vollständig laden. Zieht man das Ladekabel ab, so springt die Akkuanzeige zu einem neuen, niedrigeren Wert. Das Battery-Management wurde mit der letzten Firmware scheinbar nicht adressiert. Da der Akku aber einen integralen Teil der Hardware darstellt, muss hier dringend nachgebessert werden.

Auch mit der Firmware 1.1. ist bei der Arbeit mit dem 1010music Bento an vielen Stellen der Beta-Charakter spürbar. Die Veröffentlichung halbfertiger Geräte mit unausgereifter Software ist leider kein Einzelfall mehr – in einem zunehmend umkämpften Markt scheinen viele Hersteller unter dem Druck zu stehen, möglichst früh Umsatz zu generieren, selbst wenn das Produkt funktional noch nicht ausgereift ist.

Gleichzeitig ist für mich spürbar deutlich, welches starke Potenzial im Bento steckt. Die Hardware ist durchdacht und hochwertig, der Workflow ist schnell und inspirierend. Als neues Flagship von 1010music dürfte der Bento noch einiges an Pflege und Zuwendung erfahren. Wer bereit ist, ein wenig Geduld mitzubringen, und den Bento bereits jetzt schon mag, wird vermutlich nicht enttäuscht werden. Ich hoffe aber, 1010music lernt strategisch aus der spürbar deutlichen Kritik und veröffentlicht in Zukunft keine unausgereiften Produkte mehr. Das Unternehmen unterbricht eine potenziell positive Customer Journey und riskiert, dass eine erste Frustration das Vertrauen in ein vielversprechendes Produkt beschädigt.

8 Spuren für den Sound: 1010music Bento

Der Klang des 1010music Bento

Klanglich zeigt sich der 1010music Bento von einer hochwertigen Seite. Die interne Engine arbeitet durchweg mit 24-Bit-Audioauflösung, wodurch die Samples klar, detailliert und durchsetzungsfähig klingen – selbst bei starker Bearbeitung oder Layering bleibt der Sound transparent.

Das Ausgangssignal ist neutral und wenig gefärbt. Es wird nichts beschönigt, was den Bento auch als Abspielzentrale in professionellen Setups interessant macht. Gleichzeitig ermöglicht genau diese Klarheit eine gezielte Klangformung über Effekte und Modulation, welche sich im Frequenzspektrum dank Filter gezielt eingrenzen lassen. Einen Equalizer gibt es indes nicht an Bord, manches mal vermisst man diesen etwas.

Die interne Effektsektion hat mir ebenfalls gut gefallen: Der Reverb ist atmosphärisch dicht, das Delay rhythmisch sauber und natürlich mit Beat Sync, und Overdrive sowie Chorus/Flanger bringen angenehme Färbungen ins Spiel. Für den Live-Einsatz oder mobiles Sounddesign sind die Effekte absolut praxistauglich.

Was für noch mehr klangliche Vielfalt wirklich schön wäre: Parameter-Automationen. Man kann derzeit noch keine Veränderungen an den Reglern aufnehmen. Vielleicht kommt dies ja auch in einer der künftigen Firmware-Versionen.

Spannend wird es bei Granular- und Slicer-Tracks: Hier zeigt der Bento sein kreatives Potenzial. Die Klangmanipulation reicht von subtilen Texturverschiebungen bis hin zu zerstückelten Glitch-Patterns – je nach Modulation und FX-Routing. Besonders mit fein eingestellten LFOs entstehen komplexe, organische Klanglandschaften, die den Bento weit über die Rolle eines einfachen Samplers hinausheben.

Auch die Resampling-Funktion eröffnet klanglich neue Ebenen: Durch das Zusammenführen mehrerer Tracks mit Effektverläufen lassen sich spannende Layers und Texturen erzeugen, die wiederum Grundlage für neue Samples werden können – eine kreative Endlosschleife, die zu Experimenten einlädt.

Den Klangcharakter des 1010music Bento würde ich nicht als spektakulär im Sinne von auffällig oder charakteristisch beschreiben, sondern als präzise, vielseitig und neutral.

