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Test: APart BARSET, Beschallungssystem für Bars

Fetter Sound für die Nachtbar

18. November 2011

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Das APART BAR SET ist ein komplettes Beschallungssystem für Bars und Einsatzorte mit ähnlichem Beschallungsbedarf. Die Forderungen an PA-Anlagen dieser Größenordnung sind vielfältig und gegensätzlich. Die Anlage muss rund um die Uhr ihren Dienst verrichten, sie muss sowohl in der Lage sein, lange Zeit mit hohem Pegel zu arbeiten, als auch bei Flirt-Lautstärke Musik angemessen wiedergeben zu können. Ein Samstagabend mit DJ muss ebenso wie ein Mittwochnachmittag mit Loungemusik zum Verweilen animieren. Ferner erwartet man von einem solchen System, das auch dann noch funktioniert, falls die Kaffeemaschine explodieren sollte. So steht es dann auch in der Broschüre: „… unempfindlich gegen Staub, Fett und Rauch.“

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APart-Audio hat ein Paket geschnürt, das all diesen Bedürfnissen standhalten kann. APart-Audio ist ein belgischer Hersteller von Installations-Systemen, die speziell für Verkaufsräume, Konferenzen, Gastronomiebetriebe mit unterschiedlichem Beschallungsbedarf maßgeschneidert werden. Die Größen beginnen beim Ambiset, Shopset, Meetingset, Bistroset usw. Die größten sind das Barset und das Pubset. Geräte für klassische ELA-Aufgaben und fürs Heimkino finden sich ebenfalls im Programm. Das getestete Barset besteht aus sechs MASK6T 2-Wege Satelliten-Lautsprechern, zwei SUB2201 Subwoofern und einem Verstärker vom Typ CHAMP 3D.

Der Verstärker CHAMP 3D

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Wenden wir uns zunächst der Schaltzentrale zu. Ein mächtig schweres Teil für eine Class-D-Endstufe, immerhin 16 kg. Es handelt sich um eine Class-D-Endstufe mit einer Leistung von 367 W an 4 Ohm oder 522 W an 2,7 Ohm für den Subwooferkanal stehen 1340 W an 2 Ohm zur Verfügung. Das Gerät wird durch Konvektionskühlung temperiert. Das ist große Klasse. Keine Lüftergeräusche, kein Verdrecken und kein Verschleiß. Die Kühlrippen an den Seiten sind sehr großzügig dimensioniert und machen einen ausgeklügelten Eindruck. Nach oben und unten ist das Gehäuse mit Kühlschlitzen versehen. Man sieht hierdurch den großen Trafo, der zwecks Wärmeabfuhr mit einer dicken Schraube am Chassis befestigt ist.
Wenn man das Gerät nicht gerade über die Friteuse oder Konvektomaten stellt, sondern sich mit der Aufstellung etwas Passendes überlegt, am besten irgendwo an der Theke, weit weg von Zapfhahn und Spüle, dann kann das Gerät zuverlässig seinen Dienst verrichten.

Eingangsseitig stehen auf der Rückseite zwei Paar symmetrische XLR-Eingänge, sowohl männlich als auch weiblich zur Verfügung. Des weiteren befinden sich hier ebenfalls sogenannte Euroblock-Schraubklemmenanschlüsse, ebenfalls symmetrisch. Diese sind bei Multizonenbeschallungsanlagen empfehlenswert. Auf diese Weise umgeht man die Kosten für Stecker und erhöht die Betriebssicherheit. Ein kleines Mischpult oder Rackmixer, der Signale von CD-Playern, Notebooks, MP3-Playern oder Schallplattenspielern zusammenfasst, wird dringend empfohlen. Ausgangsseitig stehen zwei 4-polige Speakon für Subwoofer und zwei 4-polige Speakon für Lautsprecher zur Verfügung. Hier empfiehlt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung. Die Anschlüsse sind vierpolig und werden paarweise parallel aus dem Verstärker geführt, um die Lautsprecher hintereinander anschließen zu können. Da es sich hier nicht um 100V-Ela-Technik handelt, besteht bei der Verkabelung durchaus Bedarf an möglichst großem Leitungsquerschnitt und geringer Kabellänge. Hier muss der Betreiber selbst entscheiden, was für ihn vernünftig ist.

