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Test: Alesis Multimix12

Alesis Multimix12

7. Februar 2006

Die Multimix-Serie von Alesis ist eine Reihe von kleinen analogen Mischpulten für den ambitionierten Musiker oder für kleine Studios und Homestudios. Nach dem Testbericht des Phonic Helixboard Firewire, haben wir nun das neue Alesis Multimix12 Firewire erhalten. Das Konzept ist ähnlich und für die Produktion von Musik am Computer nahezu ideal.

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– Alesis Multimix12 –

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Auspacken und InstallierenDas Multimix macht von Seiten des Gehäuses und den Anschlüssen her einen robusten Eindruck, dem die wackeligen Potentiometer leider nicht standhalten können. Für die Ewigkeit ist der Mischer also nicht gebaut.
Die Installation auf dem PC verlief ohne Störungen und nachdem Windows alle Bestandteile der Firewire Hardware entdeckt hatte, konnte man das Pult sofort und ohne Neustart in Betrieb nehmen.
Das Multimix ist übrigens mit einem Dice II Firewire Chipsatz ausgestattet und verhält sich somit etwas anders als die bekannten BridgeCo-Geräte von ESI, Terratec und M-Audio. Dem Anwender fällt davon jedoch nichts auf. Man sollte allerdings die Kompatibilitäten mit den Firewire-Chipsätzen des Computers beachten.

Feature-Rundfahrt
Das Multimix12 verfügt über 4 Mikrofon-PreAmps mit 48V Phantomspeisung und 75 Hz Hochpassfilter. Die Kanäle 5 bis 12 sind zu vier Stereo-Paaren zusammengefasst und verfügen über Line-Eingänge. Jeder Kanal bietet einen einfachen 3-Band EQ mit festen Frequenzen, zwei Aux-Wegen und PAN/Balance Regler an. Eine Besonderheit stellen die Mute-Tasten der Kanäle dar. Bei Aktivierung wird der Kanal auf einen alternativen Bus umgeschaltet, was zusätzliche Routing-Möglichkeiten offenbart.
Der interne Effekt-Prozessor liegt so lange am Aux-B Return an, bis dieser mit zwei Klinkensteckern belegt ist. Er wird über Aux 2 angesteuert.
In der Mastersektion sieht es ähnlich aufgeräumt aus. Hier stehen neben dem Main-Out ein Control-Room-Out und der ALT3-4 Out nebst den Aux- Send- und Return- Anschlüssen bereit. Alesis hat dem Multimix12 sogar einen S/PDIF Ausgang spendiert, der dem 2-Track Ausgang parallel geschaltet ist.
Per Firewire kann man nun bis zu 14 Kanäle im Computer aufzeichnen, darunter die 12 Eingänge und der Main-Out. Vom Computer kommen zwei Kanäle auf den 2-Track Eingang zurück. Parallel dazu kann man ein Gerät an die Chinch-Buchsen anschließen, so dass bei Verwendung eines Computers die Funktionalität nicht eingeschränkt wird. Der Abgriff erfolgt hinter jedem Kanalfader, man zeichnet also EQ und Lautstärke-Einstellungen mit auf, Panning nicht. Mit dem Fader kann man also entweder den Wandler aussteuern oder sogar während der Aufnahme nachpegeln. Ungünstig ist es aber, wenn man eine Live-Situation aufnehmen möchte, die unabhängig vom Saal-Mix ist. Das geht mit dem Multimix12 leider nicht.

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– Die Rückseite des Multimix12 –

Praxis
In Verbindung mit einem Computer kann das Alesis Multimix12 eher als Audiointerface mit komplettem Mischpult bezeichnet werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig und die Audioqualität ist für viele Anwendungen ausreichend.

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Unsere Messergebnisse lassen einige Fragen offen. So ist das Rauschverhalten bei 44,1 kHz fast um 8 dB besser als bei 48 kHz. Möglicherweise handelt es sich um einen Messfehler oder aber einen Fehler im Gerät oder des Treibers. Nachforschungen haben ergeben, dass es sich um einen Messfehler handelt, auch bei 48 kHz liegt der Rauschabstand bei ca. -104 dB.

Klanglich kann sich das Multimix glücklicherweise positiv vom sonstigen Allerlei abheben. Gegenüber Behringer und Phonic ist die Qualität eine ganze Klasse besser, auch wenn man hier nicht mit speziellen Mikrofonvorverstärkern vergleichen darf. Die Qualität der Wandler und der analogen Vorstufen bewegt sich auf dem Niveau von M-Audio, Terratec und ESI, reicht aber nicht an die hochwertigen Mackie-Produkte oder an unser Referenzmodell Terratec Phase X24, 24 heran.
Das Effektgerät kann man auch im Zeitalter von hochwertigen Freeware-PlugIns aus klanglicher Sicht als Alternative bezeichnen, wobei es aber leicht rauscht. Nützlich ist es vor allem, wenn es um verzögerungsfreies Monitoring geht. Ein Nichtvorhandensein würde das Anwendungsfeld des Multimix erheblich schmälern. Die 100 Presets sind in 10 Gruppen geordnet und bieten eine sehr gute Auswahl an Presets an. Eine Veränderung von Parametern ist nicht vorgesehen.
Das Routing scheint auf den ersten Blick etwas mager ausgefallen, aber wenn man sich den alternativen Bus und die doppelt belegten Mute-Schalter genau verinnerlicht hat, kann man damit sehr viele Anwendungsfälle abdecken. Schade ist das Fehlen eines zweiten Kopfhörerausgangs. Der potentielle Käufer (also Sie!) wird in 90% der Fälle keinen gesonderten Aufnahmeraum haben und alles in einem Raum aufnehmen wollen. Somit stellt sich das Problem, dass Sie einen zweiten Kopfhörer für den Musiker benötigen, um schon während der Aufnahme selber über einen Kopfhörer eine klangliche Kontrolle zu haben. Der Sänger hätte dann evtl. gerne einen Hall auf dem Mix, während Sie den Sänger gerne trocken oder in einem anderen Kontext hören würden.

