Alesis Nitro Mesh Kit HiHat
Die Hi Hat besteht aus einem Foot Controller (also ein Pedal ohne Zugstange) und einem Becken Pad, das Zusammenspiel der beiden wird über das Drum Modul geregelt. Beim ersten Bewegen der Pedalplatte macht sich ein Klappern der Feder bemerkbar – dies verschwindet, sobald das Gewicht des Fußes auf dem Pedal Platz findet. Nimmt man den Fuß wieder vom Pedal, ertönt es wieder. Somit beeinträchtigt dies nicht den Spielkomfort und geht dann so auch in Ordnung.
Kick Pad und Kick Pedal
Das Kick Pedal macht einen passablen Eindruck. Mit der Montage an das Kick Pad ist es stabil und die Einheit lässt sich gut spielen. Ich nutze lieber die wattierte Seite des Beaters – so ist nicht nur der Aufprall leiser, sondern auch das Spielgefühl echter, da die Schlagfläche des Kick Pads aus festerem Kunststoff besteht. Das Spielgefühl ist insgesamt gut. Die Klettflächen haften gut am Teppich und Feststelldornen gibt es auch.
Nachdem das Drum Modul montiert und alle Kabel eingesteckt sind, kann es losgehen! Alle Stecker sind beschriftet und die Kabel von der Länge her ausreichend. Das Modul weist auf der Rückseite noch zwei optionale Eingänge für zwei weitere Elemente auf: ein viertes Tom und ein zweites Crash-Pad, das ist prima zur Erweiterung.
Aufbau fertig – los geht’s!
Beim ersten Check des vorgegebenen Aufbaus zeigt sich, dass die vorgesehene Position des Snare Pads für mich zu niedrig ist. Ich habe dann die ursprünglich für die Snare vorgesehene dritthöchste Position der Klammer mit der zweithöchsten Position des Seitenarms des Racks getauscht, was diese Stange nun tiefer positioniert. Der gewonnene Höhenunterschied beim Snare Pad macht sich direkt positiv bemerkbar. Und auch die Höhe des Hi Hat-Beckens kann ich dank des langen Boom Arms nach oben hin wieder ausgleichen. Nachteilig bleibt hierbei, dass nun das Drum Modul tiefer platziert ist und ich jetzt das Snare-Pad aufgrund des reduzierten Abstands zu den Tom Pads nur leicht neigen kann.
Der Nutzen dieses Tauschs ist jedoch eindeutig: Bei meiner Körpergröße von 1,80 m und einer rechtwinkligen Beinposition würde das Snare Pad sonst zu tief sitzen und das findet mein Rücken gar nicht nett. Gerne würde ich nun auch noch die Toms höher platzieren. Leider sind die Querstangen bereits an der höchsten Position der Säulen montiert. Hier wäre die Verlängerung der 4 Standbeine um jeweils 10 cm für alle etwas länger geratenen Drummer eine goldwerte Sache! Kids und Teens sollten hingegen problemlos mit den vorhandenen Möglichkeiten klarkommen.
Spielgefühl des Alesis Nitro Mesh Kit
Die einlagigen Mesh-Pads haben einen angenehmen Rebound und sind wirklich leise zu spielen. Das ist allemal angenehmer als die sonstigen Hartgummi-Varianten anderer Einsteiger-Sets. Alle Pads weisen einen recht hohen Rand auf (13-14 mm) – dieser kann je nach Schlagvariante und Einstellung des Neigewinkels unschöne und für die Nachbarschaft recht deutlich hörbare Schläge auf dem Rand der Pads produzieren.
Gerade beim 8“ Snare-Pad führt dies mitunter zu ungewollten Rim Shots, wobei hier der Rim Shot Sound durchaus Spaß macht! Bei Paradiddles ist also Disziplin angesagt.
Die Becken-Pads reagieren gut, wenngleich ich die Empfindlichkeit noch auf meinen Spielstil anpasse. Der Open/Close Sound der HiHat ist voreingestellt doch recht hart im Wechsel. Die Anpassung der Einstellungen im Modul brachte eine Verbesserung, allerdings klingt es bei filigraneren Schlägen noch unschön mechanisch.
