Frischer Funk bei AKG
Das AKG DMS100 System bietet ein Handheld-Mikrofon oder alternativ einen Taschensender für Instrumente. Das smarte, kleine Set, bestehend aus Sender, Empfänger sowie dem nötigen Zubehör, kommt in beiden Varianten aus einer identischen Kartonage daher. Da wir uns im anmeldefreien Bereich befinden, funkt unser Testkandidat im durchaus strapazierten 2,4 GHz Band. Die Konkurrenz in diesem Funkbereich ist durchaus spürbar, soll aber hier nicht näher behandelt werden.
Das AKG DMS100 versteht sich als gehobene Einsteigerserie und liegt preislich attraktiv. Lediglich die WMS 40/45 Serie ist noch günstiger zu bekommen. Wer sich den Spaß macht und andere Produkte mal vergleichen will, wird schnell merken, in welche Höhen derartige Systeme schnellen können. Natürlich hat dies auch seine Gründe, die den Leistungsumfang sowie Anzahl der nutzbaren Bänder und dergleichen betreffen.
AKG DMS100 Set mit Empfänger und Handheld/Taschensender
- Weltweit anmelde- und gebührenfrei (2,4 GHz)
- Bis zu zwölf Stunden Betrieb des Taschensenders mit nur zwei AA-Batterien
- Hohe Klangqualität durch unkomprimierte Funkübertragung mit 24 Bit/48 kHz
- Automatische Frequenzeinstellung erleichtert die Suche nach freien Kanälen
- AES 256-Bit Signalverschlüsselung bietet einen wirksamen Abhörschutz
- Einfache Bedienung – auspacken und loslegen (Plug’n’Play)
- Bis zu vier Funkstrecken gleichzeitig nutzbar
- Reichweite: maximal 30 Meter
- inklusive Netzteil und Batterien
- Latenzzeit: <= 2,9 ms
- Frequenzgang: 20 Hz bis 20.000 Hz, ±1 dB
- dynamische Kapsel: P5
- Dynamikbereich: 116 dB bei 1 kHz
- Signal-Rausch-Verhältnis: >90 dBA
Leichte Gehäuse aus Kunststoff
Unser Testkandidat ist sehr leicht mit seinen 300 Gramm für das Mikrofon und knapp 60 Gramm mehr für den Empfänger. Die Gehäuse der Sender und Receiver sind aus Kunststoff. Leider sind die Rackwinkel für die 9,5 Zoll Empfänger nur optional erhältlich und schlagen nochmals mit 39,- Euro zu Buche. Ich würde in jedem Fall den Einbau in irgendeine Form von „Housing“ empfehlen, zumal auch Steckernetzteile und deren Kabel vom vielfachen Ein- und Ausstecken meist nicht an Qualität gewinnen. Ansonsten ist die gesamte Bedienoberfläche auf das Nötigste reduziert und verhindert somit die Überforderung des Benutzers.
Die Batteriefächer beider Sender sind ausreichend stabil, um häufigen Wechsel zu gewährleisten. Es sind jedenfalls keine wackelnden Kontaktzungen im Inneren verbaut, die zum allzu frühen Abbrechen neigen. Darüber hinaus ist im Handheld eine praktische Spannvorrichtung zum Fixieren der Batterien verbaut. Der Mikrofonschaft wird idealerweise nur angeschraubt, was sehr intuitiv von der Hand geht.
Des Weiteren verfügt das Mikrofon über einen flachen Soft-Schalter, der nach wenigen Sekunden den Sender trennt. Das Ganze passiert ohne Knacken oder sonstige Nebengeräusche. Der Empfänger warnt darüber hinaus, falls die Batterie an Spannung verliert. Das WLAN-Symbol funktioniert leider nur statisch und gibt keine Auskunft über die Verbindungsqualität. Sender und Empfänger des AKG DMS100 besitzen ansonsten noch jeweils eine Status-LED. Der große Drehknopf am Empfänger dient der Einstellung der Lautstärke am Ausgang.
AKG DMS100 arbeitet mit Diversity
Die beiden AKG DMS100 Sets bieten alles Nötige, um sofort loszulegen. Man muss nur die Batterien einlegen, anschließen, anschalten – fertig. Werksseitig sind die Kanäle aufeinander abgestimmt und im Bedarfsfall schnell und einfach zu ändern. Die vier potentiellen Kanäle sind durch jeweils einen gleichen Farbcode am Sender/Empfänger ersichtlich. Das angepriesene „Plug’n’Play“ ist hier jedenfalls absolut zutreffend. Ich würde trotzdem jedem empfehlen, nicht mehr als vier Gerätschaften, die mit 2,4 GHz arbeiten, parallel zu betreiben. Am besten sollten diese vom selben Hersteller beziehungsweise aus derselben Serie sein. Andernfalls kann es zu unerwünschten Effekten kommen. Da auch der AKG DMS100 über „Diversity“ verfügt, sind somit schon jeweils zwei bis drei der möglichen 13 Kanäle belegt.
Neben dem Steckernetzteil sowie den Batterien befinden sich noch eine Mikrofonklemme sowie eine Kurzanleitung unseres Systems im Zubehör. Der Karton und die darin vorhandenen Aussparungen sind durchaus mehrfach benutzbar. Somit kommt man, was den Transport angeht, zumindest erst mal „über die Runden“. Auf der Rückseite finden wir einen XLR- und Klinkenausgang sowie den Netzteilanschluss.
Für den Taschensender packt das AKG DMS100 System ein Mini-3Pol auf Klinkenkabel bei. Aus meiner Erfahrung sind Kabel generell das schwächste Glied in der Übertragungskette, was die tägliche Nutzung angeht. Ich persönlich würde einen Klinkeneingang am Taschensender als praktischer empfinden. Ein Ersatzkabel hätte man so auch schneller zur Hand und müsste somit nicht komplett auf die kabellose „Freiheit“ verzichten.
Sound der Drahtlossysteme
Der Taschensender funktionierte auf Anhieb tadellos und hat das Gitarrenkabel perfekt ersetzt. Im A/B-Vergleich ist mir nach einem Lautstärkeabgleich nichts aufgefallen, was in irgendeiner Form erwähnenswert wäre. Ich habe den Hörtest mit E-Gitarre zum Floorboard gemacht und somit auf eine Audiodemo verzichtet. Da beide Systeme (Taschensender/Handheld) die identische Funktechnik nutzen, habe ich lediglich das Mikrofon einem Audiotest zum Anhören unterzogen. Der Mikrofonkopf ist der Gleiche wie im dynamischen Mikrofon „P5“ von AKG, der im Übrigen eine Superniere bietet.
Die Audiofile wurde einmal mit Nahbesprechung sowie mit circa 5 cm Abstand durchgeführt. Hierbei kamen keinerlei EQs oder Effekte zum Einsatz, lediglich ein Limiter mit Dithering-Funktion. Der Limiter wurde nur zum „Lautstärkeaufholen“ benutzt, nicht zum „Peak-Limiting“. Beide Sprachaufnahmen habe ich manuell in der Lautstärke angepasst, in der Realität ist die Nahbesprechung natürlich lauter.