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Test: Alexander Pedals Fever Pitch, Effektgerät

Der Ambientstyler mit viel Individualismus

18. September 2022

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Die Liste der Effektpedale für den Alltagsgebrauch wird Tag für Tag länger. Der dröfzigste Hersteller bietet analoge und digitale Pedale verschiedenster Anwendungen von Einzeleffekt bis Alleskönner an, und es gibt eigentlich von jedem üblichen Pedal mindestens zehn Varianten von verschiedenen Unternehmen. Coole Sache, da man die Wahl hat und selbst bei „normalen“ Sounds sein individuelles Voicing finden kann. Spannend ist aber auch die Suche nach Pedalen, die sich etwas außerhalb der Mainstream-Pedale bewegen. Viele Hersteller bieten mittlerweile zum Teil extrem spannende Individualisten an, die zwar keine Allrounder, die alles können, sind, aber dafür sehr individuelle und eigenständige und dadurch unique Sounds produzieren können, die man so (noch) nicht alltäglich hört. Solche Pedale inspirieren und schaffen in ihrer Anwendung wiederum Potential für einen eigenen, wiedererkennbaren Sound des Anwenders, den es vielleicht so noch nicht (so oft) gegeben hat. Nun sind Pitch Effekte natürlich auch nichts mehr Neues auf dem Markt, aber dennoch weniger etabliert als viele andere Standard Pedale. Long story short: Let’s check out the „Fever Pitch“ by Alexander Pedals.

FEVER PITCH front

UNBOXING – Alexander Pedals Fever Pitch, Effektgerät

Das Pedal kommt sehr unspektakulär daher. Lediglich eine kleine Bedienungsanleitung / Quick Start Guide kommen mit dem Pedal im Karton verpackt mitgeliefert. Kein Schnickschnack eben! Fokus auf das Wesentliche und Ressourcen schonend, da keine unnötige Werbezettel und sonstiges „Altpapier“ verschickt werden. Was steckt da so drinnen im FEVER PITCH…

 

FACTS & SPECS – Alexander Pedals Fever Pitch, Effektgerät

Das im 120 x 94 x 42 mm messenden Chassis verbaute „Fever Pitch“ Pedal vereint vier unabhängige in Stereo ausgeführte Pitchshifter Units, die anschließend durch Reverb / Delay, Tremolo / Pan und Modulationen weiter effektiert werden können. All diese Effekte können über die fünf Dreh- und einen Dreh-/Push Poti feinjustiert und so auf die individuellen Wünsche angepasst und eingestellt werden. Für die Übersichtlichkeit und Auswahl der Art der Parameter sorgt das OLED Display. Über die zwei Fußschalter lassen weitere Funktionen angenehm für Tritt / Halten schalten, wie Bypass, Presetwahl, Ramp oder Tap Tempo. Praktisch (aber auch normal mittlerweile).

Auf 32 Presets lassen sich Einstellungen abspeichern und per MIDI abrufen (Acht davon lassen sich direkt per Footswitch aufrufen). Das Pedal kann via USB per MIDI gesteuert werden (hierüber werden auch Firmware Updates geladen) oder über den TRS MultiJack und den Neo Link oder einen beliebigen Disaster Area Gen3 Controller. Über den MultiJack kann auch ein Expressionpedal angeschlossen werden, das dann Parameter in Echtzeit „fahren“ kann.

FEVER PITCH rear

Jede Funktion und jedes Parameter des Effektgeräte ist theoretisch via MIDI steuerbar. Äußerst praktisch, wenn man komplexe MIDI Setups fährt und die volle Kontrolle haben möchte oder das Pedal im Studiokontext einsetzt und in der DAW Automatisieren möchte, so dass es gewisse Einstellungen während des Verlaufs eines Songs ändert. Cooles Feature, was nicht in jedem MIDI-fähigen Pedal programmiert und verfügbar ist.

Auch der Ramp Switch ist programmierbar. So können auf Knopfdruck Parameter geändert oder kurze Verläufe programmiert werden, die dann abgespielt werden, wenn man den RAMP Footswitch gedrückt hält. Hier wurde an alles gedacht. Größte Flexibilität für den kreativen Einsatz der Effektunit.

Inputseitig steht eine Klinkenbuchse zur Verfügung die entweder standardmäßig via Monoklinkenkabel genutzt werden kann oder via TRS Y Kabel als Stereo Input genutzt werden kann. Für den Output stehen zwei Klinkenbuchsen zur Verfügung. Das Pedal kann in Mono oder Stereo verkabelt werden. Im Menü lassen sich fünf verschiedene Routings der beiden Ausgänge auswählen, um das Pedal perfekt an die genutzte Einsatzsituation anpassen zu können.

