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Test: Air Vacuum Pro 1.02, Synthesizer Plug-in

(ID: 81756)

Im Mischer findet sich der erste Overdrive, der ziemlich nichtlinear arbeitet. Je nach Eingangslautstärke verformt er die Schwingungsformen sehr unterschiedlich, bei niedrigen Pegeln rundet er sie eher ab, bei hohen verhackstückt er sie regelrecht. Aus einem Sägezahn wird dann so was:

Sägezahn nach dem Mixer-Drive

Sägezahn nach dem Mixer-Drive

Overdrive mit einem Sägezahn erst bei halbem Oszi-Level, dann voll aufgedreht:

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Die Oszillatorabteilung röhrt also schon mal ganz gut. Wie steht es um die Filter?

Filter

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Der Vacuum hat zwei gut ausgestattete Filter, ein Hoch/Bandpass und ein Tiefpass mit je einer Hüllkurve. Gemeinsam ist ihnen neben den üblichen Cutoff, Resonanz, Key Tracking und Envelope Amount eine Sättigungsstufe (Sat), FM via Matrix (s.u.) und stufenlos verstellbare Flankensteilheit von 0-24 dB/Oktave, ein sehr feines Feature!

Die beiden VTFs

Die beiden VTFs

Die 0 dB-Stellung macht ein Filter zum Allpass mit Phasenverschiebungen um die Cutoff-Frequenz. Unter 12 dB/Oktave kommen die Obertöne beim Tiefpass deutlich durch. Hier wird nur die Flankensteilheit geändert:

 

Das Resonanzverhalten ist bei Analog-Emulationen von besonderem Interesse. Beim Vacuum ist erfreulich, dass der Pegel beim Aufdrehen der Resonanz gleich bleibt, der Klang dünnt überhaupt nicht aus, und die Filteroszillation ist über den ganzen Bereich sehr homogen:

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Klangbeispiele
Forum
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    h.gerdes AHU

    So simpel, wie es im Artikel steht, beide Oszis Sägezahn auf 32 und 16, leicht verstimmt für Schwebungen, Reso auf max und dann die Cutoff hochziehen. Das bringt digitale Filter im hochfrequenten Bereich an ihre Grenzen :-) beim Vacuum ist es nur noch 1% von einem hardware-analogen Filter entfernt. Zum Vergleich kann man auch den Tyrell bemühen, der klingt da und bei Übersteuerung ähnlich gut, nur halt „transistormäßig“.

  2. Profilbild
    Betancourt

    Um ehrlich zu sein, finde ich den Sound, den man den dankenswerter Weise zahlreichen Beispielen entnehmen kann, ziemlich schwach. Was vor allem auffällt (ein geradezu typisches Plugin-Problem) ist die 2-Dimensionalität: man hat auf der linken und der rechten Box einen Sound, dazwischen spannt sich ein eher dünnes Band aber der Klang reicht kaum in die Tiefe.
    Darüberhinaus fehlt es m.M. nach insgesamt deutlich an Schub und Druck, sehr gut zu hören in Beispiel 10. Mein einziger richtiger Analogsynth, ein Alpha Juno, brutzelt einem solche Sweeps gnadenlos ins Gesicht, hier klingts dagegen recht müde und schlapp. Daher meine ganz persönliche Meinung: mit Analogsound hat das hier wenig zu tun und selbst andere Plugins sind da schon durchaus weiter.

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    h.gerdes AHU

    Beispiel 10 ist ohne jegliche Sättigung oder Overdrive, mit klingt der Vacuum deutlich anders. Und er ist halt kein Moogimitat, er unterscheidet sich von den üblichen Analogemulationen, und ein in-the-face-sound ist wohl auch nicht beabsichtigt. Anyway, Klangempfinden ist auch subjektiv… welche Plugins klingen denn deiner Meinung nach besser?

  4. Profilbild
    Betancourt

    Die Räumlichkeit oder 3-Dimensionalität eines Klangs lässt sich ja nicht an einen bestimmten Synthesizer-Typus knüpfen, sondern ist für mich immer noch ein probates Unterscheidungsmerkmal zwischen Soft- und Hardware. Plugins, bei denen dieses Phänomen nicht mehr so in Erscheinung tritt, sind m.M. nach die vielzitierte Uhe Diva und auch der NI Monark hat mich da überrascht (obwohl ich sonst von NI nicht so viel halte). Mglw auch der TAL Juno60 Clon, den müsste ich mir dazu nochmal anhören.
    Beim Durchhören der Vacuum-Sounds stellte sich bei mir dagegen eigentlich sofort das Gefühl ein, daß das Gehörte eher einem Laptop als einem Instrument entspringt.
    Aber natürlich ist das lediglich mein eigener Hör-Eindruck, mir schien das hier nur recht deutlich aufzufallen.

  5. Profilbild
    h.gerdes AHU

    Es geht auch wirklich um Nuancen, Hardware wird schon durch das Mischpult und die Wandler klanglich gefärbt (und durch die Kabel!), und auch die mp3-Wandlung der Soundbeispiele muss man dabei berücksichtigen…aber Diva und der TAL sind in der Tat super, Monark habe ich noch nicht unter der Maus gehabt. Beim Vacuum hat mir die Lebendigkeit gefallen, wenn man ein wenig aufdreht klingt jede Tonhöhe subtil anders usw. Es ist ein Jammer, dass Air noch keine Demoversionen hat, dann könnte jeder selbst mal schrauben und hören.

  6. Profilbild
    hutab

    Klang ist bestimmt auch Geschmackssache, für mich klingt der Vacuum Pro aber total aufgeblasen, fast schon trancig. Echte Röhrengeräte klingen doch ganz anders. Ein S-1000 ist bestimmt kein klassisch spielbarer Synthesizer, klingt dafür aber trocken nach Röhre und schmutzverliebt. Ein Trautonium sogar kühl (auch weil dissonant), aber das sind andere Dimensionen. Lediglich der Overdrive kann was…

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