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Test: 4ms Meta Module, Eurorack

Welche Module dürfen es heute sein?

15. Januar 2025
Test 4ms Meta Modula Eurorack Aufmacher

Test: 4ms Meta Module, Eurorack

Das 4ms Meta Module schafft eine Brücke zwischen den Hardware-Modulen und der Software VCV Rack. Es ist möglich, mehrere virtuelle Module in das 4ms Meta Module zu laden, mit dessen Drehregler zu bedienen und über die Patch-Buchsen mit der analogen Welt zu verbinden. Wie der Name bereits verrät, eröffnet uns das eine ganz neue Ebene, denn die Liste an Modulen für VCV Rack steigt seit Jahren permanent an.

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4ms Meta Module Eurorack

Aktuell verfügbare Module

Für VCV Rack stehen potentiell zurzeit 3.552 (Stand 01.12.2024) Module zur Verfügung. Nicht alle davon werden auch für das 4ms Meta Module erhältlich sein, doch die Anzahl ist jetzt schon mehr als ausreichend. An Bord sind mit der Auslieferung bereits über 160 Module verschiedener Hersteller:

  • 4ms
  • Befaco
  • HetrickCV
  • Nonlinear Circuits
  • Valley
  • Eightfold
  • Klone von Mutable Instruments, welche kompatibel sind mit den Klonen von Audible Instruments aus VCV Rack.
4ms Meta Module Marble Instruments Clones

Auch einige populäre Module sind bereits vorinstalliert

Darüber hinaus lassen sich noch weitere Module installieren, welche im 4ms Meta Module übrigens als Plug-ins betitelt und immer in Herstellergruppen zusammengefasst sind. Wie auch in VCV Rack selbst, wird die Anzahl der verfügbaren Module wahrscheinlich noch enorm steigen. Aktuell lassen sich bereits Sammlungen von folgenden Herstellern installieren:

  • VCV Free
  • Airwindows
  • Bogaudio
  • ChowDSP
  • Sapphire
  • Count Modula
  • Geodesics
  • NANO Modules
  • OrangeLine
  • RebelTech
  • Stellare Modular (Turing Machine & Creative Suite)
  • kocmoc

Das wären dann nochmals bis zu über 200 weitere Module. Das Modul von Airwindows bringt jedoch eine weitere Metaebene zum Tageslicht, den dieses beherbergt über 300 verschiedene Effekte. Für den Test hatte ich zuerst die Firmware-Version v1.0, danach v1.5.0, und zuletzt die Beta-Version v2.0.0 getestet. 4ms befindet sich offensichtlich in einer Optimierungsphase und darüber hinaus darf man mit jeder neuen Firmware-Version auch auf neue Module hoffen.

4ms Meta Module Plugins

Zubehör des 4ms Meta Module

Obwohl es sicherlich viel interessanter ist, was sich innerhalb des 4ms Meta Module versteckt, schauen wir uns zuerst an, was uns an Hardware so mitgeliefert wird. Neben dem Modul selbst finden wir das obligatorische Flachbandkabel und vier Schrauben (Befaco Knurlies) zur Befestigung. Auch eine passende 16 GB SD-Karte und ein USB-A- auf USB-C-Adapter liegen bei. Als letztes finden wir noch einen Quick-Guide, der die Basisfunktionen und Installationsvorgänge beschreibt.

4ms Meta Module Lieferumfang

Der Lieferumfang des 4ms Meta Module

Verarbeitung und Spezifikationen

Das 4ms Meta Module ist gewohnt gut verarbeitet und macht einen schicken Eindruck mit den kolorierten Reglern und Patch-Buchsen auf dem schwarzen Hintergrund, dessen Textur ich auch sehr mag. Das Display sitzt fest und lückenfrei und die stufenlosen Drehregler haben einen, für meinen Geschmack, perfekten Widerstand. Selbst die Rückseite lässt sich schön ansehen und zeigt direkt ein paar wichtige Details auf. Hier finden wir fünf Anschlüsse für verschiedene Expander, zu denen wir natürlich noch kommen werden.

