Drum Machine Designer
Mit dem Einzug der Elektro-Drummer ist nun auch das vorhin kurz erwähnte Plug-in Drum Machine Designer dazu gekommen. Doch halt, ist es denn überhaupt ein Plug-in? Nicht ganz. Es ist eher ein Makro als ein separates Plug-in. Deshalb ist es in der Plug-in-Liste von den anderen Plug-ins wohl auch abgetrennt gelistet. Was meine ich mit Makro? Ein Makro im Bereich Software fasst einzelne Befehle zu einem übergeordneten Befehl zusammen. Der Drum Machine Designer ist also eine vereinfachte Nutzeroberfläche, die viele verschiedenen Logic Plug-ins und Mixerfunktionen zusammenfasst, um das Arbeiten zu vereinfachen. Die Klangbasis ist ein Altbekannter, nämlich der Ultrabeat. Optisch hat mir die Ultrabeat Oberfläche noch nie gefallen, weshalb ich ihn wohl auch selten benutzt habe. Das könnte sich nun ändern.
Lädt man den Drum Machine Designer in eine Software-Instrumentenspur, merkt man erst mal nicht, dass man es hier mit einem Makro zu tun hat.
Erst wenn man sich fragt, wie man denn einzelne Sounds austauschen soll und im Mixer auf das kleine Dreieck unten im Kanalzug klickt, dann offenbart sich die ganze Komplexität hinter dem Drum Machine Designer.
Spontan tauchen dann eine Unmenge an Kanalzügen und Sendeffekten auf. Die Sounds vom Ultrabeat liegen nämlich als Einzelausgänge im Mixer an, dazu kommen dann eine Menge Send-Effekte. Die Regler im Drum Machine Designer greifen teilweise auf den Ultrabeat zu, teilweise auf die Effekte in den einzelnen Kanalzügen und teilweise auf die Sends.
Vielfach werden mehrere Sachen gleichzeitig verändert. So verändert der Sub-Regler der Kick beispielsweise gleichzeitig Slope, Saturation und den Oszillator-Pegel im Ultrabeat. Die Kommunikation ist bidirektional, d.h. ändert man den jeweiligen Parameter im Plug-in selbst, wird das auch in der Oberfläche vom Drum Machine Designer angezeigt. Der Regler Envelope wiederum greift auf den Enveloper zu, quasi der Logic-interne Transient Designer, und ändert hier 5 Parameter mit einem Dreh.
Dass der Ultrabeat hier der Haupttäter ist, hört man eigentlich sofort heraus, wenn man Logic kennt, denn einige Sounds sind alte Bekannte. Trotzdem verlangt Logic nach dem Update auf 10.1 auch nach einem Sound-Update, das etwa 3 GB neue Sounds herunter lädt und installiert. Will man einen einzelnen Sound im Drum Machine Designer austauschen, funktioniert das ganz einfach über die Bibliothek. Man klickt auf eins der Sound-Vierecke und kann dann in der Sound-Bibliothek einfach einen anderen Sound auswählen. Einfacher geht’s nicht.
Der Drum Machine Designer ist ein extrem ausgeklügeltes Makro innerhalb von Logic, das den Arbeitsfluss und die Übersicht trotz vielschichtigem Sounddesign stark vereinfacht. Der Ultrabeat wird dadurch immens aufgewertet und in die heutige Zeit verfrachtet.
Ich finde das Update auch sehr gelungen. Apple scheint Logic tatsächlich wieder auf Spur zu bringen. Der Hammer wäre jetzt noch eine Session-Ansicht als Alternative zum Arrangement. Dann würde Logic bald auch ähnlich wie Ableton die Bühne erobern. 10.1.1 behebt übrigens einige Fehler, die mit 10.1 hinzu gekommen sind :-)
@Markus Galla Dann müste sich das Team von Ableton tatsächlich was überlegen wenn eine Session Ansicht hinzu käme. Angesichts des Preisunterschiedes wäre Logic dann fast ein Killer. Ich nutze Logic gerne als Ergänzung zu Ableton, gerade die Arangment Ansicht und das Midi Handling sind ja wesentlich besser als bei live.
@richard Hallo Richard und Amoros,
braucht man die Session View wirklich? Ich bin bis dato mit Mainstage besser aufgehoben, ich habe dort zwar auch keine Session View, aber die Metapher des Konzertes finde ich für mich okay und gelungen. Ich bin mir sicher das man solch einen Session View mit Logic Scripter selber programmieren könnte.
@TobyB Hallo Toby. Ich persönlich brauche sie nicht da ich ja Ableton habe, ich denke aber das Logic, das für viele derzeit ja eher ein Studiotool ist, mit einer Session Sicht in dierekte Konkurenz zu Ableton treten würde. Zumal es ja deutlich günstiger ist (sofern man einen Mac hatt natürlich). Ich selber finde die Session Sicht nützlich um im Studio ein paar Patterns einzuspielen und auszuprobieren und später erst ins Arangment zu gehen. Ich komme ja von MPC Sequenzern und Notator, da bot mir Ableton erst mal eine gewohnte Arbeitsweise.
