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Test: Alesis Turbo Mesh Kit, E-Drum Set

Mesh Pads schalten den Turbo ein!

12. April 2019

alesis turbo mesh kit

Mittlerweile haben die Hersteller auch den E-Drum Sets der Einsteigerklasse Mesh Pads verpasst. Das ist klasse und bietet den „Youngstern“ ein vernünftiges Spielgefühl. Seit Dezember 2018 ist das Alesis Turbo Mesh Kit im Handel und wir haben es nun ebenso wie bereits den größeren Bruders namens „Nitro“ auf den Prüfstand gestellt und die Features verglichen. Laut Alesis ist das Turbo Mesh Kit „das ultimative Kit für energiegeladene Performances“. Mal sehen, ob die Mesh Pads das aushalten.

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Alesis Turbo Mesh Kit: Auspacken

Das Turbo Mesh Kit kommt in einem kompakten Karton mit etwas unter 20 kg daher. Die Außenseite verrät bereits den Inhalt und stellt die wesentlichen Features dar: ein 7-teiliges Drum Kit mit vier Mesh Drum Pads in 8“ Größe und drei 10“ Becken Pads. Zwei Foot-Controller, jeweils für die HiHat wie auch die Bassdrum sowie das Turbo Drum Modul als Schaltzentrale mit 120 Sounds, 10 Kits, 30 Songs und verschiedenen Übefunktionen.

Beim Auspacken erblickt das Auge die Anleitung zum Aufbau, die mehrsprachige Bedienungsanleitung sowie die Sicherheitshinweise. Alle Teile des Kits sind in separaten Kartonagen mit klarer Beschriftung untergebracht. Darin befinden sich die Einzelteile in Folientüten. Leider sind die beiden Footcontroller nur mit einem Styropor-Stück getrennt voneinander eingepackt und somit reiben die Unterseiten den beweglichen Styroporblock zu lästigen Kügelchen auf. Das ist wenig erfreulich und macht sofort den unerwarteten Einsatz eines leistungsstarken Staubsaugers notwendig. Das sollte überdacht werden – so macht das keinen Spaß!

Alesis Turbo Mesh Kit Verpackung

Die restliche Verpackung ist ordentlich und zweckmäßig. Allerdings werden die Rack-Stangen von den Rack-Klammern getrennt geliefert. Eine detaillierte Erklärung, welche Klammer an welcher Stange in welcher Richtung zu positionieren ist, fehlt – das bringt bei Einsteigern sicherlich erst einmal Verunsicherung mit sich und macht das einr oder andere Korrigieren während des Aufbauens notwendig. Auch hier kann man es dem Nutzer einfacher machen.

Das schwarze Drumrack ist ein Leichtgewicht. Das System basiert auf einem 2-Säulen-Prinzip, das dennoch stabil ist. Fixiert werden alle Klemmen mittels einer Inbus-Schraube – der passende Schlüssel liegt bei. Die Nasen an den Stangenenden vereinfachen das Zusammenstecken. Ein entsprechender Hinweis in der Anleitung dazu wäre sinnvoll. Leider Fehlanzeige.

Alesis Turbo Mesh Kit – Mesh Pads

Die Mesh Pads sind leicht, handlich und gut verarbeitet – sie unterscheiden sich zum größeren Bruder nur hinsichtlich des Outputs. Es sind allesamt Mono-Pads und steuern nur einen Sounds pro Pad an. Das heißt, die Rims enthalten folglich keinen Trigger und erzeugen somit auch keinen Klang. Das Montieren funktioniert tadellos und die Pads können auch gut in der Neigung verstellt werden.

Die 10“ großen Becken-Pads funktionieren tadellos. Auch wenn sie vergleichsweise dünn sind, nehmen Sie jeden Schlag problemlos entgegen. Im Vergleich zum Nitro Kit gibt es beim Turbo Kit keine Choke-Funktion, da diese ebenso wie die Tom Pads nur Mono ausgelegt sind. Die Spielbarkeit der etwa sechzigprozentigen rauen Spielfläche ist gut – die restliche glatte Oberfläche hat keine Funktion.

Alesis Turbo Mesh Kit – Becken Pad

Genauso wie beim Mesh Kit offerieren die Fixierungen der Becken-Pads eine nette Geste: Die Schraube ist mit dem Filz fest verbunden. Das ist ein Lob wert – so bleiben diese immer beisammen.

Damit sich die Becken-Pads beim Spielen nicht verdrehen, ist auf der Unterseite eine Aussparung für die flache Nase der Beckenhalter (im folgenden Bild auf 11 Uhr sichtbar) vorgesehen. Das nenne ich einfach und effektiv. Den Käufer darauf hinzuweisen, wäre vorbildlich – immerhin haben wir es hier mit Einsteigern zu tun.