Aktuelle Firmware und Status des 1010music Bento

Der 1010music Bento musste insbesondere zu Beginn einige Kritik einstecken, da viele essentielle Funktionen wie Song- und Scene-Modus, Copy-Paste oder Swing-Control noch fehlten und der Bento an vielen Stellen noch unfertig wirkte. 1010music wollte den Bento eben auf der Superbooth im Mai vorstellen, was verständlich ist. Mit der kürzlich veröffentlichten Firmware-Version 1.1.1 wurden wieder neue, wichtige Features implementiert, so dass der 1010music Bento sukzessive seiner Vervollständigung entgegengeht. Viele Punkte der Wishlist aus dem 1010music-Forum wurden umgesetzt – man darf nach wie vor auf weitere Verbesserungen und Neuerungen gespannt sein!

Dennoch ist es kritikwürdig, dass ein noch unfertiges Gerät, noch dazu in der Preisklasse um 1.000,- Euro, auf dem Markt gebracht wird. Für noch unsichere User, denen der aktuelle Zustand des Geräts noch nicht ausgereift genug ist, empfiehlt 1010music daher im Forum, noch etwas zu warten und den Fortschritt der einzelnen Versionen zu beobachten um dann zu beurteilen, ob einem die Entwicklung überzeugt. Und während ich mich beim Auslieferungszustand meines Testgeräts auch noch ein wenig wie ein Beta-Tester gefühlt habe, zeigt 1010music mit den schnell erscheinenden neuen Firmware-Versionen, dass fokussiert an der Vervollständigung des Bento gearbeitet wird – das ist vertrauenserweckend.

Alternativen zum 1010music Bento

Der 1010music Bento bewegt sich in einem wachsenden Markt kompakter All-in-one-Geräte und trifft auch einige Konkurrenz. Der Novation Circuit Rhythm bietet einen deutlich einfacheren, aber stabilen Workflow für Beatmaker und User, die auf umfangreiche Modulation verzichten können. Die 1010music Blackbox, quasi der kleine Bruder, ist ausgereifter, fokussierter auf Sample-Playback und Recording, jedoch weniger auf Live-Performance ausgelegt als der Bento. Der Sonicware SmplTrek verfolgt einen linearen, DAW-ähnlichen Ansatz mit Audioaufnahme und Songstruktur, wirkt aber deutlich weniger intuitiv, auch hinsichtlich der Hardware.

Mit dem Polyend Tracker+ gibt es eine komplexere, aber extrem flexible Alternative, die Sampling, Synthese und Tracker-Workflow in einem kreativen Hybrid vereint, aber mit einem ganz anderen, weniger simplen Workflow.

Auch die AKAI MPCs – etwa die MPC One+, MPC Live II oder MPC Key – zählen zur Konkurrenz, vor allem, wenn es um ausgereifte Standalone-Workstations geht. Sie bieten Sampling, Sequencing, Effekte, MIDI-Steuerung und auch Plug-in-Synths in einem stabilen und professionellen System. Allerdings sind sie auch deutlich größer, komplexer und teurer als der Bento. Im Vergleich wirkt der Bento direkter, spontaner und eher auf experimentelle Performance ausgelegt. Für mich sitzt der 1010music Bento daher in einer Nische, die viele neue Musiker und Musikerinnen ansprechen wird.

ANZEIGE
Fazit

Der 1010music Bento hat mich an vielen Stellen überrascht: Mit hohen Erwartungen, aber gänzlich unvoreingenommen habe ich diesen All-in-one-Sampler mit spürbar guter Hardware getestet und von allen Seiten betrachtet. Dabei zeigt sich ein kraftvolles Potential im Workflow und im Klang, auch die Hardware überzeugt – gleichzeitig hinterließ der an vielen Stellen unfertige Status der Software einige Irritationen.

Dieser Test ist quasi mit der sukzessiven Vervollständigung der Funktionen und Features entstanden, so dass der 1010music Bento nun schon weitaus vollständiger, durchdachter und flüssiger erscheint. Ein Markteinführung mit diesem Status hätte sicher nicht für die erste Welle der Kritik gesorgt.

Der generelle Workflow des 1010music Bento ist wirklich gut und intuitiv, selten habe ich das Handbuch vermisst. Der Touchscreen reagiert gut und sensibel auf Gesten und Tippen, die Regler sitzen fest und bieten einen angenehm festen Drehwiderstand. Man kommt schnell in den Flow hinein und hat mit dem nun vollständigeren Song- und Scene-Mode schnell ein vielfältiges Arrangement am Start. Was für mich zum perfekten Workflow aber noch fehlt: eine Preview-Funktion für Instrumente für gezielteres Sound-Arrangement sowie ein Count-In.

