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Test: Air Vacuum Pro 1.02, Synthesizer Plug-in

(ID: 81756)

Auch im kritischen oberen Frequenzbereich klingt es bei viel Resonanz sauber, gerade da produzieren viele gefeierte Softsynths nur noch Gebritzel oder offenbaren, dass sie stark höhenbedämpft sind. Die Nagelprobe für digitale Filter: zwei Sägezähne im Oktavabstand, leicht gegeneinander verstimmt, Resonanz auf Maximum:

 

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Bei einfachen Filteralgorithmen wird das Ausgangssignal mit steigendem Eingangspegel nur lauter, bei den besseren wird die Resonanz erst angeregt und ab einem bestimmten Level leicht unterdrückt. Beim Vacuum ist das der Fall, man kann den Filtersound maßgeblich mit dem Mixer beeinflussen (die Endlautstärke wird hier ein wenig gegenläufig gesteuert):

 

Hoch/Band- und Tiefpass haben die gleichen Klangeigenschaften, mit dem kleinen Unterschied, dass nur das Hoch/Bandpass zur Selbstoszillation in der Lage ist. Das Tiefpass pfeift lediglich leise nach, wenn es angeregt wird. Ein Manko ist das ist nicht unbedingt, im Parallel-Bandpassbetrieb kann man sogar Filterpfeifen dazumischen und separat modulieren, ohne den eigentlichen Klang nennenswert zu beeinflussen.

Die Sättigungsstufen (Sat) sorgen für reichlich Filter-Drive. Dabei ist es für den Klang wiederum entscheidend, ob man die Oszis im Mischer schon voll aufdreht oder so etwa auf 12 Uhr belässt und  ob man den dortigen Drive mit ins Spiel bringt. Je nach Dosierung ergeben sich sehr verschiedene Verzerrungen:

 

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Die beiden Filter liegen entweder seriell, parallel oder complex im Signalweg, Letzteres ist eine Parallelschaltung mit gegenseitigem Feedback, wodurch sich der Sound beider Filter zu einem verwaschenen oder eher vielschichtigen, für Flächen sehr interessanten Gesamtklang mischt. Gain regelt die HP/BP-Lautstärke in den parallelen Modi. Ein Sound im Serial-, dann im Parallel- und zuletzt im Complex-Modus:

 

Als Analog- und Röhrenemulation sind die Filter des Vacuum überzeugend, sie klingen gut, haben ihre Eigenheiten und sind unverwechselbar. Sehr gelungen.

Amplifier

Der VTA ist unkompliziert, Level, Pan und eine eigene Driveschaltung, hier aber als Shaper, der eine asymmetrische Verzerrung bewirkt, die wieder abhängig vom Eingangspegel ist.

Der VTA mit Shaper

Der VTA mit Shaper

Beispiel mit etwas Filtermodulation, erst ohne, dann mit Shaper:

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    h.gerdes AHU

    So simpel, wie es im Artikel steht, beide Oszis Sägezahn auf 32 und 16, leicht verstimmt für Schwebungen, Reso auf max und dann die Cutoff hochziehen. Das bringt digitale Filter im hochfrequenten Bereich an ihre Grenzen :-) beim Vacuum ist es nur noch 1% von einem hardware-analogen Filter entfernt. Zum Vergleich kann man auch den Tyrell bemühen, der klingt da und bei Übersteuerung ähnlich gut, nur halt „transistormäßig“.

  2. Profilbild
    Betancourt

    Um ehrlich zu sein, finde ich den Sound, den man den dankenswerter Weise zahlreichen Beispielen entnehmen kann, ziemlich schwach. Was vor allem auffällt (ein geradezu typisches Plugin-Problem) ist die 2-Dimensionalität: man hat auf der linken und der rechten Box einen Sound, dazwischen spannt sich ein eher dünnes Band aber der Klang reicht kaum in die Tiefe.
    Darüberhinaus fehlt es m.M. nach insgesamt deutlich an Schub und Druck, sehr gut zu hören in Beispiel 10. Mein einziger richtiger Analogsynth, ein Alpha Juno, brutzelt einem solche Sweeps gnadenlos ins Gesicht, hier klingts dagegen recht müde und schlapp. Daher meine ganz persönliche Meinung: mit Analogsound hat das hier wenig zu tun und selbst andere Plugins sind da schon durchaus weiter.

  3. Profilbild
    h.gerdes AHU

    Beispiel 10 ist ohne jegliche Sättigung oder Overdrive, mit klingt der Vacuum deutlich anders. Und er ist halt kein Moogimitat, er unterscheidet sich von den üblichen Analogemulationen, und ein in-the-face-sound ist wohl auch nicht beabsichtigt. Anyway, Klangempfinden ist auch subjektiv… welche Plugins klingen denn deiner Meinung nach besser?

  4. Profilbild
    Betancourt

    Die Räumlichkeit oder 3-Dimensionalität eines Klangs lässt sich ja nicht an einen bestimmten Synthesizer-Typus knüpfen, sondern ist für mich immer noch ein probates Unterscheidungsmerkmal zwischen Soft- und Hardware. Plugins, bei denen dieses Phänomen nicht mehr so in Erscheinung tritt, sind m.M. nach die vielzitierte Uhe Diva und auch der NI Monark hat mich da überrascht (obwohl ich sonst von NI nicht so viel halte). Mglw auch der TAL Juno60 Clon, den müsste ich mir dazu nochmal anhören.
    Beim Durchhören der Vacuum-Sounds stellte sich bei mir dagegen eigentlich sofort das Gefühl ein, daß das Gehörte eher einem Laptop als einem Instrument entspringt.
    Aber natürlich ist das lediglich mein eigener Hör-Eindruck, mir schien das hier nur recht deutlich aufzufallen.

  5. Profilbild
    h.gerdes AHU

    Es geht auch wirklich um Nuancen, Hardware wird schon durch das Mischpult und die Wandler klanglich gefärbt (und durch die Kabel!), und auch die mp3-Wandlung der Soundbeispiele muss man dabei berücksichtigen…aber Diva und der TAL sind in der Tat super, Monark habe ich noch nicht unter der Maus gehabt. Beim Vacuum hat mir die Lebendigkeit gefallen, wenn man ein wenig aufdreht klingt jede Tonhöhe subtil anders usw. Es ist ein Jammer, dass Air noch keine Demoversionen hat, dann könnte jeder selbst mal schrauben und hören.

  6. Profilbild
    hutab

    Klang ist bestimmt auch Geschmackssache, für mich klingt der Vacuum Pro aber total aufgeblasen, fast schon trancig. Echte Röhrengeräte klingen doch ganz anders. Ein S-1000 ist bestimmt kein klassisch spielbarer Synthesizer, klingt dafür aber trocken nach Röhre und schmutzverliebt. Ein Trautonium sogar kühl (auch weil dissonant), aber das sind andere Dimensionen. Lediglich der Overdrive kann was…

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