Das Pendant zur Luftgitarre
Was ist das denn? Man kann es nicht fühlen, sehen oder riechen und es klingt trotzdem wie ein Schlagzeug. Richtig, Aerodrums Air Percussion – das Drumset für Luftschlagzeuger oder solche, die es werden wollen. Hielt ich das Aerodrums Air Percussion Set zunächst ausschließlich für eine lustige Spielerei, erschlossen sich beim Ausprobieren durchaus einige sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten. Phil Collins legendärer Drumfill aus „In the air tonight“ bekommt so eine völlig neue Bedeutung, spielt man diesen zum Song über das Aerodrums System und fuchtelt dabei durch die Luft. Der Spaßfaktor ist wirklich hoch und begeistert jeden.
Set Inhalt
Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich bei Aerodrums um eine Art Luftgitarre für Schlagzeuger. Spezielle Sticks und Reflektoren für den Fuß sorgen dafür, dass die von einer Kamera aufgenommenen Bewegungen in Schlagzeug-Sounds umgesetzt werden.
Im Aerodrums Air Percussion Set enthalten sind ein Pärchen Mallet-artige Sticks mit rundem Kopf. Dieser reflektiert das Licht, das von einer Kameralampe auf den Schlagzeuger geworfen wird. Ebenso geschieht dies mit den Fußreflektoren, dreieckige mit Reflexionsfolie beklebte Schaumstoffklötzchen, die mit einem Gummiband an den Füßen befestigt werden. Auch wird die Kamera (eine Sony Playstation Kamera), Ersatzköpfe der Sticks sowie eine Papp-Sonnenbrille mitgeliefert. Die Brille ist nicht nur für den Coolness-Faktor zuständig, sondern die Lampe ist extrem hell und ist direkt auf den Lufttrommler gerichtet. Natürlich funktioniert aber auch jede andere Sonnenbrille. Außerdem empfiehlt sich, das Notebook seitlich aufzustellen, um den Blick nicht permanent in Richtung Lampe zu richten.
Installation
Zunächst einmal muss die Aerodrums Software heruntergeladen werden. Dazu benötigt man den in der Packung enthaltenen Code. Das Setup führt einen sicher durch die Einstellungsprozedur. Bei der Einrichtung ist wichtig, den Raum wirklich abzudunkeln, sonst funktioniert das System nicht. Das Prinzip ist einfach: Die Kamera erfasst die hellsten Punkte im Raum, also die Stickspitzen und die Fußreflektoren, die Software setzt die Bewegungen um.
Für einen ersten Eindruck, wie das aussieht, hier das Produktvideo des Herstellers, in dem das Aerodrums Air Percussion System demonstriert wird:
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Finde ich jetzt nicht zu teuer, diesen Preis von 185.- Euro……
Musikalische Grüße von Onkel Sigi
@Onkel Sigi Ich sehe die potenzielle Käuferschaft für dieses Produkt zum allergrößten Teil bei Kindern und Jugendlichen. Diese haben in der Regel schon ein Instrument und würden sich die Software auch zum Fest auf den Wunschzettel schreiben. Würde das Paket um die 100 € liegen, wären definitiv 5-10 Aerodrums unter dem Weihnachtsbaum meiner Schlagzeugschüler gelandet. So leider überhaupt keine. Natürlich ist der Preis gemessen an den Entwicklungskosten und dem Einsatz der Entwickler angemessen. Nur schade, das so nur wenige verkauft werden….
Der große Donald Buchla hat vor über 20 Jahren schon ein solches System angeboten. Das nannte sich damals „Buchla Lightning“ und funktionierte tadellos. Leider wurde die Produktion ziemlich bald wieder eingestellt. Wahrscheinlich war die Musikerwelt noch nicht reif für ein rein virtuelles Schlagzeug.
p.s. Wenn Du 185 Euro für teuer hälst, würde mich interessieren, welcher Preis Deiner Meinung nach angemessen wäre.
Das zweite unsichtbare Instrument nach Theremin
Interessant, erinnert mich an die Drum Pants, die ich damals per Kickstarter mitfinanziert habe. Diese nutze ich aber selten, da das Anziehen und Justieren eine Menge Zeit beansprucht. Wäre interessant zu wissen, wie das bei diesem System funktioniert.
Eine Frage noch: Du schreibst, dass die Drums nicht verschiebbar seien, in den Demovideos auf YouTube scheint das aber zu funktionieren, zumindest für die Base Drum. Klappt das bei den anderen Drums nicht?