Voll überzeugt: Oberkorn 3
Musikelektronik aus UK ist und war immer sehr speziell. Vermutlich liegt es an den Daleks, dem Doctor und dem Radiophonic Workshop der BBC. So und nicht anders verhält es sich mit der dritten Ausgabe des Oberkorn Sequencers. Grundsolide verbaut ohne Schnörkel, klare Struktur und das Wesentliche immer in Reichweite. Einfach in der Bedienung, aber wirksam im Ergebnis.
Das ist die TARDIS Oberkorn 3 in Kurzform. Und wer den Doctor kennt, der weiß, er geht den Dingen auf den Grund und fällt eher spät und manchmal auch kein Urteil.
Über den Oberkorn 3
Der Analogue Solutions Oberkorn 3 ist ein 3-kanaliger analoger Stepsequencer mit einigen Extras und einem simplen Bedienkonzept. Bevor sich das allerdings erschließt, ist hier definitiv ein Blick in das englische Handbuch nötig! Die Nomenklatur ist zwar für einfache Sequenzen gedacht, aber die Spezialfunktionen und Tricks unserer Oberkorn Mk3 TARDIS wollen gekonnt gespielt werden und da kommen wir mit Trial and Error nicht weit. Alternativ helfen auch die YouTube Tutorials, hier zu finden.
Bevor wir uns die Bedienung ansehen, geht es an den Aufbau, hier finden wir eine Wandwarze im UK-Steckformat und einen passenden Adapter und Universalstecker für die Strom- und Spannungsversorgung. Alles montieren und verbinden. Fertig – gut – los. Für erste einfache Patchings finden wir 3 mal 3,5 mm Patchkabel. Unser erstes Szenario bleibt komplett analog, das heißt, irgendwo brauche ich jetzt einen Impuls zum Triggern. Hier hilft uns der EHX Clockworks. CV/Gate werden mit dem System 1m verbunden und wir starten unsere erste Sequenz. Als CV/Gate-Spannungen werden Hz/V und V/Oct unterstützt.
Wer unbedingt einen S-Trigger benötigt, kann sich dieses Extra kostenpflichtig in den Oberkorn3 einbauen lassen.
Der Analogue Solutions Oberkorn 3 hat keinen Ein/Ausschalter, bei einem Rackgerät ist das meiner Meinung nach in Ordnung, da Rackgeräte in der Regel über eine zentrale Steckerleiste eingeschaltet werden. Vor dem Einschalten sollte man aber den Schalter INT/EXT in Mittelstellung bringen. Anderenfalls läuft der Oberkorn sofort los, sobald er mit Strom und Spannung versorgt wird.
Deshalb hier ein wichtiger Hinweis: In der Stellung INT wird die Sequencer-Geschwindigkeit durch einen LFO im Gerät erzeugt. Mittelstellung entspricht Stop, der Sequencer kann mit manueller Schrittkontrolle über den +1 Steptaster „angetriggert“ werden. Bei der EXT-Stellung nimmt der Oberkorn ein externes Taktsignal z.B. eines EHX Clockworks (Ausgangsspannung des Clockworks beachten) oder eines Korg SQ-1 entgegen und synchronisiert sich an Hand dieses externen Signals.
Falls die Anbindung via MIDI erfolgt, nimmt er das MIDI-Zeitsignal entgegen. Bei den Varianten mit externer Synchronisierung bleibt er immer tight im Takt.
Und bevor wir jetzt tatsächlich eine Sequenz abfeuern, setzten wir den Sequencer zurück. Dies erfolgt mittels der mit ->1 und ->16 beschrifteten Taster. Ein Druck auf ->1 setzt den Sequencer auf den ersten Schritt zurück. Ein Druck auf den mit ->16 beschrifteten Taster setzt den Sequencer auf Step 16.
Der Taster +1 ist unsere manuelle Step-Kontrolle, mit ihm können wir alle 16 Steps manuell anspringen. Der Start/Stop-Schalter muss hierzu wiederum in der Mittelstellung sein. Das ist sicher ungewöhnlich im direkten Vergleich zu anderen Sequencern, ist aber nach kurzer Eingewöhnung absolut intuitiv zu bedienen.