Zur Fernsteuerung gibt es auf der Rückseite noch drei weitere Anschlüssen. Zunächst einen 2-poligen Euroblock-Schraubklemmenanschluss, an den ein 10KOhm-Poti zur Lautstärkeregelung angeschlossen werden kann. Daneben befindet sich ein RS232-Anschluss, bei Computern seit einiger Zeit nicht mehr üblich, ist aber nach wie vor Industriestandard zur Maschinensteuerung. Über diesen Anschluss können viele Parameter über Personal Computer mit der APart Software ferngesteuert werden. Neben der RS232 befindet sich der APNET-Connector. Eine RJ45-Buchse, aber Achtung, hier darf kein LAN-Kabel angeschlossen werden. In der Bedienungsanleitung heißt es „For future use“. Man darf gespannt sein, was hier noch kommt. Naheliegend wäre die Anschlussmöglichkeit an ein digitales Audionetzwerk via LAN. Das wäre für Mehrzonenbeschallung bspw. in Hotels interessant.
Ganz unscheinbar verbirgt sich auch noch ein Groundlift-Schalter auf der Rückseite. Dieser kann eventuelle Brummschleifen unterbrechen.

Der DSP-Controller

Auf der Frontseite befinden sich Pegelanzeigen für Subwoofer und Lautsprecher links und rechts getrennt. Darunter jeweils ein Mute-Schalter für die betreffende Sektion. So kann man die Subwoofer bei Bedarf schnell abschalten, falls mal wieder die Polizei wegen nächtlicher Ruhestörung auf der Matte steht. Wenden wir uns nun dem Herzstück der Anlage zu, dem DSP-Controller. Dieser ist über ein blau beleuchtetes LC-Display, 4 Auswahltasten und den Lautstärkeregler zu steuern, der sobald man das Menü aufruft, zum Auswahlregler mutiert. Hier lassen sich die Pegel für die einzelnen Kanäle einstellen und sogar begrenzen. Eine Art Limiter/Kompressor übernimmt diese Aufgabe.

Die integrierte Subwoofer-Frequenzweiche bietet verschiedene Charakteristika. Zunächst drei unterschiedliche Linkwitz-Riley-Filter mit 28, 24 und 12 dB Flankensteilheit. Diese Filterart zeichnet sich dadurch aus, dass sie den Pegelabfall um die Filtergrenzfrequenz ausgleicht und so den Frequenzgang nach seiner Teilung in die Komponenten für Subwoofer und weitere Lautsprecher wieder begradigt, also den Übergang weicher macht. Ferner stehen noch zwei Butterworth-Filtertypen mit 24 dB und 48 dB Flankensteilheit zur Verfügung, die eben genanntes Feature nicht haben. Ein „sanfteres“ Filter mit 6 dB Steilheit rundet das Angebot ab. Die Auswahl richtet sich nach der Art der Musik, die gespielt werden soll. Für Blues, Rock, Soul, Funk und verwandte Stile wird man eher die L/R-Filter wählen, während für elektronische Stile, Hip-Hop und Dancehall-Raggae eher die Butterworth-Filter infrage kämen. Für Durchsagen sollte man den Subwoofer ganz ausschalten.

Zur Raumkorrektur steht ein 4-Band-EQ bereit. Die Bänder lassen sich in Charakteristik, Frequenz, Wirkungsstärke „Gain“ und Gütefaktor Q, also Filterbandbreite, einstellen. Ebenfalls zur Raumkorrektur steht ein Delay zur Verfügung, das zwischen linkem und rechtem Kanal Verzögerungen, die durch große Entfernungen der Lautsprecher verursacht werden, auszugleichen.

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Zur schnellen Konfiguration des Systems gibt es im CHAMP-3D den sogenannten „Apart Speaker Wizard“. Hierbei handelt es sich um einen Onboard-Lautsprecherassistenten mit dem EQ-Einstellungen via Presetwahl auf den Einsatz mit verschiedenen APart Lautsprechermodellen abgestimmt werden können. Das geht dann auch in Windeseile, praktisch, wenn man eine größere Anlage zu installieren hat.

