Praxis
In Sachen Pairing gestaltet sich das Alesis Guitarlink Wireless als optimaler Partner Für Technik-Muffel. Ausgepackt, eingeschaltet – und schon steht die Verbindung. Bei eventuellen Schwierigkeiten muss man lediglich die beiden Plastikknöpfe an Transmitter und Receiver gleichzeitig drücken. Als Reichweite wird vom Hersteller 20 Meter angegeben, was im normalen Clubumfeld und mittleren Bühnen problemlos ausreichen dürfte. Bei großen Open-Air Bühnen könnte es hier unter Umständen, zum Beispiel bei einer intensiven Nutzung eines Catwalks, schon mal zu Problemen kommen. Es empfiehlt sich also, beim Soundcheck eine Reichweitenüberprüfung durchzuführen.
Kommen wir zum großen Einstellungsmerkmal eines jeden Gitarrensenders, dem Sound. Während die Sender der ersten Generation vor Jahren noch durch ein komprimiertes, höhenlastiges und zumeist undynamisches Signal eventuell im Heavy Metal noch einiges an Boden gut machen konnten, versuchen aktuelle Versionen dem vertrauten Klang eines hochwertigen Kabels zumindest nahe zu kommen. Dies gelingt dem Alesis Guitarlink Wireless leider nur mit Abstrichen.
Zum einen ist das Signal deutlich muffiger als bei einem einfachen 6 Meter Standard-Kabel knapp unter 10 Euro Abgabepreis. Bei einem entsprechend hochwertigeren Kabel wäre der Unterschied wohl noch stärker hervorgetreten. Auch reagiert der Verstärker aufgrund einer eingeschränkten Dynamik in der Signalübertragung nicht mehr so feinfühlig auf den Volumeregler der Gitarre.
Als weitere Einschränkung machen sich in der Praxis auch die fehlenden Lautstärke-Regelmöglichkeiten bemerkbar. Obwohl ich den Volumeregler am Receiver bis zum Vollanschlag aufgedreht habe, war das Signal leiser als die Kabelvariante, was gegebenenfalls ebenfalls zu Klangeinbußen führen kann. Die erwartete Übersteuerung der Vorstufe des Verstärkers bei Vollausschlag blieb aus. Gerade in diesem Bereich macht sich die Abwesenheit einer Aussteuerungsanzeige deutlich bemerkbar. Es wäre hilfreich, zumindest mit einer 3-fach LED-Kette eine einfache optische Kontrolle über den anliegenden Pegel zu haben. Von daher ist der Hersteller wahrscheinlich auf Nummer Sicher gegangen und hat ein paar Headroom-dB nach oben Platz gelassen.
Als Schlusspunkt muss noch erwähnt werden, dass leider auch die Nebengeräusche, insbesondere bei High Gain Einstellungen am Amp oder bei der Verwendung eines externen Verzerrers deutlich zunahmen und sich leider auch durch das Zurückdrehen des Gitarrensignals nicht beheben ließen. Einzig ein Volumepedal, das hinter dem Empfänger im Signalweg platziert wird oder aber das Deaktivieren des Verzerrers/Kanalwechsel am Verstärker in Spielpausen führt zu einer Reduzierung des Nebengeräuschpegels.