Jetzt können wir loslegen. An dieser Stelle hat der aufmerksame Leser das Stichwort Gate vermisst. Und die Nerds vermissen zusätzlich die Range Control. Die Range Controls A/B/C stellen den maximalen Output unser 3 CVs ein, hier von 0-5 Volt. Die Auswirkungen auf unseren Step sind klar. Hier einen maximalen Output von 1 Volt eingestellt, ergibt für den einzelnen Step eben auch nur 1 Volt und der Regelweg des einzelnen Steps ist größer als bei 5 Volt. Oder ich nutze hier Transpose IN und kann jeden CV Kanal um -/+12 V transponieren.
Erste Schritte
Die Länge des Gates lässt sich nicht so nicht einstellen, hier stehen mir nur für A/B Glide (Portamento) und A/B/C Legato zur Verfügung. Aber ich kann mit dem Gate-Switch die Länge der Patterns beeinflussen. Hierzu brauche ich ein Patchkabel. Opfere einen Gate Out. Ich möchte, dass Pattern A nur 8 Noten lang ist, während Pattern B/C 16 Noten lang sind. Also verbinde ich Gate Out Y mit dem Reset A. Die Gate-Schalter stelle ich alle bis auf Schritt 9 auf X oder OFF. Gate 9 stelle ich auf X+Y. Pattern A ist nun nur 8 Steps lang. Pattern B/C aber weiterhin 16. Soll anstelle auf Schritt 9 nun noch eine Pause ertönen, stelle ich hier Gate auf OFF oder nur auf Y. So kann ich alle gewünschten Patternlängen erstellen.
Das erfordert erstmal ein Umdenken, da viele andere Sequencer hier anders arbeiten, ist aber neben dem zweiten Trick ein Highlight des Gerätes. Was das größte Manko des Oberkorns ist, wir können die Gate-Länge nur mit dem Schalter GATE oder LEG (legato) beeinflussen. Oder eben über das Tempo. Langsames Tempo ergibt lange Gate-Zeiten, hohes Tempo kurze Gate-Zeiten, hier bezogen auf unser Taktraster von 1/1 bis 1/16. Auch das liest sich komplizierter als es ist. Mit Bruchrechnen, Dreisatz und Tortendiagramm ist das sehr gut zu visualisieren. Wenn ich eine CV opfere, kann ich dennoch die Gate-Länge einstellen. Siehe Abschnitt „Techniken für Fortgeschrittene“.
Jetzt haben wir schon mal alles zusammen, um interessante Sequenzen mit dem Analogue Solutions Oberkorn 3 zu erzeugen.
Allerdings hängt momentan nur das System 1m an CV/ Gate A. Also Monotribe herausgesucht. Unsere Monotribe muss hierzu auf OS 2.1 laufen und man braucht ein CV/Gate Kabel. Wie man dazu kommt, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.
Stepping und MIDI-Tricks
Bis hierher wurde noch nicht aufgeführt, wie wir eine Sequenz unterschiedlich wiedergeben können. Dies ist wirklich sehr tricky. Grundlegend brauche ich MIDI oder nutze einen Gate-Impuls und die Positions-Inputs hierzu. Jede Note entspricht der binären Zahl eines Steps.
Oder anders formuliert, kann ich jeden Step binär ansteuern. Hierzu wird ein Gate Out mit den Positioning-Inputs gepatcht (siehe Tabelle).
Wenn wir das über MIDI und einen Master-Sequencer machen wollen, ist das auch kein Problem. Aus der Tabelle können wir entnehmen, dass ein Step einem Notenwert entspricht.
Wenn ich also eine Sequenz erst vorwärts, dann rückwärts spielen möchte, sage ich meinem Master-Sequencer 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 und gebe folgende Noten vor C3 C#3 D3 D#3 E3 F3 F#3 G3 G#3 A3 A#3 B3 C4 C#4 D4 D#4 und rückwärts D#4 D4 C#4 C4 B3 A#3 A3 G#3 G3 F#3 F3 E3 D#3 D3 C#3 C3
Zusätlich muss ich dann MIDI b0 mit Positioning b0 verbinden und b1 mit b1 und so weiter. Denn ich möchte, dass meine Positionen angesteuert werden und dies erfolgt binär.
