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Test: Analogue Solutions Treadstone, Analog-Synthesizer

(ID: 212784)

Im folgenden Audiobeispiel lässt sich hören, wie das alles zusammen klingt. In fünf Varianten wurde das Oszillatorsignal jeweils in Oktavabständen über ein Frequenzspektrum von 10 Oktaven getriggert. Die erste Variante gibt die Sägezahnschwingung wieder, die zweite die Pulsschwingung. In der dritten Variante wird die Pulsschwingung zusammen mit dem Suboszillator getriggert, in der vierten der Sägezahn zusammen mit dem Rauschgenerator. Abschließend werden Sägezahn- und Puls in einem Verhältnis von 50/50 wiedergegeben.

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Als nächstes folgt die Demonstration eines pulsbreitenmodulierten Zyklus:

Dies führt uns zum nächsten Parameter: dem LFO. Standardmäßig gibt dieser eine Dreieckschwingung aus. Eine Rechteckschwingung lässt sich jedoch über das Patchfeld gesondert abgreifen – dazu später mehr. Als Steuerungsparameter steht hier lediglich ein Frequenzregler zur Verfügung. Unter ihm befindet sich eine Leuchtdiode, die die LFO-Frequenz anzeigt. Das folgende Beispiel demonstriert das Frequenzspektrum des LFOs anhand von einer Dreieckschwingung, die wiederum die Frequenz des Rechteckoszillators moduliert:

Das Filter ist die nächste Station. Hierbei handelt es sich um ein resonanzfähiges, jedoch nicht selbstoszillierendes 24 dB Tiefpassfilter. Als Vorbild galten hier die Filtermodelle, die auf dem SSM2044-Chip basierten. Genutzt wurde dieser Chip unter anderem in Korgs Polysix und Mono/Poly, in PPGs Wave 2.2, in Simmons’ SDS 5 sowie in E-MUs Emulator I, Drumulator und SP 1200. Als Parameter stehen hier Regler für die Cutoff-Frequenz und die Resonanz zur Verfügung, wobei der Frequenzregler traditionell größer ausfällt. Daneben gibt es im Filterbereich noch zwei kleine Drehregler zur Steuerung von Filtermodulationen: Einer reguliert den Einfluss, den der Hüllkurvengenerator auf den Frequenzverlauf hat, der andere die Intensität, mit der die Anschlagsstärke (entweder durch ein Keyboard oder durch einen Sequencer) die Cutoff-Frequenz steuert.

Wie das Filter bei unterschiedlichen Resonanzwerten klingt, wird im nachfolgenden Audiobeispiel demonstriert. Manuell wurde hier jeweils die Filterfrequenz durchfahren, während vom Oszillator ein Sägezahn ertönt. Für die Resonanz wurden nacheinander Werte von 0, 25, 50, 75 und schließlich 100 Prozent gewählt.

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Gerade die letzten Varianten verdeutlichen, dass der Treadstone absolut Acid-fähig ist und das Filter eingehende Audiosignale durchaus mit analogem Schmutz veredeln kann.

In Sachen Klangformung geht es weiter mit dem Hüllkurvengenerator. Er kommt mit drei Reglern daher: je einem für die Attack-Phase, die simultane Justierung der Decay- und Release-Phasen und die Einstellung des Sustain-Pegels. Wie und ob die Hüllkurve automatisch getriggert werden soll, legt ein daneben befindlicher Kippschalter fest. Er erlaubt die Wahl zwischen drei Optionen: ‘Drone’ (oben), ‘Retrigger’ (unten) und die Deaktivierung von beidem (mittlere Position), die dazu dient, dass die Filterhüllkurve standardgemäß bei jedem Tastenanschlag oder jeder Notenansteuerung durch einen Sequencer ausgelöst wird. Im Modus ‘Drone’ verhält sich die Hüllkurve so, als würde sie von einem permanenten Gate-Signal getriggert.

Analogue Solutions Treadstone

Damit dieser Effekt zur Geltung kommt, muss natürlich der Sustain-Pegel aufgedreht werden. Im Modus ‘Retrigger’ wird die Hüllkurve hingegen durch den LFO und gemäß dessen Frequenz wiederholt ausgelöst. Die letzten beiden Modi funktionieren nur dann, wenn auch der VCA durch die Hüllkurve gesteuert wird, womit wir beim letzten Element des klassischen Signalpfads angelangt wären. Für die Steuerung des VCAs gibt es ebenfalls drei Modi: die bereits genannte Option, durch den Hüllkurvenverlauf gesteuert zu werden (rechts), ‘Key’ (links) und die Deaktivierung von beidem (mittlere Position). ‘Key’ hat zur Folge, dass ein MIDI-Gate-Signal den VCA steuert. Werden weder die Hüllkurve noch die Option ‘Key’ für die Steuerung des VCAs ausgewählt, dann gibt der Treadstone kein Audiosignal aus. Letzteres mag unspektakulär erscheinen, jedoch lässt sich für die Praxis ein guter Nutzen aus dieser Abschaltoption ziehen, da der Treadstone über keinen gesonderten Lautstärkeregler verfügt. Wer also das Signal der Treadstone-Stimme stummschalten möchte, ist mit dieser Option bestens bedient.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Synchead

    MIDI-zu-CV-Adapterstecker? Wo kann man sowas kaufen? Oder ist es ein einfacher Din-zu-Klinke Adapter?

    • Profilbild
      Mike Hiegemann

      @Synchead „MIDI-zu-CV-Adapter“ hat sich mittlerweile als gängige Bezeichnung bei den meisten Fachhändlern eingebürgert, meint aber nichts anderes als Din-zu-Klinke-Adapter (in diesem Fall Miniklinke). Beim Treadstone gehört der Adapter zum Lieferumfang, da muss nichts hinzugekauft werden.

      • Profilbild
        Django07

        @Mike Hiegemann Ohne diesen Punkt über Gebühr zu strapazieren: es ist eben kein MIDI-CV Adapter! Es ist ein ganz normaler MIDI-Adapter, wie man ihn auch z.B. bei einer MPC Studio verwendet. In einem Fachartikel sollte man schon so genau bleiben, auch wenn irgendwelche Mitarbeiter bei Händlern Unsinn von sich geben. Gerade bei eine Gerät mit CV-Patchpunkten: es kann wirklich fies werden, wenn man das serielle MIDI-Signal und die CV-Ein-/Ausgänge durcheinander bekommt.

        Zum ansonsten gut nachvollziehbaren Test mit schönen Beispielen hätte ich noch eine Frage: wieso wird die „robuste“ Bauweise hervorgehoben? Auf den Bildern kann man erkennen, dass weder die Potis noch die Buchsen verschraubt sind. Bei den Potis sieht man Kunststoffachsen. Diese Bauform ist eher dann zu finden, wenn die Herstellungskosten Priorität haben. Bei einem Desktop-Gerät muss man immer davon ausgehen, dass es mal herunterfällt. Dann schlägt die gesamte Last auf das PCB, weil keine Verschraubungen vorhanden sind. Oder man hat Glück, und die Plastikachsen brechen vorher.
        Das können Wettbewerber zu einem geringeren Preis besser…

  2. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Der Treadstone hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits hat man wohl aus einem Minimum an Reglern das Maximum an Funktionalität heraus geholt, andererseits entspricht die Verarbeitungsqualität anscheinend nicht dem recht hohen Preis. Ein Dark Energy erscheint daneben sichtbar wertiger. Auch als Nucleus eines Modular-Systems ist er mangels CV/Gate-Ausgängen nicht geeignet, höchstens als Erweiterung. Dafür finde ich ihn einfach zu teuer…

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