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Test: AKG K371, Studiokopfhörer

Over-Ear Kopfhörer fürs Studio

19. August 2019
akg k371

AKG K371, Studiokopfhörer

Es scheint, als ob der Hersteller AKG derzeit seine komplette Kopfhörer-Sparte überarbeitet. Angefangen hat dies Anfang des Jahres 2019, als AKG die drei neuen Modelle K175, K245 und K275 vorstellt. Im Sommer folgten dann mit K361 und K371 zwei weitere Kopfhörer. Den Größeren der beiden, den AKG K371, haben wir für euch getestet.

AKG K371 – auspacken und anschauen

Das offizielle Video zu den beiden AKG Kopfhörer K361 und K371 (siehe Ende des Tests) bringt es schon zu Beginn auf den Punkt: „Luxury Feel“. Der Tragekomfort spielt vor allem bei Musikern und Produzenten eine große Rolle. Denn wer nicht über ein eigenes, räumlich getrenntes Studio verfügt, wird eher mehr als weniger auf Kopfhörer zurückgreifen müssen, um seine Aufnahmen zu editieren, Mixe zu fahren und mit dem Mastering den eigenen Songs den perfekten Schliff zu verpassen.

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akg k371

Der K371 kommt da genau richtig, denn der dynamische, geschlossene und Ohr-umschließende Kopfhörer trägt sich tatsächlich äußerst gut. Das Gewicht von 255 Gramm fällt auf dem Kopf kaum auf. Die Ohrmuscheln sitzen leicht, aber mit ausreichend Druck auf, so dass sich der Kopfhörer nicht gleich beim ersten Nicken vom Kopf verabschiedet. Die Konstruktion besteht ausschließlich aus Kunststoff und farblich ist der Kopfhörer in einem matten Schwarz gehalten. Der erste Eindruck nach dem Auspacken: Das sieht eher nach einem Hi-Fi-Kopfhörer für den DVD-Abend im heimischen Wohnzimmer aus, aber während des Tests wurde recht schnell klar: Auch wenn AKG hier „nur“ mit Kunststoff arbeitet (und da bei weitem nicht der einzige Hersteller in dieser Preisklasse ist), braucht man sich über die Verarbeitungsqualität des Kopfhörers keinerlei Sorgen zu machen. Für eine Konzert-Tournee würde ich wohl eher auf einen etwas robusteren Kopfhörer zurückgreifen, fürs Musikmachen und Produzieren im Studio ist das mehr als ausreichend.

akg k371

Ausgeliefert wird der K371 mit insgesamt drei Kabeln: Zwei davon sind gerade ausgeführt und messen 1,2 m bzw. 3 m. Beim Dritten im Bunde handelt es sich um ein Spiralkabel mit 3 m Länge. Ebenso gehört ein anthrazitfarbener Aufbewahrungsbeutel sowie ein Adapter von 3,5 mm Klinke auf 6,3 mm Klinke dazu.

akg k371

Alle drei Kabel enden auf einem vergoldeten 3,5 mm Klinkenstecker. Am Kopfhörer werden sie einseitig an der linken Ohrmuschel mit einem Mini-XLR-Stecker befestigt. Dieser rastet sauber ein und entriegelt sich als XLR-Stecker erst durch Drücken eines kleinen runden Knopfs. Versehentliches Rausrutschen des Steckers ist somit ausgeschlossen.

Technische Daten des AKG K371 Studiokopfhörers

Als geschlossener Kopfhörer eignet sich der K371 vor allem für die Bereiche Aufnahme und Monitoring. Ein lineares Klangbild vorausgesetzt, spricht aber auch nichts gegen weitere Einsatzgebiete wie Mix/Mastering, wenn auch viele hierfür eher auf offene Kopfhörer zurückgreifen. Die Abschirmung von äußeren Geräuschen bzw. vom Kopfhörer nach außen ist beim K371 sehr gut. Kaum etwas dringt an scharfgeschaltete Mikrofone und dennoch fühlt man sich nicht völlig isoliert.

Die technischen Daten gibt AKG für den K371 mit einer Impedanz von 32 Ohm an und die Empfindlichkeit liegt bei 114 dB SPL/V. Der Übertragungsbereich soll von 5 Hz bis 40.000 Hz reichen, nähere Angaben macht AKG hierzu allerdings nicht. 50 mm messende und mit Titan beschichtete Treiber finden sich im K371 und offiziell gibt AKG als Einsatzgebiet Studio, Bühne und den mobilen Einsatz an.

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akg k371

Klang und Praxiseinsatz des AKG K371

Wie am Anfang des Tests bereits erläutert, ist der Tragekomfort des K371 sehr gut. Die ovale Form der Ohrmuscheln lässt bei mir ausreichend Platz, so dass die Ohren wirklich komplett umschlossen werden. Entgegen der anderen drei neuen Modelle K175 bis K275, besitzt der K371 nicht die automatische Anpassungsvorrichtung des Kopfbandes. Beim K371 zieht man die Ohrmuscheln seitlich hinunter, diese rasten dann ein. Das ist nicht ganz so komfortabel wie die automatische Anpassung, funktioniert in der Praxis aber letztlich sehr gut. Schön ist auch, dass man den Kopfhörer kompakt zusammenfalten kann. Zum Verstauen im zugehörigen Beutel und den Transport sehr praxisnah.

akg k371

Als Vergleichskandidat kommt wie immer mein K812 Pro zum Einsatz. Aus gleichem Hause, aber ein deutliches Stück teurer und als offenes Modell klanglich anders aufgestellt, muss sich der K371 trotzdem hieran messen lassen. Der K812 Pro gehört nicht ohne Grund zu den besten Kopfhörern überhaupt.