Um dem Oberkorn mitzuteilen, auf welchem MIDI-Kanal er empfangen soll, verbinde ich meine MIDI-Geräte mit dem Oberkorn, halte in der MIDI-Sektion PROG gedrückt und feuere eine Note am Keyboard ab. Und kann nun die Taste loslassen. Diese Einstellung ist nicht flüchtig.
Patchen für Fortgeschrittene
Ich schrieb, dass es für mich kein Manko ist, dass ich die Gate-Länge nicht direkt einstellen kann. Dazu muss die TARDIS einen neuen Trick lernen. Ich verbinde hierzu einen CV-Ausgang mit dem Clocking CV-Eingang. Und kann so für einen einzelnen Step meine Gate-Länge einstellen, da dieser Vortexmanipulator sei Dank, eine Funktion der Zeit in Abhängigkeit der Spannung ist. Keine Spannung, kein Tempo, maximale Spannung: Vollgas.
Transponieren: Hierzu geben wir eine Spannung über Transpose ABC ein und können so die ganze Sequenz in Tönhöhe z.B. zur DAW anpassen. Dazu benötigen wir noch eine Box von Kenton.
Ich verweise an dieser Stelle noch mal auf die Tutorial-Seiten von Analogue Solutions, hier findet man auch ein Video, in dem Ringmodulation mit den binären Eingängenerklärt wird.
Zwischenfazit: Der Analogue Solutions Oberkorn 3 ist nichts für mal zwischendrin, klar die grundlegenden Geschichten sind schnell erlernt. Aber für die interessanten Tricks muss ich schon mit und anders denken, denn man hat sich bei Analogue Solutions Gedanken gemacht und geht mit dem Oberkorn 3 eigene Wege.
Ein weiterer Anwendungsfall für den Oberkorn wäre eine externe LFO-Schwingung auf Transpose-In ABC zu legen, als Ergebnis erhalten wir hier ein Tremolo auf der Tonhöhe, ein Wah-Wah auf dem Filter oder ein Vibrato, wenn unser Modulationsziel ein VCA ist.
Ebenfalls sehr fortgeschritten, aber einfach ist das Synchronisieren zweier Oberkorn mit unterschiedlichen Tempi. Hierzu nehmen wir die In/Out b0-b3 und verbinden diese entsprechend für halbe Geschwindigkeit oder viertel Geschwindigkeit. Halbe Geschwindigkeit b0 (Dezimale 8) mit Clock in des zweiten Oberkorn verbinden. Oder b1 (Dezimale 4).
Über die Trigger-Outs T1-T5 (T3-T5 rückseitig) können MIDI-Drums oder ähnliches angesteuert werden. Hier entspricht T1 einem E, T2 F, T3 F#, T4 einem G und T5 einem G#. Dementsprechend kann ich über MIDI und mit einem Patch von T1 auf Clock-In den Oberkorn auch von der DAW starten und stoppen. Immer wenn ein E kommt, startet der Oberkorn, kein E erklingt, stopp! So lassen sich sequenzierende Sounds recht einfach erstellen.
So kann ich dem Oberkorn auch zum Swing einer DAW synchronisieren.
Letzten Endes lassen sich diverse Szenarien mit dem Oberkorn 3 realisieren, hier gilt: Erlaubt ist, was gefällt und uns musikalisch weiterbringt. Der Oberkorn ist uns hier eine echte Hilfe.
Problemfall Bedienungsanleitung
Hier ist mein erster und einziger großer Kritikpunkt: die Bedienungsanleitung. Es geht nicht darum, das sie in Englisch abgefasst ist, sondern um die Methodik. Der Oberkorn ist nur scheinbar kompliziert zu bedienen, der Aufbau und die Struktur der Anleitung erschweren den ersten Kontakt mit dem Oberkorn. Ich bin mir bewusst, dass Techniker da anders ticken. Dennoch denke ich, wenn man derartig vorzügliche und lehrreiche Tutorials auf YouTube macht, sollte eine Bedienungsanleitung genau das exakt so rüberbringen. Anderenfalls hat es der Musiker unnötig schwer. Zum anderen sollten Beschriftungen am Gehäuse und in der Bedienungsanleitung identisch sein, um nicht vollends Verwirrung zu stiften.
