Filter Modules:
Sie sind keine Emulationen, sondern ändern die Pegel der Obertöne entsprechend der Kennlinie normaler Filter, aber ohne Phasenwirrwar an der Cutoff-Frequenz und ohne Selbstoszillation. Sie klingen herrlich digital (wenn man das mal so sagen darf, ohne entrüstete Kommentare von der Analog-Fraktion zu kassieren) und sind sehr flexibel.
LOWPASS FILTER ist ein Tiefpass und hat ein paar Parameter mehr als die analogen Pendants, neben Emphasis (Resonanz) ist auch die Breite des Resonanzbuckels und die Flankensteilheit einstellbar. Solch ein Filter fand sich schon in etwas einfacherer Form im Großvater der additiven Synths, dem Kawai K5.
BANDPASS und HIGHPASS sind wie das Lowpass gestaltet und bieten die Band- und Hochpassvariante. Mit einem Tief- und einem Hochpass ist also z.B. auch schnell ein Vocal-Filter eingerichtet.
COMB FILTER haut dreieckige Kerben in das Spektrum, die sich mit Width und Shape optimal platzieren und mit Depth fein dosieren lassen. Dito ein super Filter, die Resultate ähneln denen des Kawai K5000-Formantfilters.
BAND EQ ist ein einbandiger parametrischer Equalizer additiver Art, der extrem weit oder schmal einstellbar ist, inklusive Key Follow. Er ist also wie ein Filter einsetzbar.
DECAY blendet die hohen oder tiefen Obertöne mit einer kurzen Hüllkurve aus.
LINEAR LOWPASS ist ein einfaches Tiefpassfilter mit einer linearen Kennlinie, gut geeignet, um das Spektrum schonend zu dämpfen.
MOVING FILTER macht Kerben wie das Comb Filter, die dann kontinuierlich nach oben oder unten laufen (Shepard-Modulation), beides gleichzeitig oder auch gestoppt. Die Zahl der Kerben ist einstellbar von 2-8. Eines der besten Module des Loom!
Soundbeispiel mit Lowpass (Sequenz und Sweep), dann Comb und Moving Filter (Sweep), Eingangssignal ist ein Sägezahn-ähnliches Spektrum:
Effect Modules:
Sie simulieren verschiedene Stereo-Effekte auf additive Weise. Der komplette Signalweg ist stereo, man kann diese Module also beliebig platzieren. Zieht es einem nachher zu sehr die Ohren auseinander, kann man am Ende mit Global Stereo Width wieder einengen.
DETUNED simuliert Oszillatorschwebungen ohne tatsächliche Verstimmungen und gibt reichlich Fett in den Sound. Prima.
MODULATOR ändert kontinuierlich und zufällig die Pegel der Teiltöne mit einstellbarer Geschwindigkeit. Ein echter Ohrenschmeichler.
PHASER simuliert einen Phaser und lässt sich mit den Nebenparametern gut fein einstellen, hier vermisst man nur einen Regler für den Mittelpunkt der Modulation, da war im GUI wohl kein Platz mehr übrig. Außerdem ist der integrierte LFO nur monophon, der wäre polyphon retriggert in manchen Fällen besser.
STEREO verschiebt die Teiltöne zufällig nach rechts oder links ab einstellbarer Teiltonhöhe.
PAN verschiebt einen einstellbaren Bereich des Spektrums nach rechts oder links, den restlichen Bereich gegenläufig.
BLUR ändert zufällig und sprunghaft die Pegel der Teiltöne, was einem leise beigemischten Rauschen ähnelt. Hier wäre ein Speed-Parameter wünschenswert, der würde die Einsatzmöglichkeiten dieses Modul eindeutig erweitern. Für Effektsounds ist es aber auf jeden Fall zu gebrauchen.
Die Effekte der Reihe nach kurz angespielt:
Danke für die Präsentation. Das PlugIn hat einen (erstaunlich) vollen Klang. – Im Hinblick auf die Hardwarevoraussetzungen: Die Tendenz geht wohl in eine Richtung, die eine für Erstellung von 3-D-Animationen längst bekannt ist, 16 Kerne – oder mehr.
@MidiDino Ja, 64-Bit Software wird langsam die Norm. Erwähnen muss man es aber, weil viele User noch 32-Bit fahren, da es bei vielen DAWs noch hakelt bei der Umstellung auf 64. Und dann gibt es die Probleme mit der Rückwärtskompatibilität, nicht alle 32er Plugins laufen in 64er DAWs reibungslos… mit sowas habe ich gerade erst bei Fruity Loops zu kämpfen gehabt.
Yeah! Endlich mal wieder ein VSTi bei dem die Hersteller vorwärts gehen wollen und nicht rückwärts :-) Der Klang ist wirklich voll, dicht und massiv, aber nicht nebulös oder wattig. Erinnert mich teilweise an den K5000, aber eben als Modular-Version :-) Werd‘ mal nach Abschluss meiner Produktionen das Demo antesten. Presetsounds 1:26 min = Monolithisch!!
Hoppala! Hab grad noch mal in Ruhe gelesen und bemerkt, dass es gar keine Demo gibt :-/
Ja leider! Und ein Demo wäre bestimmt verkaufsfördernd, vielleicht stellt Air ja doch noch mal eins bereit.
Klanglich ist Loom erste Sahne. „A Sounddesigners Dream“ hat der Electronic Musician geschrieben, und das kann ich nur bestätigen.
