Sound & Praxis
Wie bei der Betrachtung unserer Alvarez AD60 CE SB Dreadnought schon angesprochen, sollte man sich aufgrund des breiten Griffbretts und des „scharfen“ Halsprofils etwas Zeit zum Eingewöhnen gönnen. Dann sind zumindest unfallfreie Spielereien bis etwa in Höhe des neunten Bundes möglich, viel mehr geht wegen der hohen Saitenlage bei unserem Testinstrument nicht wirklich. Hier also beim Kauf drauf achten und gegebenenfalls den Händler beim Kauf auf diesen Umstand ansprechen. Mit Hals einstellen alleine dürfte das nicht getan sein, auch der Steg könnte, zumindest bei unserem Testinstrument, durchaus etwas Zuwendung gebrauchen.
Beim Klang der AD60 CE SB offenbaren sich wie erwartet keine wirklichen Wunder. Der Sound ist zwar frequenztechnisch schon recht ausgeglichen, allerdings wirkt das Obertonspektrum recht müde und auch das Sustain gibt sich eher bescheiden. Pluspunkte sammelt das Instrument hingegen bei der Lautstärke, wofür Dreadnought-Akustiks in aller Regel ja auch bekannt und beliebt sind. Das macht diesen Gitarrentyp auch ideal gerade für die Spieler, die sich in einem Bandgefüge ihren Platz verschaffen müssen. Das könnte die Alvarez AD60 CE SB auch zweifellos schaffen, denn da steht ja noch der Preamp mit seinem Vierband-EQ und dem Notch-Filter bereit, der dem Sound der Gitarre doch noch einmal deutlich auf die Sprünge hilft und zugleich auch wirkungsvoll die unerwünschten Feedbacks unterdrückt.
Praktisch ist hier zudem der symmetrische Anschluss via XLR-Buchse, denn somit sind keine weiteren Zusatzgeräte erforderlich, um das Instrument schnell mal an einen Mixer oder direkt an die Wandler der Soundkarte zu klemmen.
Ich hatte aus dieser Serie die Alvarez AG75CE Grand Auditorium. Ebenfalls mit B-Band Preamp, sowie Zederndecke und Sattel und Stegeinlage aus Knochen.
Meine hatte eine niedrige Saitenlage, war qualitativ gut verarbeitet und bespielbar. War damit sehr zufrieden, benutzte sie in erster Linie für Finger Picking, habe mich aber irgendwann für eine vollmassive entschieden.