Ich sehe das trotz der einfachen Bedienlogik als Schwachpunkt. Trotz Vorkenntnissen in Binärzahlen und Boolscher Algebra habe ich mehr als einen Tag gebraucht, um hinter diese Tricks zu kommen und kam hier erst weiter, als ich mir die Tutorials angesehen hatte. Hier ist einfach das Risiko der Frustration relativ hoch, da ich nicht verstehe, wie ich von A nach B komme.
Always looped, the sequencer, he will never let us down
Gemessen am Vorgänger, dem Oberkorn 2, haben Tom und das Team von Analogue Solutions beim Oberkorn 3 noch eine Schippe draufgelegt und einige Schwachpunkte wie das Übersprechen der CV-Spannungen zwischen CV A – C verbessert. Das Timing ist tight, es waren keine Verzögerungen oder Latenzen erkennbar, ob nun mittels externer und interner Clock. Angereichte Syncimpulse, sei es Korg SQ1 oder EHX Clockworks, hat er sauber verarbeitet. Intern wird der Takt mittels eines LFOs von 0 Hz bis 30 Hz erzeugt.
Ein geflügeltes Kollegenwort besagt: „Sequencer kann man nie genug haben.“ Demzufolge ist es durchaus sinnvoll, mit dem Oberkorn einen anderen Sequencer zu steuern. Hier einen SQ1. Unser kleines Szenario. Der Oberkorn sequenziert eine Figur auf dem System 1m und alle 8 Schritte soll der SQ1 eine Note auf der Monotribe ausgeben. Der SQ1 soll mit halber Geschwindigkeit laufen.
Daraus ergeben sich folgende Aufgaben.
- System 1m an Oberkorn verbinden
- Tempo für den SQ1 als Patch vorgeben
- SQ1 mit Oberkorn verbinden
- Monotribe mit SQ1 verbinden
- Am Ende erhalten wir folgendes Bild.
Abschließende Betrachtung
Der Analogue Solutions Oberkorn 3 ist in seiner Preisklasse ein klarer Favorit. Mit seinem Preis von ca. 800,- Euro ist er nicht der Günstigste. Aber er ist der Flexibelste. Hier sprechen die Fakten eine klare Sprache und geben uns ein Werkzeug in die Hand, das zunächst einmal relativ einfach die Basisfunktionen eines Sequencers bedient und in den Spezialfunktionen und Tricks mit Vielfalt glänzt. Ob man die eine oder andere Funktion des Oberkorn 3 mit einer Schaltmatrix hätte realisieren können, darüber kann man streiten, das Patchen einer Funktion zum Erreichen eines musikalischen Ausdrucks gehört hier nun mal dazu und stellt für mich keinen Nachteil dar. Farbkodierte Patchkabel vorausgesetzt, behalte ich hier relativ schnell den Überblick.
Für Musiker, die mit den Binärzahlen auf Kriegsfuss stehen, können sich so mit Farben die einzelnen Binärwerte besser einprägen oder eine Beschriftung mit der Zahl schreiben. Erlaubt ist, was hilft.
Die Verarbeitung des Oberkorn ist sehr gut. Die gummierten Schalter und Drehregler sind griffig und exakt. Die blauen Leuchtdioden sind hell, brennen aber nicht in den Augen. Der gesamte Aufbau ist logisch und konsistent. Die Patchbuchsen sind alle als 3,5 mm Klinken ausgelegt und mit dem Gehäuse verschraubt. Die Wandwarze geht in Ordnung, sie ist mit einem 1,5 m langen Kabel ausgelegt und ist ausreichend lang.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass das Team um Analogue Solutions Mastermind Tom Carpenter mit dem Oberkorn 3 einen Übersequencer hingelegt hat. Eigenwillig, aber konzeptionell hervorragend umgesetzt. Und definitiv sein Geld wert.
Zu den Soundbeispielen: Hier geht es weniger um ausgefuchstes Sounddesign, sondern um die Fähigkeiten des Oberkorn 3.