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Alesis Turbo Mesh Kit – Becken-Pad Unterseite

Alesis Turbo Mesh Kit: HiHat und Kick-Controller

Die HiHat besteht aus einem Foot-Controller (also ein Pedal ohne Zugstange) und einem Becken-Pad – das Zusammenspiel der beiden wird über das Drum-Modul geregelt.

Die Klettflächen der Controller haften gut am Teppich und lassen sich vernünftig treten. Es entsteht kein Quietschen und die Trittplatten verrutschen beim Spiel auch nicht.

Da jedoch für die Bassdrum ebenso ein Foot-Controller eingesetzt wird, bedeutet dies Abstriche beim Spielgefühl machen. Wer eine Fußmaschine gewohnt ist, wird diese ganz sicher vermissen. Ich ertappte mich schnell bei zusätzlichen „Fehltriggern“ auf dem Pedal, welche auf einem Pedal mit einem Kettenzug nicht zu einem Sound geführt hätten.

Alesis Turbo Mesh Kit - Pedals

Alesis Turbo Mesh Kit – Foot-Controller

Das Drum-Modul wird ebenso mit einer Klemme fixiert, wenngleich ich diese maximal zusammenziehen darf. Alle Stecker am Kabelbaum sind eindeutig beschriftet. Die Kabellänge für Tom 3 ist im Standardaufbau gerade noch ausreichend. Das Kabel für den Kick-Controller hingegen ist etwas zu großzügig ausgelegt. Hier ist die Anpassung auf reelle Längen wünschenswert.

Das Set ist nun im Standardaufbau spielbereit – einziger Makel dabei: Das Drum-Modul ist nur bedingt positionierbar. Ich hätte es gerne etwas höher und etwas mehr seitlich von der vorgegebenen Position.

Alesis Turbo Mesh Kit: Spielgefühl

Wie bereits im vorherigen Test des Nitro Kits weisen die einlagigen Mesh-Pads ein angenehmes Spielgefühl auf. Alle Pads haben einen angenehmen Rebound und sind auch wirklich leise zu spielen. Der recht hohe Rand (13-14 mm) hat wie bereits erwähnt aufgrund der Monoausführung keine Funktion. Mitunter kann dies je nach Schlagvariante und Einstellung des Neigewinkels zu unschönen und für die Nachbarschaft recht deutlich hörbare „Klacks“ auf den Rims führen.

Die Becken-Pads reagieren gut. Der Open/Close-Sound der HiHat bleibt trotz Anpassungen der Einstellungen bei filigraneren Schlägen noch unschön mechanisch.

Beim Ride-Becken vermisse ich ganz eindeutig den zweiten Sound. Hier wäre eine Ausnahme von den Mono-Pads wünschenswert, sodass auch der Kuppensound (also die „Glocke“ des Beckens) spielbar ist.

alesis turbo mesh kit

Alesis Turbo Mesh Kit

Ganz nett hingegen ist die zusätzliche Funktion beim HiHat-Pedal: Drücke ich es schnell durch und lasse es sofort los, erklingt ein Splash-Becken. Ich vermute, dass hiermit der Sound des Aufeinanderschlagens der beiden HiHat-Becken (ähnlich wie bei zwei Orchesterbecken) imitiert werden soll. Leider klingt es nun einmal wie ein Splash. Daher ist diese Funktion im regulären Spielbetrieb weniger praktikabel, denn in diesem Moment des Auslösens des Splash-Sounds kann kein HiHat-Sound mehr erklingen.

Alesis Turbo Mesh Kit: Drum Modul

Durch den Druck der Taste „Netzschalter“ schalte ich das Modul ein. Um es gleich vorweg zu nehmen: Um das Modul wieder auszuschalten muss diese Taste zwei Sekunden lang gedrückt werden – also sollte das versehentliche Ausschalten kein Thema sein.

Die Sounds des Turbo-Drum-Moduls entsprechen den ersten 10 Kits des Nitro-Moduls. Der Grundklang der Sounds ist primär trocken, insgesamt modern und zeitgemäß. Auch gibt es in den Kits einige Percussion- und Analog-Sound-Klassiker wie etwa Rolands 909-Sounds.

Alesis Turbo Mesh Kit – Turbo-Drum-Modul

Neben dem normalen Spielbetrieb bringt das Modul eine Drum-Coach-Funktion mit fünf Analyse-Prinzipien mit. So wird zum Beispiel das eigene Spiel auf das Timing/die Genauigkeit im Takt analysiert (die Anzeige wechselt hierzu von „good“ zu „slow“ oder „fast“). Das Spiel kann ebenso auf den graduellen Tempowechsel hin analysiert werden – also wie schnell kann ich spielen, ohne aus dem Takt zu kommen. Beim sogenannten „Rhythmuswechsel“ werden die Zählzeiten geändert und das Spiel im Takt bewertet. Bei der Funktion „Nachspielen“ liegt der Fokus darauf, den ertönenden Drumloop herauszuhören und diesen in gleicher Länge nachzuspielen.