Auf dem Markt der kompakten samplingbasierten Grooveboxen positioniert sich der 1010music Bento durchaus eigenständig und mit Alleinstellungsmerkmalen: gute Haptik, szenebasierter Ansatz und vielfältiger Granular-Engine. Der stellenweise unausgereifte Status des 1010music Bento vervollständigt sich sichtbar rasch am Markt; sicher etwas ungewöhnlich und Grund für Diskussionen und genervte User. Das ist verständlich. Aber mittlweile und insbesondere mit Firmware-Version 1.1 ist ein Stimmungswandel in der harschen Kritik der User sicht- und lesbar. Nun wird es rund.

Ich gebe dem 1010music Bento 3 Sterne in der Bewertung, denn für mich ist es eine Maschine, die Spaß macht, direkt und schnell ist und dabei durchweg gut klingt und groovt. Die Wunschliste ist noch etwas lang, aber wird zielstrebig abgearbeitet. Keep going, 1010music!

Plus

  • hochwertige Hardware
  • gute Klangeingenschaften der Sound-Engines und Effekte
  • übersichtlicher Sequencer
  • umfassende Anschlussmöglichkeiten
  • intuitiver Workflow
  • flexible Recording-Optionen

Minus

  • noch teilweise unausgereifte Firmware
  • kein Count-In
  • keine Parameter-Automation
  • kein Pre-Listen für Instrumente/Samples
  • kein Micro-Timing oder unquantisierte Aufnahme

Preis

  • 989,- Euro
ANZEIGE
Affiliate Links
1010music bento
1010music bento
Kundenbewertung:
(5)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Numitron AHU

    schon interessant.
    aber um den Preis und dann unfertig?
    die mpcs bieten mehr „bang for the Buck“
    ich weiss, nicht ganz Vergleichbar und kleine Firma und so..😃

    • Profilbild
      Mac Abre AHU

      @Numitron Aber es ist doch so. Wenn man ein besseres Produkt zu einem niedrigeren Preis bekommt, fällt die Entscheidung leicht, ganz unabhängig von der Größe des Unternehmens. Bei anderen Produkten spielt das ja auch keine Rolle. Ganz im Gegenteil kauft man oft eher von großen Firmen, da dort die Wahrscheinlichkeit, dass sie über die komplette Garantiezeit existieren.

      Ich habe auch Geräte von kleinen Firmen, die ich aber wegen ihrer Funktionen gekauft habe.

  2. Profilbild
    Roy Fatty

    Dass man Noten im Step-Sequenzer nur über das Display eingeben kann, hat mich am meisten geschockt. Offenbar ist diese Funktion auch nicht für die Zukunft geplant – schade. Dabei hat der Bento so viel zu bieten. Schon die vielen Ein- und Ausgänge sind eine Wucht. Wie man hier auf eine „sehr gute“ Bewertung kommt, bei den vielen Features, die noch fehlen, verstehe ich nicht. Auch den Preis finde ich in Europa happig.

    • Profilbild
      Numitron AHU

      @Roy Fatty oh. gar nicht bemerkt…
      arg.
      mein Bruder hat mir Mal den lemondrop geborgt und das war wie am Handy. dachte hier ist es anders mit den Pads…

    • Profilbild
      Timm Brockmann RED

      @Roy Fatty Hallo Roy Fatty,

      danke für deinen Kommentar. Dein Einwand ist nachvollziehbar – die Bewertung fiel mir nicht leicht, ich habe aber trotz der Kritik dennoch 3 Sterne vergeben, da ich die Haptik, Verarbeitung, Sound und eben auch das „Potential“ berücksichtigt habe. Eine 2 Sterne- oder gar 1 Sterne-Bewertung wäre eine Reaktion auf den wirklich kritikwürdigen Produktlaunch des Bento; da kann ich viele User verstehen!

      Ich habe dafür ja im Artikel deutlich gemacht, dass 1010music hier wirklich strategisch schlecht gehandelt hat und ich hoffe, dass sich so etwas nicht wiederholt. Die Firma sollte aus dem negativen Feedback lernen.

