Akai EIE Pro
Als Audio-Interface Hersteller ist die Firma Akai bislang noch nicht bekannt, aber auch sie passt sich dem Trend an und zeigt mit dem EIE Pro ihr erstes USB 2.0 Audio-Interface, welches vom Featureset her auf mich einen äußerst Interessanten Eindruck macht. Für Akai ist ein sehr auffälliger Look mittlerweile typisch und spricht eine klare Designsprache. Beim EIE Pro fallen sofort die analogen VU-Meter auf, die einen Retro-Charme versprühen, auch wenn sie mit modern kaltweißen LEDs hinterleuchtet sind. Obwohl auf dem Gerät der Schriftzug „Electromusic“ prangt, keine Bange, man kann es auch für Jazz benutzen …
Achten Sie bei etwaigem Kaufinteresse darauf, dass Sie das EIE Pro nicht mit dem günstigeren EIE (ohne Pro) verwechseln. Es unterscheidet sich neben der roten Farbe dadurch, dass es nur zwei Ein- und Ausgänge über USB 1.1 ermöglicht und deshalb erheblich weniger flexibel ist. Außerdem erfolgt die Audioübertragung des EIE (ohne Pro) nur mit 16 Bit, was den Dynamikumfang einschränkt. Dass das EIE nicht zum Test zur Verfügung stand, können wir keine Aussage über dessen Performance treffen.
Mechanisches
Besonders anmutig sieht es nicht aus, das EIE Pro. Vielmehr gefällt mir die auffällige nüchtern-technische Kombination aus Retro und Moderne, die durch das unübliche Format von 10 cm x 20 cm x 16 cm (H x B x T) unterstützt wird und etwas an vergangene Militärtechnik erinnert. Das Gehäuse ist aus stabilem gebogenem Metall gefertigt und macht im Gegensatz zu manch anderer Plastikkiste einen relativ langlebigen Eindruck. Zwar sind die Potentiometer leider nicht mit der Metallfront verschraubt, jedoch muten auch sie recht stabil an. Sämtliche Schalter auf der Front sind als Kippschalter ausgeführt, was zusätzlich einen weiteres Gefühl der Vor-Digital-Ära vermittelt. Selbstverständlich ist das alles nur Fassade, denn im Inneren steckt normale aktuelle Technik und nicht etwa Übertrager, Röhren oder andere besondere teure Bauteile. Löblich ist, dass die Klinkenbuchsen mit dem Metall verschraubt sind. Weniger schön ist hingegen, dass der DC-Hohlstecker auf der Rückseite nicht gegen versehentliches Herausziehen geschützt werden kann.
Sieht ziemlich klobig aus für die heutige Zeit. Da lobe ich mir nüchternes RME Design gepaart mit Qualität.
Hallo,
wo gibt’s das Messprogramm? Kann ich das Programm mit RME HDSP und RayDAT einsetzen?
Danke für die Information.
@falconi Das Programm heißt RMAA von Rightmark. Die ASIO-Version die wir benutzen scheint leider nicht mehr verfügbar zu sein. Die normale Version misst leider über den Windows-Mixer der neben der hohen Verzögerung ständig den Abtastratenwandler im Signalweg hat. Insofern sind die Messergebnissse mit der Standard-Version nicht immer verlässlich, die Pro-Version nutzt hingegen die bit-transparente ASIO-Schnittstelle.
Wie sind denn die Latenzen mit einem prof. Audiosystem (OS X) ??
Die Treiber von (zum Beispiel) RME gehen bis 1,5 ms herunter, was aber nur für Echtzeit-Monitoring mit nativen Effekten wichtig ist. Wichtig ist aber der Rechner selber und dessen Optimierung. Zum Einspielen von Software-Instrumenten sollte die Ausgangslatenz unter 10 ms liegen. Für ein angenehmes Arbeiten mit Softwareinstrumenten sollte die Latenz nicht höher sein und zudem sollte auch der Rechner durch die Treiber nicht stark belastet werden.
Danke, das Programm hatte mir Thorsten W. schon einmal empfohlen, aber ich habe die damalige Version trotz reichlicher Bereitstellung von „WDM-Devices“ in den Hammerfall-Settings nicht zum Laufen gebracht.
Nun war ich eben auf der Rightmark-Seite, und tatsächlich gibt es seit dem 2. April dieses Jahres eine neue Version, die bei mir auch funktioniert.
Ich vermute somit, dass z.B. Deine obigen Angaben zur Linearität des Amplitudenfrequenzganges auf den Bereich zwischen 40 Hz und 15kHz bezogen sind, unabhängig von der Abtastrate?
Gruß,
Falk.
@falconi Der Frequenzgang ist ja nicht der einzige entscheidende Faktor. Wichtiger sind Intermodulation, Rauschverhalten und Verzerrrungsverhalten, da heute nahezu jeder Wandler einen schnurgeraden Frequenzgang hat. Die Angaben beziehen sich von 20 Hz bis knapp unter 20 kHz.
Ja eh.
Aber die Einschränkung der Freeware auf diesen Bereich ist halt etwas schade. Ansonsten wird ja einiges geboten, und das sequentielle Messen ist tatsächlich sehr beguem.
Ich möchte mit der Software nur eben leider keine Audiointerfaces messen und brauche vor allem auch den Bereich unter 40 Hz. Hast Du Erfahrungen mit der Pro Version?
@falconi Ich klinke mich mal ein. Die Software kann auch unter 40 Hz messen. Mit SweptSine bekommst du genauere Ergebnisse.
Aber wenn Du Deinen Raum messen möchtest (??), dann nimm einfach REW. Kannst mich auch anmailen.
Hallo Hagen,
wie ich nun bemerkt, misst offenbar auch die Freeware von 20 Hz bis 20kHz (obwohl vor der Messung nur ein eingeschränkter Messbereich von 40 bis 15kHz angeboten wird).
Das Programm ist super für meine Zwecke.
Danke für den Tipp.
Was für ein Poser-Gerät!