Ich muss hier wirklich gestehen, dass ich es schade finde, dass der Analogue Solutions Oberkorn 3 wieder nach Hause muss. Er hat es mir anfänglich nicht leicht gemacht, aber nach der Eingewöhnung war es ein sehr angenehmen und produktives Arbeitsverhältnis. Für meinen Teil ist in Sachen Oberkorn das Buch noch nicht geschlossen.
Hallo Toby,
Sehr feiner Test! Danke. Einziger Nachteil, Neugierde geweckt, aber weder Platz noch Finanzierung vorhanden.
Peter
Hallo Peter,
dankeschön :-) Ich lege den Oberkorn3 auch erstmal nach hinten, auf die Liste. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich nicht zu nerdig geschrieben habe. Das Problem, die Bedienungsanleitung ist sehr technisch gehalten und methodisch inkonsistent. Im Vergleich helfen die Youtube Videos von Tom und den Oberkorn3 „Celebrities“ viel weiter. Insbesondere die binäre Stepkontrolle in Verbindung mit der Miditriggerung hat es in sich. Es sind die kleinen Details die am Oberkorn3 überzeugen. Ich kann es in den Hörbeispielen nur andeuten. Der Oberkorn ist sicher sehr britisch, hat sich aber das Best Buy hart erarbeitet.
Schöner Test ! Ich habe mich nur gewundert, weil der Mk3 ja schon ein paar Jahre auf dem Markt ist? Stimme aber zu, mit der Bed.Anleitung alleine wird es schwierig. Aber es ist ein toller Sequencer, der einfach Spass macht!
@Gul Dukat Schlimm genug, dass es im deutschsprachigen Raum bis heute keinen Online-Test dazu gibt :-) Also lieber spät als nie, oder? :-)
@Tyrell Das schätze ich an amazona besonders! Toll wäre somit auch ein Testbericht zum MIDI-Saxophone Controller Syntophone von Softwind Instruments. Die Firma ist 2016 an der Frankfurter Messe vertreten. Am besten gleich einen Saxophonisten mitnehmen. Der Hammer von der NAMM-Show 2016: http://youtu.be/sDc5c3fQ2BA
@Tyrell Ach ja, und dann wäre da auch noch der Xpression Performance Synthesizer der deutschen Firma DynaSample ???
@Gul Dukat Hallo Gul,
Danke. Tom weiss das es mit der Anleitung schwierig ist. Ich hatte ihm da rüber gesprochen. Da ich einige Passagen in der Bedienungsanleitung, erst nach dem sehen der Tutorials verstanden habe. Ich weiß auch nicht warum sich noch keiner an den Oberkorn3 getraut hat. Von daher hat Peter recht. Denn hat man die TARDIS verstanden will man sie nicht mehr hergeben.
Danke für den Bericht! Da hat jemand aber eine gitarrenzentrierte (falsche) Perspektive auf Tremolo und Vibrato ;)
Bzgl. der Gatelänge: sehr komische Sache. Soweit ich sehe, hat es auch keinen CV Eingang für die Gatelänge – denn sonst könnte man einfach einen weiteren Sequenzertrack dafür benutzen (CV des entsprechenden Tracks auf die Gatelänge routen, 1:1 parallel geclockt zum „Master“ Track). Frage: reproduziert der Sequenzer die Gatelänge des Eingangssignals, wenn man einen analogen Trigger als Masterclock benutzt? Dann könnte man nämlich einen VCO (im LFO Modus) benutzen und einfach die Pulsbreite desselben modulieren…
LG
@Pflosi Hallo Florin,
Ich weiss das da ein Unterschied zwischen Tremolo und Vibrato besteht ;-) Der Weg wie ich da hinkomme machts. Die Gatelänge lässt sich von aussen einstellen oder du opferst eine CV. Ich finde es zunächt ungewöhnlich die Gatelänge so einzustellen, macht aber Sinn, CV 1 steuert den Pitch, CV 2 das Filter(am System 1m den LFO oder ENV) und CV3 die Gatelänge. Der Oberkorn ist da flexibel. Ob es nun wie von dir beschrieben funktioniert, wäre auszuprobieren, ich denke aber das es geht. Grüße ToB
@TobyB Ah, danke für die Antwort! Mein erster „Patch“ ist also schon intern vorverkabelt :)
Interessant wäre eben noch der Test, ob die Pulsebreite einer externen Clock weiter durchgegeben wird… Aber soweit ich verstanden hab, musstest Du das gute Stück ja schon wieder zurück schicken… :(
Gruss!