      Viele Grüße

      • Profilbild
        Roy Fatty

        @Timm Brockmann Ich sehe gerade, dass du das in deinem Fazit schon begründet hast. Das hab ich nicht gesehen, da ich öfters den Lesemodus des Browsers verwende und da werden die Inhalte in diesen grauen Boxen offenbar nicht angezeigt. Trotzdem danke für die Erklärung.

  3. Profilbild
    [P]-HEAD AHU

    Von 1010music darf man nichts erwarten, was die Updates angeht. Was die Köpfe dort nicht wollen, setzen Sie auch nicht um. Das ist immer eine Frage des Geldes. Bei diesem Gerät, welches jetzt das wichtigste Produkte dieser Firma zu sein scheint, werden die anderen Produkte darunter leiden. Soviel ist gewiss. Geräte die so kopflastig von Software abhängig sind, nehme ich nicht mehr in den Blick. Klingt hart aber ist so. Wer so etwas will sollte zu Akai Geräten greifen.

        • Profilbild
          Numitron AHU

          @Mac Abre die ist genial!
          kann ich nur empfehlen!
          die Tasten mit aftertouch und hochwertiger als bei vielen Synths.
          wundert mich eigentlich, warum die das nicht schon früher gemacht haben.
          bin ja kein dawfan. mag zwar den begriff „dawless jamming“ nicht so aber egal. 😎
          ich würde aber empfehlen selber zu sampeln oder vorhandenes zu verwenden.
          hab jetzt ein paar erweiterungen im Sale gekauft aber die sind Recht teuer.
          es gibt einige presets aber doch Recht wenig.
          aber dafür sind die one+ und die Key 37 Recht günstig.

    • Profilbild
      KleinKlang

      @[P]-HEAD Dem muss ich widersprechen. Meiner Bitbox Micro wurden zahlreiche Updates spendiert, hat mehr Modulation, mehr Multisamples, etc bekommen. Da war ich echt beeindruckt was da noch dazu kam, und die war beim Kauf schon deutlich flexibler als mein Digitakt 2 z.b. (den Sequencer außen vor). Ja es werden nicht alle requests im Forum erhört, einige aber schon und nach Jahren kommen immernoch Updates. Klar finde ich es blöd wenn ein halbfertiges Produkt auf den Markt kommt, und dass sie so eine große Produktpalette haben heißt auch, dass mein Modul weniger häufig Updates bekommt, aber liefern tun 1010music auf jeden Fall

  4. Profilbild
    martin stimming AHU

    (ich bin im beta tester team und habe bereits eine Version die grundsätzlich alles kann – song, scene, etc, aber dass 1010 entschieden hat, das Gerät in diesem Zustand auf den Markt zu geben hat mich einigermaßen erschrocken. die Vision ist klar: das Teil wird der mächtigste performance sampler den es zu kaufen gibt und da werden sie auch hinkommen. jetzt schon ist es klanglich und Groove-mäßig echt toll, wie ein Skalpell. aber mein Rat: mit dem Kauf warten bis es soweit ist)

    • Profilbild
      Filterpad AHU

      @martin stimming Beim Thomann hat es aktuell auch nur 1,5 Sterne. Habe ich so bislang bei keinem Produkt gesehen. Aber was nicht ist kann ja noch werden.

        • Profilbild
          Filterpad AHU

          @Tai Eine Katastrophe für Thomann und natürlich in erster Linie das Produkt. Vermutlich kann man gar keine Null Sterne vergeben, also vergibt man mindestens einen. Unabhängig davon kostet das Teil knapp 1k. Da bleibe ich doch gerne bei einer DAW inklusive Softwaresynthesizern. Aber natürlich könnte sich das Gerät wirklich zu einem großartigen Meisterstück entwickeln. Die Frage ist nur: Wann! Aber wenn das Teil so halbfertig auf den Markt geschmissen wird, braucht sich niemand wundern und ja: Bei so etwas sind Meinungen und Sternevergabe natürlich vorteilhaft. Man möchte wirklich nicht die Katze im Sack kaufen was denke ich jeder schon mal erlebt hat.

