Klassiker und Bühnenstandard für Kick-Drums
Wahrscheinlich ist das AKG D112 den meisten von euch ein Begriff. Von unzähligen Bühnen und Studios ist das Bassdrum-Mikrofon kaum noch wegzudenken. Die außergewöhnlichen Eigenschaften machen das AKG D112 zu einem echten Klassiker. Als ich zum ersten Mal mit dem AKG D112 arbeitete, rief ich: „Ei, der Daus!“ Es sieht nicht nur aus wie ein riesiges Ei. Es ist ein Überraschungsei – und liegt nun in einer verbesserten MKII-Variante vor.
AKG D112 MKII Bassmikrofon Klassiker mit Charakter
Das AKG D112 ist ein dynamisches Nierenmikrofon. Die Kapsel liegt gut geschützt hinter einem Drahtkorb. Der XLR-Anschluss liegt senkrecht zum „Ei“ in einem Metallzylinder. In der Hand fühlt sich das sinnvoll verschraubte Mikrofon sofort gut an. An der Bühnentauglichkeit besteht kein Zweifel.
AKG entwickelte das D112 speziell für die Abnahme von basslastigen und extrem lauten Signalen. Das natürliche Habitat des AKG D112 MKII ist die Bassdrum am Schlagzeug. Deshalb beginne ich mit dem Test am Schlagzeug. Ich starte mit verschiedenen Standardpositionen. Die Übertragung vom Fellrand ist tief und bassig, in der Mitte kickt es dagegen ordentlich. Der erzeugte Druck hat die richtige Power.
Nimmt man das Fell weg und steckt das Mikro in die Drum, wird der Sound des Mikrofons noch deutlicher. Grund dafür ist der klug gemachte Frequenzgang. Im Bassbereich wird das Band angehoben und verstärkt die Bassanteile, der Kick kommt wiederum durch Anhebung von schmalbandigen hohen Frequenzen. Durch die hohe Schalldruckbelastbarkeit kommen die Signale unverzerrt am Eingang an. Der Sound kann dadurch noch in verschiedene Richtungen variiert und Nuancen betont werden.
Der Grundsound des Mikrofons gefällt mir sehr gut, dadurch lässt sich auf der Bühne die richtige Mikroposition schnell fixieren. Ob nun Rock, Pop, Reggae oder Jazz: Das D112 macht durchgehend eine gute Figur.
Sehr begeistert hat mich auch die geringe Anfälligkeit für Rückkopplungen. Die Absenkung durch die Nierencharakteristik im hinteren Mikrofonbereich arbeitet hervorragend. Andere Geräusche vom Schlagzeug wie die Becken oder Snare werden gut im gesamten Klangbild gemindert. Ein zusätzlich gespielter 50 W Röhrenverstärker übertönte nicht die Bassdrum. Das ist perfekt, zumal im Testraum der Amp in Richtung Mikrofon zielte.
Die Überraschung aus dem Ei
Die Bassdrum ist nicht das einzige Instrument mit Bass und hohem Schallpegel. Gitarrenverstärker und Brass haben ebenfalls ordentlich Bumms. Schon im Handbuch und auf der Internetpräsenz empfiehlt AKG das D112 MKII auch für Bassverstärker, Bläser und Kontrabass.
Im Metallkorb ist ein Windschutz, der Verzerrungen bis zu einem bestimmten Maß verhindert. Doch Vorsicht im Nahbereich: Bei Blasinstrumenten ist irgendwann ein Limit erreicht. Dann kann es schnell zu Verzerrungen kommen. Ich habe das D112 mit einer Blues Harp und am Bassverstärker probiert, das Ergebnis hat mich überzeugt. Beim Verstärker lohnt sich sogar die Abnahme im Nahbereich. Wird das D112 mittig in kurzem Abstand zur Membran positioniert, kommt der Bass am besten. Auch bei einem Comboverstärker kann mehr Druck rausgeholt werden und die Gitarre an Tiefe gewinnen. Ihr seht, dass experimentieren mit dem Mikro sich lohnt.
Technische Features des AKG D112 MKII
- speziell für Bassdrum, Posaunen und Bassboxen geeignet
- Charakteristik: Niere
- Frequenzbereich: 20 – 17.000 Hz
- Impedanz: 210 Ohm
- Stativanschluss mit flexiblen Gelenk
- Symmetrischer XLR-Stecker
- Nachfolger des D112 mit verbesserter Mechanik
- Abmessungen (L x H x Durchmesser): 150 x 126 x 70 mm
- Gewicht: 300 g
Für 80er Rock der passende Basedrumsound.
Für modernerers mag ich lieber Audix D6 oä.
…seltsamerweise mochte ich das ding im studio nie wirklich. es verbiegt den sound doch schon sehr, es klingt für mich immer etwas „pappig“.
ich mag neutralere mikros für die bassdrum, ich selbst hab dafür ein audio technica, das ideal ist für mich das EV RE20, was aber auch preislich in einer völlig anderen liga spielt.
Und was ist denn nun neu und verbessert an der MKII Variante??? (Komische Herangehensweise)