@Pflosi Hallo Pflosi,
ich habe Tom angeschrieben, die Bedienungsanleitung sagt ja. Es ist aber sehr unglücklich formuliert. Und beim Oberkorn2 ging es. Warten wir einfach mal auf Antwort. :-) Mein Patch war nur ein Vorschlag, ich hatte das praktisch ausprobiert und mit verschiedenen Pattern probiert. Einfach aber wirkungsvoll, insbesondere wenn der Filter und Pitch unterschiedliche Patternlängen haben.
Grüße ToB
Super Bericht zu einem super Sequenzer. Gut gemacht Toby. Da fühlt sich mein DarkTime heute ganz klein. ;)
Hallo Marko,
Danke, :)
da Autovergleiche unter Synthexperten grade In sind… Dein Doepfer Dark Time ist wie ein konkrekter BMW. Und der Oberkorn3 ist wie ein Aston Martin. Beide fahren aber der eine wird rechtsgelenkt, der andere links. ;-) Also kein Grund das der Dark Time sich klein fühlen muss.
wow, ich glaube der oberkorn würde mich echt überfordern! ich finde hier ist aber auch zuviel mathematik im spiel, mich würde das eher behindern denn fördern. ich hatte mal eine zeit lang das vergnügen mit einem sam-16 zu arbeiten, da habe ich überhaupt keine bedienungsanleitung gebraucht!
achja, kein midi out? das sollte bei dem preis eigentlich möglich sein.
@dilux Hallo Dilux,
ich denke du würdest damit klar kommen, der Oberkorn3 erlernt sich an Hand der Tutorials sehr gut und sehr einfach. Die Mathematik kann man lernen, das ist nicht schwierig. Im einfachsten Fall hilft hier farbkodiertes Patchen. Ich habe mit 1:1 angefangen. Dann kann man das über eine Notenfolge auflösen. Der Rest ist dann ein Bit rechts rotieren oder ein Bit links. Und hier helfen einem die Farben. Die Frage warum der Oberkorn3 keinen Midi Out hat, beantwortest du dir indirekt, die binäre Step und Transportsteuerung. Der Oberkorn ist ein kompromissloses Gerät, würde der Oberkorn das was er an Midi-Noten entgegen nimmt und verarbeitet so wieder ausgeben müssen, hätte das Kompromisse bedeutet. Wer das unbedingt benötigt kann es über die Midi-Trigger abgreifen, benötigt aber ein CV/Gate to Midi Interface.
Ich verstehe das mit den unterschiedlichen Patternlängen nicht:
„Ich möchte, dass Pattern A nur 8 Noten lang ist, während Pattern B/C 16 Noten lang sind. Also verbinde ich Gate Out Y mit dem Reset A.“
So wie ich das verstehe gibt es keinen Eingang Reset A am Oberkorn.
Man kann nur Gate Out Y mit Positioning ->1 verbinden. Das setzt aber den gesamten Sequenzer zurück auf Step 1. Alle drei Sequenzer-Spuren A,B und C haben dadurch die gleiche Länge.
@Pinoccio Hallo,
nicht gut ausgedrückt. Im Prinzip kannst du ihn direkt auf Step 1,2,4,8 springen lassen. Und das für alle 3 Känale. Der Eingang heisst Positioning ->1, oder b0-b3.
@TobyB Verstehe ich nicht.
Was hat das Positioning b0-b3 mit unterschiedlichen Längen der 3 Sequenzerspuren zu tun.
Einen Eingang Reset A gibt es nicht am Oberkorn!
Somit sind unterschiedliche Längen der Sequenzerspuren gar nicht möglich!
Und die 3 Sequenzerspuren laufen immer parallel!