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Die erreichbaren Latenzen sind auf modernen Computern absolut kein Thema. Der Treiber bietet zur optimalen Einstellung drei Alternativen an. Der Modus „normal“ ist für Leistungsschwache Rechner optimiert und verhindert ein zu häufiges Unterbrechen des Treibers durch den Windows-Kernel. Dadurch sind die Latenzen aber höher. Der „DAW“ Modus lässt häufigeres Unterbrechen des Treibers durch den Kernel zu, somit können die effektiven Latenzen sehr niedrig gehalten werden. Im „KS-Modus“ herrschen die üblichen ~750 ms Latenzen, wie sie über WDM durch den Kernel-Mixer bekannt sind. Dieser Modus dürfte allerdings für Musiker kaum interessant sein.
Auf unseren beiden Testsystemen, einem Vaio Centrino mit 1,73 GHz (2MB Cache) und einem FS Centrino mit 1,6 GHz (1MB Cache) waren Latenzen von praxistauglichen 3-6 ms problemlos möglich. Wie bei jedem Audiosystem muss bei sehr hoher Auslastung des Rechners (ab ca. 75%) die Latenz aber höher gesetzt werden, um ein stabiles Arbeiten ohne Audiostörungen zu ermöglichen.
Auf einem System ist Office 2002 SP3 installiert, auf dem zweiten System ist das aktuelle Office XP installiert. Beide Systeme laufen mit den neuesten Windows XP SP2 Patches. Bei Parallelbetrieb von Office und Multimix12 kam es bei uns auf beiden Systemen zu regelmäßigen Audioaussetzern, die jedoch verschwanden, sobald man Office nicht offen hat. Laut Alesis gibt es diese Probleme jedoch nicht ….. ;-). Liebes Alesis-Team: Das Multimix ist nicht das erste Audiointerface, das wir testen und keines hat bis dato Audioaussetzer auf unseren Systemen gezeigt, wenn MS Office aktiv ist.

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Mitbewerber
Verglichen mit dem Phonic Helixboard kann das Alesis zwar nicht mit so vielen Features aufwarten, schlägt es aber in Punkto Klang und hat vor allem keinen eingebauten Lüfter! Man vermisst aber das ein oder andere Routing-Schmankerl.

Fazit
Mit der Qualität eines hochwertigen Audio-Interfaces würde ich das Multimix einer normalen Firewire-Soundkarte vorziehen, da es zum einen erheblich einfacher zu bedienen ist und klanglich sehr gut mithalten kann. Die Routing-Möglichkeiten sind für die meisten Fälle absolut ausreichend. Wer also ein Audio-Interface mit vielen analogen Eingängen sucht, liegt hier sicherlich goldrichtig. Während das Gehäuse und die Buchsen einen guten Eindruck hinterlassen, sind aber die Potis und Fader leider etwas wackelig.

PLUS
+++ gute Audioqualität
+++ gutes und flexibles Konzept
+++ Bedienbarkeit
++ Digital-Out
+ Effektgerät

MINUS
— nur ein Kopfhörerausgang
— kein 4-Pin Kabel dabei
— Microsoft Office stört WDM-Treiber
— wackelige Potis und Fader

Preise
UVP: MM 16FW: 729€
MM 12FW: 599€
MM 8FW: 499€

Straßenpreis MM12: 549€

 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo,
    ehrlich gesagt kommen mir Eure Messergebnisse und der Kommentar dazu spanisch vor..

    1. Kann das Teil laut Alesis max 24 Bit/48 kHz. Warum dann 32 bit und wo habt Ihr denn die Werte für 96 kHz hergezaubert?

    2. Erst schreibt Ihr, "Möglicherweise handelt es sich um einen Meßfehler" und gleich darauf "Nachforschungen haben ergeben, dass es sich um einen Messfehler handelt, auch bei 48 kHz liegt der Rauschabstand bei ca. -104 dB."
    Aha… und woher genau kommt der neue Wert jetzt? Und wenn es eh nur ein Meßfehler war, warum erwähnt Ihr das dann überhaupt? Ist ja verwirrend und klingt so, als wären Eure zweifel nicht ganz ausgeräumt.

    3. Und die übrigen Werte, die bei 48kHz auch um eine Klasse schlechter sind, haben sich die bei Euren Nachforschungen auch verbessert und wenn ja wie?

    Danke und lG!

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