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Test: Allen&Heath Xone:92

(ID: 3798)

Filtersektion: alles x2!

Da es sich bei Allen&Heath um einen renommierten Mixkonsolenbauer im Studiobereich handelt, sollte man erwarten, dass die vorzufindende Filtersektion ein gewisses Qualitätsniveau bietet – und siehe da: auch hier wird man definitiv nicht enttäuscht. Wir finden hier eine wirklich fettes Analogfilter, das Filter anderer DJ-Mixer sehr blass aussehen lässt!
Alle vier Kanalzüge können per Kippschalter entweder Filter 1 oder Filter 2 zugewiesen werden. Es handelt sich dabei um zwei identisch ausgestattete Filter, die im Frequenzbereich von 30 Hz bis 20 kHz arbeiten und folgende Charakteristiken zur Auswahl bieten: Highpass, Bandpass, Lowpass, Notch und Allpass.
Die beiden zuletzt genannten Charakteristiken erreicht man erst durch Drücken von mehreren Tasten – hierzu ist es natürlich notwendig, das Handbuch zu studieren.
Schade eigentlich, denn die meisten anderen Features sind sehr intuitiv und erschließen sich einem sofort. Unserer Meinung nach ist das sehr wichtig, da man als DJ i.d.R. einen Mixer vorgesetzt bekommt und die Nutzung von zusätzlichen Features eigentlich nur dann möglich ist, wenn man diesen Mixer schon vorher kennt oder eben die Bedienung so offensichtlich ist, dass man sofort damit zurecht kommt. …oder hat schon einmal jemand einen DJ mit einem Handbuch in einem Club stehen sehen? ;-)

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– Die Filter Sektion –

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Die Filter verfügen über einstellbare Resonance (von „mild“ bis „wild“ stufenlos regelbar) und Cutoff-Modulationsmöglichkeit über einen LFO. Dessen Geschwindigkeit wird manuell eingetapped und kann durch Drücken eines Knopfs verdoppelt werden.

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– LFO Tap und Beschleuniger-Knopf –

Was gibt’s sonst noch so?

Der Xone:92 bietet zwei getrennte und regelbare Anschlussmöglichkeiten für Mikrofone. Auch hier zeigt sich wieder die Nähe zur Praxis, denn diese Signale gelangen nicht zu den Monitorboxen des DJs, um ein Feedback zu vermeiden und auch nicht zu dem Recording-Ausgang, um die Aufnahme nicht zu „versauen“ ;-).

Über AUX-Send können die eingespeisten Signale zu den AUX-Ausgängen geroutet werden und das wahlweise per Knopfdruck als Post- oder Pre-Fader. An diese kann man bspw. Effekt-Geräte hängen und so das Einbinden von Delays, Flanger oder anderen Effekten ermöglichen. Schade nur, dass der Xone:92 keine eigenen Effekte bietet, wie man sie bei andern Mixern des Öfteren vorfindet.

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…und ganz besonders: MIDI!
Kommen wir nun zu einem ganz besonderen Feature des Xone:92: dem MIDI Out! Auch hier begnügt sich Allen&Heath nicht den Standards von etablierten DJ-Mixern, sondern versucht neue zu setzen!
Gerade in Zeiten, zu denen immer mehr DJs mit Notebook und Software wie z.B. Ableton Live oder Reason arbeiten, sind MIDI-Controller eine Offenbarung für die Bedienung. Und genau hier will der Xone:92 ansetzen.
Einerseits senden einige Potis und der Crossfader MIDI-Daten, die zur Fernsteuerung anderer Hard- oder Software genutzt werden können.
Außerdem kann der Xone:92 als Master bei der Temposynchronisation mit einem z.B. im Laptop laufenden Sequenzer oder mit einer Drummachine dienen.
Endlich kann man ab sofort unter Nutzung des Xone:92 sein MIDI-Equipment wirklich mit dem DJ-Mixer verlinken!

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– Die MIDI Sektion –

Liest sich ja alles sehr schön, aber wie sieht’s in der Praxis aus?

