Mittig im Mixer befindet sich linksseitig des Level Meters ein eigener Kanalzug für ein Mikrofon. Hier findet sich ein symmetrischer XLR-Anschluss für ein Mikrofon, selbstverständlich ein Gain-Poti sowie ein parametrischer EQ.
Auf der anderen Seite befindet sich die Master-, Booth- und Kopfhörer-Sektion mit Cue/Mix und Level-Regler. Die Ausgangsbuchsen für den Kopfhörer befinden sich an der Vorderseite des Mixers. Hier findet sich ein Anschluss für 3,5 und 6,3 mm Klinkenstecker.
Bisher großzügig übergangen wurden die Linefader sowie der Crossfader. Als Linefader wurden klassisch VCA Fader mit 5 cm Faderweg verbaut. Ebenso 5 cm Faderweg hat der Crossfader, der für den Nutzer selbst und unkompliziert zu wechseln sein soll. Wie wir nun schon bei den Inputs gesehen haben, sollte man jedoch vor dem Öffnen des Gerätes keine Skrupel haben, denn dieses ist für den Wechsel nötig. Mehr als ein paar Schrauben und das Lösen einer Steckverbindung sind jedoch nicht notwendig. Eine genaue Anleitung und die Ersatzteilnummer finden sich in der Bedienungsanleitung. Die Filterkurve des Crossfaders kann eingestellt werden zwischen weich oder hart. Für diejenigen, für die der Crossfader eine elementare Funktion ist, gibt es eine gute Nachricht: Der Allen&Heath Xone:23 ist innoFADER kompatibel.
Hinsichtlich des Klanges kann man noch einmal auf den Beginn des Artikels verweisen, besonders auf den Begriff „Wow“. Genau dies entwischte mir beim ersten Test. Klanglich überrascht der „Kleine“ ohne Frage, denn das, was sich an Klang präsentiert, steht dem ebenso analogen Xone:92 in keinem Punkt nach. Wem der ehrliche, druckvolle, dennoch warme analoge Klang analoger Pulte bekannt ist, wird sich hier direkt wohlfühlen und dennoch erstaunt sein.
Der nominale Ausgangspegel liegt bei +4dBu, der maximale Ausgangspegel bei +28dBu bei einer Impedanz von 100Ω. Der Xone:23 hat dementsprechend einen Headroom von 24dBu. Der THD Wert (Total Harmonic Distortion) am Main-Out beträgt 0,01%, der Signal-Rausch-Abstand liegt bei -85dBu.
Die Qualität der verbauten Teile und Komponenten ist sehr gut, an keiner Ecke des Xone:23 ergibt sich der Eindruck, dass hier zu Gunsten des Preises gespart wurde. Selbstverständlich finden sich gummierte Kappen für alle Potis und auch die beleuchteten gummierten Buttons machen einen sehr guten Eindruck.
Mit Strom versorgt wird der Xone:23 anhand eines externen Netzteils. Hierzu gab es in anderen Testberichten schon das ein oder andere Mal Kritik, offenbar wurde da jedoch nicht weiter gedacht. Es gibt zwei offensichtliche Gründe für ein externes Netzteil bei einem kleinen und kostengünstigen Mixer. Der eine ist sicherlich der Preis. Ein externes Netzteil spart Entwicklungs- und Materialkosten für ein eigenes Netzteil im Gehäuse. Der andere, vielleicht noch relevantere Punkt ist die Wärmeentwicklung eines internen Netzteils. Bei einem digitalen Mixer würde sich dies kaum auswirken, bei einem rein analogen Mixer jedoch läuft man Gefahr, dass sich EQs oder Filter zum Beispiel durch Wärmeeinwirkung auf die Platinen verändern. Unter diesen Aspekten ist das Fehlen eines Kaltgerätesteckerkabels sicher verschmerzbar, funktionell ergibt sich unterm Strich sowieso keinen Unterschied.
Hinsichtlich Strom gibt es übrigens eine wunderbare Neuerung im Vergleich zum Xone:22, es gibt einen On/Off Schalter – kleines Element, große Wirkung.
Auf die Input Select Schalter zu verzichten finde ich mal richtig gut. Denn das sind in mit unter die ersten Schwachstellen eines Mixers ( Signalaussetzer und Kratzen wenn verstaubt oder „eingerostet“).
