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Test: Alesis Strike Pro, E-Drumset

Der Sprung in die Oberklasse?

25. Februar 2018

alesis strike pro

Mischt Alesis mit dem Alesis Strike Pro die Oberklasse auf? Als optisch gelungen kann man das Strike Pro Set schon durchaus bezeichnen. Die in Rot folierte Holzkessel eingelassenen Pads sehen schön nach „echtem“ Schlagzeug aus. Auch aus der Perspektive des Drummers vermittelt das Set einen sehr guten Eindruck und es macht wirklich Spaß, dahinter Platz zu nehmen.

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Aufbau

Packen wir aus: Zuerst wird das Rack montiert. Sauber verchromt, ausreichend stabil steht es nach erfolgreicher Montage da. Der Zusammenbau ist nicht schwierig, alle Teile lassen sich gut zusammenfügen. Klug bei den Racks von Alesis ist die an den Enden der Rack-Rohre integrierte Sicherung gegen versehentliches Verdrehen. Die Rohre bleiben also an Ort und Stelle. Achtet man auf ein paar wesentliche Dinge, rutschen auch die Pads auf den glatten Chromrohren nicht ab. Gerade bei den größeren Pads sollte man bei der Anbringung auf deren Schwerpunkt achten. Am besten montiert man den Pad-Halter mit dem L-Rod (L-förmiger Halter) auf der vom Musiker abgewandten Seite. Andersherum angebracht ist die Hebelwirkung des Pads so stark, dass es beim Spielen nach unten wandern kann.

Großzügige Dimensionen

Die Beckenarme stecken in den Standbeinen des Racks. So kann man auf weitere Klemmen und Halterungen verzichten.

Verkabelung

Die Verkabelung des Alesis Strike Pro ist mit Hilfe des mitgelieferten Multicore-Kabels und der eindeutigen Beschriftung sehr einfach. Am Modul wird einfach der Multistecker angesteckt, die Klinkenstecker sind dazu farblich gekennzeichnet.

Die Pads des Alesis Strike 2

Super ist, dass die Tompads des Alesis Strike Pro unterschiedliche Größen (8“, 10“, 12“ und 14“) wie bei einem akustischen Drumset aufweisen. Das vermittelt auch die Fellspannung, die robust verarbeiteten Pads stecken harte Schläge locker weg. Die Rims (Spannringe) sind mit Gummi überzogen, so werden versehentliche oder bei Rimshots absichtliche Treffer in ihrer Lautstärke auf ein Minimum reduziert. An den Stimmschrauben wurden Aussparungen eingearbeitet, um einen besseren Zugang mit dem Stimmschlüssel zu ermöglichen. Ein sinnvolles Detail! Über die Spannschrauben lässt sich die Fellspannung verändern, was sich auf den Rebound (Rückprall des Sticks) auswirkt, jedoch nicht auf die Tonhöhe. Diese lässt sich über die entsprechende Einstellung im Modul verändern.

Alle Pads sind Dual-Zonen-Pads, verfügen also über jeweils zwei Trigger. Das Ride-Becken ist ein Drei-Zonen-Pad und kann somit mit drei Sounds belegt werden

Becken-Pads in Hammerschlag-Optik

Die Folierung des Alesis Strike Pro ist absolut sauber gearbeitet und wirkt wirklich edel. Auch bei diesem Set verfügt jedes Tompad sowie die Snare über ein integriertes Sensivity-Poti, eingebaut in der Nähe der Kabelbuchse.

Mitgeliefert wir eine 8 Gigabyte große SD-Speicherkarte, auf der die erstellten Userkits oder Samples gespeichert werden. Außerdem ist ein Snare-Ständer im Lieferumfang enthalten.

Leichte Instandsetzung nötig

Beim neugierigen Öffnen eines Pads eröffnet sich mir die innenliegende Technik … in leider nicht optimalem Zustand. Die äußeren Schaumstofftürmchen, die als Überträger des Impulses an den Trigger dienen, sind nach außen abgeknickt. Dies finde ich im 10″ und 12″ Tom vor. In Tom 3 und 4 steht alles senkrecht. Die ursprünglichen Klebepunkte verfügen über genügend Klebekraft, um die Türmchen wieder in ihre ursprüngliche Position zu bringen. Fell drauf, zugeschraubt und alles passt wieder. Durch einen Blick durch das Meshhead, am besten mit der Taschenlampe oder zumindest genügend Tageslicht, kann man auch ohne die Pads aufzuschrauben feststellen, ob die Türmchen stehen oder umgeknickt sind.

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Wie gesagt ist dieses Manko leicht zu beheben und stellt kein wirkliches Problem da. Stellt sich nur die Frage, ob das durch den Transport passiert ist oder bereits bei der Produktion.

Umgekippte Türmchen

Reparierte Türmchen

Der Klang und die Sounds

Vom Sound bin ich in vielen Punkten positiv überrascht. Nach dem Abhören der Aufnahmen klingt eine Vielzahl der Sounds, ob akustischer oder elektrischer Natur, recht ansprechend. Ja, da werden sicher einige Stimmen laut, dass so kein „echtes“ Schlagzeug klingt. Dennoch ist das hier Gebotene bisher das Beste, was ich bisher so an Schlaginstrumenten aus dem Hause Alesis gehört habe.

