Blue Notes für den Drummer
„Ja, ja so blau, blau, blau strahlt das Samplepad“ könnte man Heino trällern hören, wenn er denn Werbung für die Firma Alesis machen würde. Blaue LEDs werden ja bei elektronischen Instrumenten allgemein gerne verbaut und das Samplepad Pro hat eine extra Portion abbekommen. Da Optik aber doch eher zweitrangig ist, will ich dem leuchtenden Schlaginstrument nun mal Töne entlocken und schauen, was es so drauf hat. Die Konkurrenz hat ja durch Instrumente wie dem Roland SPD-SX oder Yamahas Multipad hohe Messlatten aufgelegt. Ob das Alesis Samplepad Pro mithalten kann, wird spannend herauszufinden, zumal der Preis des Pads gerade mal unter der Hälfte der Konkurrenzprodukte liegt.
Versucht man die üppige Beleuchtung mal zu übersehen, macht das Samplepad Pro auch noch eine gute Figur. Es wirkt äußerst robust und hochwertig verarbeitet. Alle Komponenten scheinen absolut roadtauglich gewählt und verbaut worden zu sein. Das Format und die Anordnung der Pads finde ich außerdem gut gewählt. An die Lücke oben in der Mitte habe ich mich schnell gewöhnt. Ob es allerdings nötig ist, dem Firmenlogo eine Schlagfläche zu opfern, bleibt dahingestellt, aber acht Pads sind ja an für sich ausreichend für übliche Anwendungen wie Einzelsounds, Loops oder sonstige Sounds.
Das Alesis Samplepad Pro hat ein angenehmes Gewicht und liegt gut auf einem herkömmlichen Snare-Ständer auf. Bei dieser Methode blockiert man lediglich den SD-Kartenslot, was wiederum kaum Bedeutung hat, da die Karte während des Betriebs ja im Slot verbleibt. Für mich ist das die angenehmste Art, ein solches Multipad zu benutzen, da man es so sehr gut in einem herkömmlichen Koffer verstauen kann. Alle Zusatzhalterungen, die an diesen Pads angeschraubt werden, machen die Pads zu groß, um sie in normalformatigen Koffern zu verstauen.
Und hier gleich mal das Alesis SamplePad Pro in Action:
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Die Bedienungselemente funktionieren sehr gut, alle Taster, Potis und Knöpfe machen ebenfalls einen hochwertigen Eindruck. Lediglich mit der Display Darstellung tue ich mich etwas schwer. Intuitiv lässt sich das Samplepad Pro leider nicht immer bedienen. Diese oft recht unübersichtliche Menüführung könnte meiner Meinung nach einfacher strukturiert sein.
Sehr gut finde ich, dass der Mainvolume-Regler sowie das Kopfhörerpoti direkt an der Stirnseite verbaut wurden. So hat man immer schnellen und direkten Zugriff.
Auf einer regulären SD-Karte lassen sich die selbst erstellten Samples in das Pad laden. Die Karte wird bis maximal 32 Gigabite unterstützt und bietet so Platz für 512 Sounds und 89 Kits. 200 Sounds sind ab Werk vorinstalliert.
Die eigene dynamische Spielweise wird vom Alesis Samplepad Pro gut umgesetzt. Alle Spielnuancen werden detailgetreu wiedergegeben. Auch die Polyphonie (das Anspielen mehrerer Sounds gleichzeitig) verursacht keine Probleme. Schön, dass solche Unannehmlichkeiten wohl der Vergangenheit angehören.
Die Gummischlagflächen spielen sich angenehm, der Rebound ist angenehm, nicht zu stark, nicht zu schwach. Die Spielgeräusche sind natürlich immer etwas zu hören, das sollte aber auf keiner Bühne zu stark auffallen.
Auf der Rückseite befinden sich ein Aux In mit Volumeregler, Kick, Hihat sowie zwei frei belegbare Triggerinputs. Man hat also die Möglichkeit, sich ein kleines E-Drumset zusammenzustellen. Nicht schlecht in dieser Preisklasse. Ein Fußschalter lässt sich außerdem noch anschließen, daneben liegt der Stereo Main Out, das MIDI-Pärchen und die USB-Verbindung zum Rechner. Alles da, was der „working drummer“ braucht.
Vier rutschfeste Gummifüße sorgen für eine gute Tischauflage, falls man beim Editieren keinen Snare-Ständer oder ähnliches zur Verfügung hat. An der Unterseite lässt sich aber auch eine entsprechende Halterung anschrauben (zum Beispiel die Thomann Millenium Multi Clamp für 29 Euro).
Der Importvorgang der eigenen Samples ist denkbar einfach. Ich habe im Test Samples im WAV-Format in das Pad geladen. Diese wurden sofort erkannt und geladen. Lediglich den Speicherort muss man im Display vom internen Speicher auf die SD-Karte umstellen. Pitch, Pan und Reverb sind als Bearbeitungsparameter an Bord. Das ist natürlich sehr spartanisch, aber für die meisten Anwendungen sicher auch ausreichend.
Also alles in allem ist das Alesis Samplepad Pro ein wirklich gutes Arbeitsgerät. Es scheint robust genug für den Einsatz auf der Bühne zu sein, erledigt seine Aufgaben zuverlässig und sieht noch schick dabei aus. Der Preis ist mit 309 Euro wirklich fair, da kann man die etwas unübersichtliche Bedienung verschmerzen.
Das Samplepad Pro habe ich seit wenigen Wochen und finde es für den Preis äusserst attraktiv und gut spielbar! Das Zusammenstellen eigener Kits geht leider etwas mühsam von statten, da wundert es mich, dass von Alesis (o. 3rd Party Hersteller) noch kein praktischer Editor released wurde. Das würde das Teil sicher noch etwas attraktiver machen.
Tolles Gerät, grad für Drummer als SideSnare wenn der Prügelknabe hinter den Eimern auch noch die Latin Percussion übernimmt. Cowbell , Clave, Timbales, Marimba usw. lassen sich ja so ganz nett zuspielen, oder Shaker oder Xylophonartiges als loops triggern. Warum man den tollen Platz für ein drittes „Rim“ Pad für ein Logo hergibt, fragt sich ja nicht nur unser Tester.
Und es wäre schön, wenn statt der vielen vielen Drum Kits mehr Zeit und Audioschnipsel für Percussives gewesen wäre. Die Tests bei YT gehen auch zu 80% auf die Kits ein, und mir echt zuwenig die Sounds von bspweise Conga, Marimba, Clave, Cowbells, Schellenringe usw usw…
Geiles Teil, ich besitze das Alesis Sample Pad Pro jetzt schon länger, und habe es täglich im Freizeit-Gebrauch.
Da dieser Artikel mich auf das Sample Pad aufmerksam gemacht hat, wollte ich mal nachfragen, ob ihr auch mal ein Artikel zu den verschiedenen Launchpads (MK2, Mini, Pro) raushauen könnt.
Mfg Paul