Moment mal – wie war das gleich noch damals beim ALESIS D4 Modul? Auch hier bestand immer bei der Empfindlichkeit der Trigger-Eingänge Handlungsbedarf. Hallo „deja vu“ sage ich da nur. Aber ganz ehrlich – mit dieser Tradition könnten wir endlich einmal brechen.
Die Funktionsweise des Ride-Beckens erschließt sich mir erst nach einigen Versuchen, denn das Pad hat keine Kuppe. So schlage ich normal für den offenen Sound und mit der Schulter des Sticks, um den Kuppenklang zu erzeugen – und siehe da es funktioniert. Interessanterweise erklingt dieser auch, wenn man das Ride an-crasht. Entschuldigung, das passt nicht zu professionellen Eigenschaften.
Drum Modul des Alesis Nitro Mesh Kit
Die Sounds klingen modern und zeitgemäß. Leider trifft die Zusammenstellung der Sounds in den 24 Kits nicht ganz meinen Geschmack, aber hierzu hat man ja noch die 16 freien User-Plätze, um sich diese individuell zusammenzusetzen. Der Grundklang der Sounds ist primär trocken. Jedoch kann man sie mittels etwas Reverb „größer“ machen. Auch gibt es in den Kits einige Percussion- und Analog-Sounds aus den Anfängen der Electronic Music, die auch heute wieder angesagt sind. Ich sage nur: 808.
Editiermöglichkeiten gibt es zur Genüge: Die Pads lassen sich in puncto Empfindlichkeit, Schwelle, Trigger-Verhalten und Anschlagdynamik dem persönlichen Spiel einstellen. Alle Sounds sind hinsichtlich der Tonhöhe, des Hallanteils, der Pad-Lautstärke und im Stereobild einstellbar. Die Kits können insgesamt mit Hall versehen und bezogen auf hohe, mittlere und tiefe Frequenzen dem Geschmack angepasst werden.
Neben dem normalen Spielbetrieb bringt das Modul eine Play Along-Funktion mit 60 Songs mit. Das eigene Spiel wird hierbei auf das Timing analysiert (die Anzeige wechselt hierzu von „good“ zu „slow“ oder „fast“ – verschwindet jedoch, sobald man mit dem Spiel stoppt). Ich kann zum programmierten Rhythmus des Moduls spielen oder auch die Drumspur abschalten und selbst dazu spielen. Das macht Laune!
Natürlich darf eine Metronom-Funktion mit einstellbarem Tempo nicht fehlen. Zudem kann ich mich selbst aufnehmen und dies auch wieder abspielen.
Das hintergrundbeleuchtete LC-Display ist hell und klar – am besten ist es in leicht schräger Position ablesbar. Es wird mittels externen 9V-Netzteil betrieben und hat eine einstellbare Auto-Off-Funktion – das ist praktisch und schont Papas Stromrechnung. Die Anschlüsse sind sinnvoll angeordnet und bieten neben 3,5 mm Kopfhörerausgang und 6,3 mm Stereoausgängen auch MIDI-In und -Out sowie einen USB-Ausgang, über den MIDI-Daten zum Computer wandern können.
Sounds des Alesis Nitro Mesh Kit
Besonders gut gefallen haben mir:
- das Standard-Kit, wenngleich ich hier empfehle, die Sounds der Trommeln mit anderen Becken zu kombinieren
- die unterschiedlichen Tom Sounds (von offen über „natur“ oder mit Besen bis hin zu „muted“ und „gated“)
- die Electro- und Analog-Sounds
- die Paradetrommel mit Pauken und auch die
- Percussion wie etwa Conga (mit Slap-Sound), Bongo, Kuhglocke und das „Pferdegebiss“.
Aufgepasst: Es werden nicht alle Sounds des Moduls in den Kits genutzt. Es lohnt sich also zu stöbern und zusätzlich zum Trommeln auf den Pads auch mal die zwei Buttons „Tom 4“ und „Crash 2“ am Drum Modul zu drücken.