Eine interessante Option ist die Funktion des Stummschaltens – nicht dass hier alles gemutet wird. Vielmehr können hierbei einzelne Bestandteile des Sets, wie etwa die Bassdrum oder die Snare etc. stummgeschalten werden. Ich suche mir einen vorgegebenen Rhythmus aus und wähle einfach die Sounds aus, die ich stummschalten möchte. Nun kann ich zu den noch übrigen Rhythmuselementen frei dazu spielen und daraus andere Rhythmen entwickeln.

Bei der Play-Along-Funktion stehen 30 Songs aus den verschiedensten Silrichtungen zum Mitspielen parat. Hier kann ich zum programmierten Rhythmus des Moduls spielen oder auch die Drumspur komplett abschalten und selbst dazu spielen. Das macht Laune! Hört selbst …

Natürlich darf eine Metronom-Funktion mit einstellbarem Tempo nicht fehlen. Hier gibt es die Auswahl zwischen 5 verschiedenen Click-Sounds (Glockenspiel und Klick, Klangstäbe, Side-Stick, Kuhglocke und Stimme). Editiermöglichkeiten gibt es leider keine einzige. Die Einstellungen erlauben es lediglich, die Kits in ihrer Lautstärke einzustellen.

Alesis Turbo Mesh Kit – Drum-Modul

Das LC-Display ist groß, hell und klar – und auch in schräger Position gut ablesbar. Die 10 Kits finden sich auf fünf großen nummerierten doppelbelegten Tasten. Das ermöglicht den direkten Zugriff ohne Step-up-/ Step-down-Funktion. Das Drum-Modul wird mittels externem 9 Volt Netzteil betrieben und hat eine Auto-Off-Funktion nach 30 Minuten. Die Anschlüsse sind sinnvoll angeordnet und bieten neben einem USB-Out für MIDI-Daten einen 3,5 mm Kopfhörerausgang und zwei 6,3 mm Stereoausgänge. Die beiden Audioausgänge „teilen“ sich einen Lautstärkeregler – das heißt, die Lautstärkeregelung beeinflusst sowohl die Lautstärke des Kopfhörerausgangs als auch die der Hauptausgänge.

Alesis Turbo Mesh Kit: Sounds

Von den Sounds her ansprechend klingt das Standard-Kit, das Analog-Kit mit den TR-909-Sounds, das Rock-Kit, das Orchester-Schlagzeug mit der Paradetrommel und Pauken (vgl. Soundbeispiel) sowie das Basic-Percussion-Kit mit Conga, Bongo, Timbales und Kuhglocke.

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Fazit

Das „ultimative Drum Kit für energiegeladene Performances“ ist das Turbo Mesh Kit aufgrund seiner Mesh-Pads durchaus – die Pads geben ein ordentliches Spielgefühl und halten allen Schlägen stand. Prima, dass es nun auch in der Einsteigerklasse Mesh-Pads gibt! Die Sounds sind modern und durchweg nutzbar, in der Auswahl jedoch sehr überschaubar. Weitere Abstriche sind bei den Features zu machen: Editiermöglichkeiten? Fehlanzeige. Durchweg nutzbar sind die Drum-Coach-Funktionen. Das hilft beim Einsteigen in die Rhythmuswelt. ALESIS bietet mit dem Turbo Mesh Kit ein Einsteiger-Set mit modernen Features zu einem sehr günstigen Preis. Zum Einstieg gut – für Aufsteiger vermutlich schnell ausgereizt.

Plus

  • moderne Sounds
  • gute Übungsfunktionen (Drum-Coach und Play-Along)

Minus

  • hohe Rims bei den Pads
  • nur Mono-Pads
  • keine Editiermöglichkeiten bei den Sounds und Kits

Preis

  • Ladenpreis: 299,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    ctrotzkowski

    Hm – „moderne Sounds“?
    Ich glaub, die waren nach dem Abklingen der Phil Collins Gate Ära, bei der Drumsounds mit viel künstlichem Hall „aufgewertet“ wurden, in den 90ern schon out.

    Aber gut, für den Preis gibt es immerhin Mesh Heads ;-)
    Und wenn man Trigger/Modul per USB an das kostenlose VST-Plugin Sennheiser/Neumann „DrumMic’a“ hängt (das wirklich klasse klingt), wird vielleicht ein Schnäppchen draus!

    Gruß, Carsten

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