Feuer frei - Mesh Pads für alle?
Ganze neun unterschiedliche E-Drum Kits bietet Alesis in der aktuellen Produktpalette dem Trommlervolk an. Seit Juli 2018 ist das ALESIS Nitro Mesh Kit im Handel und wir haben es bei uns mal auf den Prüfstand gestellt. Woher kommt bloß der Begriff Nitro? Wollen die Entwickler bei Alesis den Rahmen sprengen? Denn laut Alesis ist das Nitro Kit „das ideale Drumset für Einsteiger und Schlagzeuger, um wie ein Profi zu spielen“. Das sind für mich zwei Welten. Daher bin ich gespannt, ob hierbei ein kompromissfähiges E-Drumkit für beide Ansprüche herausgekommen ist.
Alesis Nitro Mesh Kit – Raus aus der Kiste!
Der Karton des Nitro Mesh Kits ist rund einen Meter lang, einen halben Meter breit und etwa eine A4-Seite hoch und somit sehr kompakt und mit 20 kg in einem noch handlichen Bereich – das Kit könnte also auch als internationales Reisegepäck durchgehen. Schon von außen zeigt das Kit, was es kann: Ein 8-teiliges Drum Kit mit „Next Generation“ Mesh Drum Pads, ein 8“ Dual Zone Snare Pad und drei 8“ Tom Pads, drei 10“ Becken Pads (eines davon mit Choke-Funktion), ein Hi Hat-Foot Controller und ein Kick Pad mitsamt Kick Pedal sowie Stimm- und Inbusschlüssel plus ein Paar Sticks befinden sich in der Verpackung. Das Nitro Drum Modul ist das Herzstück des Kits, das 385 Sounds, 40 Kits, 60 Songs und vieles mehr an Bord hat.
Das Auspacken gelingt leicht – jedes Teil des Kits ist in einer offenen Folientüte verpackt und innerhalb eines separaten Kartons zu den anderen Bestandteilen hin geschützt. Das nenne ich einfach und zweckmäßig. Nur wenige Zwischenräume sind mit Styropor-Stücken ausgefüllt.
Die Aluminium-Säulen des Racks sind leicht und haben mit 26 mm einen etwas geringeren Durchmesser als des sonst üblichen Standard-Durchmessers von Drum Racks (38 mm), was somit die Kompatibilität zu anderen Rack-Systemen einschränkt. Die Querstangen verfügen über zwei gegenüberliegende Rillen, was das Zusammenstecken erleichtert, so dass alle Stangen unmittelbar senkrecht oder waagerecht in gleicher Ausrichtung zusammenpassen. Das unterstützt die Stabilität und ist wiederum einfach und zweckmäßig.
Bei den Querstangen aus Aluminium reduziert sich der Durchmesser erstaunlicherweise nochmals auf 18 mm. Jedoch gab es im Rahmen des Tests keinen Grund, an der Stabilität dieser „dünneren“ Elemente zu zweifeln.
Aufbau des Alesis Nitro Mesh Kit
Während des Aufbaus zeigt sich, dass die Klammern auf den einzelnen Stangen nicht einheitlich aufgesteckt sind – dies bedeutet im Verlauf des Aufbaus, dass hier der ein oder andere Richtungswechsel der Klemmen notwendig ist. Fixiert werden alle Klemmen mittels einer Inbusschraube – der passende Schlüssel liegt bei. Hierdurch wird klar, dass das Kit primär für die Heim- oder die Studioanwendung konzipiert wurde. Eine Mitnahme zum Gig würde ich mir daher definitiv nicht antun – im Zeitstress von Auf- und Abbau ist so etwas einfach zu fummelig. Insgesamt steht das Rack stabil, egal ob auf dem Drum-Teppich oder auf glattem Boden.
Die Mesh Pads des Alesis Nitro Mesh Kit
Die Mesh Pads sind leicht, handlich und gut verarbeitet. Das Montieren funktioniert tadellos und die Tom Pads können auch gut in der Neigung verstellt werden.
Die Becken Pads des Alesis Nitro Mesh Kit
Die Becken-Pads kommen alle in der Größe 10 Zoll daher. Ich bin erstaunt, dass dies beim Spielen völlig ausreicht. Auch wenn diese mit ca. 11 mm an Ihrer dicksten Stelle recht dünn geraten sind, stellt sich heraus, dass sie jedem Schlag problemlos gewachsen sind. Die Spielbarkeit der etwa 60%igen rauen Spielfläche ist gut, die restliche glatte Oberfläche hat keine Funktion. Der Choke-Punkt beim Crash funktioniert nahe des Rands im Bereich von etwa 5 bis 8 Uhr – wenn sich das Becken Pad beim Spielen nicht wegdreht. Und das ist bei mir doch ein paar Mal passiert. Naja.
Die scharfkantige Abscherung einer Beckenschraube bleibt als unschönes Manko übrig – hieran hat man sich schnell in den Finger geschnitten. Liebe Alesis-Leute: Das geht so wirklich nicht!