    • Profilbild
      exitLaub

      @martin stimming Einerseits könnte ich mir vorstellen, daß die Entwicklung des Geräts ein für die Firma nicht gerade unerhebliches Sümmchen verschlungen hat. Könnte sein, daß nun Devisen gebraucht werden und das Gerät deswegen in dem Zustand veröffentlicht wurde.

      Andererseits kann ich nur raten, egal ob Soft- oder Hardware, sich etwas nur aufgrund der real vorhandenen Features zuzulegen und nicht dafür, was evtl. mal sein könnte.

    • Profilbild
      Olaf Strassen

      @martin stimming «Das Teil wird der mächtigste performance sampler den es zu kaufen gibt und da werden sie auch hinkommen.»

      Danke, Martin. Eine Art Time-Stretching hat der Kleine jedoch nicht, oder? Für mich eine unabdingbare Eigenschaft – gerade bei einem „Performance Sampler“. Ein bisschen Slicing kann ja (fast) jeder – das ist nichts wirklich Besonderes. Oder welche Alleinstellungsmerkmale würdest du beim Bento hervorheben?

  5. Profilbild
    northumberland

    Auch wenn ich meine 1010 Blackbox liebe – leider ist das mit der Firmware bei kleineren Unternehmen immer schwierig. Die aktuelle FW Version 3.1.2 der Blackbox ist im Bereich des Sequencers noch ziemlich buggy, und viele Features in der Wishlist werden nicht umgesetzt. Wenn der Fokus jetzt beim Bento liegt – dann rechne ich auch nicht mit neuer FW für die anderen Produkte.

    In der 1010 Community werden Stimmen laut, die Software open zu machen (JJOS lässt grüßen), was aber auch nicht angedacht zu sein scheint. Schade, grade bei der Blackbox würde das absolut Sinn machen.

  6. Profilbild
    Chonishvili

    War das nicht beim Octatrack auch so? Ich war damals noch nicht in der Elektron Welt drin, hatte es mir aber hinterher immer anhören dürfen, dass der OT zu Begin mega buggy und auch unzuverlässig war … kannst Du das bestätigen?

    Wo Du (Stimming) schon im Beta Team bist: ist/wird der Bento mit dem OT vergleichbar? Ich hatte es mir noch nicht wirklich angeschaut, aber sollte ich wohl mal ?!?

    LG Kai

    • Profilbild
      martin stimming AHU

      @Chonishvili naja, die Blackbox ist bereits sehr mit dem OT vergleichbar (halt in gut klingend und 16 statt 8 spuren – OT ist schneller zu bedienen, blackb ist viel klarer strukturiert und schneller zu erlernen), der bento ist, wenn man so will, 8x eine blackbox und ein lemondrop. dazu drei Ein- und Ausgänge und zwei midi ports – das ist eigentlich nicht mehr vergleichbar sondern ein komplett anderes Level. aber sie muss halt fertig werden und das wird leider noch a bisserl dauern…

      • Profilbild
        Chonishvili

        @martin stimming Besten Dank für deine Einordnung! Ich werde mir mal die Handbücher von der Blackbox und dem Bento ziehen :)Meine Suche nach der perfekten Groovebox ist noch nicht beendet :D

        LG Kai

  7. Profilbild
    Tai AHU

    Ich vermute auch, dass die Firma dringend Geld braucht. Warum sollten Sie sonst ein unfertiges Produkt auf den Markt bringen? Das bringt nur, wie man hier gut sehen kann, schlechte Publicity. Wenn ich diesen Weg gehe, muss ich allerdings sehr schnell nachgebessern. Ansonsten können wir die Firma mit der Doppel zehn vergessen. Ich hatte mal länger mit der Blackbox zu tun. Da hat mir vieles ziemlich gut gefallen, die Probleme waren erster Linie bei der Software. Nach diesem sehr solide gebauten Instrument kamen dann die Plastikschleudern zu meiner Meinung nach überhöhten Preisen. Ein gelbes, ein rotes, ein blaues… die Firma hat einfach nicht das Standing, um für einigermaßen interessante Synthies viel Geld verlangen zu können.