Alesis hat offensichtlich Hausaufgaben gemacht und nach einigen enttäuschenden Errungenschaften der Technik hier etwas Ordentliches geliefert. Mit seinen 1.600 Sounds kann man dem Alesis Strike Pro Set schon viele interessante Klänge entlocken. Um eigene Sounds unterzubringen, gibt es die Sample-Möglichkeit direkt an Bord. Eine coole und nützliche Funktion.

Jede Menge Anschlussmöglichkeiten

Klingt es „echt“?

An diesem Punkt scheiden sich bekanntlich bei jedem E-Drumset bzw. Drummer die Geister. Klingt es natürlich, also ähnlich einem Akustik Set? Vermutlich wird man den Unterschied immer hören, für mich stellt sich eher die Frage: Bietet mir dieses Instrument, was ich als Hobby-User oder „Working Drummer“ benötige? Nutze ich ein solches Set, um experimentelle Elektrobeats abzufeuern? Gekauft! Dient es als Proberaum-Set, um angenehm leise üben oder mit der Band proben zu können? Gekauft! Diese Punkte erfüllt das Alesis Strike Pro absolut und zwar gepaart mit hoher Stabilität und cooler Optik.

alesis strike pro

Suche ich nach einem E-Drumset, das dem Klang eines akustischen Schlagzeugs möglichst nahe kommt? Nach Bearbeitung einiger enthaltener Sounds lassen sich wirklich gute Ergebnisse erzielen. Mit wiederum anderen Sounds will das so gar nicht gelingen, ist also sehr unterschiedlich. Man kann nicht behaupten, das Alesis Strike Pro Set klänge super realistisch, man muss schon Zeit investieren und das Set an seine eigene Spielweise anpassen, was natürlich bei jedem E-Drumset so ist. Hat man jahrelang nur akustisch gespielt, braucht es viel Zeit, um einem E-Set einen Akustik-ähnlichen Klang zu entlocken.

alesis strike pro

Ich halte das Alesis Strike Pro dennoch für ein ordentliches E-Drumset mit einer Unmenge an Klangmöglichkeiten. Viel Spaß allen Soundtüfftlern!

Das Alesis Strike Pro Kit findet ihr ab sofort auch in unserem Artikel „All about E-Drums“. Neben wichtigen Hintergrundinformationen zur Geschichte der E-Drums findet ihr hier auch alle getesteten Sets in der großen Übersicht.

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Fazit

Mit dem Strike Pro Set wuchtet sich Alesis in die Profiklasse der E-Sets. Gute intuitive Bedienung, eine mehr als ausreichende Soundbank und Funktionen wie internes Sampling, verpackt in einem optisch ansprechenden Set, das wirklich stabil ist, sind starke Argumente. Von daher vergebe ich ein „sehr gut“, da das Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich in Ordnung geht.

Plus

  • 1.600 Sounds
  • stabiles Rack
  • schöne Optik
  • viele Soundbearbeitungsmöglichkeiten
  • Sampling-Funktion

Minus

  • Schaumstofftürmchen im Inneren der Pads neigen zum umknicken

Preis

  • Ladenpreis: 2.499,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Dieser Testbericht ist so mager dass ich nicht die Bohne einer Vorstellung davon habe wie gut nun das Schlagzeug Spiel umgesetzt werden kann oder ob uns wie viele ghostnotes im Nirvana verschwinden? Technische Daten kann man überall nachlesen. Die Frage ist, kann das Ding mit Roland kongurrieren? Wie gut ist die Dynamik, was ist wenn ich einen Wirbel spiele? Wie ist das Spielgefühl? Oder ist das immer noch wie eh und je, wie Sex mit kondom? Das wäre doch das wichtigste. Vielleicht kann man das nach reichen. Alesis ist ja nicht gerade meine Lieblingsfirma, denn die Sachen die ich bisher hatte konnten mich nie so recht begeistern und waren oft unausgereift. Aber bei dem Preis hofft man auf eine Chance Roland vielleicht doch noch zu schlagen? Denn Roland ist meiner Meinung nach einfach viel zu teuer. Und so richtig innovativ finde ich Roland bei den Edrums nun nicht.

    • Profilbild
      Oliver Schulte RED

      Das Alesis Strike Set kann sich auch im Vergleich zu Produkten anderer renommierter Hersteller behaupten. Fehltrigger sind mir im Rahmen des Tests nicht aufgefallen. Ich denke das gehört der Vergangenheit an. Dynamisch ist man ja bei E-Drums gegenüber akustischen Instrumenten grundsätzlich eingeschränkt. So zumindest mein Empfinden. Jedes E-Drumset erfordert die Anpassung der eigenen Spielweise. Kann man sich darauf nicht einlassen, würde ich von E-Drums abraten. Vielmehr sollte man elektrische Schlagzeuge als eigenständige Instrumente betrachten. Wozu sollten sie sonst mit allerlei spacigen Sounds befüllt sein?
      Was die natürlichen Sounds betrifft ist es wie im Test beschrieben. Manche Sets klingen in der Tat recht realistisch, andere wieder gar nicht. Man braucht außerdem ein Händchen und Spaß an Technik beim zurecht schrauben der Sounds. ? Das Spielgefühl ist angenehm, aber eben auch anders als auf einem akustischen Schlagzeug, was ja klar ist.

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