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Test: AKG, WMS 40 MINI, Drahtlosanlage

Das Beste seiner Klasse

30. September 2011
Beide Systeme auf einem Blick: Vocal & Instrument

Beide Systeme auf einem Blick: Vocal & Instrument

In Sachen Mikrofontechnik gehört AKG neben Shure und Sennheiser zu den Platzhirschen im semiprofessionellen und professionellen Marktsegment diesseits des Atlantiks. Als einziger aller alteingesessenen Markenhersteller bietet AKG nun ein Drahtlossystem im untersten Preisbereich für etwa 100 Euro an. Das ist nicht so weit entfernt von der Karaokeliga, wo es solche Systeme schon für die Hälfte und weniger gibt. Das lässt aufhorchen, schließlich hat AKG einen guten Ruf zu verteidigen.

Die Empfangseinheit AKG SR 40 MINI

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Sehen wir uns zunächst die Empfangseinheit an: tja – sehr schlicht, klein und leicht. Die kleinste Anlage ihrer Klasse. Ein paar Betriebs-LEDs, die über Aktivität, Zustand der Funkverbindung und Aussteuerung informieren. Die Ein/Aus-LED fungiert gleichzeitig als Batterieladestandsanzeige. Eine recht kleine Antenne ragt nebst eines Lautstärkereglers aus der Gehäusefront hervor. Hier ist also nur ein Empfänger eingebaut. Also keine Diversity-Technik, bei der das Signal zwecks Empfangsstabilität bei Ortswechsel des Senders doppelt empfangen wird. AKG verwendet hier die hauseigene HDAP-Technologie (High Definition Audio Performance). Es handelt sich um eine ausgeklügelte Schaltungskette aus verschiedenen elektronischen Filtern, Kompander, Frequenzumsetzern und hochwertiger Vorverstärker. Das alles ist wunderbar dokumentiert. Auf der Internetseite von AKG bekommt man zu fast allen Geräten eine ausführliche technische Dokumentation als kostenloses PDF. Auch das unterscheidet den Amateur vom Profi. Diese Verfügbarkeit ist eigentlich Pflicht. Man kann im laufenden Showbetrieb nicht immer gleich einen Servicetechniker rufen oder das Gerät einschicken, wenn beispielsweise ein Schalter oder das Netzteil defekt ist. Das verdient Erwähnung, auch wenn oder gerade weil das Gerät nicht besonders teuer ist. Optisch wirkt das Gerät harmonisch, sachlich, unscheinbar im AKG-Familiendesign. Auf der Rückseite des Empfängers befinden sich der Stromanschluss für das externe Schaltnetzteil und ein symmetrisch ausgeführter 6,3 mm Klinkenbuchsenausgang zum Anschluss an das Mischpult oder Gitarrenverstärker etc.

Features

  • – non Diversity Empfänger mit symmetrischem Klinken-Ausgang
  • – Lautstärke regelbar
  • – HDAP Technologie (High Definition Audio Performance)
  • – bis zu 30 Stunden Betrieb mit 1x AA Batterie
  • – LED Funktionsanzeige am Sender
  • – Batterie-Anzeige am Sender
  • – On/Off/Mute Schalter am Sender
  • – drei Status LEDs am Empfänger
  • – Drei in Europa kosten- und anmeldefreie Frequenzen
  • – Support über Internetseite und großes Vertriebsnetz weltweit

 

Der Handsender HT 40 MINI

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Schreiten wir nun zur Tat: Hier ist Plug&Play wörtlich zu nehmen. Einstöpseln, anschalten, läuft. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer dass eine etwaige Frequenzwahl schon beim Kauf getroffen werden muss, damit sich die Frequenz nicht mit anderen Sendeanlagen in der Nähe überschneidet. AKG bietet für jeden Kontinent auf der Erde ein entsprechend abgestimmtes Gerät an. An dieser Stelle ein aktualisierter Hinweis für die Nutzung von Funkfrequenzen in Deutschland, ein Hinweis, der unbedingt zu beachten ist:

Derzeit arbeiten die Mobilfunkanbieter am Umbau ihrer UMTS-Netze zum neuen Mobilfunkstandard LTE um. Betroffen ist der Frequenzbereich von 790-862 MHz. In einigen Regionen wird bereits getestet. Ab 2012 soll der erste offizielle Betrieb starten, bis 2016 soll das Netz flächendeckend arbeiten. Beim Ausbau werden zunächst die Regionen bevorzugt, denen ein schnelles Internet bisher versagt blieb. Oberhalb des genannten Frequenzbandes rangiert von 863-865 MHz das ISM-Band. Dieses kann auch nach 2012 anmeldefrei genutzt werden. Hier wird sich auch nach 2012 nichts ändern. AKG empfiehlt den entsprechenden Bereich für kleine Systeme bis 4 Funkstrecken. Ein anmeldefreier Betrieb von Funkmikrofonen in den Frequenzbereichen 790-814 MHz und 838-865 MHz in Deutschland ist bis zum 31.12.2015 möglich. Bei vorhandenen LTE-Sendern kann der Betrieb allerdings beeinträchtigt sein. Nach 2015 müssen die Frequenzen im Bereich 790-862 MHz per Einzelzuteilung beantragt werden. Diese Einzelzuteilung wird wie die neuen zur Verfügung stehenden Frequenzbereiche kostenpflichtig sein. Der neue Frequenzbereich für den Betrieb von Funkmikrofonen ist 710-790 MHz. Für Festinstallationen sind Frequenzen im Bereich von 470-865 MHz nach Absprache mit der Bundesnetzagentur nutzbar. Öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen sind von einer Gebühr befreit.