    • Profilbild
      [P]-HEAD AHU

      @Tai Absolut nachvollziehbare und klare Meinung.
      Nach dem lesen der Bewertungen bei Thomann, prophezeie ich, das diese Firma leider in Kürze nicht genug Geld reinspült um weiter zu existieren. Da es eine US Firma ist, sollte man wissen, das dort die Gehälter und die Lebenshaltungskosten weit auseinander driften. Und somit braucht man eine Menge Geld jeden Monat. Ein Fehler und das wars.
      Ich habe auch ein 1010music produkt im Eurorack und das läuft, so wie es soll. Aber die Bedienung – frage nicht!

      • Profilbild
        DasIch&DerEr

        @[P]-HEAD dem kann ich nur zustimmen. Wenn man darüber nachdenkt, dass in den USA Geräte mit feherhafter SW noch viel schneller wieder zurückgeschickt werden als in Europa , das verglichen mit den Thomann Bewertungen, dann läuft das gerade auf eine Bruchlandung hinaus.
        Dein Kommentar weiter oben, was die Firmware Entwicklung bei den anderen Produkten bei 1010 angeht, wird wahrscheinlich noch drastischer ausfallen. In einer solchen Situation bleibt ja kaum was anderes übrig, als tag und nach an den Hot Fixes in der FW zu arbeiten, um zu retten was zu retten ist. Sonst schmeißen einen alle großen Distributoren schneller aus dem Sortiment, als man 1010 sagen kann.
        Schade drum.

    • Profilbild
      tomeso

      @Tai „Ich vermute auch, dass die Firma dringend Geld braucht. Warum sollten Sie sonst ein unfertiges Produkt auf den Markt bringen? “

      Das ist reine Spekulation und ich finde es leichtfertig, solche Vermutungen ohne Insiderwissen in einem Forum zu posten.

      • Profilbild
        Tai AHU

        @tomeso Lies es noch einmal, Frank. „Ich vermute“ Ich bin sicher, meine reine Spekulation wird der Firma nicht schaden. Sieht ganz so aus, als würde sie das selbst erledigen.

        • Profilbild
          tomeso

          @Tai Öffentliche Spekulationen über „die brauchen vermutlich dringend Geld“ sind immer schädlich. Mein Vorwurf an dich ist, dass du keinerlei Informationen über die wirklichen Gründe hast, aber es für nötig hältst, diese Vermutung öffentlich kund zu tun. Das darf und kann man machen … muss man aber auch nicht unbedingt.

          Tatsächlich gab es bei 1010music firmenintern sehr unterschiedliche Meinungen darüber, wann bento auf den Markt kommen soll … und es gab/gibt tatsächlich sehr valide Gründe für beide Seiten. Ich persönlich hätte einiges anders gemacht, aber sie haben sich nun für diesen Weg entschieden und müssen (und werden) damit klar kommen.

      • Profilbild
        Simsalabumm

        @tomeso Erschliesst sich mir nicht, was daran leichtfertig ist. Es ist eine Meinung, eine Vermutung, und da das ein Meinungsforum ist, doch völlig okay. Die Frage ist doch wirklich interessant, warum Firmen so agieren.

  8. Profilbild
    tomeso

    Ich finde das Timing für die Veröffentlichung dieses Tests am 27.06. etwas unglücklich.
    Wenn der Hersteller für Ende des Monats ein umfangreiches Update ankündigt, das viele der fehlenden Funktionen nachreichen soll, dann hätte ich das als Redakteur/Autor einfach noch ein paar Tage gewartet.
    Just my 2 cents

    • Profilbild
      Timm Brockmann RED

      @tomeso Hallo tomeso,

      Danke für deinen Kommentar, das ist ein berechtigter Einwand. Es ist so, dass ich den Artikel mit dem zuletzt erschienenen Update sogar schon kurz verschoben und den Text geändert und aktualisiert hatte.

      Aber das neue Update wird sicher interessant, ich bin gespannt.

      • Profilbild
        tomeso

        @Timm Brockmann Danke für die Rückmeldung. Ich habe gesehen, dass du die Bestversion 1.0.27 bereits berücksichtigt hast … vor zwei Tagen ist die Beta 1.0.36 erschienen (mit Previewfunktion). Ich kann verstehen, dass ihr euch da einfach für einen Zeitpunkt entscheiden musstet.

