Die beiden Grand Pianos unterschieden sich dahingehend, dass Piano 2 etwas höhenreicher und dadurch aggressiver klingt und Piano 1 für meinen Geschmack etwas quäkig, gerade im unteren Mittenbereich. In den hohen Lagen fehlt mir die Präsenz, was aber zum Teil auch am internen Lautsprechersystem liegt. Im E-Piano Bereich gibt es insgesamt drei unterschiedliche Modelle zu vermelden. Auch hier ist die Soundqualität leider nur Mittelmaß. Sofern zwei oder drei Velocity-Stufen vorhanden sind, sind die Übergänge ganz klar hörbar, das habe ich in diesem Preissegment schon deutlich besser gehört. Die Orgeln bieten mit fünf Presets natürlich viel Abwechslung, wobei mich nur die Hälfte der Orgelsounds überzeugen kann.
Die restlichen Sounds des Coda Pro gestalten sich ähnlich. Die Qualität liegt nur im guten Mittelfeld, vor allem gemessen an der vorherrschenden Konkurrenz aus den Häusern Yamaha, Roland und Kawai. Auch bei diesen Herstellern ist sicherlich nicht alles ideal, aber doch deutlich besser als beim Alesis Coda Pro.
Extras
Neben den 20 Sounds bietet das Coda Pro 50 Piano Begleitrhythmen. Ähnlich wie bei Entertainer Keyboards kann man sich beim eigenen Spiel mit einfachen Piano-Patterns begleiten lassen, aber eben alles im ruhigen Gewand und rein auf Piano-Basis. Bei den Patterns handelt sich um einfach Piano-Begleitungen samt zwei Fills für musikalische Übergänge, die zu unterschiedlichen Stilen passen. Leider kommt es bei schnellen Akkordwechseln jedoch teilweise zu unschönen Übergängen. Die Lautstärke der Begleitung lässt sich separat einstellen.
Intern kann das Alesis Coda Pro fünf Songs abspeichern. Eine Harmony-Funktion fügt den gespielten Noten eine festes Intervall hinzu, zur Auswahl stehen Quinte und Oktave (hoch/runter). Über die Duett Funktion lässt sich die Tastatur des Digitalpianos in zwei gleiche Bereiche aufteilen, so dass man beispielsweise vierhändige Stücke darauf spielen kann. Split, d.h. die Verteilung von zwei Sounds nebeneinander auf der Tastatur, oder Layer (simultanes Spiel von zwei Presets) sind ebenfalls möglich.
Durch die MIDI-und USB-Schnittstelle kann das Coda Pro neben dem Einsatz als reines Digitalpiano auch als MIDI-Controller genutzt werden. Zwar kann man nicht wie sonst bei Alesis Keyboards üblich eine DAW oder Plug-ins steuern, aber zum Einspielen von Noten reicht es allemal. Und es stehen immer drei Tasten zur Verfügung, die man mit MIDI Control Change Befehlen belegen kann. Nutzt man das Coda Pro auf diese Art und Weise, fällt auch das Manko der nur mittelmäßigen Sounds nicht ins Gewicht.
Danke für den fairen und zutreffenden Test! Allerdings ist es doch nicht ganz der erste Versuch von Alesis, im Digitalpiano-Segment Fuß zu fassen. Es gibt seit einigen Jahren das „Alesis Cadenza“.
Allerdings stimmt auch hier die Soundqualität im Pianobereich nicht wirklich. Als Alesis noch Workstations und große Synthesizer baute, musste man schon konstatieren, dass alle Sounds (z.B. bombastische Orchesterklänge, metallische Technosounds oder Padsounds) besser waren, als die Abteilung „Klavier“. Auch beim guten alten QS 8.2 klang das Piano irgendwie leblos und zu hart. Allerdings konnte sich der Keyboarder damit im berühmten „Bandkontext“ gut durchsetzen. Ein Alesis-Digitalpiano, dass ja mehr im „Heimkontext“ eingesetzt wird, macht da wohl eher wenig Freude. Schade!
@umpin0651 Ich begreife nicht, wieso Alesis so abstinent gegen Qualität geworden ist.
Der ADAT war so zielmich das letzte Produkt, was begeistern konnte.
Ich habe das Gefühl, das von dieser Firma nur noch unausgewogene Geräte mit offensichtlichen Mindereigenschaften auf den Markt gebracht werden, welche jedem normal-tickendem Produktmanger sofort ins Auge / Ohr springen müssten.
Mir kam die Optik so bekannt vor, und siehe da: Es handelt sich um ein Piano des Herstellers Medeli, wobei das Coda dem SP-3000 entspricht und das Coda Pro dann dem SP-4000. Wer gucken will:
http://www.....e%20Pianos
@microbug In der Branche sind OEM Versionen per Lizenzierung nicht ungewöhnlich, Medelin Digital Piano OEMs findet man auch bei anderen Herstellern. Ab einer bestimmten Stückzahl kann das dann auch DietmarB heißen :)
@k.rausch Hehe, vielleicht :)
Die Medeli-Sachen kennt man ja hier in D vor allem unter dem Label „Fame“ oder auch irgendwas mit „t“ vom anderen großen Versender.
@microbug Der Trend, ehemals erfolgreiche Marken als Aushängeschild für China-Hersteller zu verwenden, nervt.
Wo bleiben das 0815-Android-Pad, das X-te DECT-Telefon, Netzwerkkabel, Bluetooth Lautsprecher, Handycover, Smart-Watch, Gemüsehobel und Babyphones von Alesis?
Fällt dem Tester nicht auf, dass er das gleiche Gerät bereits 4 Monate zuvor getestet hat, nur unter einem anderen Namen?
https://www.amazona.de/test-thomann-dp-26/3/
Damals wurde das Soundsystem insgesamt noch als gut bezeichnet, jetzt soll es nur im befriedigenden Mittelfeld liegen…
Damals gab es nur einen Stern, jetzt auf einmal zwei.
@Amazone Ich meine natürlich umgekehrt:
Damals gab es noch zwei Redaktions-Sterne vom Tester, jetzt nur noch einen.
Keine Replik darauf mehr vom Tester?
@Amazone Hallo Amazone,
vielen Dank für die Info. Durch die unterschiedlichen Gehäuse klingen die beiden Geräte tatsächlich unterschiedlich.
@Felix Thoma Unterschiedliche Gehäuse??????
Ich habe das DP-26 und das Alesis Coda Pro gerade noch einmal auf der thomann Seite anhand der detaillierten Fotos verglichen:
Die gleichen sich bis auf die unterschiedliche Beschriftung wie ein Ei dem anderen…
Selbst die Anschlüsse auf der Rückseite haben augenscheinlich dieselben Positionen.