Elektro Beats für alle!
Anderthalb Jahre nach der furiosen Wiederauferstehung von Logic Pro hat Apple nun nachgelegt und ein umfangreiches Update veröffentlicht. Das Beste dabei ist, alle Nutzer von Logic Pro X bekommen das Update auf Apple Logic Pro 10.1 gratis. Im Fokus stehen diesmal ganz klar die Elektroniker unter uns, denn neben 8 neuen Elektro-Drummern gibt es nun auch den neuen Drum Machine Designer, der ein echtes Novum in Logic Pro X darstellt. Wer Logic Pro X noch nicht kennt, der sei auf meinen umfangreichen Testbericht hier bei Amazona verwiesen.
Bevor ich nun aber die beiden Hauptattraktionen von Logic Pro 10.1 vorstelle, werde ich erst ein paar nicht minder wichtige Neuerungen unter der Haube von Logic beleuchten.
Logic Pro X Audiointerface Controls
Es ist nun möglich, kompatible Audiointerfaces über die Logic Oberfläche zu steuern. So können beispielsweise Parameter wie Mic Gain, Input Auswahl oder Polarität direkt in Logic verändert werden. Bisher hat Apogee die Kompatibilität für die Interfaces Duet, ONE, Quartet, Ensemble und Symphony I/O angekündigt.
Piano Rolle
In der Piano Rolle gibt es mit dem Pinsel ein neues Werkzeug. Damit lassen sich erstmalig ganze Noten-Sequenzen mit einem Pinselstrich hinzufügen oder löschen. Zur besseren Übersicht kann man nun auch von der normalen Ansicht in den Übersichtsmodus wechseln.
Dafür ist neben den Ansichtsoptionen eine kleine Schaltfläche hinzugekommen. Schaltet man in diesen Modus, werden nur die Notenreihen angezeigt, auf den Noten liegen, diese dafür größer. Links wird dann nicht mehr die Tastatur angezeigt, sondern die jeweiligen Notennamen, meiner Meinung nach eine sehr nützliche Funktion für schnellen Überblick.
Echtzeit – Audio Fades
Fades werden nun in Echtzeit errechnet und wiedergegeben und nicht mehr wie vorher in externen Fade-Audio Files ausgelagert. Damit werden Fades nun auch über die Flex-Funktion mitbearbeitet und die Projektladezeiten sollen sich verringern. Dagegenhalten könnte man eine erhöhte Prozessorlast, d.h. bei großen Projekten mit vielen Fades, wie nach dem Drum-Editing üblich, ist es wohl anzuraten, die einzelnen Spuren zu konsolidieren/zusammenzufügen.
Ich finde das Update auch sehr gelungen. Apple scheint Logic tatsächlich wieder auf Spur zu bringen. Der Hammer wäre jetzt noch eine Session-Ansicht als Alternative zum Arrangement. Dann würde Logic bald auch ähnlich wie Ableton die Bühne erobern. 10.1.1 behebt übrigens einige Fehler, die mit 10.1 hinzu gekommen sind :-)
@Markus Galla Dann müste sich das Team von Ableton tatsächlich was überlegen wenn eine Session Ansicht hinzu käme. Angesichts des Preisunterschiedes wäre Logic dann fast ein Killer. Ich nutze Logic gerne als Ergänzung zu Ableton, gerade die Arangment Ansicht und das Midi Handling sind ja wesentlich besser als bei live.
@richard Hallo Richard und Amoros,
braucht man die Session View wirklich? Ich bin bis dato mit Mainstage besser aufgehoben, ich habe dort zwar auch keine Session View, aber die Metapher des Konzertes finde ich für mich okay und gelungen. Ich bin mir sicher das man solch einen Session View mit Logic Scripter selber programmieren könnte.
@TobyB Hallo Toby. Ich persönlich brauche sie nicht da ich ja Ableton habe, ich denke aber das Logic, das für viele derzeit ja eher ein Studiotool ist, mit einer Session Sicht in dierekte Konkurenz zu Ableton treten würde. Zumal es ja deutlich günstiger ist (sofern man einen Mac hatt natürlich). Ich selber finde die Session Sicht nützlich um im Studio ein paar Patterns einzuspielen und auszuprobieren und später erst ins Arangment zu gehen. Ich komme ja von MPC Sequenzern und Notator, da bot mir Ableton erst mal eine gewohnte Arbeitsweise.
@richard Hallo Richard,
ah okay. :) ich arbeite am Gerät auch so, lege aber an der DAW den Schalter im Kopf um und mache den Track fertig. Da ich beim Einspielen der einzelnen Parts auf dem anderen Monitor und Mainstage klebe. Ich habe zwar auch Ableton, hier schaue ich eher auf das Launch und das Ipad.
https://www.gearslutz.com/board/logic-pro-x/854792-free-step-sequencer-plug-logic-pro-x.html
Es hat sich tatsächlich mal jemand die Mühe gemacht einen Stepsequencer mit Scripter zu programmieren. Also sollte ein Session View auch programmierbar sein.