Alles in allem sehr nützliche Features, um das Leben am Einsatzort genussvoll zu gestalten. Es gibt kaum etwas Nervigeres als ein schlechter Sound an der Bar. Ein guter Amp mit eingebautem DSP-Controller, der zudem noch über eine Schließfunktion für nicht autorisierte Benutzung verfügt, ist viel wert. Wie man leicht im Heimstudio an sich selbst feststellen kann, beeinflusst bereits der Genuss eines einzigen Bieres die Richtungswahrnehmung von Klängen. Am besten wird es sein das Gerät einmal bei gut gefülltem Laden zu konfigurieren, abzuspeichern und die Schließfunktion zu aktivieren, fertig.

Die MASK6T 2-Wege-Satelliten-Lautsprecher

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Es handelt sich um die Mid-Size-Full-Range-Lautsprecher von APart. Der Tiefmitteltöner ist ein konventionell ausgeführtes Chassis mit 6,5″ großer Papiermembran und Gummisicken. Der Hochtöner ist ein Ferro-Fluid gekühlter Dome Tweeter mit Seidenmembran in einem sogenannten Vari-throat-Horn. Das bedeutet, dass das Horn asymmetrisch ausgelegt ist, um dem Signal verschieden lange Wege bis zum Austritt aus diesem anbieten zu können. Das resultiert in einer frequenzmäßig gleichmäßigeren Abstrahlung. Durch die Position beider Membranen zueinander werden Phasenunterschiede ausgeglichen.

Die Mask6T kann im 16 Ohm-Modus parallel mit maximal vier weiteren 16 Ohm-Boxen betrieben werden. Der eingebaute Übertrager ermöglicht mit seinen vier Anzapfungen einstellbare Leistungsentnahmen von 6, 15, 30 und 60 W. Das funktioniert natürlich nur an einem entsprechenden 100V-Verstärker. Für den im Set gelieferten CHAMP 3D hat man nur die Möglichkeit, diesen auf 16 Ohm oder Off zu stellen. In letztgenanntem Modus liegen 8 Ohm an. Anschlussseitig stehen Schraubklemmen zur Verfügung, die auch Bananenstecker aufnehmen können. Die Klemmen sind durch eine spritzwassergeschützte Gummiabdeckung verdeckt. Der Auto-Reset 3Step-Protection Guard, der durch eine LED auf der Frontseite einen etwaigen Fehler anzeigt.

Im Gehäuse sind die Lautsprecher so angeordnet, dass sie in einem Winkel von ca. 5° nach unten gerichtet sind. Die Boxen können auf diese Weise etwas höher an der Wand montiert werden, ohne stark geneigt werden zu müssen.
Das beigelegte Montageset macht einen robusten Eindruck. Man muss nur darauf achten, dass die Befestigungsschrauben schön fest in der Wand sitzen, hier wird dringend Industriestandard empfohlen, allein schon aus versicherungstechnischen Gründen.

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Die MASK6T sind für den Außen- und Innenbereich geeignet. Der abnehmbare Grill besteht aus Aluminium und der 6,5‘‘ Tiefmitteltöner ist wasserfest beschichtet. Die Box ist aus ABS gefertigt und macht einen sehr robusten Eindruck. Sie hat ein anständiges Gewicht, das ist gut gegen Eigenresonanzen. Das Styling ist sehr angenehm und passt ins Wohnzimmer, die Boutique und in die Sushi-Bar gleichermaßen. Die Box ist in schwarz und in weiß erhältlich, ab einem Dutzend kann eine beliebige RAL-Farbe ohne Aufpreis geordert werden.

Klanglich macht die MASK6T einen hervorragenden Eindruck. Für die Größe kommen auch ohne Subwoofer sehr schöne Bässe aus ihr heraus. Nach oben hin ist sie wunderbar klar, wie bei einer guten HiFi-Anlage. Bei steigendem Pegel lassen die Bässe etwas nach, und irgendwann wird klar, dass es an der Zeit ist, einen Subwoofer zuzuschalten.

