ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Ableton Live 6.0 und VST Instrument Ableton Sampler

Ableton Live 6.0

22. November 2006

Neben Steinbergs Cubase und Emagics Logic dürfte wohl Abletons Live zu den etabliertesten Sequencer Hostprogrammen der Gegenwart gehören. Kaum ein LiveAct der elektronischen Art, der nicht auf die intuitiven Möglichkeiten von Live zurückgreift, und auch in den hiesigen Studios wird Live immer häufiger gesichtet.
Das neue X.0er Update steht bereit und Amazona.de hat es auf Herz und Nieren getestet!

Schick und schön: Also wie immer! Ableton Live 6.0

Schick und schön: Also wie immer! Ableton Live 6.0

Bevor es hier mächtig losgeht…
…ein paar einleitende Worte zum Test.
Amazona.de hat eine lang zurückreichende Historie von Livetests. Wer also mit den Grundfunktionen und den Arbeitsweisen nicht vertraut ist, dem seien an dieser Stelle die Tests von Thilo Goldschmitz und mir wärmstens ans Herz gelegt (am besten einfach in die Amazona Suchmaske „Ableton“ eingeben!).
Dieser Test versteht sich auch weniger als reine Bewertung der Neuerungen, sondern vielmehr habe ich seit Erscheinen täglich mit Live 6.0 gearbeitet und möchte die Praxis mit den neuen Features vorstellen. Trotz allem aber natürlich unerlässlich:

ANZEIGE

What’s hot? Der Schweinegalopp!
In aller Schnelle hier nun die Neuerungen gegenüber der 5er Version:

• Live 6.0
o Unterstützung von Dualcore CPUs
o Videounterstützung
o Instrumenten und Effekt Racks
o Überarbeitung einiger Plug Ins
o Deep Freeze
o Project Management
o Essential Instrument Collection
• Nicht im Live6.0 Lieferumfang, aber trotzdem neu, aufregend und hier im Test bewertet:
o Sampler (überarbeiteter Simpler)

Wenngleich das nach sehr vielen Neuerungen aussehen mag, der große BigBang ist bei der neuen Software Revision nicht dabei. Das aber liegt darin begründet, dass nach und nach alle denkbaren Features schon eingearbeitet worden sind und somit die Zeit der „Wahnsinn, Live kann jetzt auch Midi!“-Aha-Erlebnisse einfach vorbei ist. Ableton hat hier vielmehr Wert auf die Optimierung des Work Flows und der Pflege der bestehenden Komponenten gelegt. Was ich für durchaus begrüßenswert halte.

ANZEIGE

Dual oder Monocore…
…war auch die Frage, die ich mir gestellt habe, als ich vor 12 Monaten meinen neuen Studiorechner gekauft habe. Ich habe mich für Monocore entschieden, weil damals beispielsweise Ableton die Dualcore Technologie noch gar nicht unterstützt hat. Das ist in der Version 6.0 nun anders und es ist leicht zu erraten: Ich ärgere mich jetzt, dass ich nur eine CPU auf dem Motherboard glühen lasse. Somit kann ich auch leider nicht beurteilen, ob und wie Ableton durch den neuen Support beschleunigt wird. Einzig mein PC Dealer wird sich freuen, weil ich nun wohl doch ein neues Board kaufen werde…

Zeig mir einen Film
Die in den Foren von Ableton am meisteen nachgefragte Funktion war die Implementierung von einer Video Engine. Ableton hat mal wieder auf die User gehört und eben diese spendiert. Denkbar einfach ist auch hier die Arbeitsweise: Quicktime oder AVI Datei im Browser ausgewählt und einfach per drag+drop auf eine Videospur gezogen. Die Videodatei wird dann als Clip angezeigt und kann mit den Navigationstasten vor und zurückgespult werden. Video läuft sehr stabil und hat mein System nicht großartig belastet, so dass man durchaus mal seine Videos schnell und unkompliziert nachvertonen kann. Brecher ist das aber natürlich für Liveacts, die ebenfalls ihre eigene Videoanimation zu der Performance erstellen wollen. Ich denke, hier hat Ableton den Nerv der Zeit aufgebohrt und eine vollkommen neue kreative Spielwiese eröffnet. Ich bin mehr als gespannt, wann die ersten on-board Video Plug-ins eingefügt werden – logisch wäre eine solche Entwicklung auf jeden Fall!

