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Test: Algorithmix reNOVAtor und easyreNOVAtor

RENOVATOR

19. Juni 2008

VORWORT:

Der vorliegende Test wurde bereits am 8.1.2007 veröffentlicht – und schon überrascht uns Algorithmix mit einer Neuerung. Wer nun denkt, dass erste Up-Date sei bereits fällig, irrt. Lediglich der Name der Low-Cost Version hat sich geändert. Auf Grund eines Rechtsstreits um den Namen easyNova sah sich Algorithmix gezwungen diesen Namen in easyreNOVAtor umzunennen, was wir hiermit auch im gesamten Test getan haben.

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Ihre AMAZONA.de Redaktion / 19. Juni 2008

Husten, quietschende Stühle, vorbeifahrende Autos

und Handyklingeln: wen stört das nicht in einer Liveaufnahme? reNOVAtor und easyreNOVAtor haben sich zum Ziel gesetzt, diese und weitere störende Geräusche aus Audiomaterial zu entfernen! Wie gut das funktioniert und mit welchen Artefakten zu rechnen ist, zeigt dieser Test.

- Der reNOVAtor -

– Der reNOVAtor –

Die Alleskönner…

Laut Hersteller lassen sich mit reNOVAtor und easyreNOVAtor unerwünschte Klangereignisse lokalisieren und sehr präzise entfernen. Hierzu wird ein Interpolations-Algorithmus verwendet, der nur die störenden bzw. markierten Frequenzen beseitigt. Andere Frequenzen im gleichen Zeitbereich bleiben unangetastet. Die Anwendung des PlugIns kann sogar auf einen Lautstärkebereich innerhalb des Frequenz- und Zeitbereiches begrenzt werden. Da Algorithmix Abtastfrequenzen bis zu 384 kHz zulässt, sind die PlugIns auch für die DSD-Nachbearbeitung geeignet. Da der reNOVAtor das Tool mit den umfangreichsten Möglichkeiten ist, lege ich den Fokus zunächst auf dieses PlugIn. Nach Kauf des reNOVAtor erhält man eine kleine, unscheinbare DVD-Hülle, in der alles drin ist: CD-ROM und Dongle (WIBU-KEY). Auf der CD-ROM befinden sich die Installationsdateien sowohl für das PlugIn, wie auch für den Dongle. Ebenso findet man hier das Handbuch. Nach der einfachen und problemlosen Installation der Programmdateien sowie des Dongles ist der reNOVAtor (bei diesem Test in der Version 2.1, Build 1403) einsatzbereit. Die Bedienoberfläche des Algorithmix reNOVAtor teilt sich in vier Bereiche auf: das große Display für die Spektralanzeige nimmt den meisten Platz ein. Die Horizontale stellt die Zeitachse dar, die vertikale die Frequenzachse. Wie es bei Algorithmix mittlerweile üblich ist, kann gezoomt werden. Leider sind keine Shortcuts vergebbar, sonst wäre das herein- und herauszoomen noch einfacher. Es ist jedoch eine Vielzahl von Shortcuts vorgegeben, so dass ein zügiges Arbeiten nach einer geringen Eingewöhnungszeit durchaus möglich ist. Rechts unten zwischen den Zoombalken befindet sich ein Button, mit dem per Mausklick zwischen linearer und logarithmischer Frequenz-Ansicht umgeschaltet werden kann. Direkt unter dem Display erhält man Informationen über die jeweilige Position der Maus: Zeit, Frequenz und Lautstärke werden exakt in numerischen Werten dargestellt. Links unter diesem Bereich befindet sich der ReSynthesis-Bereich. Hier können die Einstellungen für Exaktheit, Anzahl der Kanäle, Typ des Interpolations-Algorithmus und Verstärkung bzw. Dämpfung vorgenommen werden. Die Exaktheit (Accuracy) kann die Werte 1, 2, 4 und 8 erhalten. Der Hersteller empfiehlt für die horizontale Bearbeitung höhere Werte, da die Exaktheit sich nur auf die horizontale (zeitliche) Ebene bezieht. Bei einem kurzen Klick sind Werte zwischen 1 und 2 ausreichend.
Mit der Auswahl der Anzahl der Kanäle (Channels) kann bestimmt werden, ob der Prozess auf alle ausgewählten Kanäle bzw. nur den linken oder rechten Kanal angewendet werden soll. Die Auswahl auf current übernimmt die Kanalwahl aus dem Spectrogramm-Bereich (siehe unten).
Das Feld Type stellt verschiedene Interpolations-Algorithmen zur Verfügung. Bis auf „gain“ arbeiten alle Algorithmen 2-phasig. In der ersten Phase wird der markierte Bereich aus dem Audiomaterial gelöscht. Die zweite Phase füllt das entstandene Loch mit interpoliertem Material auf. Zur Auswahl stehen acht Algorithmen für horizontale, vertikale und kombiniert auftretende Störgeräusche.
Mit Gain kann bei Einstellung des Typs auf „gain“ eine Verstärkung bzw. Dämpfung des markierten Störsignals eingestellt werden. Ist der Typ nicht auf „gain“ gestellt, so wirkt dieser Parameter als intelligenter Threshold.

