PRAXIS
Durch seine USB-Schnittstelle eignet sich der ZED 60-14FX sehr gut für das heimische Projektstudio, aber natürlich auch für kleinere Live-Jobs. Der USB-Bus ist zwar nur USB 1.1, was aber natürlich für stereo rein – stereo raus ausreicht. Allerdings ist die Aufnahmequalität damit auf 16 Bit und maximal 48 kHz beschränkt. Die Anbindung an den Rechner klappt bei meinem Mac völlig problemlos. Das Pult wird ohne Treiberinstallation direkt erkannt und der USB-Audio-CODEC Treiber lässt sich auswählen. Auch das Aufnehmen in Logic und gleichzeitiges Abspielen von iTunes Songs funktioniert reibungslos. Dafür schon mal einen dicken Pluspunkt.
Ich teste nun die Eingänge, zuerst mit einem Mikrofon. Mit dem Listen-Button lässt sich das Signal gut auspegeln, das HPF nimmt das Rumpeln aus dem Signal, macht aber mit 12 dB Flankensteilheit den Bassregler nicht arbeitslos. Die Klangregelung greift A&H typisch recht beherzt zu, so mag ich das. Das Signal erscheint plastisch und ist rauscharm.
Der interne FX ist leicht zu bedienen und deckt die gängigsten Effekte ab. Schön, dass hier auch Hall und Delay in Kombiprogrammen zur Verfügung stehen. Das Delay ist mit der Tap-Funktion schnell eingestellt, ein weiterer Parameter ist pro Programm veränderbar. Dies geschieht durch Halten des TAP-Buttons und den SELECT-Knöpfen. Die gewählten Einstellungen bleiben auch nach dem Ausschalten des Pultes erhalten. Qualitativ sind die Effekte ausreichend, einen Hi-End-Hall darf man in einem Pult dieser Preisklasse nicht erwarten. Wem das Gebotene nicht ausreicht, der kann immer noch über den FX OUT seinen Lieblingshall anschließen.
Für meinen zweiten Test schließe ich eine Gitarre direkt an den HI Z Eingang an. Mit der Boost-Funktion lässt sich genug Pegel erzeugen, um das Signal gut auszusteuern. Mit der effizienten Klangregelung lässt sich ein angenehmer Cleansound einstellen, die in der Bedienungsanleitung erwähnte „soft asymmetric overdrive characteristic“ kann ich so zwar nicht unbedingt wahrnehmen, aber dafür ist meiner Meinung nach auch eher ein externer Preamp zuständig. Allerdings erklingt das Gitarrensignal in den Höhen etwas wärmer und in den tiefen Mitten etwas fetter als bei Benutzung eines der normalen Line-Eingänge, eine subtile, aber doch wahrnehmbare Klangkorrektur.
Auch Musikeinspielungen über die Stereoeingänge funktioniert gut, hier ist auch die Klangregelung mit Höhen und Bässen ausreichend. Ganz clever ist die Zuweisung des USB-Input-Signals gelöst: Es liegt zuerst an ST 2 an; falls hier die Klinkenbuchsen benutzt werden, wird der USB automatisch auf den Playback-Input geschaltet. Falls auch hier ein Analogsignal eingesteckt wird, fällt der USB weg.
In einer Aufnahmesituation lassen sich die Signale einfach mit den RECORD-Buttons auswählen. Achtung, die Aufnahme erfolgt Post-Fader, d.h. Veränderungen werden hier auch mit aufgezeichnet. Das ZED 60-14FX ersetzt nun zwar kein Mehrkanal-Interface, aber ein 2in/2out Interface gibt es schon her und das mit der „Zugabe“ eines 14 Kanal Mischers. Über die AUX-FX Auswahl des USB-Busses lassen sich auch zwei getrennte Monospuren aufnehmen.
FRAGE:
Hallo Leute,
ich habe ein Problem des Verständnisses der Insertbuchsen (Main Insert L+R) an diesem Mischpult (und allgemein). Ich gehe davon aus das der Insert nicht vom Mischpult regelbar ist.
Schließe ich jetzt ein normales Effektrack an, wird dann der MainOut überbrückt (anders geleitet) oder werden die Inserts analog zum Main dazu gemischt im Sinne von Addition?
Danke für eine Antwort. Ich habe das Pult gekauft, nur leider noch kein EFX-Rack.
Zierenberg
Hi,
das komplette Main Signal geht durch die Inserts, die sind dazu da, um deinen Summen-EQ oder andere Summenbearbeitungen einzuschleifen, nicht um Effekte zuzugeben.
Vorteil gegenüber der Kette MainOut -> EQ -> PA: Der EQ kriegt kein durch den Masterfader abgeschwächtes Signal.
Macht aber in der Praxis bei vernünftigem Material und guter Aussteuerung nur einen theoretischen Unterschied.