ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Alto Transport 12, portabler Aktivboxen

Akkubetriebener Lautsprecher mit flexiblen Möglichkeiten

14. April 2017

In diesem Testbericht möchte ich den portablen Aktivlautsprecher Alto Transport 12 vorstellen. Hinter dem Produktnamen verbirgt sich auch schon das Unterscheidungsmerkmal zu herkömmlichen PA-Boxen – es handelt sich um eine akkubetriebene, bequem transportable Aktivbox. Daher kann in jeder Situation unabhängig von örtlichen Gegebenheiten für guten Ton gesorgt werden. Und das sogar mit annehmbarer Lautstärke von bis zu angegebenen 119 dB SPL.

ANZEIGE

Aber kann dieses Konzept aufgehen? PA, akkubetrieben, laut, guter Sound und ein Gewicht von nur 17 kg – klingt nach einer schwierigen Aufgabe, die sich Alto hier gestellt hat.

Fakten

Das Datenblatt liest sich erst einmal nicht auffällig anders als bei einer mit Netzstrom betriebenen Aktivbox.

12“/1“ Woofer/Hochtontreiber, 200 W RMS-, 400 W Peakleistung, 65 Hz – 20 kHz Frequenzgang bei einer Abstrahlung von 90º x 45º. Zusätzlich ist ein 2-Band EQ eingebaut, der Höhen bei 10 kHz um bis zu 10 dB anhebt oder absenkt und Bässe bei 100 Hz um bis zu 6 dB anhebt oder absenkt.

Es wird sogar ein Funkmikrofon als kleines Add-on mitgeliefert, das in einem Frequenzband zwischen 606 und 640 MHz sendet.

Als Inputs stehen diverse Möglichkeiten zur Verfügung: Standardmäßig kann eine externe Quelle über eine Cinch-Buchse angeschlossen werden. Alternativ steht auch eine XLR-Kombobuchse zur Verfügung, die zwischen Mic- und Line-Pegel umgeschaltet werden kann, je nachdem für welche Anwendung die Box genutzt werden soll. Neben den kabelgebundenen Eingängen gibt es auch einen internen USB-Player mit den wichtigsten Bedienfunktionen wie Play, Pause, nächster Titel, Titel in Endlosschleife …

Zur Bedienung der einzelnen Eingänge stehen drei Potis zur Lautstärkeregulierung zur Verfügung – einer für Mic/Line, einer für das Funkmikrofon, einer für den USB-Player bzw. Aux-Eingang (Cinch).

Es ist neben den diversen Eingängen auch eine 6,3 mm Klinkenausgangsbuchse eingebaut worden, mit der zu einer zweiten, dritten oder auch vierten Alto Transport 12 durchgeschleift werden kann.

ANZEIGE

Die wichtigsten Fakten sind auf dem Aufkleber zusammengefasst

Erster Eindruck

Wenn man den Lautsprecher Alto Transport 12 zum ersten Mal auspackt und in die Hand nimmt, fällt als erstes die insgesamt sehr gute Verarbeitung auf. Von PA-Boxen aus Plastik habe ich zuvor immer möglichst viel Abstand gehalten, weil man ihnen ja nicht unbedingt die größte Widerstandsfähigkeit nachsagt und sie vielleicht auch nicht mit dem besten Klang in Verbindung bringt. Hier ist das allerdings ganz anders. Das Horn z.B. fühlt sich an, als wäre es aus massivem Kunststoff gefertigt worden und verzeiht einem wohl auch die ein oder andere unsanfte Handhabung. Ebenso das Frontgitter. Erst bei etwas größerem Druck gibt es etwas nach und biegt sich nach innen, macht aber keinesfalls den Anschein, als könne man es dauerhaft verformen.

Stabiles Frontgitter

Die Rückseite des Gehäuses ist, denke ich, aus minimal dünnerem Kunststoff gearbeitet, wirkt aber genau so stabil wie die Front und spart Gewicht. Die einzige Stelle am Gehäuse, die mich persönlich stören würde, ist die Naht zwischen Gehäusevorder- und -rückseite. Sie ist relativ grob und durch nicht optimale Spaltmaße ergibt sich rundherum eine unschöne Kante.

