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Test: AKG IVM 4 Drahtlosanlage

AKG IVM 4

5. Juni 2009

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sehr sich auch im Instrumentalbereich eine Pyramidenstruktur im Bezug auf die Anzahl der Anbieter durchsetzt. Ab einer bestimmten Qualitätsklasse findet man immer nur noch ca. 3-4 Hersteller auf dem Markt, während die Unübersichtlichkeit an Konkurrenzprodukten mit jeder Stufe, mit der man sich nach unten bewegt, um den gefühlten Faktor zehn zunimmt. So auch im Bereich der Funkstrecke, bei der man jenseits der ominösen 500-Euro-Grenze streng genommen sich nur noch mit vier Anbietern auseinander setzen muss. Einer der Protagonisten dieser Gewichtsklasse ist die Firma AKG, die meines Wissens nach immer noch alle ihre Produkte in ihrem Heimatland Österreich fertigen lässt.
Mit dem IVM 4 haben unsere direkten Europa-Nachbarn ein Produkt auf dem Markt, das neben den Übertragungs- und Konfigurationsstandards zudem über eine Raumsimulation verfügt, welche die berüchtigte Abkapselung des Benutzers von der Außenwelt psychoakustisch reduzieren soll.

Da bin ich aber gespannt!

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Konstruktion

Das AKG IVM 4 Set besteht aus der Sendeeinheit SST 4, dem Empfängerteil SPR 4 und dem Ohrhörer IP 2. Wie nahezu alle Produkte in diesem Bereich kommt auch hier der Sender in 9,5 Zoll Breite (halbe Rackeinheit) daher. Im Lieferumfang ist jedoch eine Rahmenkonstruktion enthalten, die für eine problemlose Montage des Senders in einem Standard Rack sorgt. Mit einem Gewicht von knapp 1 Kilogramm angenehm leicht, verfügt der Sender über eine schaltbare Sendeleistung von 10, 20, 50 und 100 mW, wobei man sich innerhalb Europas auf eine maximale Sendeleistung von 50 mW beschränken muss. Die Trägerfrequenzbereiche bewegen sich zwischen 500 – 530, 570 – 600, 790 – 820 und 835 – 865 MHz bei einer Schaltbandbreite von 30 MHz, in 25 kHz Schritten einstellbar. Rückseitig befinden sich neben des Bajonette-Verschlusses der recht kurzen Antenne sämtliche Anschlüsse zwecks Einspeisung und Weiterleitung des Signals. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf zwei kombinierten symmetrischen XLR-/Klinkeneingangsbuchsen, die das Anliegen eines Mono- oder Stereosignals sowohl symmetrisch als auch unsymmetrisch zulassen. Über zwei weitere Audio Loop Klinkenbuchsen, die direkt mit den Audio In Buchsen verbunden sind, kann man das unbearbeitete Signal zur weiteren Bearbeitung abführen. Wahlweise können hier weitere Sendeeinheiten angeschlossen werden, um auch bei einer Unterpräsenz ausreichender Monitorwege alle Künstler mit einem In-Ear Signal zu versorgen. Über eine weitere Stereo Line-Out Buchse kann man zum Beispiel eine zusätzliche Monitorbox direkt mit dem Ohrhörersignal beschicken. Eine Anschlussbuchse für das mitgelieferte Netzteil und eine Datenschnittstelle zur Integration des Produktes HiQNet-Netzwerk, bei dem der Sender mittels des HUB 4000 Q über einen Computer gesteuert wird, runden die Rückseite ab.