    • Profilbild
      Simsalabumm

      @tomeso Ich denke hier ist doch wohl eher das timing der Veröffentlichung eines unfertigen Gerätes unglücklich.
      Wenn ein Hersteller es auf den Markt bringt, dann ist es doch absolut legitim das Gerät auch zu bewerten.
      Wie lange soll man denn warten? Es geht hier ja nicht nur um Kleinigkeiten (siehe die Bewertungen bei Thomann).

      • Profilbild
        tomeso

        @Simsalabumm Ich fand und finde die Entscheidung, bento mit einer unfertigen Firmware in den Handel zu bringen falsch und ich bin nicht auch nicht über die negativen Reaktionen überrascht.
        Mein Kommentar zum Timing bezog sich ausschließlich darauf, dass 1010music mehrfach (u.a. im Forum) darauf hingewiesen hat, dass zum Monatsende eine neue Firmware veröffentlicht werden soll, die viele fehlende Funktionen nachreichen soll.

        Heute am 28.06 (also einen Tag nach der Veröffentlichung) hat 1010music die Version 1.1 released. Das meine ich mit schlechtem Timing.

        Here is what’s new in version 1.1:

        Song Mode (this feature is still in beta)
        Scenes
        WAVE previewing
        External Tracks
        Cut/Copy/Paste
        Undo of sequence recording and editing
        8 Sequences per track
        New launch screen with pad control
        Better pad performance
        Battery charging indicator
        Swing control
        Improved polyphony
        Lots of bug fixes

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      @tomeso Hallo Frank,
      danke für Deinen Kommentar. Wie Timm bereits geschrieben hat, haben wir den Test kurzfristig verschoben um die Firmware 1.0.27 zu berücksichtigen. Dass kurz danach eine weitere Firmware veröffentlicht wird, wurde uns leider nicht gesagt, obwohl wir bzgl. des Tests in einem engen Austausch mit Hersteller/Vertrieb standen.

      Und irgendwann ist dann auch einfach Zeit für einen Test, das Gerät ist schließlich seit ein paar Wochen im Handel erhältlich und potenzielle Käufer sollten wissen, was sie beim Bento erwartet.

  9. Profilbild
    Dirk E. aka Xsample RED

    Als Tester und aktiver User der Blackbox kann ich mich über den Support absolut nicht beschweren. Bei 1010music hat man das Ohr immer sehr nah beim Kunden und es wurden über die Zeit viele, viele Funktionen per kostenlosem Update eingespielt, die das Produkt weiter aufwerteten. So wird sich das auch beim Bento darstellen und ich bin echt gespannt, was da noch an Funktionen kommt. Aber schon jetzt ein sehr interessantes Gerät. Bitte, wenn das erste große Update kommt, einen weiteren Test nachschieben!

  10. Profilbild
    massenvernichtungswaffe.de AHU

    Ich bin sehr zufrieden mit einer bei mir schon immer fehlerfrei laufenden Bluebox.
    Auch die Anbindung eines Faderfoxes funktioniert einwandfrei.
    Abstürze oder Soundanomalien hatte ich nicht – Inzwischen habe ich deswegen ein großes Mackie VLZ abgeschafft; auch wenn ich den Klang beim „leicht in den roten Bereich fahren“ vermisse – die Bluebox bringt dafür andere Features mit.

    So gesehen gehe ich davon aus, dass auch der/die/das Bento irgendwann gut machen wird.
    Als eigentliche Konkurrenz sehe ich den Octatrack: Mal eben mitten im Flow was Längeres samplen, dann nahtlos in den Loop gehen und diesen auch ewig synchron halten (Weil Master 😉): Schaffen wenige Geräte.
    Crossfader wäre noch gut; aber das kann dann auch ein Controller übernehmen.

  11. Profilbild
    oldwired

    Das klingt, als ob die Kiste eigentlich Potential hat. Dann hoffe ich, dass 1010music wirklich abliefert. Das dürfte für so eine kleine Firma sonst schnell zur existentiellen Frage werden.

  12. Mehr anzeigen
Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung. Wir behalten uns die Löschung von Inhalten vor. Dies gilt insbesondere für Inhalte, die nach unserer Einschätzung gesetzliche Vorschriften oder Rechte Dritter verletzen oder Diffamierungen, Diskriminierungen, Beleidigungen, Hass, Bedrohungen, politische Inhalte oder Werbung enthalten.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X