Bewegen lässt sich die Aktivbox sehr gut. Auch wenn sie eher wie eine sehr kompakte 15“-Box aussieht, gibt es drei groß dimensionierte Griffe an drei verschiedenen Seiten und man hat die Box dadurch immer fest im Griff. Schöner Zusatz ist ein Bügel in Verbindung mit zwei kleinen Rollen, wodurch die Anlage auch wie ein Koffer hinter sich her gezogen werden kann.

Große Griffschalen für ein erleichtertes Handling

Bedienung der Inputs

Die rückseitig angebrachten Inputs samt Einstellpotis und -knöpfen sind sehr übersichtlich gestaltet. Es gibt sieben durch weiße Linien abgegrenzte Zonen, von denen jede eine Funktion übernimmt. Eine ist beispielsweise der Mic-/Line-Input, eine andere der USB-Player und eine dritte die Batterieanzeige. Da fast alles selbsterklärend ist, findet sich wahrscheinlich jeder schnell zurecht.

Übersichtliches Bedienpanel

Die Potis fühlen sich wertig an und schleifen nicht beim Drehen. Zusätzlich zu den Einstelloptionen gibt es eine Buchse für ein Kaltgerätekabel, das zum Laden des Akkus nötig ist. Diese funktioniert in Verbindung mit einem dreifach Kippschalter.

Stellung 1: Der Lautsprecher läuft im Akkumodus und lädt gleichzeitig, sofern ein Ladekabel angeschlossen ist.

Stellung 2: Der Lautsprecher ist aus und lädt nicht.

Stellung 3: Der Lautsprecher lädt, ist jedoch nicht angeschaltet.

Sound

So, jetzt aber zum wichtigsten Merkmal, das ein Lautsprecher hat: dem Sound.

Wie bereits angesprochen, bin ich nicht der größte Fan von Plastiklautsprechern. Dieser hat mich aber wirklich überrascht. Abgesehen von einigen wenigen Herstellern werden nämlich meist günstigere Boxen aus Kostengründen aus Kunststoff gefertigt, wodurch schnell Vorurteile entstehen.

Der Klang des Alto Transport 12 ist sehr ausgewogen. Auch im oberen Frequenzverlauf löst die Box noch schön auf und matscht den Sound nicht zu einem Brei zusammen. Ich finde, für einen 12“-Basslautsprecher ist sogar im Bassbereich Potenzial vorhanden. Auch wenn der Frequenzgang „nur“ bis 65 Hz bei -6 dB angegeben ist, empfinde ich den Klang als voluminös. Das könnte daher kommen, dass das Gehäusevolumen etwas größer ist.

Erst wenn es lauter werden soll, klingt der Lautsprecher in den Höhen ziemlich aggressiv. Für Sprache mag dies kein riesiger Nachteil sein, da die Stimme dann klarer und präsenter klingt. Für Musikwiedergabe empfinde ich die Frequenzen oberhalb von 5 kHz aber als zu spitz. Mit dem integrierten EQ lassen sich allerdings genau diese Frequenzen leicht im Pegel zurücknehmen.

Und wenn wir schon beim Pegel sind – laut kann die Transport 12! Natürlich immer in Bezug auf den Anwendungsbereich. An die Lautstärke in einer Diskothek kommt sie zwar nicht ran, aber um auf einer kleineren Feier Gas zu geben, reicht sie dicke.

Abgesehen von der Lautstärke würde ich das Produkt klangmäßig in der Mittelklasse ansiedeln. Es ist zwar noch Luft nach oben, aber für den Preis mit einer solchen Ausstattung bekommt man mehr als man erwartet.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings. Sobald der Alto Transport 12 eingeschaltet wird, aber kein Signal anliegt, hört man ein relativ lautes Grundrauschen. Auch bei sehr leiser Musik (geringer als Zimmerlautstärke) kann man dieses Rauschen noch wahrnehmen. Gerade für Sprachbeschallung in einer leisen Umgebung könnte dieses Rauschen schnell störend wirken. Ich stelle mir den Einsatz nicht optimal vor, wenn in Redepausen Grundrauschen vom Lautsprecher wiedergegeben wird.

