Preis-Leistungs-Knaller: Professioneller Sound zum Taschengeldpreis
Alto TX 410 Aktivlautsprecher – kompakt, kraftvoll und überraschend professionell zum Schnäppchenpreis. So könnte man das Ergebnis des folgenden Praxistestes vorwegnehmen.
Kurz & knapp
- Kompaktes und leichtes Design – die Alto TX 410 wiegt nur 6 kg, bietet ein robustes Polypropylen-Gehäuse und ist dank Tragegriff sowie 35-mm-Flansch flexibel einsetzbar.
- Gute Ausstattung ohne Schnickschnack – Combo-Eingang (XLR/Klinke), Bluetooth 5.0 mit Stereopairing, XLR-Ausgang, Groundlift- und Contour-Schalter für anpassbaren Klang.
- Überraschend guter Sound – klare Höhen, angenehmer Bass, hohe Lautstärkereserven und musikalische Signalverarbeitung auch im Grenzbereich ohne störende Verzerrungen.
- Vielseitige Einsatzmöglichkeiten – funktioniert als Bühnenmonitor, kleines PA-System oder Bluetooth-Lautsprecher und überzeugt auch bei Sprachübertragungen mit guter Feedback-Resistenz.
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis – erwarteter Preis um 200,- Euro, damit eine günstige, aber leistungsstarke Alternative zu teureren Lautsprechersystemen.
Inhaltsverzeichnis
- Kurz & knapp
- Alto – bewährte Audiokomponenten seit 20 Jahren
- Erster Eindruck und Verarbeitung
- Anschlüsse und Ausstattung
- Technische Daten und akustische Beurteilung des Alto TX 410
- Klangtest: Überraschend professionell
- Maximale Lautstärke und Verhalten im Grenzlastbereich
- Bluetooth mit Stereo-Pairing zur Verbindung von 2 Alto TX 410
- Eine Überraschung: Mikrofontest mit dem TX 410
- Praxistests: Der Alto TX 410 ist vielseitig einsetzbar
Alto – bewährte Audiokomponenten seit 20 Jahren
Der Alto TX 410 Aktivlautsprecher ist eine der neuesten Entwicklungen aus dem Hause Alto – einer Marke, die seit den 2000er-Jahren für solide Audiotechnik zu fairen Preisen bekannt ist. Ich selbst hatte damals einige analoge Kleinmischpulte und Digitalendstufen in der Vermietung, die einfach zu bedienen waren und zudem sehr ausfallsicher liefen.
Alto hat sich mittlerweile, neben drahtlosen und Bluetooth-Gadgets, auf kompakte Lautsprechersysteme spezialisiert und bietet eine breite Palette an aktiven Fullrange-Lautsprechern und Subwoofern an – darunter einige mit Akkubetrieb. Besonders interessant ist die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Ausstattungsvarianten zu wählen – von Basis- bis hin zu App-gesteuerten Modellen mit guten Filterfunktionen. Alto entwickelt in Amerika und fertigt in Fernost.
Heute stehen zwei Exemplare des Alto TX 410 zum Test bereit – und sie haben meine Erwartungen in vielerlei Hinsicht übertroffen. Was zunächst wie eine einfache Partybox mit entsprechend niedrigem Preis wirkt, entpuppt sich in der Praxis als (im angepassten Rahmen) professionell einsetzbares Lautsprechersystem. Sogar erfahrene Event-Profis standen ziemlich beeindruckt vor den kleinen Kisten.
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Alto TX 410 Aktivbox punktet mit kompakten Maßen von 46 × 28 × 28 cm und einem Gewicht von nur 6 kg. Das Gehäuse besteht aus robustem, schwarzen Polypropylen, das Frontgitter aus Lochblech mit hohem Durchlassfaktor. Positiv fällt auf, dass die komplette Elektronik lüfterlos auf der Rückseite verbaut ist – ideal für geräuschempfindliche Umgebungen.
Ein Tragegriff auf der Oberseite sowie ein 35-mm-Flansch an der Unterseite sorgen für einen unkomplizierten Transport und einen flexiblen Einsatz auf Stativen oder Distanzstangen.
Dank einer Monitorschräge kann der TX 410 in einem relativ steilen Winkel als Floormonitor eingesetzt werden.