@TobyB Das klingt echt sehr gut. Für Ableton hat man durch „Max for live“ ja auch allerhand Optionen selber was zu programmieren. Allerdings bin ich was das angeht nicht unbedingt ein Experte vor dem Herrn, ich mach lieber Musik damit ;-)
@richard Ich bin mit Ableton Live nie richtig warm geworden. Das Einzige, was mich neidisch macht ist Ableton Push. Das ist der einzig mir bekannte Controller mit einer 8×8 Matrix an anschlagdynamischen Pads. Richtig komfortabel ist er aber leider nur mit Live nutzbar. So ein Teil für Logic, da wäre ich sofort dabei.
Ist auch meine Meinung, Logic hat genau wie Final Cut mit dem X gewonnen. Was war das für ein Geschrei bei der Einführung. Dabei ist es meiner bescheidenen Meinung nach niemals falsch Bedienungskonzepte grundsätzlich in Frage zu stellen. Logic 9 wirkt einfach altbacken dagegen. Es ist nicht nur die Optik, es fehlen auch Funktionen
@Tai Hallo Gaffer,
ich hatte auch nur kurz eine Träne im Auge, weil ein neuer iMac gekauft werden musste. Aber Logic X und v10.1.1 sind schon passend. Für mich mittlerweile die wichtigsten Features sind der Scripter und Logic Remote. Damit kann ich echt Zeit sparen und mein Setup anpassen. Was hier nicht getestet wurde, das sich auch bei Mainstage im Verbund mit Logic einiges getan hat und soviel im Studio als auch auf der Bühne sinnvoll unterstützt. Der überarbeitete Ultrabeat(Makros) wurde endlich vom Kopf auf die Füsse gestellt. Was für mich noch offen ist, sind die Midi FX. Im ersten Moment wirken sie wohl nur auf die internen Softsynths. Was aber gar nicht stimmt. Es wäre nett wenn das Logic Entwicklerteam, diese Hintenrum-Ost Funktion mal anders lösen. Es gibt noch einige Leute die Hardware Synths mit Midi In/Out/Thru einsetzen. Robert hatte das ja schon bei Version Pro X bemerkt.
@TobyB Ja, sie machen es eigentlich geschickt. Da wird konsequent auf 64Bit gesetzt und damit auf die neuesten OSX. Ist einerseits richtig, generiert aber nebenbei auch neue Verkäufe, was für die Firma ja nicht schlecht ist. Alle Rechner bis fast 2009 (es gibt ein paar Ausnahmen) gehen dafür nicht mehr. Sie könnten das Programm eigentlich verschenken (tun sie ja auch schon fast), denn es muss ja immer ein einigermassen aktueller Mac dazu. Selbst wenn ich dafür einen 2012er gebraucht kaufe: dessen Vorbesitzer kauft dann halt den neuen.
@Tai Hallo gaffer,
ich jammer da auf hohem Niveau, nicht falsch verstehen, der neue iMac wäre eh gekauft worden. Prinzipiell würde Logic 10.1.1 auch auf einem Intel Core Duo mit 2.26 Ghz und maximalem RAM Ausbau laufen. Aber Yosemite auf diesem System arbeitet langsam oder lässt sich nicht installieren. Wenn es ein gebrauchter Mac sein soll würde ich refurbished Macs aus dem Store empfehlen. Und Vorjahresmodelle sind dann auch günstiger. Wie gesagt Logic X ist schon ein Meilenstein und wesentlich komfortabler als Version 8/9. Siehe Scripter, MidiFX, Logic Remote. Sieht man mal von den fehlenden MIDI Funktionen und Einschränkungen bei den AUs, Flex und anderen Einstellmöglichkeiten ab, ist Garageband für mich ein verschenktes Logic.
@TobyB Das stimmt, die Midi-FX dürften ruhig auch für externe Geräte nutzbar sein, das sollte doch programmiertechnisch nicht unmöglich sein.
@r.biernat Hallo Robert,
es wäre zumindestens wünschenswert, wenn Apple zum Thema MIDI FX mal in der Dokumentation erläutert wie mans macht. der Trick es dem Pony beizubringen ist recht einfach.
http://www.askaudiomag.com/articles/capturing-the-arpeggiator-output-in-logic-pro-x/de
Ich hab zwar ob der Übersetzung geschluckt aber es funzt. In Logic und Mainstage.
Vielen Dank für diesen Artikel!
Rock on!