Der Subwoofer SUB2201

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Gesagt getan. Nun entwickelt sich eine geballte Ladung an Basspower, die jeder Party bis schätzungsweise 100 Menschen in die Hüften fährt. Das Gehäuse besteht aus Multiplex, ist mit 18,5 kg kein Leichtgewicht, will sie auch nicht sein. Die Box muss schließlich auch bei Volllast noch stehen bleiben. Die Oberfläche ist sehr robust und kann einiges aushalten. Die Abmessungen halten sich mit 600 x 300 x 380 mm in Grenzen, sodass sie auch in eher kleineren Räumen Platz finden kann. Kaum zu glauben, dass diese Bassgewalt von einem einzigen langhubigen 10″-Speaker verursacht wird. Der Frequenzbereich reicht von 45-150 Hz. Das sollte reichen fürs Erste. Es müssen ja nicht gleich die Gläser durch die Vibrationen aus dem Schrank fallen. Für die Wiedergabe noch tieferer Bässe stellt APart noch andere Subwoofer bereit, besser man greift gleich auf das größere Pubset zurück. Oben auf dem Gehäuse befindet sich ein 35mm-Anschluss zur Aufnahme von Haltestangen für weitere Boxen.

Die Features in der Zusammenfassung

CHAMP-3D Verstärker

  • Class-D Endstufe
  • Konvektionskühlung
  • Leistung: 367 W an 4 Ohm, 522 W an 2,7 Ohm
  • Leistung Subwoofer Out: 1340 W an 2 Ohm
  • Eingangskanäle: symmetrisch XLR-male, 2x symmetrisch XLR-female, 2x symmetrisc
  • Euroblock-Schraubklemmen
  • Interner DSP: Kompressor/Limiter, Frequenzweiche, Subwoofer Phasensteuerung und Lautsprecherverzögerung, voll parametrischer 4-Band EQ, Autoloudness, Konfigurations-Assistent
  • Abmessungen (BxHxT): 483 x 89 x 380 mm
  • Gewicht: 16 kg

6x MASK6T 2-Wege Satelliten-Lautsprecher

  • Impedanz: 16 Ohm
  • Leistung: 150 W
  • Wirkungsgrad: 92 dB
  • Frequenzgang: 60 Hz – 30 kHz
  • Abstrahlwinkel: 120° H x 80° V
  • Abmessungen (HxBxT): 315 x 175 x 195 mm
  • Gewicht: 3,4 kg

2x SUB2201Subwoofer

  • Langhubiges 10″-Chassis
  • Gehäuse aus Multiplex
  • Impedanz: 4 Ohm
  • Frequenzgang: 45 – 150 Hz
  • Wirkungsgrad: 96 dB
  • Leistung: 250 W
  • Abmessungen (HxBxT): 600 x 300 x 380 mm
  • Gewicht: 18,5 Kg

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Fazit

APart-Audio hat mit dem Barset ein stimmiges, optisch schönes, professionelles und auf Dauerbetrieb ausgelegtes Paket geschnürt, das, wie der Name schon sagt, für die Beschallung von kleinen bis mittelgroßen Locations geeignet ist. Leise Loungebeschallung ist ebenso qualitativ hochwertig möglich, wie Partylautstärke bis in die späteren Morgenstunden. Der Punch im Bassbereich ist mehr als partytauglich. Ferner erhöht sich bei intensiveren Bässen der Lautstärkeeindruck. Zusammenfassend macht die Anlage einen sehr guten Eindruck: Bei Design, Klangqualität, Fertigungsqualität, Preis/Leistung gibt es keinen Grund zur Beanstandung. Außerdem bietet APart-Audio ein umfangreiches Spektrum an Zubehör, um das System falls nötig zu erweitern. Eine Aufwertung für jede Bar, die sich schnell amortisiert haben dürfte. Große Klasse.

Plus

  • Klangqualität
  • Lautstärkereserve
  • Erweiterbarkeit
  • Fertigungsqualität
  • Preis/Leistung

Minus

  • -

Preis

  • Straßenpreis: 2499,- Euro
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