@richard Hallo Richard,
ah okay. :) ich arbeite am Gerät auch so, lege aber an der DAW den Schalter im Kopf um und mache den Track fertig. Da ich beim Einspielen der einzelnen Parts auf dem anderen Monitor und Mainstage klebe. Ich habe zwar auch Ableton, hier schaue ich eher auf das Launch und das Ipad.
https://www.gearslutz.com/board/logic-pro-x/854792-free-step-sequencer-plug-logic-pro-x.html
Es hat sich tatsächlich mal jemand die Mühe gemacht einen Stepsequencer mit Scripter zu programmieren. Also sollte ein Session View auch programmierbar sein.
@TobyB Das klingt echt sehr gut. Für Ableton hat man durch „Max for live“ ja auch allerhand Optionen selber was zu programmieren. Allerdings bin ich was das angeht nicht unbedingt ein Experte vor dem Herrn, ich mach lieber Musik damit ;-)
@richard Ich bin mit Ableton Live nie richtig warm geworden. Das Einzige, was mich neidisch macht ist Ableton Push. Das ist der einzig mir bekannte Controller mit einer 8×8 Matrix an anschlagdynamischen Pads. Richtig komfortabel ist er aber leider nur mit Live nutzbar. So ein Teil für Logic, da wäre ich sofort dabei.
Ist auch meine Meinung, Logic hat genau wie Final Cut mit dem X gewonnen. Was war das für ein Geschrei bei der Einführung. Dabei ist es meiner bescheidenen Meinung nach niemals falsch Bedienungskonzepte grundsätzlich in Frage zu stellen. Logic 9 wirkt einfach altbacken dagegen. Es ist nicht nur die Optik, es fehlen auch Funktionen
@Tai Hallo Gaffer,
ich hatte auch nur kurz eine Träne im Auge, weil ein neuer iMac gekauft werden musste. Aber Logic X und v10.1.1 sind schon passend. Für mich mittlerweile die wichtigsten Features sind der Scripter und Logic Remote. Damit kann ich echt Zeit sparen und mein Setup anpassen. Was hier nicht getestet wurde, das sich auch bei Mainstage im Verbund mit Logic einiges getan hat und soviel im Studio als auch auf der Bühne sinnvoll unterstützt. Der überarbeitete Ultrabeat(Makros) wurde endlich vom Kopf auf die Füsse gestellt. Was für mich noch offen ist, sind die Midi FX. Im ersten Moment wirken sie wohl nur auf die internen Softsynths. Was aber gar nicht stimmt. Es wäre nett wenn das Logic Entwicklerteam, diese Hintenrum-Ost Funktion mal anders lösen. Es gibt noch einige Leute die Hardware Synths mit Midi In/Out/Thru einsetzen. Robert hatte das ja schon bei Version Pro X bemerkt.
@TobyB Ja, sie machen es eigentlich geschickt. Da wird konsequent auf 64Bit gesetzt und damit auf die neuesten OSX. Ist einerseits richtig, generiert aber nebenbei auch neue Verkäufe, was für die Firma ja nicht schlecht ist. Alle Rechner bis fast 2009 (es gibt ein paar Ausnahmen) gehen dafür nicht mehr. Sie könnten das Programm eigentlich verschenken (tun sie ja auch schon fast), denn es muss ja immer ein einigermassen aktueller Mac dazu. Selbst wenn ich dafür einen 2012er gebraucht kaufe: dessen Vorbesitzer kauft dann halt den neuen.
@Tai Hallo gaffer,
ich jammer da auf hohem Niveau, nicht falsch verstehen, der neue iMac wäre eh gekauft worden. Prinzipiell würde Logic 10.1.1 auch auf einem Intel Core Duo mit 2.26 Ghz und maximalem RAM Ausbau laufen. Aber Yosemite auf diesem System arbeitet langsam oder lässt sich nicht installieren. Wenn es ein gebrauchter Mac sein soll würde ich refurbished Macs aus dem Store empfehlen. Und Vorjahresmodelle sind dann auch günstiger. Wie gesagt Logic X ist schon ein Meilenstein und wesentlich komfortabler als Version 8/9. Siehe Scripter, MidiFX, Logic Remote. Sieht man mal von den fehlenden MIDI Funktionen und Einschränkungen bei den AUs, Flex und anderen Einstellmöglichkeiten ab, ist Garageband für mich ein verschenktes Logic.
@TobyB Das stimmt, die Midi-FX dürften ruhig auch für externe Geräte nutzbar sein, das sollte doch programmiertechnisch nicht unmöglich sein.
@r.biernat Hallo Robert,
es wäre zumindestens wünschenswert, wenn Apple zum Thema MIDI FX mal in der Dokumentation erläutert wie mans macht. der Trick es dem Pony beizubringen ist recht einfach.
http://www.....c-pro-x/de
Ich hab zwar ob der Übersetzung geschluckt aber es funzt. In Logic und Mainstage.
Vielen Dank für diesen Artikel!
Rock on!