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Test: Arturia CMI V, Synthesizer-Plug-in des Fairlight CMI

Back to the 80s Fairlight

3. Januar 2018

Arturia überrascht uns zum Jahresende 2017 mit einer Software-Emulation des legendären Fairlight CMI-IIx Systems namens Arturia CMI V.

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Das originale Fairlight CMI-IIx System war sozusagen die erste echte computerbasierte Audioworkstation, da sie sowohl Sampling, Klangsynthese als auch einen sehr umfangreichen Sequencer beherbergte. Mit einem Preis von damals ca. 32.000 US Dollar war das Gerät vornehmlich einem solventen Anwenderkreis und größeren Tonstudios vorbehalten.

Der Fairlight CMI IIx wurde im Zeitraum 1982 bis 1985 hergestellt und hat speziell in dieser Zeit sehr viele Produktionen und auch Sounds geprägt, die bis heute unvergessen sind. Namhafte Musiker und Bands wie z.B. Herbie Hancock, Trevor Horn, Peter Gabriel oder Depeche Mode setzen das Gerät in ihren Produktionen ein.

Im Vergleich zur heutigen verfügbaren Technik scheinen die damaligen Spezifikationen eher lächerlich zum aufgerufenen Verkaufspreis:

  • 8-stimmig, multitimbral
  • 128 kByte Sampling-RAM bei 8 Bit Auflösung
  • maximale Samplingrate von 32 kHz (max. 4 Sekunden Aufnahmezeit bei 32 kHz)
  • integrierter Synthesizer mit additiver Synthese
  • Resynthese aus gesampeltem Audiomaterial
  • umfangreicher Sequencer
  • graphische Benutzeroberfläche
  • Dateneingabe und Wellenformzeichnen über im Monitor integrierten „Lichtgriffel“

Einen ausführlichen BLUE BOX Artikel zum Fairlight CMI IIx gibt es übrigens HIER auf AMAZONA.de.

Fairlight CMI IIx als Replikat auf der Musikmesse 2015

Arturia versprechen mit ihrem neuen Produkt Arturia CMI V eben jenen klassischen Fairlight nachzubilden und haben zudem die folgenden neuen Funktionen hinzugefügt:

  • Sample-Import von WAV/AIFF-Sounds von Festplatte
  • 10 anstelle von 8 gleichzeitig verfügbaren Instrumenten
  • pro Instrument bis zu 32-stimmige Polyphonie
  • 1 bis 16 Bit Audioauflösung einstellbar
  • 2,1 bis 44,1 kHz Samplingfrequenz
  • maximale Länge pro Sample = 30 Sekunden
  • zusätzlicher „Spektralsynthese“-Modus
  • pro Instrument stehen individuelle Effekte (Delay, Reverb etc.) zur Verfügung
  • auf dem Masterausgang können auch Effekte angewendet werden

Erwirbt man mit dem Arturia CMI V nun tatsächlich einen kompletten Fairlight CMI IIx?

Nun, die Antwort lautet „Jein“, da folgende Komponenten nicht in der Software-Emulation verfügbar sind:

  • Page 9 „Keyboard Sequencer“ fehlt
  • Page C „MCL Composer” fehlt

Somit sei an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass der Arturia CMI V nur die Klangerzeugung des Fairlight CMI IIx sowie die Page R nachbilden kann, aber nicht den eigentlichen Sequencer-Modus des Originals. Für echtes Sequencing wird also weiterhin eine DAW benötigt und vor allem im Standalone-Betrieb lässt sich das Plug-in dadurch nicht als vollwertiger Sequencer nutzen. Da aber heutzutage fast jeder Nutzer über irgendeine Art Sequencer verfügen dürfte (DAW, Workstation Keyboards, Grooveboxen oder ganz Hartgesotten, die noch mit Atari ST Software arbeiten… ), fällt dies nicht so sehr ins Gewicht.

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Schauen wir uns die Software also nun einmal genauer an …

Installation

Die Installation erfolgt problemlos über Arturias „Software Center“ Applikation und kann entweder als Teil des „V Collection 6“ Software-Paketes oder auch als einzeln erhältliche Version installiert werden.

Es stehen sowohl eine Version für MAC als auch Windows zur Verfügung, die als Downloads von 275,6 MB (Windows) oder 382,5 MB (Mac) heruntergeladen werden müssen.