Details en masse

Dieser Abschnitt macht mir besonders Freude. Hier wurde vom Hersteller genau überlegt, welche Details für den Haupteinsatzzweck der Box nervige Arbeit ersparen könnten. Da es die Grundidee ist, einen portablen Speaker zu verkaufen, gibt es einen integrierten Zuggriff in Verbindung mit Rollen, der schon weiter oben erwähnt wurde. So kann man die Box kinderleicht von A nach B transportieren, ohne sich einen Bruch zu heben.

Soll Alto Transport 12 auf ein Stativ montiert werden, so entsteht das klassische Problem, dass dieser sich während des Einsatzes drehen kann. Abhilfe schafft hier eine kleine, in den Flansch eingelassene Schraube. Sie dient zur Fixierung der Box in der gewünschten Position auf dem Stativ.

Stativflansch mit Sicherungsschraube und Transportrollen

Ebenso lässt sich der Mic-/Line- und Funkmikrofon-Eingang auf eine Voice Priority umstellen, sodass das jeweilige Signal eine höhere Priorität besitzt als die anderen Eingänge. In der Praxis bedeutet das, dass die anderen Eingangssignale im Pegel zurückgenommen werden, sobald im Mic/Line- oder Funkmikrofon-Eingang ein Signal ankommt. Dieser Effekt wurde schön umgesetzt. Der Pegel der anderen Inputs wird relativ schnell abgesenkt, aber mit leichter Verzögerung langsam wieder auf Normalpegel angehoben, sobald z.B. eine Ansage beendet ist. Die Voice Priority reagiert allerdings erst ab einem relativ hohen Schwellenwert.

Im Versandpaket liefert der Hersteller direkt ein Funkmikrofon inkl. Halterung und Ersatzantenne mit. Zudem gibt es eine Batterieanzeige, die live indiziert, wie der aktuelle Ladestatus ist.

Add-on: Funkmikrofon

Mikrofon

Das Mikrofon liegt rech angenehm in der Hand. Auch wenn das Gewicht etwas höher ist als bei manch anderen Mikros, lässt sich gut damit umgehen. Es ist äußerlich schlicht und einfach gehalten, verbirgt im Inneren aber noch den ein oder anderen Kniff. Es gibt einen Korb, der mit einem Gummiring gegen Kratzer geschützt ist, die beim unsanften Ablegen entstehen können. Das Mikrofon verfügt zudem über einen „Body“ mit An/Aus und gleichzeitig Mute-Button. Soweit nichts Außergewöhnliches.

Stabiler Mikrofonkorb

Schraubt man die Bodyverkleidung ab, gelangt man zum Batteriefach. Hier wurde ein kleiner Gain-Regler angebracht. Um diesen zu bedienen, müsste man im Normallfall einen kleinen Schraubenzieher benutzen. Im Fall Alto Transport 12 ist dieser, mit einem Clip fixiert, direkt im Mikrofon montiert – praktisch!

Vom Klang her darf man beim Alto Transport 12 natürlich kein Topprodukt erwarten. Trotzdem klingt das Mikro sehr vernünftig und tut den Dienst für schnelle Ansagen oder den einfachen Gebrauch ohne riesige Ansprüche. Lediglich in unmittelbarer Nähe zum Lautsprecher (auch daneben) ist das Gerät nicht sehr rückkopplungssicher. Durch etwas Distanz zur Box lässt sich dieser unerwünschte Effekt aber gut reduzieren. Beachten sollte man die starke Richtcharakteristik des Mikros. Spricht man von oben aus kurzer Entfernung in die Mikrofonkapsel, wird die Stimme gut aufgenommen. Entfernt man sich allerdings etwas oder spricht von der Seite ein, so kann kaum noch Signal weitergegeben werden.

Auch bei dem Mikrofon ist mir eine Kleinigkeit aufgefallen: Im Handbuch sind die verwendeten Frequenzen zwischen 606 und 640 MHz angegeben, auf dem Empfänger direkt an der Box werden allerdings Frequenzen zwischen 863,025 und 864,925 MHz angegeben. Was es damit auf sich hat, kann ich nicht sagen. Ich gehe aber davon aus, dass wohl die 863,025 bis 864,925 MHz richtig sind, da diese vom Gerät angezeigt werden. Zudem wären die Frequenzen zwischen 614 und 640 MHz anmeldepflichtig, was mir für dieses Produkt als nicht sinnvoll erscheint.

