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Test: Apple Logic Pro X 10.4 Update, DAW

(ID: 226935)

Apple Logic Pro X 10.4 – Intelligentes Tempo

Für die Bearbeitung und Analyse des Tempos von Audio-Dateien hat Logic Pro eine paar neue Funktionen erhalten. Man kann nun beispielsweise ein Gitarrenriff oder einen Percussion-Groove ohne Click mit freiem Tempo aufnehmen und von Logic Pro den Tempo-Verlauf analysieren lassen. Das Projekttempo kann über die Tempo-Spur automatisch frei eingespielten Spuren folgen, ohne die Annehmlichkeiten eines festen Tempos zu verlieren. Damit dürfen auch die Logic-Nutzer endlich die Fesseln des immergleichen Maschinen-Tempos ablegen. Im Folgenden hört ihr einen Drumgroove, der frei eingespielt wurde, zusammen mit Klick bei automatisch angepasster Tempo-Spur:

Andersherum kann aber auch das Tempo eines importierten Audio-Files automatisch an das Tempo des Projektes angepasst werden, egal ob mit festem Tempo oder frei eingespielt. Die importierten Audiodateien müssen lediglich bei aktiviertem Flex-Modus abgespielt werden. Die Tempoanpassung (also Zeitdehnung und -stauchung) wird hier schließlich mit dem bekannten Flex-Modus vorgenommen. Nun ein Audiobeispielm bei dem der frei eingespielte Drumbeat per Flex automatisch an ein festes Tempo angepasst wurde:

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Und am Ende das Ganze unangepasst zum festen Projekttempo von 120 bpm:

Löschen der Datei-Tempoinformation

Es gibt Situationen, bei denen die Automatik nicht das gewünschte Ergebnis liefert. Falls in der importierten Audio-Datei beispielsweise Meta-Daten für das Tempo hinterlegt sind, nimmt Logic automatisch dieses als Tempo an, ohne zu analysieren. Hier gibt es eine Funktion, mit der sich die Tempodaten einer Datei verwerfen lassen, so dass die Analyse korrekt funktioniert. Bei sehr dichtem und rhythmisch nicht eindeutigem Material kommt es zudem vor, dass die Zählzeiten nicht korrekt erkannt werden.

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Datei-Tempo-Editor

Für diesen Fall gibt es einen Datei-Tempo-Editor. Hier können die erkannten Zählzeiten verschoben und nach Gehör bzw. nach Blick an das Audio-Material angepasst werden, ähnlich wie bei der Arbeit mit Flex-Markern. Auch eine erneute Analyse kann von hier aus durchgeführt werden, manchmal liegt die erste Analyse nämlich etwas daneben.
Die Tempo-Analyse kann sogar schon bei der Aufnahme angewendet werden. So wird bei freiem Spiel der analysierte Tempoverlauf direkt in die Tempo-Spur geschrieben. Dafür muss das Projekttempo entweder auf Anpassen oder Auto gestellt und das Metronom bei der Aufnahme ausgeschaltet sein.

Weitere Neuerungen

Das Update Apple Logic Pro X 10.4 ist ein sehr Umfangreiches, so dass ich nicht auf alle Neuerungen in gleichem Maße eingehen kann. Es gibt unter anderem einen neuen Artikulations-Editor für Instrumente mit vielen Artikulationen, wie die neuen Studio-Instrumente. Alchemy hat neue Funktionen und Modulationsverbesserungen erhalten und das Vintage Mellotron besitzt nun eine eigene Plug-in-Oberfläche. Logic Pro unterstützt nun aber auch Melodynes ARA (Audio Random Access), mit der zwischen Melodyne und Logic Informationen über Songstruktur und Analyse-Ergebnisse ausgetauscht werden können. Und übrigens, wer es noch nicht getan hat, der sollte auch das Update auf 10.4.1 installieren. Dort wurden nämlich einige wichtige Bug-Fixes vorgenommen.

