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Test: AMT, SS-30, Gitarren-Preamp

AMT SS-30

13. Dezember 2011

Russland, ein Land voller Gegensätze. Politisch ein tief schwarzer Fleck in der weltpolitischen Lage und umwelttechnisch mit Unmengen von Altlasten gesegnet, entspringen dem Land doch auch Künstler vom Genie-Schlag eines Peter Tschaikowskys oder aber auch technische Detaillösungen auf Weltniveau, wie beispielsweise in der Raumfahrt. Aber auch der Gitarrensektor profitierte in den letzten Dekaden vom „Ost-Know-How“, waren doch beispielsweise russische Röhren bis vor einigen Jahren die einzig verbliebenen Regelbauteile, welche einer professionellen Nutzung zur Verfügung standen.

Warum hatten die Russen über Jahre die besten Röhren? Nun, Röhren sind die einzigen elektrotechnischen Bauteile, welche einen EMP (elektromagnetischer Impuls) einer in der Atmosphäre gezündeten Atombombe schadlos überstehen würden, und zur Zeit des kalten Krieges investierte Russland Unsummen in die Optimierung der Röhrentechnologie. Es existieren Röhren mit einer Haltbarkeit von geschätzten einhundert Jahren, aber das ist eine andere Geschichte.

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Was aber anscheinend allen russischen Produkten anhaftet, ist ein Touch von Militärtauglichkeit, verbunden mit einer zumeist sehr robusten und hochwertigen Verarbeitung. Zu Zeiten des eisernen Vorhangs waren viele Künstler und Techniker gezwungen mit dem zu leben, was der Sozialismus zu bieten hatte, daher entstand eine Historie der Langlebigkeit der Produkte – mit zuweilen leicht schrulligen Detaillösungen. Besitzer früherer Petersburg-Amps wissen, was ich meine. Dieser überaus schätzenswerte und im Gegensatz zur westlichen Wegwerf-Mentalität ausgerichtete Hang zur Haltbarkeit scheint selbst in kleine Produkte auszustrahlen, wie man an dem zum heutigen Amazona-Test vorliegenden AMT SS 30 erkennen kann, einem geradezu winzigen Gitarren-Preamp für den Floorboard-Betrieb.

-- Aufsicht AMT SS-30 --

— Aufsicht AMT SS-30 —

Konstruktion

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Bei dem AMT SS-30 handelt es sich um einen dreikanaligen Gitarren-Preamp im Stompbox-Format. Das kleine Kästchen ist sehr stabil verarbeitet, das Gehäuse besteht aus dickem gefalztem Blech und ruht auf vier angenehm weichen Gummifüßen, welche auch auf glattem Untergrund sicheren Halt vermitteln. Das Gerät bleibt mit seinen Abmessungen unterhalb von zwei Zigarettenpackungen, vereint auf diesem marginalen Platzangebot jedoch eine Unmenge von Anschlüssen und Schaltern.

Betrieben wird der SS-30 vor einem clean und möglichst neutral eingestellten Gitarrenverstärker, dem Return des FX-Loops (besser!), einer Endstufe mit angeschlossener Box oder aber aufgrund eines frequenzkorrigierten, separaten Outputs vor einem Aktivmonitor oder einem Mischpult. Um dem Produkt immer ausreichend Headroom in der Signalverwaltung zu gewährleisten, wird der Preamp mit zwei 9 Volt-Batterien oder alternativ einem externen 18 Volt-Netzteil betrieben. AMT empfiehlt in seiner äußerst „übersichtlichen“ Bedienungsanleitung (zwei geheftete DIN A4-Blätter) den Betrieb mit Batterien, da man externen Netzteilen nicht all zuviel Vertrauen entgegen bringt. In der Tat sind hochwertige 18 Volt-Netzteile nicht leicht zu finden, sollten aber allein schon aus Umweltschutzgründen wenn möglich den Vorzug erhalten.

Der Batteriewechsel an sich geht extrem leicht von der Hand. Durch das Lösen einer Rändelschraube am vorderen Gehäuse, öffnet sich eine geschlitzte Klappe aus Metall, welches zwei Batterie-Steckplätze und einen Blick in das Innere des Gerätes frei gibt. Trotz drangvoller Enge wurde bzgl. der Verarbeitung ausschließlich beste Qualität geliefert. Die Platinen sind sauber verbaut, die Lötpunkte exakt, alles schön aufgeräumt und mit maximaler Effizienz in Sachen Raumausnutzung gesegnet.

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