Partner Instruments
Mit den Partner Instruments eröffnen Ableton ihre direkte Zusammenarbeit mit verschiedenen Sampling-Häusern, deren Ergebnis die Ableton Benutzer mit hochwertigen virtuellen Instrumenten bereichern soll. Ziel dabei ist es, die gewohnte Ableton-Arbeitsweise nicht zu beeinträchtigen.
Das sieht auf den ersten Blick so aus, als würde Ableton den Weg beschreiten, den andere DAWs wie Logic, Pro Tools, Cubase oder FL Studio mit dem Bereitstellen von Exklusivmaterial schon längst gegangen sind. Auch wenn eine Partnerschaft mit Softube, einer der Kirschen auf der Torte der Plug-in Programmierer, zu einem exklusiven Gitarren-Amp für Live führte, so meint es Ableton mit dem Begriff „Partner“ in ihren „Instruments“ wirklich ernst. Das zeigt sich auch in der Auswahl der Partner. Die ist bunt und ermöglicht so eine große Auswahl an Klangrichtungen. Flatpack und SonArte produzieren bis dato ausschließlich für das Ableton-Format. Puremagnetik und e-instruments, haben größtenteils spezifische Instrumente, die meistens entweder für Ableton Live oder Native Instruments Kontakt zu haben sind. Sample Logic und ToonTrack sind zwei Firmen, die man nicht unbedingt erwartet hätte. In jüngerer Zeit haben auch sie angefangen, ihre Tätigkeiten in Richtung Ableton auszuweiten, was für den Endverbraucher nur von Vorteil sein kann. Das Angebot wird weiterhin ständig erweitert. Mittlerweile sind auch P.I.s von Sonica und Applied Acoustics System dazugekommen. Den größten Teil der P.I.s stellt allerdings Soniccouture und das nicht ohne Grund. Die unabhängige britische Firma versorgt seit Jahren nicht nur Kontakt-, Reason- und Apple-User, sondern eben auch Abletoner mit hochwertigen Sample-Bibliotheken. Das Sampling-Haus stellt aber auch einen Spezialfall dar. Beim Kauf eines Partner Instruments von der Soniccouture Homepage lässt sich für $10 mehr auch das Komplettset für Live, Kontakt und EXS erwerben. Für alle, die mehrspurig fahren wollen oder müssen. Die Preise der Partner Instruments variieren dabei zwischen $29 und $89, je nach Instrument.
Was, wo, wie
AMAZONA.de hat aus der langen Liste der Partner Instrumente drei ausgewählt und getestet. Unsere Wahl viel auf die ausgefalleneren Bibliotheken der schwingenden (Wein) Gläser „Crystal“ der Kalifornier von SonArte, sowie die Schweizer Pan Drum und die klingenden Skidstones Steine von Skiddaw von Soniccouture. Als Testsystem diente ein MacBook mit OS X 10.5.8 und Ableton Live 8.2.1.
Die Live Packs werden über das eigene Konto auf der Ableton Homepage gekauft, können aber auch auf den Homepages der Anbieter erworben werden. Die downloadbare ZIP-Datei enthält die ALP-Datei und eventuelle Zusatzdateien. Soniccouture lieferten wie üblich ein umfassendes englisches PDF-Handbuch mit Hintergründen, Anwendungshinweisen und Infos zur Implementation des Instruments mit. Bei SonArte gab es nur die ALP-Datei. Die Installation der Live Packs verlief wie erwartet störungsfrei. Eine Eingabe von Seriennummern etc. ist nicht nötig. Die Partner Instruments arbeiten auch mit Live Intro zusammen.
Die Instrumente sind prinzipiell als Live-Racks verfügbar. SonArte kann aber auch als Multi-Sample über den Simpler bzw. Sampler geladen und werden. Das Verhalten der P.I.s im Rack entspricht der gewohnten Live-Vorgehensweise. Die (üblicherweise) acht Parameter der einzelnen Instrumente und Preset innerhalb eines Live Racks können dabei aber ganz unterschiedlich sein. So ist z.B. bei der Pan Drum vor allen Dingen durch die Parameter Jammer und Strike eine expressive Spielweise ermöglicht. Der Jammer ist ein hauseigenes Kontakt-Skript von Soniccouture für generative Pattern-Erzeugung, das für Live angepasst wurde. Auch bei den Skiddaw Stones gibt es den Jammer. Sonst sind aber meistens nur Standardeffekte anzutreffen. Bei den klingenden Gläsern gab es ausschließlich Hall-Parameter. Was die Klangqualität anbetrifft, so ist an SonArte als Neuling und an Soniccouture erwartungsgemäß nichts auszusetzen.