Mit einer Breite von 26 TE und einer Tiefe von 25 mm nimmt das Modul recht viel Platz ein. Der Strombedarf wird wie folgt angegeben: 290 mA (+12 V) und 40 mA (-12V). Ein Cortex-A7 Prozessor und ein Cortex-M4 Co-Prozessor (Dual-Core 800 MHz, 512 MB RAM) sollen dafür sorgen, dass man ausreichend Module in das 4ms Meta Module laden kann.

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4ms Meta Module Rückseite Anschlüsse

Gleich 5 Anschlüsse für verschiedene Expander auf der Rückseite

Die Bedienoberfläche des 4ms Meta Module

Auf der Bedienoberfläche finden wir, unten angeordnet, 16 Patch-Buchsen, geteilt in acht Ein- und acht Ausgängen. Bis auf zwei Gate-Eingänge sind alle Ein- und Ausgänge für Audio und CV ausgelegt (24 Bit, 48 kHz, -/+10 V, DC-coupled). Darüber gibt es sechs große Drehregler, unterschiedlich eingefärbt in Rot, Gelb, Blau, Pink, Orange und Grün, links und rechts jeweils drei weitere kleine Potentiometer in denselben Farben. Die Reichweite der Regler lässt sich beliebig im Menü einstellen.

Mittig sitzt das kleine Display und rechts davon befindet sich ein stufenloser Drehregler und eine Zurück-Taste zur Menünavigation. Der Drehregler lässt sich auch drücken, um beispielsweise im Menü zu bestätigen. Das ist vor allem für Shift-Funktionen oder zum Laden von Presets innerhalb eines Moduls wichtig. Ebenfalls an der Front angebracht sind der microSD-Karten-Slot und der USB-C-Anschluss. Über den USB-C Anschluss lässt sich ein beliebiger MIDI-Controller anschließen.

4ms Meta Module Details

Solide Verarbeitung und schöne Optik: Das 4ms Meta Module

Das Haupt- und Untermenü

Schaltet man das 4ms Meta Module ein, ist es schnell einsatzbereit und es erscheint ein Fenster mit drei Auswahlmöglichkeiten: Load Patch, New Patch und System. Die ersten beiden Optionen sind selbsterklärend, unter System finden wir wichtige Einstellungen und Informationen:

  • Info (RAM-Auslastung und angeschlossene Expanders)
  • Plugins (zum Laden)
  • Prefs (Samplerate, Blocksize und Bildschirmschoner)
  • System (Kalibrierung, Hardware Check, Factory Reset)
  • Update (Firmware)
4ms Meta Module Menü

Das Hauptmenü

Im Patch-Fenster gibt es eine permanente Menüleiste am oberen Bildschirmrand. Von links nach rechts finden wir hier Symbole für verschiedene Funktionen: Patch aktivieren, Info (Patch-Name und -Beschreibung), Verbindungen der Drehregler und Patch-Buchsen, Hinzufügen von Modulen, Speichern und Settings (nur für visuelle Anpassungen).

Erstellen von Patches mit dem 4ms Meta Module

Das Einrichten eines Patches direkt im 4ms Meta Module benötigt natürlich etwas Zeit, je nachdem wie man es anwenden möchte. Das Modul ist nicht unbedingt gedacht, um immer wieder neue Patches zu erstellen, sondern soll ein bestehendes Setup einfach flexibel erweitern.

Meine ersten Patches bestanden beispielsweise lediglich aus Marbles und einem Quantisierer, Rings und Clouds (ja, ich weiß, aber die Kombination ist doch immer wieder schön) oder aus meinem Lieblingshall (Valley Plateau) und dem 4ms Dual Looping Delay. Das war bereits eine enorme Erweiterung zu meinem doch recht kleinen Eurorack-System. Ansonsten lässt sich das Modul absolut intuitiv bedienen und ein Blick ins Handbuch ist höchstens nur mal kurz nötig.

Module direkt über die Hardware miteinander zu verbinden und Parameter einzustellen, ist leider recht mühselig. Es lässt sich zwar alles penibel genau, bis zwei Stellen nach dem Komma, justieren, der Weg dorthin beinhaltet aber immer mehrmaliges Drücken und Drehen der beiden Menü-Bedienelemente. Das geht bedeutend bequemer und schneller in der Software. Irgendwie paradox, da man ja bei VCV Rack dasselbe bezüglich der Hardware-Module empfindet und über eines davon schreibe ich gerade. Die Namensgebung ist Programm. Aber keine Sorge, möchte man nur ein paar Änderungen an bestehenden Patches vornehmen, ist das recht schnell erledigt. Zudem gibt es eine Automap-Funktion, die viel Zeit spart.