Frontseitig befinden sich neben einem großen, gut ablesbaren Display der kombinierte On/Off Schalter, Kopfhörer-Lautstärkeregler und ein Multi-Funktionsbutton für die interne Menüführung. Die gesamte Verarbeitung des Senders macht einen sehr guten Eindruck, keine Unsauberkeiten im Detail und allesamt hochwertige Komponenten in der Fertigung. Der dazugehörige Empfänger SPR 4 steht diesem Erscheinungsbild in nichts nach. Das Magnesium-Druckgussgehäuse weist eine hohe Robustheit auf und ist ebenfalls tadellos verarbeitet. Das Produkt wird über zwei handelsübliche AA-Batterien oder das Akku-Pack BP 4000 betrieben. Letzteres kann dann auch über die unterseitig angebrachten Kontakte geladen werden. Über einen an der Stirnseite angebrachten Drehregler wird das Produkt sowohl eingeschaltet, als auch seine Lautstärke geregelt. Über das kleine, aber gut lesbare Display erfährt man die wichtigsten Parameter wie Feldstärke des Funksignals, Batterieladezustand und die Aktivierung des werksseitig eingebauten Gehörschutz-Limiters. Über ein kleines Jogging Wheel an der Seite des Gehäuses kann man zudem die einzelnen Parameter nach seinen persönlichen Vorlieben verändern. Letztes Produkt ist der Ohrhörer IP 2, der mit 3 verschiedenen Ohr-Aufsätzen geliefert wird. Der Ohrhörer verfügt über ein angenehm weiches Kabel, das keinerlei Steifheit aufweist. Zusätzlich ist im Lieferumfang des Sets ein 12-teiliges Farbcode Set enthalten, um bei dem Parallelbetrieb mit mehreren Sendern die einzelnen Einheiten besser auseinander halten zu können.

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Praxis

Wie nicht anders zu erwarten, funktioniert bei der Inbetriebnahme des Produktes nahezu alles von selbst. Sender und Empfänger finden sich umgehend, das gesamte Setup ist binnen weniger Schritte konfiguriert. Ohne jegliche weitere Einstellarbeiten setze ich den Ohrhörer auf und erschrecke zunächst! Der Klang ist ungemein höhenlastig und sehr dünn und scharf, so unangenehm, dass dies unmöglich die Werkseinstellung von AKG sein kann. Dies sollte sich bewahrheiten, der Fehler lag beim Anwender, sprich meiner Person. Ich hatte den Ohrhörer ähnlich eines regulären iPhone/iPod Hörers nur soweit im Ohr platziert, als dass er genügend Halt für den regulären Betrieb bekommt. Dies sorgte jedoch nicht für eine komplette Abkapselung des Gehörgangs von der Außenwelt und lies den Klang in o.g. Sphären abdriften. Erst nachdem ich den Ohrhörer komplett in meinem Gehörgang „versenkt“ hatte, offenbarte sich mir der Klang, den ich erwartet hatte. Mit einem Mal war er da, durchsichtig, ausgewogen und neutral, sound-technisch auf höchstem Niveau ohne Überbetonungen oder übergebührlichen Einfärbungen. Nun konnte man sich den zusätzlichen Parametern der Klang- und Dynamikbearbeitung widmen, die das IVM 4 Set zusätzlich auszeichnet. Neben einem Trittschallfilter mit flexibler Einsatzfrequenz verfügt das Produkt über 10 verschiedene Presets, die den Gesamtklang dem persönlichen Hörempfinden des Users anpasst.

Über Phasenverschiebungen wird die in der Einleitung erwähnte Raumsimulation generiert, die gerade dem Neuling in Sachen In-Ear den Einstieg in die ungewohnte Hörsituation vereinfacht. Von der Nachbildung eines Monitors im Nahbereich bis hin zu einem offeneren Klangbild kann der Anwender den psychoakustischen Bereich wählen. Sehr gut hat mir auch der von der Firma dbx eingebaute Kompressor gefallen, der mit 9 verschiedenen Presets den gesamten Praxisbereich abdeckt, ohne dass am Monitorplatz ein zusätzlicher Outgear-Kompressor bemüht werden muss. Bereits nach kurzer Zeit hatte ich mein persönliches Setup gefunden, was klanglich nur marginal von einem sehr gut eingestellten Studio-Setup entfernt war. Dynamik, Klang und Praxiswert befinden sich auf einem außergewöhnlich hohem Niveau. Im anschließenden Praxistest setzt das Produkt noch mal einen oben drauf. Entfernungstechnisch lieferte das IVM 4 Set auch dann noch ein Signal, als alle seine bisher von mir getesteten Konkurrenten längst die Segel gestrichen hatten.

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Fazit

Mit dem IVM 4 Set liefert AKG eine Funkstrecke für höchste Ansprüche. Verarbeitung, Leistungsnachweis, Komponenten und vor allem der Klang des Produktes bewegen sich ausschließlich im obersten Bereich, was das Produkt zu einer absoluten Kaufempfehlung macht.

Höchstpunktzahl!

Plus

  • Signalübertragung
  • Klang
  • Komponenten
  • Verarbeitung

Preis

  • UVP: 1.640 Euro
  • Straßenpreis: 777 Euro
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Forum

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