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Fazit

Apple Logic Pro X 10.4 ist ein wirklich schwergewichtiges Audio-Workstation-Paket. Noch nie habe ich so viele Verbesserungen und Neuerungen in einem kostenfreien Update gesehen. Ein algorithmischer Hall auf der Höhe der Zeit, zwei ausgewachsene Sample-Librarys, die sonst alleine schon ein Vielfaches von Logic Pro X kosten könnten, drei Vintage-Equalizer, neue Drummer, spezialisiert auf Besensounds, zwei mächtige Multi-Effekte sowie eine intelligente Tempoanalyse für Audiodateien kommen hier in einem einzigen Update zusammen. Da hat hat Apple die Messlatte für weitere Updates sehr hoch gelegt. Woanders müsste man für so viel Funktionalität eine Menge Geld hinlegen, Apple macht es für Logic Pro X-Nutzer kostenfrei. In Sachen Preis-Leistung baut Logic Pro X seine Spitzenposition bisher mit jedem Update weiter aus, diesmal haben sie sich aber selbst übertroffen. Wir Nutzer können uns darüber nur freuen und bekommen weiter Anreize, der Apple-Hardware treu zu bleiben.

Plus

  • Vintage EQ Collection
  • neue Drummer und Besensounds
  • Chroma Verb
  • Phat FX und Step FX
  • intelligente Tempoerkennung
  • Studio Strings und Studio Horns

Preis

  • Update 10.4: kostenlos für Logic Pro X Besitzer
  • Logic Pro X: 229,99 Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Robert,

    kleine Ergänzung. Garageband wurde auch aktualisiert, u.a. die Artist Lessons sind jetzt kostenlos. Die Step/Phat FX sind eine feine Sache.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @TobyB Hi Toby,

      danke für den Hinweis. Garageband nutze ich nur auf meinem iphone für Songideen und zum Einspielen von Gitarrenspuren über die Amspsimulationen. Da ist es eine feine Sache, dass ich das Ganze so einfach in Logic weiterverarbeiten kann.

  2. Profilbild
    Mick AHU

    …nach dem letzten schwachen Upgrade auf Presonus Studio One 4, bereue ich immer mehr, nach Cubase, nicht auf MAC und Logic umgestiegen zu sein.
    Den fällt nichts mehr ein, das ist ja auch ok, aber beim Abzocken sind sie eifrig!…das erinnert mich noch irgendwo anders dran!;-)

  3. Profilbild
    Tolayon

    Da sieht man mal wieder:
    Für professionelle Musikproduktionen führt immer noch kaum ein Weg vorbei an der Mac-Plattform von Apple, vor allem wenn sie auch noch die passende Software dazu entwickeln.

    Allerdings frage mich, auf welchem Mac das neue Logic Pro X am besten laufen sollte.
    Auf einem Mac-Book der höchsten Ausbaustufe oder doch lieber auf der „Brotdose“, die seit 2013 praktisch unverändert ausgeliefert wird?
    Offen gesagt kann ich mir im Moment einzig und allein den iMac Pro in den höheren Ausbaustufen vorstellen, als Zentrale in einem modernen Musikstudio zu dienen.

    Was ich ganz ehrlich vermisse, sind die alten, eckigen Desktop-Macs, die noch richtig nach professioneller Kiste aussahen. Ich habe zwar selbst nie einen benutzt, aber genau so stelle ich mir auch heute noch einen Profi-Multimedia-Computer mit ordentlicher Leistung vor, mit einem Gehäuse wie die letzten G5-Powermacs bzw. ersten Intel-Macs. Im Innern natürlich stets die aktuellste Hardware.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Tolayon Hallo Tolayon,

      Logic läuft so du auf Plugin Orgien verzichtest ab Intel Core Duo 2.66 mit 8 GB RAM mit bis zu 32 Audiospuren und 16 Midispuren rund. Dabei macht es keinen Unterschied ob du nun einen Schminkspiegel oder eine Keksdose verwendest. Je aktueller der Mac desto mehr Plugins kannst du instanzieren. SSD / Hybride HDD geben der Performance auch noch mal einen Schub. Was halt momentan der Flaschenhals ist, die Intelprozessoren. Der Unterschied zu den Pro und Desktopmodellen ist vornehmlich das Verbauen von mobilen Prozesszoren oder den Desktopprozessoren. Ebenso bei den anderen Komponenten. Das MBP wurde oft wegen der Anschlüsse gekauft. Wenn du nicht mobil arbeitest kommst du mit iMac oder Keksdose gut klar. Ich habe 3 Macs, einen intel Core Duo 2.66 für Amazona zum testen und 2 Keksdosen zum aufnehmen. Logic steuer ich dann immer mit einem der beiden iPads.