Ordnung ist das halbe Leben!
Uiuiui, wenn ich mir da meinen Arbeitsplatz und mein Studio anschaue, dann muß ich halbtot sein!
Die neu eingefügten Live Racks beinhalten eine User konfigurierte Anordnung von Instrumenten und Effekten. Diese Anordnung wird zusammen mit einen standartisierten Control Panel abgespeichert. Denkbare Einsatzgebiete dazu wären beispielsweise eine Verkettung von Masteringtools, die bereits vorgefertigte persönliche Einstellungen haben. Oder das favorisierte Drum Set Up. etc. Da das Controlpanel schnellen Zugriff auf die wichtigsten Parameter bietet, ohne großartig in die Tiefe der Plugins abtauchen zu müssen, beschleunigt das Anlegen der Racks die Arbeit ungheuerlich. Ich habe beispielsweise Racks für „perkussive Kompression“ und „Sound Kompression“ für „Master Dynamik“ und „Limiting“ angelegt. Diese Racks habe ich in allen Produktionen, die ich auf Ableton 6.0 erledigt habe, eingesetzt. Zum einen hatte ich dadurch ein sehr homogenes Klangbild erreicht, ich musste mir keine großartige Arbeit machen um meine Tools zu suchen und ich habe Zeit gewonnen, weil ich sofort wusste, was ich einsetzen würde und dass diese Racks für mich optimal eingestellt waren. Zukünftig werde ich wohl noch mehr mit den Racks arbeiten – für den Heavyuser eine himmlische Erleichterung! Wobei es natürlich trotz allem ja auch schon vorgefertigte „Racks“ in Form von Channelstrips etc. gibt. Aber die sind halt nicht so individuell und so wollen wir ja nun klingen!

ab sofort immer ordentlich. Danke an Racks sagt Mamí!

ab sofort immer ordentlich. Danke an Racks sagt Mamí!

Neue Stöpseleien
Die Plugin Palette von Live war schon immer beträchtlich und hochqualitativ. Mit Exoten wie den Beatrepeat war die Beliebtheit der Werk-Plugins noch angewachsen, weshalb es schon ein wenig traurig ist, dass es mit 6.0 keine Packen von gänzlich neuen Pluggies spendiert gibt. Ich hätte doch so gerne einen „Shit-to-Hit“ Konverter gehabt ;-)Trotzdem wurden die Plugins zum Teil drastisch verändert und überarbeitet und ein bisschen was neues gibt es auch:

Dynamic Tube

Heutzutage muß ja alles eine Röhre haben. Zumindest ist es ungeheuerlich trendy, mit einer Röhre anzuzerren oder vermeintliche Wärme durch den Einsatz von Röhren (Emulationen) zu addieren. Und wer denkt an die ganzen Kondensatoren? Naja, egal. Auf jeden Fall wollte da Ableton nicht hinten anstehen und hat auch gleich mal eine dynamische Röhre spendiert. Und ich muß sagen: Sogar eher eine der Nachbauten, die wirklich crunchy wie eine echte Röhre tönen. Von ganz zarter Sättigung bis zu knochenbrechender Verzerrung steckt alles drin und Dynamic Tube dürfte dem „Verzerrer“ Loch in Abletons Plugin Liste das Maul gestopft haben.

Da weiß man, dass man was an der Tube hat!

Da weiß man, dass man was an der Tube hat!

ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Vielen Dank für das super Review. Ich hab schon lange drauf gewartet und gedacht, ihr hättet es vergessen.

    Ich habe gleich auf Live 6 upgegradet und bereue es nicht.

    Viele Grüße aus Bangkok,

    Florian

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Prima Test, insb. aus Praxissicht. Allerdings teile ich die Ansicht bei der Bepreisung des Upgrade gar nicht mit Matthias.

    Für ganze 99 Euro ein excellent überarbeitetes Produkt zu erhalten mit DUAL CPU Berechnung, editable Freeze- Funktion, einigen neuen und guten PlugIns , plus ein paar Bugfixe,…dafür sind 99 Euro hervorragend angelegt für ein Profitool mehr als gerechtfertigt ! Schliesslich ist Ableton keine Open Source Community. Gute Software braucht gute Leute und genau die müssen auch bezahlt werden.
    Der Support ist grossartig, die Webseite mit fantastischem Content gefüllt. Was will man mehr.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Quantensprung? Aber richtig!
    Ich habe fast doppelte Power auf meinem alten Dual-P3, dazu die Racks, Video… Meist sind es aber kleinere Neuerungen, die einen so richtig ausflippen lassen, wie das gleichzeitige Rendern aller Spuren (hübsch, wenn man wie ich gewohnheitsmäßig mit SOLO rendert
    und hinterher feststellt, daß die Mute-Automation im A…. ist), oder aber das neue MIDI-Conection-Center mit der Möglichkeit, mehrere Assignments pro Kontroller anzulegen. Sogar Min & Max-Werte sind seperat einstellbar.

    Ob der Preis und der Versionssprung gerechfertigt sind? Man schaue sich dazu mal Sony Vegas 7.0 an, was auch kürzlich erschienen ist. Gegenüber V6.0 schlicht ne Frechheit.

    Mein Fazit: Weihnachten war im Oktober! Thomas

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    das programm ist echt spitze. leider habe ich mir aber die boxed version gekauft. die essential instrument collection klingt im großen und ganzen sehr mies. hier sollte man lieber auf vst's von NI etc. zurückgreifen. kostet zwar mehr aber lieber ein paar gute als eine menge schlechte instrumente.

  5. Avatar
    AMAZONA Archiv

    danke ZIEL100, werd gleich updaten und nen dual core ordern!!!!!!

  6. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ich stör mich am begriff "VST"-instrument … weil Sampler nicht dem VST-Standard entspricht, sondern nur innerhalb von Live funktioniert

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X