Test: Ampeg, Micro VR Head & SVT-210AV Cabinet, Bassverstärker

399,- Euro ist der Preis, für den man einen Ampeg Micro-VR Verstärker bekommt. Braucht man mehr, als er zu bieten hat? Das muss jeder für sich selber entscheiden. Es gibt auch von anderen Herstellern Verstärker, die sich in diesen Preisregionen bewegen, mit durchaus größerer Endstufenleistung, wobei die Wattzahl bei unserem Mini-Rock-Monster den Einsatzbereich wohl weniger begrenzt als die Box. Die zweihundert Watt über zwei solcher Cabinets gepustet oder vielleicht eher die Kombination mit einem 15-Zoll-Lautsprecher, würde schon viel erwachsenere Ergebnisse zeigen. Unschlagbar transportabel und wirklich rückenschonend kann dieser mit legendärer Optik ausgestattete Bonsai-SVT allerdings begeistern.

Besonders in Kombination mit der aufrecht stehenden Box, auch wenn es durchaus auch für sie Konkurrenzprodukte in Belastbarkeit und Preis gibt, kann natürlich keine diesen authentischen Wiedererkennungswert einer SVT-8×10″-Box bieten.

Bleibt abschließend eigentlich nur noch die Antwort auf unsere Frage, wie viel der Legende in dem kleinen so jungen Ableger steckt. Bedenkt man, dass alleine das SVT-VR-Topteil weit mehr als das Doppelte dessen wiegt, womit der Bassist in unserem Fall seinen Rücken belastet, muss man ihm vielleicht eine nur ferne Verwandtschaft attestieren. Dass er zur Familie gehört sieht man, wenn man sie kennt, oder in Kombination mit diesem Eindruck hört man es auch, aber in direkter Linie, oder gar eine Vaterschaft würde man unserer etablierten Herrschergestalt wohl kaum andichten wollen. Dafür ist der Sprössling einfach zu brav und zu schwach.

Ohne Frage bekommt man für das Geld ordentliche Ware, besonders oder kultig ist sie auch. Aber es ist doch mehr das Schmücken mit fremden Federn, will man eine Kult-Röhren-Monsterverstärker-Abstammung suggerieren. Selber wird der Kleine aber eher nicht sagenhaft werden.