ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: API Audio, 3124+, Vorverstärker

(ID: 1397)

Klang

Überraschend modern ist der Ton des 3124 +, da die Preamps bis zur spät einsetzenden Verzerrung ziemlich diskret sind. Dadurch haben sie ein sehr breit gefächertes Einsatzgebiet, denn jede Klangquelle lässt sich weitesgehend unverblümt aufzeichnen, trotzdem sind die API typischen Frequenzbetonungen in diesem Bereich deutlich hörbar. Dazu zählen das berühmte API-Low-End, die kräftigen oberen Mitten und die erstaunlich filigranen Höhen. Tatsächlich beginnt die Verzerrung des Eingangssignals erst im roten Bereich der Aussteuerungsanzeige, mit der einhergehend auch die wunderbare Färbung der Vorverstärker einsetzt. Das Spektrum reicht von zarten Obertönen über kräftig knurrende Sättigungen bis hinzu schneidend, scharfen Verzerrungen, wobei schon minimale Veränderungen an den Gainreglern große Auswirkungen haben. Gerade in diesem Bereich ist das bereits genannte Fingerspitzengefühl für die Potis wichtig. Bei einer so hohen Aussteuerung kommt auch ein weiterer API typischer Charakterzug zum Vorschein, nämlich die sehr kurzen und knackigen Attacks. Jedes Signal erhält dadurch immer eine etwas forschere Attitüde, egal ob nun Gesang, Drums, Bass oder E-Gitarre aufgenommen wird. Besonders verblüffend sind aber vor allen Dingen die Höhen, die unglaublich weich, brillant und mit jede Menge Tiefe erklingen. Gerade bei der Abnahme von Becken oder Hi-Hats stechen die Preamps des 3124 + deutlich hervor, da sie stets eine Schlagzeugaufnahme mit ihren seidigen Höhen präsenter machen, aber dabei nie zu aufdringlich wirken.

ANZEIGE
ANZEIGE
19 Zoll Format mit 1 HE

19 Zoll Format mit 1 HE

Im direkten Hörvergleich mit dem 512 c Modul der API Lunchbox konnten keine Abweichungen vom Sound ausgemacht werden, allerdings soll es durchaus Unterschiede zu dem 212 L Preamp geben, der leider bisher nicht für eine Gegenüberstellung zur Verfügung stand. Ohne jeglichen Zweifel spielen diese Vorverstärker klanglich in der Oberliga, bestechen aber durch andere Qualitäten als ihre Vintage-Vorgänger. Es gibt durchaus jede Menge Parallelen im Klangverhalten, jedoch ist deren Intensität recht unterschiedlich geartet. Während die alten API Preamps besonders durch ihre starke Sättigung, Verzerrung und Färbung auffallen, wirken die modernen Nachkommen in den gleichen Punkten deutlich gemäßigter. Dadurch verfügen sie aber auch über andere Stärken, die sich durch ihr diskretes, sauberes Klangverhalten auszeichnen. Mit einer Bewertung im Sinne von besser oder schlechter würde man beiden Generationen nicht gerecht werden. Trotzdem wäre es spannend, wenn API, genau wie Neve, eine Classic Serie herausbringen würde. Wer auf der Suche nach dem API Vintage-Sound ist, muss entweder nach den raren und recht teuren Originalen suchen oder auf einen Nachbau zurückgreifen. Zu den Bekanntesten und Hochwertigsten zählt zum Beispiel das Modell 312 A von Brent Averill oder auch Shadow Hills Golden Age Microphone Amp, den es sogar als Modul für die Lunchbox gibt. 

ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Gerade entdeckt. Absoluter Klassiker, super um auch Synth Tracks etwas mehr klangliches Gewicht zu geben. Danke für den Test!

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X