Anschlüsse und Ausstattung
Die Ausstattung des TX 410 ist zwar rudimentär, aber durchdacht und praxisgerecht. Alto hat hier auf überflüssigen Schnickschnack verzichtet und bietet stattdessen alles Wichtige:
- Combo-Eingang (XLR/Klinke) mit eindeutigem Umschalter zwischen Line- und Mikrofonpegel sowie Pegelsteller
- Bluetooth 5.0 mit Stereopairing – einfach den Pairing-Button länger drücken und schon verbinden sich zwei Lautsprecher zu einem Stereopaar
- XLR-Ausgang zur Weiterleitung des verstärkten Signals von Kanal 1
- Groundlift-Schalter zur Vermeidung von Brummschleifen
- Contour-Schalter zur Wahl zwischen linearer Wiedergabe und einer sogenannten „Badewannen“-Einstellung mit angehobenen Bässen und Höhen – ideal für Musik bei Partys
Die Bluetooth-Funktion arbeitet gut. Die Reichweite lag in meinem Test bei 15 m im Sichtbereich – mehr habe ich nicht ausprobiert, aber das sollte für die meisten Anwendungen mehr als ausreichen.
Technische Daten und akustische Beurteilung des Alto TX 410
Unter der Haube arbeitet der TX 410 mit zwei getrennten Digitalendstufen für den 10-Zoll-Bass und den 1-Zoll-Titanhochtöner, die zusammen 350 W Peak bzw. 175 W RMS-Leistung liefern. Damit deckt die Box laut Alto-Datenblatt einen Frequenzbereich von 75 bis 20.000 Hz (-3 dB) ab und erreicht einen Maximalpegel von 117 dB SPL.
Das Abstrahlverhalten von 90° × 60° (H × V) sorgt für eine gleichmäßige Schallverteilung und passt zu den meisten Anwendungsfällen.
Klangtest: Überraschend professionell
Das Einschalten ist für mich immer einer der spannendsten Momente bei einem Test. Welche Geräuschkulisse erwartet mich wohl heute? Rosa Rauschen mit leicht braunem oder weißem Touch? Durchmischt mit etwas Geblubber oder digitalem Zirpen? Da habe ich schon viel erlebt – und das auch in Preisklassen, die deutlich über 600,- Euro liegen.
Und bei der Alto TX 410? Fast nichts, bis auf einen sehr leisen, unauffälligen Rauschteppich, der aber nur direkt am Hochtonhorn zu hören ist. Das ändert sich auch nur minimal, wenn man den Pegelregler des Mikrofonverstärkers hochdreht.
Bis hierhin also schon mal sehr gut.
Dann der Soundcheck mit Musik verschiedener Genres, darunter auch komplexes Material wie Tom Rotella oder das „Straußenfest“ vom Cincinnati Pops Orchestra (Klassik gemischt mit eingesampelten Pistolenschüssen und Peitschenknallen). Das Ergebnis: ein sehr homogener Sound, klare Höhen und ein angenehmer Roll-off bei tiefen Frequenzen. Dadurch klingt der TX 410 angenehm voll und untenrum auf keinen Fall dünn.
Der Contour-Schalter hebt Bässe und Höhen leicht an, bleibt dabei aber dezent und wirkt nie übertrieben.
Maximale Lautstärke und Verhalten im Grenzlastbereich
Der TX 410 ist laut. Zwar nicht vergleichbar mit einem Speaker, der das Zehnfache kostet und zehnmal mehr Leistung hat, aber mit brauchbaren Pegeln in der gemessenen 110-dB-SPL-Klasse lässt sich schon einiges anstellen.
Besonders beeindruckend: Selbst bei hoher Lautstärke und weit im Grenzbereich komprimiert der Lautsprecher das Signal musikalisch und bleibt frei von störenden Verzerrungen. Ich konnte bei rot leuchtender PEAK-LED über 12 dB mehr Pegel in die Box jagen, ohne den berüchtigten „Break Through“ des Limiters zu erleben.
Bluetooth mit Stereo-Pairing zur Verbindung von 2 Alto TX 410
Die Bluetooth-Funktion überzeugt mit einer stabilen Verbindung und gutem Sound. Das Pairing mit einem zweiten Lautsprecher für die Stereo-Wiedergabe klappt schnell und unkompliziert. Ich habe beides innerhalb einer Distanz von 15 m ausprobiert.