4ms Meta Module Inputs Outputs

Belegung der Ein- und Ausgänge können auf dem Display angezeigt werden

4ms Meta Module Knob Mapping

Hier können die verschiedenen Mappings angezeigt und Knob-Sets ausgewählt werden

Erstellen von Patches mit VCV Rack

Um Patches über VCV Rack zu erstellen, gibt es das 4ms Meta Module auch als kostenloses Software-Modul. Hier werden einfach die Ein- und Ausgänge verkabelt und per Drag and Drop die gewünschten Parameter den Reglern zugewiesen. Auch die Eingabefelder sind hier natürlich deutlich schneller editiert als mit der Hardware. Ebenso sind die acht Knob-Sets direkt über die Bedienoberfläche zu erreichen. Zur Übertragung ins Modul stehen ein Knopf zur Wi-Fi-Übertragung und einer zum Speichern auf die microSD-Karte zur Verfügung. Eine Übertragung per USB-C ist natürlich auch möglich. Generell können die Patches aber auch intern gespeichert werden.

Vorsicht ist geboten, was die Pegel in VCV Rack betrifft. Das 4ms Meta Module hat deutlich weniger Headroom und wer sich unsicher ist, sollte sich ein Metering Tool laden. Davon gibt es ja ausreichend viele.

4ms Meta Module

Gleich vier verschiedene Funktionen in einem Patch

4ms Meta Module Marbles

Bis auf einen Eingang lässt sich der Marbles-Klon sehr gut zuweisen

MIDI sei Dank

Per USB-C lässt sich jeder MIDI-Controller problemlos mit dem 4ms Meta Module verbinden. So kann man zum Beispiel das Patch über ein Keyboard spielen oder einen Arpeggiator einbinden. Ein enorme Erweiterung ist aber die Möglichkeit, über MIDI CC jeden Parameter der geladenen Module einem MIDI-Regler zuzuweisen. Ein einfaches Bewegen des gewünschten Reglers reicht für die Zuweisung aus. Das hat mir oftmals ein weiteres Knob-Set erspart und für mehr Flexibilität gesorgt.

4ms Meta Module MIDI Mapping

Das MIDI-Mapping

4ms Meta Module MIDI CC

Das Zuweisen externer Regler funktioniert absolut umstandslos

Das 4ms Meta Module in der Praxis

Hat man sich erst einmal ein paar Patches mit dem 4ms Meta Module erstellt, kommt man aus der Experimentierfreude gar nicht mehr heraus. Beinahe schon zu viele neue Möglichkeiten für jedes System und dadurch definitiv zu wenige Stunden für einen Tag.

Ich hatte in der Testphase ein paar wenige Fälle, bei denen die CPU-Auslastung bei 99 % lag, was zu einem Stoppen des Patches führte. Die Anzahl der Module spielte hier keine Rolle, sondern wie hungrig ein einzelnes Modul ist. Es sind Patches möglich, die ein Dutzend oder mehr Module beinhalten und keinerlei Probleme machen. Andere wiederum, mit bedeutend weniger Modulen, führen schnell zu einer hohen Auslastung. Indem man die Samplerate oder die Block-Size herabsetzt, kann man aber wieder Platz für weitere Module schaffen.

Es gibt auch noch ein paar wenige Module, die dringend überarbeitet werden müssen. Die Module sehen zum einen teilweise optisch anders aus, zum anderen fehlen aber auch wichtige Funktionen. Beispielsweise fehlt beim VCA-1 von VCV die LED-Reihe, welche nicht nur einfach ein visuelles Feedback liefert, sondern über die man eben die Spannung steuert. Auch im Menü findet man dementsprechend keine Option hierzu. Ich bin mir aber sicher, dass solche Module noch aktualisiert werden. Vielleicht ist das sogar schon geschehen, sobald dieser Beitrag veröffentlicht ist.