@Pinoccio Hallo creuzberger,
wir schreiben aneinander vorbei. Also bitte noch mal auf Anfang. :-)
Die Schrittlängenkontrolle funktioniert für alle 3 Kanäle gleichzeitig.
Möchtest Du ein 8 Schritt langes Pattern erzeugen, musst du bei Schritt 9 Gate auf X stellen und von Gate Out X nach ->1 ein Kabel patchen. Dann wird zu Schritt 1 gesprungen(nicht zurückgesetzt).
Möchtest du direkt auf die Steps 1,2,4,8 springen verbindest du Gate Out mit Positinierung b0(1),b1(2),b2(4),b3(8). Der Gate Regler muss in der Entsprechenden Stellung stehen.
In einem Tutorial kann man das gut sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=8RkfhDzgc9Y&index=3&list=PLC43D671DC510A326
Das ist ja wirklich mal ein echtes Männerding, wenn man davon ausgeht, dass Männer lieber basteln und frickeln anstatt zu musizieren.
Zuallererst: Ich find es toll, dass das Ding Möglichkeiten bietet, die wahrscheinlich nur eine geringe Anzahl an Benutzern wirklich benötigt/benutzt. Das macht die Landschaft einfach vielfältiger.
Ich persönlich könnte mit dem Ding exakt nix anfangen, denn auch hier ist es (so wie ich es sehe) wieder mal nicht möglich, einen einzelnen Step im laufenden Betrieb zu muten und danach direkt wieder live zu schalten. Aus meiner Sicht eine der Minimalanforderungen an einen Hardware-Sequenzer, aber das kann der MAQ16 ja auch nicht.
Wenn jemand mit so einer Dose einen wirklich guten Song macht: Super.
Wenn wieder nur „Tracks“ erstellt werden, bei denen sich schier endlose Sequenzen Stück für Stück entwickeln: Auch OK, manchmal kann man ja nachts nicht schlafen, und dann ist es besser, so ein Genudel zu fabrizieren, statt durch leere Straßen zu streifen und Igel vom Bordstein zu schubsen.
Mein Fazit: Technisch ein dolles Ding, ob es sich sinnvoll und akzentesetzend musikalisch sinnvoll einsetzen lässt bleibt abzuwarten.
Vielleicht steht ja auch dem nächsten Album von Schiller „Dieses Album wäre ohne den Oberkorn3 nicht möglich gewesen.“ Dann wissen wir, dass es wohl nicht geklappt hat :)
Hallo Andreaz,
das schöne ist du kannst, musst aber nicht basteln. einfach die Miditrigger 1:1 mit Positioning verbinden und die CV/Gate aufs Gear und den Rest mit Midi angesteuern. Geht auch. Du kannst einen Einzelnen Step muten, das Gate für jeden Step ist auschaltbar. Falls ich dich richtig verstanden habe, also eine 1/16 Pause? Ich denke sequencend Sounds sind das Salz in der Suppe elektronisch erzeugter Musik. Ich hatte zum Oberkorn eine CD mit Musik nur auf Analogue Solutions Gear erzeugt bekommen. Man kann schon musikalisch sinnvolles damit umsetzen. Grüße
Irgendwie bringt mich ein ausgeschaltetes System 1m immer wieder zum Rätseln was für ein Ding das denn eigentlich ist^^ Fast 30 sek gebraucht lol – Danke für den Test :)
@Green Dino Hallo Green Dino,
aus sieht es halt unscheinbar aus das System 1m. Aber spätestens wenn die Diskolichter angehen weisste was geht ;-) Ich hab fast 30 Minuten gebraucht, bis ich die CV/Gate Steuerung vom S1m zur Zusammenarbeit mit dem Oberkorn überreden konnte.
Habe mir das teil vor etwa 3 Jahren gekauft und fand es eigentlich ganz nett bis ich jetzt damit seriös anfangen wollte zu arbeiten….. hat schon mal jemand eine sequenz erstellt, mittels analogem synth, tonal gestimmt und dann versucht die sequenz zu transponieren? absolut unmöglich. Einfach experimentell „krach“ machen ist ja lustig aber ich wollte mehr. sobald man transponiert (schon beim einstecken mit 0vdc) ist die sequenz total out of tune. werde die kiste mal aufschrauben und im elektronik labor schauen/messen was da los ist. ich denke aber dass es sich nicht um einen defekt handelt…. interessiert heute wohl eh keinen mehr :-)
@thexplosion doch, wir würden eine solche Info, wenn geprüft, auch in den Testbericht aufnehmen !!!