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Dieses leidliche Thema hat zugegebener Maßen nichts mit Rock’n’Roll zu tun, verdient aber leider bei der Anschaffung einer Drahtlosanlage Beachtung, egal ob bei Harrys Mitternachtskometen auf dem Glückstädter Matjesfest oder bei Walt Disneys König der Löwen.

Doch genug der Angst, wenden wir uns lieber wieder der Musik zu. Und die klingt durch das HT 40 sehr anständig. Getestet wurde mit einem Musicalsopran und einem Bassbariton. Es handelt sich um eine dynamische Kapsel und benimmt sich relativ resistent gegen Feedbacks, man muss sich schon etwas Mühe geben, um diese zu erzeugen. In Vergleich zum Shure SM58 würde ich die AKG-Kapsel als etwas heller, offener, im Bassbereich als schwach, aber leichter in der Ansprache bezeichnen. Das ist aber sicher so gewollt und auf den Frequenzbereich der durch die Elektronik zugeschnitten. Bei großen Lautstärken war ein marginales Rauschen zu vernehmen, weitere Störgeräusche konnten nur mit großer Mühe erzeugt werden. Der Handsender wird per Hochpassfilter bei 70 Hz beschnitten, um Hand- und Poppgeräusche wirksam zu unterdrücken.

Das Gehäuse macht einen stabilen Eindruck. Der Mute-Schalter am Handsender sitzt schön fest und kann daher nur gewollt verstellt werden. Die Reichweite wird offiziell nicht beziffert, soweit ich das feststellen konnte, es sind aber bestimmt 30 m und mehr drin. Um die Batterieabdeckung zu entfernen und wieder einzusetzen, muss man sich das System erst einmal kurz ansehen, bis der Batteriewechsel reibungslos im Dunkeln funktioniert. Die Abdeckung könnte stabiler sein, funktioniert jedoch. Die Batterielaufzeit soll mit einer einzigen AA-Zelle sagenhafte 30 Stunden betragen. Das ist ein phänomenaler Wert.

Der Taschensender PT 40 MINI

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Auch der Taschensender verspricht eine Batterielaufzeit von 30 Stunden mit einer AA-Batterie. Das macht ihn wie den Handsender HT-40 sehr leicht. Dank des robusten Mini-XLR-Anschlusses lässt sich ein breites Spektrum an Zubehör nutzen. Schon vorhandene Lavaliermikrofone können problemlos angestöpselt werden. Unser Testsystem kam mit einem 6,3-mm-Klinkensteckeradapter zum Anschluss von Musikinstrumenten wie E-Gitarre und E-Bass etc. Das Kabel könnte etwas länger sein, ließe sich aber leicht ersetzen. Der sehr leichte Sender kann sauber an Kleidung, Gurt oder Kostüm angebracht werden. Neben der Mini-XLR-Buchse befindet sich der Ein/Aus-Schalter mit Mute-Funktion, über dem Batteriefach befindet sich ein zusätzliches Lautstärkeregler. Das Gehäuse und die sehr flexible Antenne machen einen ausreichend stabilen Eindruck.

Da das Gehäuse recht leicht ist, dürfte es bei einem Sturz keinen Schaden nehmen, es sei denn, das Batteriefach ist offen. Für den zu zahlenden Straßenpreis von 99 Euro für ein ganzes System geht das aber schon in Ordnung. Die Übertragungsqualitäten sind ähnlich wie bei dem Handsender zu beurteilen. Im Vergleich zu einem Instrumentenkabel klingt das Sendesystem mit einer E-Gitarre, diesmal eine Ibanez RG-220 und eine Fender Mexico Stratocaster in einen Fender Twin, etwas höhenbetonter und weniger basslastig. Das Rauschen erhöhte sich leicht. Beim Gang in die Küche, ein Stockwerk höher, mit der Gitarre um den Hals, war das Signal immer noch voll da. Beim Verlassen des Hauses ging es auch noch. Einen Senderadius konnte ich nicht ausmachen, 30 m sind es aber sicherlich auf Sicht zum Empfänger. Der Frequenzgang wird offiziell mit 40Hz-20000Hz angegeben. Für den Anschluss eines E-Basses sollte das genügen, denn das tiefe E liegt bei 41 Hz. Fünfsaiter könnte es eng werden. Für Saxophone, Posaunen, Trompeten, E- und A-Gitarren, Headsets, Lavaliersets etc. ist der Frequenzgang aber mehr als ausreichend, die meisten anderen Drahtlossysteme haben einen schmaleren Frequenzgang.

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Fazit

Dieses System scheint mit Abstand das Beste zu sein, das es in dieser Preisklasse gibt. Es ist das günstigste für ernsthafte Musiker geeignete Drahtlossystem. Alles darunter ist Partykellerkaraoke-Liga und die kann sogar deutlich teurer sein. Für die kleine Rockband, die nicht mehr als drei Drahtlosstrecken benötigt und damit nicht durch die Allianz-Arena laufen möchte, ist das AKG WMS 40 das beste System. Dazu ist es sehr klein und leicht. Auch ohne True-Diversity-Empfänger und digitale Übertragungstechnik oder DSP-Modeling-Schnickschnack ist die Übertragungsqualität sehr gut, die Reichweite und die Batterielaufzeit mit nur einer AA-Batterie begeistern ebenfalls.

Plus

  • Einfachheit
  • Gewicht
  • Batterielaufzeit
  • Preis/Leistung
  • Zubehörauswahl

Minus

  • -

Preis

  • AKG WMS 40 MINI VOCAL
  • UVP: 119,- Euro
  • Straßenpreis: 99,- Euro
  • AKG WMS 40 MINI INSTRUMENT
  • UVP: 119,- Euro
  • Straßenpreis: 99,- Euro
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