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Test: AKG C2000B & C3000B

(ID: 3419)

Ausgesprochen zufrieden waren wir in diesem Test mit dem TUBE MP von ART. Ein waschechter , einkanaliger Röhrenverstärker für ca. DM 500,– . Ein- und Ausgänge liegen sowohl als XLR als auch in Klinkenform vor. 2 Drehregler (für Input und Output), drei Schalter (1: Line oder Mikrofonpegel / Phantomspeisung An – Aus / Phasenumkehrung) und eine Clip/Power LED machen dieses handliche Gerät zum unersetzlichen Helfer bei Mikrofonaufnahmen.

Kleiner Tipp am Rande: Den TUBE MP 30 min. vor seinem Einsatz warm laufen lassen.

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Über ein handelsübliches CORDIAL XLR-Mikrophonkabel gelangt das Signal in einen SPIRIT 328 Digitalmixer.
Der dortige Vorverstärker wurde auf 0 dB geregelt.

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Von dort aus geht es ohne Umwege (also keine Equalizer, Kompressoren etc.) digital in eine AUDIOWERK 8 Karte, die ihr Dasein in einem grauen G3 fristet. Über LOGIC AUDIO 4.5.0 wird das Signal schließlich aufgenommen und letztendlich auch wiedergegeben und getestet. Als Abhöre dient ein Pärchen ALESIS Monitor One sowie ein Pärchen JBL Control One.

MIKROFON, STATIV, POPSCHUTZ UND SPINNE

Für die Aufnahmen von Gesang, empfehlen wir dringend einen sogenannten Popschutz. Damit meinen wir ausdrücklich keinen Schaumstoffaufsatz für die Mikrofonkapsel, denn diese reduzieren deutlich den Höhenanteil Ihrer Gesangsaufnahme. Wir sprechen von einem, meist mit Nylon bespannten Ring, der direkt vor das Mikrofon installiert wird.
Dabei ist darauf zu achten, dass weder der Ring, noch die Halterung für diesen Ring, die Spinne berührt. Das XLR Kabel sollte ebenfalls s-förmig an die Zugentlastung der Spinne befestigt werden. (Siehe Foto). Als Stativ benötigen Sie ein ausfahrbares, senkrechtes Mikrofonstativ. Hilfreich ist eine zusätzliche Halterung zur Ablage von Songtexten oder Noten. Die Forderseite des Mikrofons (die Seite auf der Sich das Logo befindet) muss sich direkt auf Mundhöhe des Sängers befinden. Der Abstand des Sängers zum Mikrofon sollte ca. 20cm – 40cm betragen.

 
AUFNAHMERAUM

7_kleiderschranks.jpg

Woher nehmen und nicht stellen? Unser Homerecordingstudio befindet sich im ausgebauten Speicher eines Reihenhauses, gleich daneben liegt ein Schlafzimmer sowie ein begehbarer Kleiderschrank. Ideal für unsere Zwecke, denn der „Kleiderschrank“ ist nicht all zu groß, hat auf der einen Seite schräge Wände (Dachseite) und ist auf der anderen Seite mit Kleiderständern und Regalen gefüllt, in denen sich (hoffentlich) frische Wäsche stapelt. Ungewollte Schallreflektionen gibt es in diesem Raum so gut wie nicht – fantastisch.
Trotzdem folgte noch ein kurzer Check für die Ausrichtung des Mikrofons. Nach einigen Probeaufnahmen entschieden wir uns das Mikrofon so zu positionieren, dass es gegen die schräge Wand zeigte.
Schließlich tauchte eine befreundete Sängerin auf („komm doch mal mit in den Kleiderschrank…“) und die Session konnten beginnen .

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DIE ERGEBNISSE:

Zunächst müssen wir beiden Mikrofonen eine hervorragende Qualität attestieren. Wir waren so überrascht, dass wir schließlich noch ein älteres Kondensatormikrofon zum Vergleich heranzogen, dass wir für viele universelle Aufnahmen eingesetzt hatten, das AKG C1000S. Wie das C2000B mit einer kleinen Membrane ausgestattet, so ist die Nähe vom 2000er zum 3000er wesentlich stärker als zum kleinen C1000.
Hätten wir nicht gewusst, dass es sich beim C2000B um ein Kleinmembranmikrofon handelte, so wären wir von selbst auch nicht darauf gekommen.

Im Detail:

Sowohl die Eingangsempfindlichkeit als auch der Rauschspannungsabstand ist beim C3000B geringfügig besser als beim C2000B. Nun aber die Sensation: Das C2000B klang in unseren Ohren besser!
Hoppla! – Ein Blick auf den Frequenzgang erklärte dieses Phänomen schnell. Das C2000B verfügt bis
ca. 6000 Hz über einen absolut linearen Frequenzgang, der ab diesem Punkt bis ca. 10.000 Hz um ca. 5dB ansteigt und so den Eindruck eines „frischen, seidigen Klangs hinterlässt“. Das C3000B hingegen betont bereits leicht den Bassfrequenzbereich bis 500 Hz, fällt bei 2000 Hz leicht ab um schließlich ebenfalls ab 5000 Hz wieder leicht anzusteigen.
Wir haben schließlich noch Sprach- du Gesangsaufnahmen von einer Männerstimme gemacht. Hier brillierte eindeutig das C3000B durch einen kräftigeren, voluminöseren Klang.
Zu guter Letzt versuchten wir noch das obere Ende der Fahnenstange auszuloten und zeichneten
eine Triangel auf. Die beiden Aufnahmen werteten wir schließlich mit einem Analyzer aus. Hier zeigte sich deutlich, dass besonders über 15.000 Hz das C3000B seinem kleinen Bruder überlegen war. Nur, so richtig „gehört“ haben wir das nicht mehr.

Und nun?

Das C2000B gibt ihren Aufnahmen mehr Brilliantz, lässt aber in den tiefen Lagen etwas den Druck vermissen, während das C3000B subjektiv mehr Wärme mitliefert und „fülliger“ klingt.
Mit dem C2000B ist AKG ein fantastischer Wurf gelungen, ob man die DM 100,– mehr für ein C3000B ausgeben möchte, entscheidet letztendlich der persönliche Geschmack.
Zwingend ist diese Mehrausgabe auf gar keinen Fall.
Beide Mikrofone machen in Ihrem Homerecordingstudio eine wirklich gute Figur. Ich bezweifle, dass bei der von uns verwendeten Peripherie ein wesentlich teureres Mikrophon seine Stärken hätte deutlicher ausspielen können. Will sagen, wer heute denkt ein NEUMANN U87 (incl. Spinne ca. DM 4.000) würde im Homerecordingbereich wesentlich bessere Ergebnisse liefern wie unsere Probanden, der träumt oder hat ein NEVE Pult im Keller.

Peter Grandl

 

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