Extravagantes Vorhören
Über die sinnvollerweise klein und groß ausgeführten Klinkenbuchsen finden auch die Kopfhörer Adapter-vergesslicher Zeitgenossen ihren Anschluss an den Xone:42 und werden mit ausreichend Schubkraft versorgt. Das Übersprechen nicht gewählter Kanäle ist recht gering.
Anders als beim Xone:92 wechseln sich die Cue-Schalter hier übrigens nicht gegenseitig automatisch ab, obwohl ich das recht praktisch fand. Die verbauten Taster müssen aufgrund ihres Hubs, Widerstands und des Rings einigermaßen genau bedient werden, halbherziges Hinlangen wird durch Nicht-Funktion bestraft, oder man schiebt die Fader in der Nähe aus Versehen runter.
Das Vorhören an sich gestaltet sich etwas anders als bei den meisten anderen DJ-Mixern. Sind keine Kanäle angewählt, liegt immer das Gesamtmix-Signal an. Über die leuchtend rot umrandeten Taster werden einzelne Kanäle in den Kopfhörer geroutet. Eine helle LED signalisiert nun, dass auch auf der Stereo-LED der summierte Pegel aller gewählten Kanäle anliegt. Auf Wunsch ist Split schaltbar, der auch in den LEDs repräsentiert wird. Mischt man das Mastersignal im Kopfhörer zu, so ist es immer nur ein Addieren des Mixes, keine Kreuzblende zu diesem. Es kann also beispielsweise keine 70/30 Mischung zugunsten des Masters erfolgen. Dies wird teilweise dadurch kompensiert, dass der dann zugemischte Hauptmix immer in mono auf den Kopfhörer gegeben und dadurch ein Stück präsenter wird. Das bereitet mir praktisch keine Komplikationen gegenüber konventionellen Cue-Schaltungen, ist akustisch allerdings zunächst etwas gewöhnungsbedürftig.

Filtration
Kein Xone wär ein Xone, wenn er nicht die typischen Filter eingebaut hätte.
Die Aktivierungstaster sind baugleich mit denen fürs Vorhören, heben sich von diesen aber durch ihre blaue Beleuchtung sinnvoll ab. Erfreut hat mich das ploppfreie Einschalten. Über die Modi-Taster können die drei wichtigsten Varianten Hoch-, Tief- und Bandpass angewählt und beliebig kombiniert werden, sodass auch Kerb- und Allpass-Schaltungen die kreativen Möglichkeiten erweitern. Als frei regelbare Parameter stehen die Frequenz (von 20 Hz bis 20 kHz, Flankensteilheit 12dB pro Oktave) und Resonanz zur Verfügung. Ein LFO wie beim großen Bruder fehlt. Wer will, kann die Frequenz auch mit dem Crossfader regeln, der Regelweg ist dann abhängig von der Crossfader-Kurve und dessen Aktivierung. Somit sind das Pegelverhalten und die Filterfrequenz eines Kanals koppelbar.
Der Klang ist sauber und konnte von mir selbst mit grober Resonanz nicht zum Übersteuern gebracht werden. Wie auch bei den anderen Potikappen würde ich mir mehr Länge für erhöhte Griffigkeit wünschen.
Komfortabler als beim 92er können über die Post-Fader-Sends externe Effekte eingebunden werden. Der Wet-Dry-Regler leitet das Signal anteilig direkt auf den Masterbus und an angeschlossene Effektgeräte. Über einen Wahlschalter können die zurückgeführten Signale vor ihrem Weg zum Hauptmix auch nochmal durch die Filter geleitet werden.
Mittels Patchen der Interface-Anschlüsse auf die Sends und Returns kann der Rechner auch als Effektgerät genutzt werden, die Latenz ist für DJ-Zwecke ausreichend kurz. Bedingt durch die nur zwei Ausgänge kann dann allerdings vom Rechner kein Titel mehr eingespielt werden.