Der Arturia CMI V ist in folgenden Formaten verfügbar:

  • Standalone-Version
  • AudioUnits
  • AAX
  • VST2 und VST3

Der erste Start

Nach dem Starten des Arturia CMI V Plug-ins bzw. der Standalone-Version erscheint ein Abbild des Fairlight CMI IIx auf dem Bildschirm und soll den Eindruck vermitteln, dass man nun stolzer Besitzer eines solches Systems ist – 70er Jahre Tapete inbegriffen.

arturia_cmi_startscreen

Der Startscreen des Arturia CMI V inklusive 70er Jahre Tapete

Auffällig sind in dieser Ansicht einige Makro-Control-Regler, die für das globale Anpassen von einigen Parametern wie Hüllkurven-Zeiten oder Filter-Cutoff verwendet werden können. Zudem stehen direkt auf der linken Seite des virtuellen Keyboards sechs frei belegbare Fader und Pushbuttons zur Verfügung, auf die mittels der Edit-Screens bestimmte Parameter gemappt werden können.

Über die typische Arturia Menüleiste am oberen Bildschirmrand lassen sich die Presets laden und speichern sowie die Bildschirmauflösung anpassen.

Der erste Sound, der nach dem Start bereits geladen ist, ist der berühmte „SARARR“ Chor Patch, den ich in den Klangbeispielen auch mit aufgeführt habe. Klingt schon mal sehr hübsch und stimmt auf das 80er Jahre Flair des Produktes ein.

Die ca. 300 Presets sind recht gut gemacht und es finden sich auch viele Werkspresets des originalen Fairlight CMI IIx wieder. Allerdings wurde hier der Fokus schon massiv auf 80er Jahre Klänge gelegt und man findet eher weniger Brauchbares für aktuellere Musikstile wie Dubstep, Techno etc.

Aber die Software soll ja auch zum Erstellen von eigenen Klängen genutzt werden und ich war sehr gespannt, was hier die Software zu bieten hat – endlich mal eigene Fairlight Sounds kreieren!

Die ersten Gehversuche

Über einen intuitiven Klick auf den Grünmonitor (oder den „SCR“-Button oben rechts in der Menüleiste) steigt man nun die die eigentliche Editierung der Klangerzeugung ein und man landet zunächst auf der „Sound Control“ Page.

arturia_cmi_sound_control_sample

Die Sampling Page

Die Farbgebung ist wie im Originalgerät ausschließlich in Grüntönen gehalten, was tatsächlich sehr angenehm für die Augen und zum Arbeiten ist.

Der Screen ist in drei Sektionen unterteilt:

  • Oberer Abschnitt:
    Wellenformdarstellungen und Auswahl der Betriebsmodes „Sampling“, „Time Synth“ und „Spectral Synth“
  • Mittlerer Abschnitt:
    Einstellmöglichkeiten für Loop-Modes, Hüllkurven, Filter, usw.
  • Unterer Abschnitt:
    Laden von Samples und Lautstärkemixer für die zehn einzelnen Parts sowie die Möglichkeit, einzelne Parts zu muten oder Solo zu schalten. Der untere Abschnitt ist in jedem Screen sichtbar und erlaubt einen schnellen Zugriff auf die Lautstärkeanpassungen und das Austauschen von Samples.

Da ich mich am „SARARR“ Sound recht schnell satt gehört habe, möchte ich nun endlich mit eigenen Samples arbeiten. Hierzu ziehe ich instinktiv ein Sample aus meinem FL-Studio Browser auf das Wellenformdisplay – und nichts passiert! Nach einem kurzen Blick ins Handbuch wird klar, dass man auf dem Wellenformdisplay keine Sounds per Drag & Drop ablegen kann, sondern dies nur direkt auf den 10 Slots am unteren Bildschirmrand anwenden kann. Also merken: Drag & Drop von Samples funktioniert nur auf den 10 Slots am unteren Bildschirmrand.

Nun kann man das Sample auch sofort direkt spielen. Ich füge auf den anderen 10 Slots noch ein paar andere Sounds hinzu, was dazu führt, dass mit dem Anspielen über das Keyboard alle Sounds gleichzeitig getriggert werden. Über das Tune/Map-Menü lassen sich die 10 Sounds aber beliebig auf verschiedene Keyboard-Zonen mappen, wodurch dann auch Drumsets realisiert werden können.

Sehen wir uns nun die Klangerzeugungsmodule im Einzelnen an …

Die „Sound-Control“ Page im „Sampling”-Modus

Der Sampling-Modus stellt sozusagen den klassischen Modus des Fairlight CMI IIx dar, in dem Samples bearbeitet werden können.