Nun da es keine Beat-Erkennung gibt, heißt es hier selbst Hand anlegen. Das klingt vielleicht umständlich, wer aber schon einmal eine automatische Beat-Erkennung anderer Mixer gesehen hat, der wird uns zustimmen, dass so etwas meist eh nicht zufriedenstellend funktioniert, deshalb hat man vermutlich bei Allen&Heath direkt darauf verzichtet.
Man tappt den Beat also manuell ein und hat dann die Möglichkeit, über den Tempo-Adjust-Regler feine Korrekturen vorzunehmen, wenn man die Geschwindigkeit nicht korrekt getroffen hat. Natürlich darf man nicht erwarten, dass dies auf Anhieb total einfach klappt. Ein wenig Übung setzt die Nutzung dieses Features schon voraus.
Nach gelungener Tempo-Festlegung haben wir den Xone:92 als Master mit einem im Laptop laufenden Sequenzer (Reason) getestet, was problemlos funktionierte.
Hat man den Dreh mit dem Beat-Tappen raus, lassen sich durch die MIDI-Einbindung wirklich einzigartige DJ-Sets zaubern!

Real Hard Ware

Nun wie schon zu Anfang erwähnt, hat das uns vorliegende Exemplar bereits die Mayday 2004 überstanden und das mit erstaunlich wenigen Abnutzungserscheinungen. Alle Fader und Potis machen einen sehr soliden Eindruck, fassen sich sehr gut an und sind exakt zu bedienen. Die Mittel-Rasterungen sind deutlich spürbar, so dass man sich bei nicht idealen Lichtverhältnissen auch prima ohne eine visuelle Kontrolle zurecht findet. Der Penny&Giles Crossfader überzeugte uns auch beim Mixing. Sollte dieser mal seinen Dienst versagen, so ist ein rascher Austausch sehr schnell und mit wenigen Handgriffen möglich – auch hier haben die Entwickler des Mixers mitgedacht.

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Fazit

Sicherlich kann man bei dem von Allen&Heath aufgerufenen Preis nicht mal so im Vorbeigehen zuschlagen, wir behaupten aber trotzdem, dass der Allen&Heath Xone:92 jeden Cent wert ist. Das Gerät ist ja auch eher für den professionellen Club-/Diskotheken-Einsatz gedacht und in Anbetracht der sich ergebenden neuen Einsatzpotenziale sollten die Betreiber von nächtlichen Vergnügungs-Etablissements diesen Mixer mal genauer unter die Lupe nehmen! Vor allem die sehr gut klingenden Filter und auch die MIDI-Innovation können überzeugen.

Plus

  • sehr gut klingende analoge Filter
  • MIDI-Innovation zur Temposynchronisation und Fernsteuerung
  • Vier-Band-EQ mit Lo&Hi Kill
  • robuste Verarbeitung

Minus

  • keine eingebauten Effekte
  • für private User zu teuer

Preis

  • Herstellerpreis: 2075,- Euro
  • Straßenpreis: 1698,- Euro / Straßenpreis Dezember 2016: ca 1200,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo,

    wie kann ich mein xone92 am besten am laptop anschließen?
    Nutze auch Stanton Final Scratch 2 mit dem Traktor 3.2 und möchte halt mer aus meinen Sets rausholen.
    Möchte auch noch nen zweiten Laptop nutzen mit Ableton live, möchte dafür aber am liebsten den Midiport am xone92 arbeiten.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo Xone-Freunde,

    bevor ihr euch für dieses Pult entscheidet, solltet ihr folgendes Bedenken: Der Service (in Deutschland durch Audio Technica) ist das letzte! Mein Pult wurde 2 mal innerhalb der Garantie eingeschickt und nach dem 2. Durchlauf bekam ich ein verkratztes Xone mit wackeligen Schaltern zurück…

    Laut Audui Technica ist dieser "Zustand" ganz normal, obwohl vor den Reperaturen ABSOLUT NIX wackelig war !!!

    Die Xone-Pulte sind TOP, der Service absoluter FLOP

  3. Profilbild
    Quinter

    seit ich vor ein paar monaten das erste mal einen xone92 benutzen konnte, ist er für mich der beste „normale“ club-mixer – vielleicht ändert sich meine einschätzung aber auch, wenn ich den 96 mal vor mir habe

  4. Mehr anzeigen
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