      Für entspanntes Arbeiten unter Mac OS ist RAM wichtig und eine nicht ausgelutschte Festplatte, die zusätzlichen Libaries in Logic sind schon heftig, die belegen mehr als die minimale HDD Größe. Thema ist immer die Anzahl der USB Anschlüsse, Thunderbolt. Mit externem Audio, HDD, MIDI Interface ist schon mal die Hälfte weg. Tastatur und Trackpad dann per Bluetooth. Das ist dann allerding Jammern auf hohem Niveau.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @Tolayon Also ich benutze noch immer meinen Mac Mini von 2013 mit 16GB Ram und Hybrid-HDD, aber einen der seltenen Versionen mit i7-Quadprozessor. Die aktuellen Mac Minis haben ja nur noch zwei Kerne. Vielleicht war apple die Konkurrenz zu den iMacs zu groß. Viel RAM ist immer gut, ansonsten habe ich keine Probleme mit der Leistung. Man muss einfach die Latenz an seine Anforderungen anpassen und im Zweifel den Low Latency Modus zum Einspielen benutzen, dann gibt es meiner Erfahrung nach keine Probleme. Aber meine Projekte steigen auch eher selten jenseits der 30 Spuren. Wer Projekte mit über 100 Spuren und mehr verwalten will, ist meiner Meinung nach mit Protools HD immer noch am besten aufgehoben.

      • Profilbild
        TobyB RED

        @r.biernat Hallo Robert,

        Ich denke das hat nichts mit Konkurrenz zu tun, Apple verbaut in den Mini Modellen und iMac Laptopkomponenten. Wenn du so eine Keksdose aufdrehst ist das größte Bauteil der Lüfter und wie Umgebungsluft. Und das Intel mit seinen mobilen Prozessorplattformen nicht in die Gänge kommt, sollte bekannt sein. Mein nagelneues Windows HP Elitebook hat auch „nur“ einen i5vPro. der Grund dürfte der Energieverbrauch sein. Es ist zwar eine SSD verbaut, aber bei der Bauform und festeingebautem Akku, ist der Stromverbrauch des Prozessors der Punkt. Angeblich will Intel Ende 2018 soweit sein. Core i7-8850H (Mobile)
        Core i5-8400H (Mobile) stehen dann zumindest auf der Roadmap, ebenso die Xeons Intel Xeon E-2176M (BGA Mobile) Intel Xeon E-2186M (BGA Mobile). Aber abwarten. Solange Intel nicht liefert, ist das mit vorschicht zu geniessen. Eher hat Apple seine Ax Prozessoren für Desktop und Laptop am Start. Sie geben Intel zumindest noch Zeit. Aber wir alle erinnern uns an die G5 Prozessoren ;-) Motorola kam auch nicht aus dem Tee.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @TobyB Teil 2

          Ich mache viel Gebrauch von Logic Nodes. Dabei verteile ich die AU/VST Last dann von einem Mac auf den anderen. Funktioniert wohl wie Xgrid, das ist eine MacOS Lösung zum verteilten Rechnen. Ich meine die Logic Nodes sind eine Spezialisierung aus Xgrid, eben nur für Logic. Im Prinzip schaltest du dann mehrere Rechner zu einem großen Rechnerverbund. Das ganze läuft weitgehend transparent. Spart auf alle Fälle einen Haufen Geld fürs Pro Modell ;-) Allerdings muss man bereit sein, die Nodes mit AVB zu vernetzen. Und dazu gibt für 400 € einen AVB Switch von Presonus. Es gibt zwar von Neatgear den GS724T für 190€, der kommt aber ohne AVB Lizenz und die kostet 220€ :-D Wenn du dann alles schön sauber aufgesetzt hast, kannst du den Low Latenz Modus dauer an lassen und merkst nicht das deine Plugins auf anderen Kisten laufen. Damit kannst du Protools und 100 Spuren dann Paroli bieten.

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