Leute, ich danke euch für die Blumen in der Einleitung – aber Loom ist das erste AIR-Instrument, an dem ich absolut unbeteiligt war – es ist das fast alleinige Werk des genialen Mario Reinsch, der u.a. auch maßgeblich an Transfuser mitgewirkt hat.
@Peter Gorges Die Blumen darfst du als Gründervater natürlich trotzdem behalten ;-) und ein dicker Strauß geht an Mario!
Danke für den recht ausführlichen Test! Sehr interessanter Synth,aber KEINE DEMO….hmm, das is nicht wirklich gut-leider!
Schlieslich möchte man als geneigter Käufer ja in der Tat erst mal testen ob z.B. das System reicht oder ob einem das Teil liegt…na ja, eventuell gibts ja doch noch eine.
Danke für diesen informativen und akustisch üppig untermauerten Test.
Loom ist wirklich ein Instrument mit sehr hohem Spaßfaktor und zur eigenen Klangerforschung inspirierend!
@fran_ky Jep! Wenn man ein wenig grübelt und rumprobiert, ergeben sich haufenweise interessante Ansätze und überraschende Effekte, zB das Reverb kann einen Sound manchmal ganz unvermutet gut anreichern, oder wie die beschriebene Kombi aus Moving Filter plus Treshold. Man fragt sich, wieso vorher noch keiner auf die Idee gekommen ist, sowas wie den Loom zu machen.
Des Kaisers neue Kleider Effekt?
Für mich klingts eher wie ein „normaler“ FM Synth.
@vssmnn Käsesahnetorte ist ja auch bloß ein Kuchen.
Tatsache ist, dass die Klangsuche hiermit nicht frustriert, da schnell was Gutes zu finden ist.
Aber: De gustibus non est disputandum.
@vssmnn Einige Sounds wären so oder ähnlich auch mit einem FM-Synth machbar, aber viele selbst mit einem FM8 nicht. Generell bieten additive Synths ganz spezifische Arten von Klängen und sind, mehr als andere, echte Chamäleons. Analogmäßige Flächen, wavetableartige und metallische FM-Sounds, schräg-experimentelle Geschichten, alles sehr variantenreich und einfacher zu programmieren als mit FM. Die Sounds im Test und auch die auf der Air-Website können nur einen kleinen Einblick in die Klangwelt des Loom bieten!
Eine Demo ist Pflicht. Wer kauft die Katze im Sack?
Das nenn ich mal einen 1A-Synths!
Das die additive Synthese CPU-Hunger hat ist nun mal so, macht aber auch nichts. Schön zu sehen, dass es Hersteller gibt, die immer einen Schritt nach vorne gehen. Ich hoffe, der Weg ist noch nicht zu Ende und andere springen auf den Zug auf.
Sehr interessantes Konzept, gefällt mir, eine Demo ist in der Tat irgendwie Pflicht, ich schiele schon seit langem auf den Harmor Synth von Image-Line in FLStudio, ich finde den ziemlich genial, sehr fette, brutale Sounds, das könnte ich hier eine alternative für Mac User wie meiner einer ist sein, aber eine Demo wäre echt super, so grübel ich noch ob ich blind kaufen soll, momentan hat sich die Vernunft durchgesetzt ihn nicht zu kaufen…. Hm… Auch die Videos konnten mich bisher nicht dazu überreden ihn zu kaufen…!
@Xenox.AFL Wart auf ne Demo. Der Harmor ist schon nicht schlecht aber kompliziert in der Bedienung.
Harmor kompliziert in der Bedienung? Hm, kann ich nicht teilen, der ist doch eigentlich ganz simpel aufgebaut, er ist vielleicht etwas unübersichtlich aber schwer in der Bedienung ist er nicht…!
Eine Deutsche Firma und alles in Englisch. Warum glaubt eigentlich jeder das Musiker der Englischen Sprache mächtig ist? Wenigstens die Anleitung hätte auf Deutsch sein können.
Das hat einen ganz simplen Grund: Englisch hat sich international als gängige Sprache etabliert. Und wer seinen Käuferkreis nicht auf die beschränken will, die Deutsch sprechen, wählt halt Englisch.
@STRomzAeHLEr Englisch ist Pflichtfach für Musiker, indeed. Aber für eine deutsche Firma sollte es eigentlich ein leichtes sein, auch ein deutsches Manual zu schreiben… Das Fehlen wird halt manchmal von Lesern bemängelt.
Aufgrund der Leserkommentare habe ich bei Air nochmal nachgehakt. Eine Demoversion wird kommen, der Zeitpunkt steht aber noch nicht fest.
@h.gerdes Ah, das ist gut zu hören, nur schade das jetzt erst Loom im Angebot war, da war ich schon kurz davor zu sagen. Komm egal, aber die Vernunft hat dann doch gesiegt! :D
Frank
Ein halbes Jahr ist rum. Wat is nu mit ner Demo?
Tja, da ist keine Butter bei die Fische gekommen :-( Ein wenig kann man dieses Marketingkonzept verstehen, wenn man bedenkt, dass fast jedes Demo in kürzester Zeit gecrackt wird und die Nachfrage einbricht… nur für Riser und Ignite gibt es Trial-Versionen, immerhin kann man sich damit ein Bild von der Produktqualität machen.
13 Euro beim großen T, da brauch man nicht mal mehr ne Demo….