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Test: Air Vacuum Pro 1.02, Synthesizer Plug-in

(ID: 81756)

Die LFOs sind mit Sinus, Rechteck, Sägezahn/Pump, Drift und Sample&Hold ausgestattet, können frei laufen, mit Tastenanschlag retriggert oder Host-synchronisiert werden. Für LFO 1 (via Modwheel) gibt es einen Drehschalter mit Tonhöhe, Cutoff oder Level als Ziel, LFO 2  kann im zweiten Matrix-Slot diverse Parameter steuern, aber immer nur einen. Beide erreichen lediglich 20 Hz, aber die Oszis lassen sich ja bei Bedarf auch als Modulatoren einsetzen. Unangenehmer macht sich das Fehlen einer Dreieckschwingung bemerkbar, der Sinus wirkt ein wenig übersteuert und ist für Modulationszwecke nicht sehr geeignet.

Die LFOs

Die LFOs

Das ist ziemlich vintage, die analogen Hardware-Vorbilder und viele Software-Clones sind beim Modulationsrouting genauso eingeschränkt, aber eine größere Matrix mit allen Quellen und Zielen in jedem Slot wäre ein wenig zeitgemäßer. So ist z.B. nicht bei beiden Oszis die Pulsbreite mit LFO steuerbar und man muss mit diversen „geht-nicht“ leben. Oder man verteilt die Bestandteile des Sounds auf die A/B-Parts, was dafür mit anderen Optionen wie separater Filterung u.ä. entschädigt.

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Pitchbend ist nur global von 0-24 Halbtöne einstellbar, aber Velocity kann man auf die Hüllkurven separat und/oder direkt auf Lautstärke und Cutoffs regeln, das ist gut eingerichtet.
Die Glide-Funktion überrascht mit einem guten Poly-Portamento, was nicht selbstverständlich ist, und im Mono-Mode kann man sie auf Legato-Noten beschränken sowie Legato-Envelope-Retrigger aktivieren, was zwar nicht bei gehaltenen Noten funktioniert, aber sonst die meisten analogen Spielweisen ermöglicht. Der Arpeggiator ist Host-synchronisierbar und schlicht gehalten, Up u/o Down und Random, das ist alles.

Arpeggiator

Arpeggiator

Die MIDI-Learn-Funktion ist super, wie üblich per Rechtsklick-Knopfdreh und die Regelbereiche sind sowohl umkehrbar wie auch skalierbar, außerdem kann ein Controller mehrere Ziele steuern und alles ist speicherbar. Vorbildlich.

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Effekte

Die FX-Abteilung ist überschaubar, da werkeln ein Chorus/Phaser und ein Delay mit Host-Synchronisation. Die beiden Phaser-Modelle klingen schön altmodisch und erinnern an antike Bodentreter. In der Mastersektion befindet sich noch die Stereospreizung (Width) für A/B-Parts und Double.

Die FX-Abteilung

Die FX-Abteilung

Reverb gibt es keins. Für die Veredelung von Analogsounds mit Hall hat wahrscheinlich jeder sein Lieblings-Plug-in, aber ein wenig mager ist das schon, heutzutage ist man in der Hinsicht verwöhnt. Ein Federhall oder dergleichen wäre in dieser Abteilung sicherlich gut platziert.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    h.gerdes AHU

    So simpel, wie es im Artikel steht, beide Oszis Sägezahn auf 32 und 16, leicht verstimmt für Schwebungen, Reso auf max und dann die Cutoff hochziehen. Das bringt digitale Filter im hochfrequenten Bereich an ihre Grenzen :-) beim Vacuum ist es nur noch 1% von einem hardware-analogen Filter entfernt. Zum Vergleich kann man auch den Tyrell bemühen, der klingt da und bei Übersteuerung ähnlich gut, nur halt „transistormäßig“.

  2. Profilbild
    Betancourt

    Um ehrlich zu sein, finde ich den Sound, den man den dankenswerter Weise zahlreichen Beispielen entnehmen kann, ziemlich schwach. Was vor allem auffällt (ein geradezu typisches Plugin-Problem) ist die 2-Dimensionalität: man hat auf der linken und der rechten Box einen Sound, dazwischen spannt sich ein eher dünnes Band aber der Klang reicht kaum in die Tiefe.
    Darüberhinaus fehlt es m.M. nach insgesamt deutlich an Schub und Druck, sehr gut zu hören in Beispiel 10. Mein einziger richtiger Analogsynth, ein Alpha Juno, brutzelt einem solche Sweeps gnadenlos ins Gesicht, hier klingts dagegen recht müde und schlapp. Daher meine ganz persönliche Meinung: mit Analogsound hat das hier wenig zu tun und selbst andere Plugins sind da schon durchaus weiter.

  3. Profilbild
    h.gerdes AHU

    Beispiel 10 ist ohne jegliche Sättigung oder Overdrive, mit klingt der Vacuum deutlich anders. Und er ist halt kein Moogimitat, er unterscheidet sich von den üblichen Analogemulationen, und ein in-the-face-sound ist wohl auch nicht beabsichtigt. Anyway, Klangempfinden ist auch subjektiv… welche Plugins klingen denn deiner Meinung nach besser?

  4. Profilbild
    Betancourt

    Die Räumlichkeit oder 3-Dimensionalität eines Klangs lässt sich ja nicht an einen bestimmten Synthesizer-Typus knüpfen, sondern ist für mich immer noch ein probates Unterscheidungsmerkmal zwischen Soft- und Hardware. Plugins, bei denen dieses Phänomen nicht mehr so in Erscheinung tritt, sind m.M. nach die vielzitierte Uhe Diva und auch der NI Monark hat mich da überrascht (obwohl ich sonst von NI nicht so viel halte). Mglw auch der TAL Juno60 Clon, den müsste ich mir dazu nochmal anhören.
    Beim Durchhören der Vacuum-Sounds stellte sich bei mir dagegen eigentlich sofort das Gefühl ein, daß das Gehörte eher einem Laptop als einem Instrument entspringt.
    Aber natürlich ist das lediglich mein eigener Hör-Eindruck, mir schien das hier nur recht deutlich aufzufallen.

  5. Profilbild
    h.gerdes AHU

    Es geht auch wirklich um Nuancen, Hardware wird schon durch das Mischpult und die Wandler klanglich gefärbt (und durch die Kabel!), und auch die mp3-Wandlung der Soundbeispiele muss man dabei berücksichtigen…aber Diva und der TAL sind in der Tat super, Monark habe ich noch nicht unter der Maus gehabt. Beim Vacuum hat mir die Lebendigkeit gefallen, wenn man ein wenig aufdreht klingt jede Tonhöhe subtil anders usw. Es ist ein Jammer, dass Air noch keine Demoversionen hat, dann könnte jeder selbst mal schrauben und hören.

  6. Profilbild
    hutab

    Klang ist bestimmt auch Geschmackssache, für mich klingt der Vacuum Pro aber total aufgeblasen, fast schon trancig. Echte Röhrengeräte klingen doch ganz anders. Ein S-1000 ist bestimmt kein klassisch spielbarer Synthesizer, klingt dafür aber trocken nach Röhre und schmutzverliebt. Ein Trautonium sogar kühl (auch weil dissonant), aber das sind andere Dimensionen. Lediglich der Overdrive kann was…

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