Das Modul sieht schick aus und fühlt sich bis auf die vordere, untere Kante (scharfkantig) gut an. Man spricht von guter Haptik. Auch Knöpfe, Fader und Regler drehen, schieben und drücken sich gut. Ein angenehm großes Display bringt Erleuchtung auf dunklen Bühnen.
Über den Mix Bank Umschalter in der Mischpultsektion kann man auf alle Pads per Fader direkt zugreifen. Gut gemacht, kein umständliches Fummeln in Untermenus von Untermenus. Außerdem erreicht man auch direkten Zugriff auf die Playalongs.
Über 1000 Sounds stecken drin und viele klingen auch wirklich gut. Auch die eingespeicherten Playalongs klingen frisch und abwechslungsreich.
Der USB-Anschluss dient als Interface, um eine Software anzusteuern. Außerdem lassen sich laut Hersteller darüber weitere Sounds importieren.
Die „Dynamic Articulation“ möchte ich besonders hervorheben. Diese verändert permanent Nuancen der Einzelsounds, ähnlich wie bei einem akustischen Schlagzeug. Kein Schlag klingt wie der andere, zu komplex sind die physikalischen Gesetze, die einen Schlag mit dem Stick auf ein Fell oder ein Becken beeinflussen. Hier merkt man auch beim DM 10 eine gewisse Lebendigkeit. Natürlich reicht das noch nicht an die Ausdrucksstärke eines akustischen Instruments heran, aber hier wurde mal ein guter, sinnvoller Weg eingeschlagen.
In Sachen Dynamik konnte mich das DM 10 X Mesh Kit auch positiv überraschen. Die Pads reagieren sehr sensibel, wirklich fein gespielte Ghostnotes lassen sich realisieren. Zusammen mit den hoch aufgelösten Sounds kommt ein wirklich gutes Ergebnis dabei raus. Grooves wie „Rosanna“ von Toto klingen auf dem DM 10 wirklich gut. Allerdings tut es das DM 10 so nicht „aus der Kiste“. Einige Parameter-Einstellungen unter dem Menupunkt Utility sind schon nötig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Die Playalongs bieten Spaß auf jedem Level. Über Funk, Pop, Fusion bis Big Band ist alles drin.
Aufgrund der üppigen Soundbank konnte ich nur einen kleinen Teil der Soundbeispiele vorstellen. Ich habe hierbei versucht, eine gewisse Bandbreite zu demonstrieren und möglichst abwechslungsreiche Sounds aufgenommen.
Ich finde die Snares in den Demos nach wie vor sehr unnatürlich, erinnert mich an das Geknatter im uralten D4.,
Alesis hat in meinen Augen bis auf den Adat und die Live- Effektgeräte nur Elektro-Schrabel auf den Markt gebracht, ich war nie zufrieden, immer muss man versuchen, an irgendwelchen Einstellungen zu drehen, bis man entnervt aufgab.
Auch das Trigger IO war so ein furchtbares Nerv teil, wenn das im DM10 so weiter geht, nein Danke.
@vssmnn Hi vssmnn,
zunächst danke ich für Deinen Kommentar. Da deckt sich mein Eindruck aber nicht mit Deinem, das D4 kenne ich auch noch gut, aber zwischen diesen beiden Geräten liegen doch Welten.
Ohne „drehen und schrauben“ geht ja nie was. Auch nicht bei Roland, 2Box etc. Mich hat das DM10 allerdings (auch natürlich unter Berücksichtigung der Preisklasse) positiv beeindruckt. Nicht jedes Preset klingt toll, aber es sind doch einige gute dabei.
Das Trigger IO damals und auch das DM Dock heute sind jeweils zwar inovative Erfindungen, aber in beiden Fällen nicht zu Ende entwickelt. Da schießt Alesis gerne zu früh auf den Markt (Trotz langer Entwicklungszeiten).
Probiere das DM10 doch mal aus, vielleicht siehst Du es dann anders.
@Oliver Schulte Genau dieses inflationäre Herausbringen von unfertigen oder mangelhaften Lösungen ist der Aspekt, welcher mein Vertrauen in diese Firma unter die Toleranzlinie hat sinken lassen.
Das mit den Snares wollte ich vorhin auch schon schreiben, hab’s mir aber verkniffen. Jetzt seh ich, dass ich nicht der einzige bin dem das gar nicht gefällt. Den Gesamtsound finde ich recht homogen, aber die Snare sticht bei jedem Demo raus. Grade Paradiddles oder sonstige schnellere Wiederholungen auf der Snare klingen sowas von nach Plastik und statisch. Vielleicht sind auch die Snaresounds einfach schlecht. Aber an irgendwas muss es ja liegen…
Ich spiele schon längere Zeit zuhause auf einem Roland TD-20-Set und seit knapp 2 Jahren im Bandübungsraum auf einem DM-10-Set ( das TD ist mir aus Diebstahlgründen dort zu wertvoll ) Ich habe die Pads selbst mit Meshheads versehen. Der Umbau für alle 5 Padshat etwas mehr als eine halbe Stunde gedauert und funzt tadellos. Es gibt auf Youtube dazu ´ne gute Anleitung) Viele Sounds gefallen mir bei Alesis sogar besser als beim Roland. Das Virtuelle hat seine Vorteile, das Sampling aber auch! Richtig filigranes und leises Spiel (wie zum bei bestimmten JAzzstilen) sind m.E. auf keinem E-Drum möglich. Straightes, klar akzentuiertes Spiel dagen sehr wohl. Man muss sein Spiel halt den Möglichkeiten anpassen ( was interessant und auch lehrreich sein kann ) Dann ist die E-Technik ein Zugewinn und in manchen Dingen dem Akustikset überlegen. Aber trotzdem: letztendlich geht nichts über eine richtige Trommel, nur in Teilbereichen. Aus heutiger Sicht würde ich mir das teure TD nicht mehr kaufen, sondern auch für zuhause das – wie ich finde – sehr preisgünstige DM10. Der vielfache Mehrpreis lohnt sich m. E. nicht…
(justmy2cents)
DM10 und Sounds nachladen – tja, eine der großen Marketinglügen von Alesis. Es gibt seit 4 Jahren nur *ein* einziges, per Sysex-File nachladbares Soundset, das „BluJay“ von Sonivox (welche ja nun auch im großen InMusic-Konzern neben Alesis, Akai, Numark etc. pp. wandeln). Dieses überschreibt dabei komplett alle bereits vorhandenen Kits und Sounds. Für das baugleiche Redbox-Modul von Pearl gibt es eine ganze Palette Soundsets, die sind aber wg. Serial-Abfrage des Moduls nicht kompatibel. Es gibt auch kein größeres OS-Update mehr fürs DM10 (2.0 wurde ebenfalls schon vor 4 Jahren versprochen und nie geliefert), Alesis hat das Ding fast komplett abgeschrieben und setzt noch leicht zuckend auf das DMDock fürs iPad zusammen mit einer halbherzigen DMTouch-App. Die sind raus aus einer ernsthaften EDrum-Produktreihe für Semiprofs, deswegen hab ich meins auch kürzlich verkauft. Mehr Infos dazu auf der inoffiziellen, privaten Forumsseite (nicht meine!) http://www.dmdrummer.com.