Zunächst fällt auf, dass der K371 ein gutes Stück lauter ist. Positiv überrascht bin ich vom Klangbild des K371. Auch wenn der Bass etwas mulmiger ist als beim K812 Pro und die Höhen nicht ganz so seidig daher kommen, lässt sich mit dem K371 doch definitiv arbeiten. Das Klangbild ist nicht zu weit aufgespreizt und die Ortung von im Stereofeld platzierten Signalen ist gut. Dazu reagiert der Kopfhörer schnell auf kurze Anschläge. Der Mittenbereich geht mir etwas unter im Gesamtklangbild des Kopfhörers. Behält man dies im Hinterkopf, kann man damit aber mit Sicherheit gute Mixe justieren.

akg k371

Für Aufnahmen und das Monitoring kann ich den K371 uneingeschränkt empfehlen. Etwas linearer geht es natürlich schon, aber da muss man schon etwas mehr hinlegen als 159,- Euro, daher geht das für diese Preisklasse definitiv in Ordnung.

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Fazit

Für einen Preis von 159,- Euro bringt AKG mit dem K371 einen amtlichen Studiokopfhörer auf den Markt. Die Verarbeitung ist gut, der Lieferumfang mit drei Kabeln, Adapter und Transportbeutel sehr luxuriös. Auch klanglich kann der K371 überzeugen, bietet er doch ein nahezu neutrales Klangbild, auch wenn der Mittenbereich etwas zurückstecken muss. Dementsprechend ist er für Aufnahmen und das Monitoring uneingeschränkt zu empfehlen.

Plus

  • Optik
  • Verarbeitung
  • Klang
  • Lieferumfang

Minus

  • Mittenbereich etwas unterrepräsentiert

Preis

  • 159,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    dAS hEIKO AHU

    in den News habe ich ja schon gemutmaßt…
    Das viele Plastik scheint kein Nachteil zu sein…der Tragekomfort ist ja doch auf AKG Niveau. Wie sich das gehört. Den verriegelbaren, einseitigen Kabelanschluß finde ich sehr gut, und ich finde ihn leider viel zu selten – auch bei deutlich teureren Modellen. Das sollte in der ProAudio-Abteilung einfach Standard sein. Schön, dass die Österreicher das ähnlich sehen.
    Nachdem sowohl der K812 wie jetzt auch der K371 niederohmig und „trotzdem“ ordentlich klingen, wäre vielleicht mal ein technischer Beitragdazu schön. Warum sollte man noch einen Hochohmigen Hörer kaufen?
    Wenn ich den Test nicht ganz falsch deute, dient der 10 Mal teurere 812pro letztenendes dazu, dem Homerecording-Produkt einen preisleistungsmäßig ordentlichen Klang zu attestieren. mag ich.
    Bleibt am Ende wieder die Frage, sie sich ein DT770pro mit dem AKG schlägt. dann müßte ich meine Anschaffungspläne doch tatsächlich nochmal überdenken.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @dAS hEIKO Schau dir auch den Adam sp-5 an. Ich bin total begeistert.

      • Profilbild
        dAS hEIKO AHU

        Oh Mann, jetzt bring mich nicht durcheinander XD

        gefühlt 17.468 Mausklicks und ettliche Monate hat mich meine „Entscheidungsfindung“ gekostet *hahaha*
        Ne, ich möchte im Alter wieder vermehrt Musik(konserven) hören, und da erscheint mir ein offener, ohmreicher Hörer ideal. Und damit ein geplantes Streamerproject auch bedient werden kann, soll sich ein DT990 zum DT770 gesellen. Dann kann man nachts um 4 auch mal zu zweit hören („Der 990 is meiner“).

        Erinnerungen meiner frühen Jugend lassen mich von meines Onkels Sennheiser HD424 träumen.

        Aber Danke für den Tip ;-)

  2. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Die vielen Kopfhörermodelle erklären sich allein schon durch die Einzigartigkeit jedes Menschen. Deshalb werden Kopfhörer auch ständig weiterentwickelt.
    Es gibt sehr wohl klangliche Unterschiede zwischen Modellen mit
    32 und 200 Ohm.
    Die niedrigohmigen Modelle bedienen die mobilen Nutzer (leistungsschwache Kopfhörerverstärker mobiler Geräte).
    Hochohmige Modelle sind im Studio oder im Haus-HiFi die bessere Wahl. Allgemein lösen hochohmige Modelle besser auf und führen so zu einem hochwertigeren Klangbild.

  3. Profilbild
    Andreas

    Ich überlege derzeit mir den Kopfhörer zu holen. Ich hab kaum Ahnung davon. Möchte beim Jammern mit der NI Maschine mk3 ordentlich wumms auf den Ohren haben und vielleicht auch mal im Bett auf dem Handy Musik hören.. Zum mixen würde ich was anderes nehmen…

  4. Profilbild
    OZone

    Hallo zusammen, ich habe das Teil, was ich auch habe sind ziemlich nervige Griffgeräusche. Any idea ob das generell so ist bei dem Modell, weil nur 140,- oder habe ich ein Montagsteil bekommen? Wobei alle 3 beiliegenden Kabel dbzgl. gleich „schlecht“ sind.

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