ANZEIGE
Fazit

Gedacht ist der portable Aktivlautsprecher Alto Transport 12 in erster Linie für Alleinunterhalter, Hobbymusiker und vielleicht auch für Privatanwender, die Ton flexibel an unterschiedliche Orte bringen möchten, ohne Kabel zu ziehen. Manchmal ist auch einfach kein Stromanschluss vorhanden. Dafür muss der Lautsprecher widerstandsfähig und leicht zu transportieren sein. Genau diese Punkte erfüllt die Alto Transport 12 sehr gut. Auch klanglich müssen keine Einbußen in Kauf genommen werden. On top gibt es haufenweise kleine Details, die aber zusammen einen durchdachtes Produktkonzept darstellen. Ich denke Hobbyanwender oder jene im semiprofessionellen Bereich, die den Lautsprecher als Backup oder für „besondere“ Situationen nutzen möchten, machen beim Kauf dieses Produktes nichts falsch. Bezieht man den Preis von unter 500 Euro in seine Überlegungen mit ein, erhält man ein äußerst praktisches Alleskönner-Produkt zum fairen Preis.

Plus

  • gute Transportabilität
  • viele Details
  • mitgeliefertes Funkmikrofon
  • wireless Sound

Minus

  • lautes Grundrauschen

Preis

  • Ladenpreis: 479,- Euro
ANZEIGE
Forum
  1. Profilbild
    L. Lammfromm

    OK, das Mikrofon geht mehr in die Richtung Gimmick. Haken, dran, wegen einem Billigmikro gibt man keine 500 Euro aus.

    Recht teuer imho, wenn man bedenkt, dass von den 200 Watt RMS in der Praxis nicht so schrecklich viel übrig bleiben, legt man auf eine verzerrungsfreie Wiedergabe Wert. Immerhin kommt eine zeitgemäße Akkutechnologie zum Einsatz, was eventuell ein Teil des Preises erklärt.

    Schön ist übrigens die Reichweite des Mikros.

    Zurück zum Akku: Wie groß ist dieses Lithium-Ion-Akku? Was für eine Kapazität hat es? Kann es leicht ausgetauscht werden? Wie lange hält es bei halber Lautstärke?

    Man weiß es nicht. 25,9 Volt -> Evtl. ist hier ein Standard-LiPo-Pack verbaut, wie er auch im Modellbau verwendet wird (mit z.B. 3800 mAh Kapzität bzw. in der Summe knapp unter 100 Wh).

    Alto schreibt, dass die Ladezeit 4 Stunden beträgt (also LiPo ?), und bei „regular usage“ halte dieses 6 Stunden. Da wäre es schön gewesen, wenn der Autor beim Hersteller nachfragt, welches Lautstärke- und Leistungsniveau nach Ansicht des Herstellers „regular usage“ darstellt?

    .
    7-8 Prozent? Oh, Upps. Also ca. 15 Watt RMS.
    .

    Vermutlich darf man keine Zauberei oder ein starkes Akku erwarten. Schade, dass Alto in seiner Bedienungsanleitung dazu nichts sagt. Es scheint ein allgemeiner Trend der Zeit zu sein, die Kunden nicht informieren zu wollen.

    • Profilbild
      Kjell Raaz

      @L. Lammfromm Hallo L.Lammfromm,

      danke für Deine Reaktion auf meinen Bericht und Deine persönliche Einschätzung.
      Du sprichst Punkte an, die man auf jeden Fall kritisch betrachten sollte, allerdings finde ich sollte man auch bedenken für was der Lautsprecher eingesetzt werden soll. Nämlich als „Ass im Ärmel“ für schwierige Situationen, wie z.B. eine Outdoorbeschallung mit Hintergrundmusik ohne Aggregat etc.
      Genau hierfür finde ich das Produkt eine gute Lösung, auch wenn natürlich anderweitig Kompromisse in Kauf genommen werden müssen…

      Bzgl. der Herstellerangabe „regular usage“ habe ich im Nachhinein noch einmal beim Hersteller nachgehakt. Danke für den Hinweis.
      Die Antwort des Supports war: „Mit „regular usage“ ist eine Wiedergabe mit mittler Lautstärke („Zimmerlautstärke“) von normalem Mischsignal (Radio: Mischung aus Musik und Sprache) gemeint.“

      Ich hoffe diese Auskunft kann Dir zumindest ein bisschen weiterhelfen.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X