Ich würde ebenso IMMER auf ein ext. Netzteil plädieren, da die elektromagnetischen Wellen eines intern verbauten Trafo oftmals in die Audio Mastersektion einstreuen. Mir gefällt der „Kleine“ jetzt schon.
@doc analog Yes, das nenn ich doch mal einen qualifizierten Kommentar.
In der Tat sind externe Netzteile eigentlich sehr sinnvoll, was häufig nur dagegen spricht ist natürlich die Bequemlichkeit – ein Kaltgerätesteckerkabel findet sich nunmal an fast jeder Ecke.
Dem würde ich widersprechen.
Es ist problemlos möglich, das interne Netzteil so abzuschirmen, dass es keine Einstreuungen in das Audiosignal gibt. Dies ist sicherlich aufwendiger, als ein externes Netzteil (sei es mittig zwischen 2 Kabeln oder als faustgroßer Wandschmuck) dranzupappen. Zumeist sind es ohnehin eher thermische Gründe, die die interne Lösung deutlich verteuern. Auf der anderen Seite geht es (zumindest mir) weniger darum, eine Kaltgerätekabel als de-facto-Standard an jedem Gerät zu haben, als vielmehr eine saubere und platzsparende Elektroverkabelung zu realisieren. Steckernetzteil, die in einer Steckerleiste 2 bis 3 Platze einnehmen sind ebenso ein Greuel wie die bereits erwähnten externen Netzteil mit Kaltegeräte- oder Rasiereranschluss, die IMMER im Weg rumliegen, verstauben und vor allem nicht so sauber zu konfektionieren sind. Ich werde jedesmal fast wahnsinnig, wenn ich was an einem mittelgroßen Rack ändern muss (z.B. 20 HE), und hinten liegen mehrere dieses Backsteine herum und versauen die gesamte Verkabelung, vor allem, da sich die Hersteller ja noch nicht einmal darauf einigen können, die Anschlüsse rechts ODER links an den Geräte anzubringen, oder sogar (wie z.B. Zoom) diese sogar in die Mitte des Geräts knallen.
Daher plädiere ich stets FÜR sauber aufgebaute und abgeschirmte INTERNE Netzteile.
Just my 7 Cents.
Ja und Nein :)
In der Tat sind alleinige Kabel einfacher zu führen und zu befestigen, als Kabel mit Netzteil irgendwo drin.
In diesem Fall sind die Gründe für das Netzteil und die Entscheidung gegen ein internes Netzteil ja denke ich nachvollziehbar und von dir auch genannt.
Platzmäßig wäre es möglich gewesen, thermisch wie kostentechnisch jedoch schwierig bis unmachbar. Unmachbar besonders bezogen auf den günstigen Preis von 300€.
Zum Glück ist das Netzteil hier bestückt mit einem Kaltgerätestecker und macht einen anständigen Eindruck. So nimmt es weder Platz in der Steckdosenleiste weg, wenn links und rechts daneben nichts mehr reinpasst, noch fühlt man sich von billigen Kabeln „hinter“ dem Netzteil gestört.
Die Probleme in Racks kann ich sehr gut nachvollziehen, manchmal muss man da den Punkt finden, wo die schöne Verkabelung einfach der Funktionalität folgen muss – Hauptsache, es läuft.
ein wirklich guter 2 kanal mixer, einzigstes manko und auch totschlag argument für mich , ist der fehlende hamster switch/crossfader reverse, meines erachtens ein must have für jeden 2kanal mixer besonders wenn man ihn als „battle“ mixer nutzt. erstaunlich viele dj´s nutzen den cf in reverse, ich zb.
Ich lege die Hand nicht dafür ins Feuer, aber möglicherweise kann der Crossfader einfach umgedreht werden. Da der Xone:23 innoFader kompatibel ist, dürfte das mit einem entsprechend langen Kabel eigentlich kein großes Problem sein.
Man verliert damit natürlich die normale Funktionsrichtung, gewinnt aber die Reverse-Funktion.
@Bolle / Johann Boll Na, da hat ja einer die Reverse-Funktion verinnerlicht. Nach jedem Übergang den CF umdrehen stelle ich mir ein wenig unpraktisch vor.
@DJ Stean Wieso solltest du den nach jedem Übergang umdrehen müssen? Hab ich den Denkfehler oder du?
Wenn ich ihn umdrehe, einen Übergang mache und ihn erneut umdrehe, bin ich auf dem gleichen Status wie vor = wie ein nicht gedrehter Crossfader = macht voll keinen Sinn?!?