Also vielen Dank für die Mühe, vg Peter
@Tyrell hallo peter
hab das teil jetzt offen. interessiert an bildern betreffend „build quality“ ?
werde mir als nächstes mal die analoge schaltung etwas genauer anschauen und ein paar messungen vornehmen.
@thexplosion Am besten du schreibst kurz selbst eine LESERSTORY (siehe Button unten: LESERSTORY ERSTELLEN). Ich zieh mir dann daraus die wichtigsten Bilder und Infos und baue sie auch noch in die Story ein.
Viele Grüße,
Peter
@Tyrell Habe grad keine Zeit und lust eine komplette leserstory zu schreiben. Aber ich weiss jetzt alles über den Oberkorn und sein innenleben. Meiner ist jetzt gemodet und tut dass was er soll. Die transpose Schaltung habe ich als schema rausgezeichnet. DAS KANN NICHT KORREKT FUNKTIONIEREN. Spannungen werden nicht sauber 1zu1 übertragen da eine passive Mischung der Sequenzer Spannungen mit der eingespeisten Traspose-Spannung stattfiindet. Für einen vollwrtigen analogen Sequenzer ein nogo und ein krasser Designfehler. Ich kann das für mein Gerä beheben und kann den Oberkörnern auch gerne helfen wie man das richtig macht. Ich rate aber allen die mit dem Oberkorn echte analoge sequenzen mit echtem analogem notenwert transpose aus einem analogen Synth machen wollen ab dies mit diesem Sequenzer tun zu wollen. Es wird nicht funktionieren!
@thexplosion Hallo thexplosion,
Ich hab auch einen Oberkorn3 und kann das nicht nachvollziehen. Mein Oberkorn zeigt derartige Symptome nicht, weder via Doepfer MIDI 2 CV, MAYA ESI liefert die CV oder über MIDI In. Ich habe die kompletten Tutorials von durchgearbeitet und folge einfach diesem hier
https://youtu.be/zB33Y0KIufk
Selbst mit CV Korg King Kong arbeitet Oberkorn wie er soll.
Jetzt wären meine Fragen, woher kommt die CV? Stimmt die Systematik? Stimmen die Sannungs Pegel? Ich würde erstmal einen Defekt annehmen. Es gibt eigentlich nur zwei Patches mit denen man den Oberkorn „grillen“ kann. Ringmod(Tutorial#04) und nicht auf 5V geachtet und Randomsequence(Tutorial #03) mit Transpose und Binary1-4 und auch nicht die Sapnnungsverhältnisse beachtet.
@TobyB hallo tobyb
steuerung analog synth asm mit tonal sauberer sequenz (cv-a). dann habe ich meinen minibrute cv ausgang auf transpose a gesteckt. damit ist die ganze sequenz schon mal im eimer! voltage range der cva verändert sich ob ein transpose eingesteckt ist oder nicht !!! zudem 1v cv transpose in ist am ausgang nicht mehr 1v !!!
alles natürlich mit perfekt gestimmten v/oct oszilatoren getestet.
@thexplosion Hallo Thexplosion,
was liefert der Minibrute an CV für den Pitch 0 Volt bis 5 Volt? Das ist das was Transpose In als CV für den Pitch erwartet. Zum anderen, wenn du am Eingang mit einem Wert von 1V transponierst, hast du nur beim Wert 0V im Oberkorn am Ausgang 1V anliegen.
@TobyB Hallo TobyB
ja mein minibrute macht sauber 1V/oct. Wie gesagt der test funktioniert auch anders. sequenz programieren und DANACH eine cv z.b. mit 0.0Vdc einstecken. die sequenz wird total anders skaliert ob 0 Vdc eingesteckt ist oder nicht. Sowas darf nicht sein!!!