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Und natürlich sind auch Trails für das Pedal kein schweres Kunststück. Die Kombination aus analogem und digitalem Buffered Bypass machen es möglich.

Das Pedal benötigt 9V bei 250 mA und lässt sich somit easy über fast jede Multistromversorgung anschließen.

PRAXISTEST 1: Handling – Alexander Pedals Fever Pitch, Effektgerät

In der Bedienung ist das Pedal durch das doch recht kleine Display, in dem dennoch recht viele Informationen angezeigt werden, erstmal etwas unübersichtlich. Auch das Clicken durch die Menüs ist etwas „fummelig“. Allerdings gewöhnt man sich beim Ausprobieren bereits sehr schnell daran und kommt innerhalb von Minuten in einen guten Workflow, der es einem ermöglicht, schnell eigene Sounds zu designen und / oder Details in den Werkspresets zu shapen. Die verschiedenen Parameter sind logisch angeordnet und man kommt mit der Weile schnell durch paar Seiten geschellt und findet die gesuchte Editorseite. Das System-Menü ist auch gut strukturiert und man findet sich zurecht. Ein kurzer Blick ins Handbuch schadet allerdings nicht, um sich etwas mit den Funktionen vertraut zu machen.

 

PRAXISTEST 2: Sounds – Alexander Pedals Fever Pitch, Effektgerät

Die Soundscapes gehen von „einfachen“ Detunes bis hin zu atmosphärischen Pad-artigen Klängen. Die Pitch Shifter arbeiten sehr sauber und liefern tolle Intervalle.

In den nachfolgenden Klangbeispielen hört man immer zuerst das Dry Signal (ausgeschalteter Effekt), dann den ersten Effektmodus, wenn das Pedal eingeschaltet wird und ggf. noch die Funktion RAMP.

Man muss etwas Zeit investieren, um gerade beim Spiel mit Chords Settings und Voicings zu finden, die mit den addierten Harmonien des Effekts gut klingen, da es bei den „gewohnten“ Chordvoicings schnell zu nicht so schön klingenden Ergebnissen kommt. Hier gibt’s zwei Ansätze: Ansatz 1 ist,  einfach ausprobieren und forschen. Was klingt gut? Ansatz 2 ist etwas mathematischer und erfordert ein musiktheoretisches Vorwissen. Da man einstellen kann, welche Intervalle ergänzt werden, und diese auf jeden gespielten Ton addiert, kann man sich dann andersherum die entstehenden Chords „ausrechnen“.

Nun genug der Theorie: Der Reverb klingt gut, der Delay arbeitet sauber, beide Effekte haben ein angenehmes Voicing. Einstellen lassen sie sich in ReverbTime und ReverbMix, der Delay hat die Settings Time, Feedback, Mix. Die Modulation hat die Settings Rate und Depth. Ebenso das Tremolo. Schön ist die Funktion, dass man die verschiedenen PitchShifter nicht nur in ihrer Tonhöhe und Lautstärke einstellen kann, sondern auch im Stereobild platzieren kann, also zum Beispiel Stimme 1 ganz nach links, Stimme 2 halb links, Stimme drei halb rechts und Stimme vier ganz rechts. So kann man das Soundscape noch genauer designen.

 

Alle angefügten Soundbeispiele zum Alexander Pedals Fever Pitch Effektgerät wurden in folgender Signalkette erstellt. Es gab keine nachträgliche Bearbeitung durch Plugins, EQs oder ähnliches in der DAW oder andere Effektpedale.

Fender Perf Strat MN -> Alexander Pedals Fever Pitch -> Universal Audio Apollo Twin X Interface -> Steinberg Cubase 12 PRO

 

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Fazit

Insgesamt bekommt man mit dem „ALEXANDER PEDALS Fever Pitch“ ein super tolles individuelles und mächtiges Pedal, das eine gewisse Art Sounddesign unvergleichlich gut kann. Die Soundscapes, die sich hier erzeugen lassen, sind alles, nur kein Standard. Man muss sich reintüfteln, da es sich auf keinen Fall um ein hands-on Pedal handelt, das man direkt mit dem ersten Handgriff versteht, doch die Mühe lohnt sich. Check it out!!!

Plus

  • großartiges Soundscaping
  • viele Einstell-Möglichkeiten
  • absoluter Individualist

Minus

  • etwas umständliche Menükontrolle

Preis

  • 349,- €
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