Eine Überraschung: Mikrofontest mit dem TX 410
Beim Mikrofontest mit einem Shure SM-58 und einem Sennheiser E 935 direkt am XLR-Eingang gab es eine weitere Überraschung: ausreichende Vorverstärkung für leisere Sänger, guter Sound bei hohem Pegel ohne Feedback – und das sogar ohne den Einsatz eines EQs. Das ist in dieser Preisklasse alles andere als selbstverständlich. Ein Kollege kommentierte das Treffen: „Ich habe schon viele eingemessene Monitore gehört, die deutlich schlechter klingen.“
Praxistests: Der Alto TX 410 ist vielseitig einsetzbar
In folgenden Szenarien konnte ich den Alto TX 410 einsetzen:
- Konserve in meinem Büro und einer großen Halle: Dabei wurde der Abdeckungsbereich von 90 × 60° gut eingehalten. Was die 6 kg leichte Box an Pegel aus 175 W herausholt, ist wirklich beachtlich. Natürlich lässt sich das nicht mit professionellen 10/1-Lautsprechern aus der oberen Preiskategorie vergleichen, die über die zehnfache Leistung verfügen. Dafür gibt Alto allerdings auch nur einen Spitzenpegel von 117 dB SPL an, der von der Größenordnung her nicht allzu weit von der Realität entfernt ist.
- Bühnenmonitor bei einer Band: Hier wurden als Quellen Keyboard, Gitarre und Gesang eingespeist – und das ohne dedizierten Monitor-EQ. Völlig problemlos: ausreichende Lautstärkereserven und etwa 5 dB Headroom bis zur Rückkopplungsgrenze.
- Bühnenmonitor bei Sprache mit parallel gespieltem, sehr dynamischem Schlagwerk: Als Sprechmikrofon kam ein DPA mit Kugelcharakteristik zum Einsatz. Bekanntlich ist Nahbereichsmonitoring mit omnidirektionaler Richtcharakteristik grundsätzlich koppelgefährdet. Hier konnte ich mit drei präzise gesetzten Filtern einen gut klingenden, transparenten Monitorsound mit dem Alto TX 410 einstellen – mit wiederum 6 dB Headroom bis zur Koppelgrenze.
Wie man sieht, bin ich recht angetan von den neuen Alto-Lautsprechern. Genaue Preise für den Lautsprecher bei Thomann existieren noch nicht, da der TX 410 dort noch nicht gelistet ist und mein Testmodell wirklich noch sehr „frisch“ war. Es ist jedoch von einem Preis um die 200,- Euro auszugehen, da das – bis auf das fehlende Bluetooth – technisch fast identische Modell Alto TX 310 aktuell bei 159,- Euro liegt und das professionelle Modell Alto TS 410 (doppeltes Gewicht, siebenfache Leistung, bass- und pegelstärker, Digital-App mit vollparametrischen EQs, 3:1-Mixer, Flugpunkte) bei 349,- Euro.
Große Geschwister aus der Alto Familie
Der Alto TX 410 Aktivlautsprecher hat zahlreiche Geschwister, die ebenfalls interessant sein könnten. Durch die Kombination mit einem Subwoofer wird die Alto TX 410 auch bandtauglich.




Wenn ich den Test lese, schießt mir folgender Gedanke durch den Kopf:
Jetzt der Box noch ein potentes Wechselakku-System und einen auf verschiedene Spannungen schaltbaren Versorgungsausgang für z. B. Receiver von Drahtlosmikros spendiert und die perfekte Mobilbox wäre erschaffen.
Die Links führen fast alle ins Leere, weil die Boxen bei Thomann nicht mehr im Sortiment sind.
@ollo Erstaunlich.
Bei Erstellung des Artikels war noch alles im Programm, denn die Affiliate Widgets werden ausschließlich mit den Bestellnummern der Produkte erstellt, die zu dem Zeitpunkt im Shop sind. Anders geht`s nicht.
Ich gebe das mal intern bei Amazona weiter.
Und Danke für den Hinweis, ollo
@ollo Hi Ollo,
stimmt. Thomann scheint die verlinkten Serien kurzfristig aus dem Programm genommen zu haben. Ich kann mir vorstellen, dass die neuen Serien in Kürze eingepflegt werden. Ich habe jetzt zwei noch erhältliche Modelle verlinkt in der Hoffnung, dass diese weiterhin im Programm bleiben. Vielen Dank für den Hinweis.