Rechts davon befindet sich der Spectrogramm-Bereich. Parameter wie Blockgröße, Anzahl der Kanäle, Helligkeit und Anpassung der Farben an den Dynamikbereich lassen sich einstellen. Mit Auswahl der Blockgröße (Blocksize) kann die Auflösung in der Vertikalen eingestellt werden. Für Störgeräusche im gesamten Frequenzbereich sollte ein hoher Wert eingestellt werden.
Auch in diesem Bereich gibt es eine Kanalauswahl (Channel). Hier kann eingestellt werden, ob das Spektrogramm den linken, den rechten oder die Summe von beiden Kanälen anzeigt.
Die Helligkeit (Bright) gibt den Grad der Schattierung des selektierten Bereiches an.
Mit dem Parameter Range kann die Anzeige im Spektrogramm verändert werden. Durch Einstellen verschiedener Dynamikbereiche ändert sich die Farbdarstellung. Je nachdem, ob man einen großen oder kleinen Dynamikumfang im Audiomaterial vorliegen hat, justiert man die Range und kann so sehr detailliert das Audiomaterial begutachten.
Ganz rechts befinden sich die Buttons für drei verschiedene Farbschemata (zwei in Farbe, einer in Schwarz/Weiß) und Aktivierung des Glättens des Spektrogramms.

Zuunterst befinden sich die globale Bearbeitungsparameter. Von links nach rechts angeordnet findet man zuerst den Button für den gain selective mode. Hierbei wird nur Audiomaterial eines zuvor festgelegten Dynamikbereiches bearbeitet. Mit Klick auf den nächsten Button öffnet sich ein Fenster zur Editierung der Obertöne.

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- Fenster zur Editierung der Obertöne -

– Fenster zur Editierung der Obertöne –

18 Obertöne können einzeln in der Dynamik angepasst werden. Darüber hinaus werden Dämpfung und Frequenz des Grundtones angezeigt. Eine weitere Anzeige gibt den durchschnittlich reduzierten Anteil aller aktivierten Harmonischen sowie des Grundtones an.
Sind zusätzliche Harmonische aktiviert, so werden diese Bereiche im Spektrogramm ebenso wie der „normale“ markierte Bereich dargestellt. Mit dem Button Process between marked areas wird nur der Bereich zwischen diesen zusätzlichen Markierungen bearbeitet – die markierten Flächen werden nicht geändert. Eine für die Bearbeitung von Samples sehr nützliche Funktion.

Weiter in der Reihe befindet sich der mit einem V markierte Button. Hiermit werden Clicks automatisch erkannt und entfernt. Mit H ist der Button bezeichnet, der Töne bzw. harmonische entfernt. Beide Funktionen werden durch den schon besprochenen Gain-Parameter justiert.
Ganz rechts befinden sich die Undo- und Redo-Buttons sowie ein Button zum Löschen der Undo-Historie bei vollem Speicher. Mit Klick auf Process werden die eingestellten Veränderungen ausgeführt.

Ganz unten sind die Play-, Stop- und Cancel-Buttons angeordnet. Mit Accept werden alle Änderungen übernommen, das File wird überschrieben und das Fenster geschlossen.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass sich mit Rechtsklick in das Spektrogramm ein Pop-up Menü öffnet. Hier sind verschiedene Zoom-Funktionen sowie ein weiterer Process-Button vorhanden. Außerdem gibt es hier die „Copy Area“-Funktion. Mit Hilfe dieser kann der markierte Bereich an eine andere Stelle verschoben werden.

Der reNOVAtor kann, ebenso wie der easyNOVA, auch als Stand-alone-Version (also ohne einen Host wie Sequoia oder Nuendo etc.) fungieren. In diesem Fall finden das Laden des Files und weitere grundsätzliche Bearbeitungsprozesse im Softwaretool AlgoEdit statt. reNOVAtor und easyreNOVAtor haben dann ein leicht verändertes Design.

- Stand-alone-Tool AlgoEdit mit markiertem Bereich -

– Stand-alone-Tool AlgoEdit mit markiertem Bereich –

- reNOVAtor geöffnet aus AlgoEdit -

– reNOVAtor geöffnet aus AlgoEdit –

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Klangbeispiele
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  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Und mal wieder die obligatorische Frage: gibt´s das auch für den (Intel-) Mac? Leider steht das in letzter Zeit bei den Tests selten mal dabei..

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    …dieses Plugin gibt es ausnahmsweise für Mac über I-lok. Ansonsten produziert ALGORITHMIX fast auschließlich für Windows, leider
    Gruß
    PTC

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