4ms Meta Module VCA-1

Ein paar wenige Ausnahmen benötigen noch etwas Pflege

Erweiterungsoptionen für das 4ms Company Meta Module

Wie zu Beginn bereits erwähnt, stehen jede Menge Expander zur Erweiterung bereit. Es gibt einen 4ms Wi-Fi Expander zum Übertragen der Patches, einen 4ms MetaKnobs Expander für zusätzliche acht Drehregler und einen 4ms MetaButtons Expander mit acht Bedienknöpfen. Auch die Ein- und Ausgänge lassen sich mit den beiden Modulen MM AIO und MetaDig erweitern. MetaDig bietet sogar einen TRS-MIDI-Eingang.

4ms Meta Module Expanders

Die komplette Meta-Familie

Alternative zum 4ms Meta Module

Das einzige Modul, das ein ähnliches Konzept verfolgt und mir bekannt ist, ist Hector von Poly Effects. Selbst mit über 100 Modulen zieht Hector im Vergleich zum 4ms Meta Module immer noch den Kürzeren. Die Patches lassen sich auch nicht bequem am Laptop oder PC erstellen. Dafür gibt es einen Touchscreen, der auch deutlich großer ausfällt und die Drehregler ersetzt. Außerdem sind ebenfalls Module von Mutable Instruments und sogar ein Faltungshall mit an Bord. Preislich liegt der Poly Effects Hector ganz leicht unter dem 4ms Meta Module. Ob für den Poly Effects Hector weitere Module hinzukommen werden, kann ich nicht einschätzen, was das 4ms Meta Module angeht, kann man sich sicher sein, dass die Bibliothek noch wachsen wird.

4ms Meta Module

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Fazit

Mit dem 4ms Meta Module öffnen sich gleich mehrere neue Welten. Der Einsatz könnte flexibler und umfangreicher nicht sein. Es kann als zusätzliche Synth-Voice, als Sequencer, als Effektgerät, oder für alles gemeinsam genutzt werden. Man muss allerdings auch lernen abzuwägen. Denn zum einen lohnt sich das Modul bereits, wenn man auch nur zehn der unzähligen Module regelmäßig benutzt, zum anderen muss man immer irgendwie mit Einschränkungen rechnen. Bei dem 4ms Meta Module von Einschränkungen zu sprechen, scheint zwar nicht ganz fair, jedoch sind spätestens nach dem vierten Modul zumindest die Ein- und Ausgänge vermutlich alle belegt.

Folglich heißt das: Je mehr Module man lädt, desto mehr Abstriche muss man machen. Sollten in Zukunft noch mehr Module folgen, sollte auch die Ordnerstruktur erweitert werden, so dass Module nach Funktionen kategorisiert werden oder mit Schlagwörtern gefunden werden können. Am Ende bleibt das 4ms Meta Module trotz der kleinen Kritikpunkte ein absolut empfehlenswertes Modul, denn es bringt in jedem Fall einen enormen Mehrwert, egal wie groß oder klein ein bestehendes System ist.

Plus

  • unfassbare Menge an Modulen (vermutlich wachsend)
  • kann als vollwertiger Synthesizer, Effektprozessor, Sequencer oder zur Erweiterung genutzt werden
  • Makro-Drehregler mit bis zu achtfacher Belegung
  • interne Parameter auch per MIDI steuerbar

Minus

  • wichtige Details über den Bildschirm kaum bis gar nicht erkennbar
  • keine Unterstützung für gekaufte VCV Rack Module
  • Patches vom Modul lassen sich nicht in VCV Rack übertragen
  • Module lassen sich nicht neu anordnen

Preis

  • 649,- Euro
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4ms Meta Module
Kundenbewertung:
(3)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    CDRowell AHU

    Danke für deinen informativen Artikel. Das Konzept spricht mich sehr an. Das Argument mit dem Display ist beim Betrachten des Fotos deutlich!

    Schade, denn vom Preis finde ich es schon angebracht zu erkennen woran gerade gearbeitet wird.
    Daher mag ich die HW V2 abwarten, die dieses Manko behoben haben sollte.

  2. Profilbild
    ollo AHU

    Im aktuellen Synthesizer Magazin gibt es auch einen sehr ausführlichen Test (wenn man dafür Werbung machen darf).

    Sicherlich eines der interessantesten Module, selbst wenn man nur einen Bruchteil nutzen würde.

  3. Mehr anzeigen
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