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Test: ADAM S2X

ADAM S2X

3. Mai 2010

Wer sich für Studiomonitore dieser Preisklasse interessiert arbeitet entweder professionell oder ist aus den beschränkten Klangeigenschaften der einschlägigen Homerecording-Monitore herausgewachsen. Mit einem Stückpreis von rund 1300 Euro kostet die S2X immerhin das Doppelte der bekannten ADAM P11A.
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Beim Auspacken fällt sofort auf, dass die Verarbeitungsqualität seit den P11a zugenommen hat. Das MDF-Gehäuse ist mit strapazierfähigem Laminat überzogen und nicht einfach nur lackiert. Zudem findet hier die bekannte und aufwendige Gehäuseform der SX-Serie mit den großzügig angefassten Ecken Anwendung.

Auf der Front finden wir den bekannten ART Bändchenhochtöner, der sämtliche ADAM-Boxen ziert, hier in der weiterentwickelten X-ART Version, unter dem ein 7“ Kevlar Tief/Mitteltöner samt Bassreflexrohr arbeitet. Angetrieben wird der Tieftöner von einer 250W-, der Hochtöner von einer 50W-Endstufe.

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Für die Anwendereinstellungen stehen sämtliche Potis auf der Front zur Verfügung. Ich persönlich halte das für einen wichtigen Schritt nach vorne, denn so hat man erstens einen direkten Zugriff und zweitens die Einstellungen im Blick. Für die Eingangsempfindlichkeit stehen hier gleich zwei Potis parat, eines fürs Grobe und eins für die Feinjustierung. Bei den EQs für den Bassbereich handelt es sich um einen Equalizer bei 80 Hz, sowie einen Kuhschwanz-Filter unterhalb 150 Hz (-4 bis +4 dB). Der Hochtonbereich verfügt ebenfalls über zwei verschiedene Einstellmöglichkeiten: einen Regler für den Pegel (-2 bis +2 dB) und einen Kuhschwanzfilter, der oberhalb von 6 kHz (-4 bis +4 dB) arbeitet.

Optional kann der S2X durch einen digitalen Eingang erweitert werden.

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Klang

Wir haben die S2X in einer akustisch gut ausgestatteten Studioumgebung getestet. Als Vergleichskandidaten standen je ein Paar ADAM P11A, Klein+Hummel O300, Genelec 8050, sowie Dynaudio BM12A zur Verfügung. Wir hörten zunächst eine halbe Stunde diverses Material von Pop bis Klassik, sowie von Elektronik bis hin zu rein akustischen Aufnahmen. Die Aufstellung erfolgte selbstverständlich im 60°-Dreieck und die Ohrposition war etwas unter der Höhe der Hochtöner im Abstand von 1,2 Meter.

Die Höhen werden sehr betont wiedergegeben, was dem Gesamtklang einen leicht seidigen Klang verleiht, der relativ unanstrengend wirkt. Die neuen Hochtöner scheinen es wirklich sehr gut zu meinen und so haben wir uns entschieden den Pegel der Höhen um ganze 2 dB abzusenken. Trotz der brillanten Wiedergabe des Hochtöners erscheinen Soloinstrumente und Stimmen nicht so direkt wie bei der O300, sondern etwas wie durch ein dünnes Tuch gezogen. Um dies zu verifizieren haben wir mit den EQ-Einstellungen experimentiert. Eine Einstellung von 0 dB im Pegel und -2 dB beim HighShelf brachte etwas mehr Transparenz, aber dennoch konnten uns die oberen Mitten schlussendlich nicht vollständig überzeugen. Der Bassbereich ist bis 80 Hz sehr ausgewogen und straff. Wem Frequenzen darunter besonders wichtig sind, sollte auf jeden Fall einen Subwoofer hinzuziehen. Die Mitten sind sehr gut aufgelöst, sodass vor allem Hallräume sehr gut hörbar, ja fast greifbar sind. Die ADAM S2X klingt bei geringen und mittleren Lautstärken sehr gut, bei höheren Lautstärken fangen sie etwas an zu komprimieren. Auch dem könnte man durch einen Subwoofer entgegenwirken.

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    „Die ADAM S2X klingt bei geringen und mittleren Lautstärken sehr gut, bei höheren Lautstärken fangen sie etwas an zu komprimieren.“

    Also wenn ich so etwas lese, scheidet der Monitor für mich sofort aus. Überraschend bei der angegebenen Leistung von 250 Watt. Da würde mich mal interessieren, um welche hoher Lautstärke es sich handelt (in dB SPL).

    Und dann kommt auch die Frage auf, inwiefern das Ohr das genau beurteilen kann oder nicht selbst komprimiert. Eine andere Frage ist, welcher Nearfieldlautsprecher NICHT komprimiert, wenn dieser es tut. Genelec 8050? Die Adam S3XH, oder müssen es Barefoot Micromains sein?

    • Profilbild
      t.walter AHU

      Nun, das Ohr beurteilt natürlich im Vergleich, in diesem Fall zur O300 die erst später anfängt zu Komprimieren. Im Zusammenspiel mit einem Subwoofer entspannte sich die Sache, da die S2X entlastet wurde. SPL habe ich nicht gemessen, aber es waren deutlich über 80 dB, die setzt ich als mittlere Lautstärke an. Insofern ist es nicht schlimm, weil das die normale Abhörlautstärke ist.
      Ich habe übrigens die S3X-H gerade hier, die bieten schon ganz andere Reserven …

      • Avatar
        AMAZONA Archiv

        @t.walter ok danke für die Antwort.

        in diesem Sinne sinds immer noch meine 3-Wege Hifi Boxen (Canton Ergo 300), bei denen ich das Gefühl habe, dass sie von all meinen Monitorboxen am wenigsten komprimieren.

        Zur Lautstärke: 85 dB SPL kann man sich 8 theoretisch Stunden antun (auch wenn man praktisch eher runterdreht). Ich hab mir ein SPL Meter gekauft. Korrekte Einstellung: C-Kurve, langsam. 80 dB sind gar nicht mal soo laut. Also jeder Monitor sollte wenigstens 90 db locker schaffen, sonst ist der Wurm drin.
        Meine A7er schaffen sogar lockerst 90 dB, wobei der Raum eine punktuelle Bassanhebung hat und das begünstigt, also die Messung ein wenig anhebt.

        gruss

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