Ein direktes Sampeln von Audiomaterial ist mit dem Arturia CMI V leider nicht möglich, sondern nur der Import von Audiofiles mit max. 30 Sekunden Länge.

Hat man nun ein Sample in einen Slot geladen, so wird dieses im oberen Abschnitt in der Wellenformansicht dargestellt. Hierbei lässt sich wählen, ob man das Sample in zwei- oder dreidimensionaler Darstellung sehen möchte. Auf den Klang hat dies keine Auswirkungen – man kann in der dreidimensionalen Darstellung allerdings auf einer dritten Achse den Frequenzverlauf parallel zum Lautstärkeverlauf sehen.

arturia_cmi_sound_control_page_sampling_edit_3d

Die 3D Darstellung im Sampling-Mode

Die „Evolution“ Parameter

In dieser Sektion können mittels kleiner horizontaler Schieberegler die Sample-Start/Endpunkte sowie der Loop-Startpunkt und die Länge des Loops eingestellt werden.

arturia_cmi_sampling_evolution

Die „Evolution“ Parameter zur Sample-Anpassung

Alternativ kann man dies auch direkt im Wellenformdisplay durchführen, da die Einstellungen über die kleinen horizontalen Regler etwas fummelig ist.

Nun kann man noch wählen, ob das Sample geloopt werden soll und wenn ja, ob man zudem einen Vorwärts/Rückwärts-Loop haben möchte.

Leider waren dies auch schon alle Einstellungen, die es zur Sample-Editierung gibt – Mehrfach-Loop-Punkte usw. sind hier leider nicht möglich.

Hervorzuheben ist aber, dass alle Parameter im mittleren Bildschirmabschnitt über sogenannte „Functions“ moduliert werden können. Eine Function ist zunächst eine frei zeichenbare Hüllkurve, die dann auf beliebige Parameter angewendet werden kann. Somit lassen sich z.B. eigene LFO-Schwingungsformen generieren, um beispielsweise den Loop-Start- und Endpunkt zu modulieren. Sehr schön!

Selbstverständlich lassen sich alle Parameter über die DAW oder angeschlossene MIDI-Controller automatisieren.

Die „Tune/Filter“ Parameter

In dieser Sektion kann man das Tuning des Samples anpassen, wofür die folgenden Parameter zur Verfügung stehen:

  • Oct: Anpassen der Stimmung im Bereich +/- 3 Oktaven
  • Semi: Anpassen der Stimmung im Bereich +/- 12 Halbtonschritte
  • Fine: Feinanpassung der Stimmung im Bereich +/- 99 Schritte
arturia_cmi_sampling_tune

Tuning- und Filter-Parameter

Auch ein Tiefpassfilter ist mit an Bord, allerdings lässt such dieses nur in der Cutoff-Frequenz verändern – ein Resonanzparameter ist leider nicht vorhanden!

Das ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar, warum auf ein resonanzfähiges Filter gänzlich verzichtet wurde. Ich verstehe ja, dass man das Originalgerät vollständig nachbilden wollte, aber ein Filter mit Resonanz hätte dem Arturia CMI V wirklich eine noch größere Klangpalette beschert. An dieser Stelle schon einmal ein dickes Minus.

Über den „Voice Level“-Parameter lässt sich die Lautstärke des Patches einstellen und über den „Aux Send“-Regler kann man das Signal in der Mixer-Sektion in einen dedizierten Aux-Kanal mit ladbaren Effekten schicken.

Die „Envelope“-Parameter

Hüllkurvenseitig bietet der Arturia CMI V lediglich eine dedizierte Lautstärkehüllkurve an, die sich über die folgenden Parameter konfigurieren lässt:

  • Attack: Einschwingzeit der Hüllkurve
  • Damp Mode 1 und 2: Über diesen Switch kann zwischen zwei verschiedenen Decay-Einstellungen umgeschaltet werden
  • Damping 1: Dieser Parameter legt die Decay-Zeit fest, ab dem Loslassen der Taste. Diese Zeit ist nur wirksam, wenn „Damp Mode“ auf „1“ eingestellt ist.
  • Damping 2: Dieser Parameter legt die Decay-Zeit fest, ab dem Loslassen der Taste. Diese Zeit ist nur wirksam, wenn „Damp Mode“ auf „2“ eingestellt ist.
  • Trig: Ist dieser Button angewählt, so wird das Sample nach Antriggern vollständig bis zum Ende bei voller Lautstärke durchlaufen und alle Hüllkurveneinstellungen werden ignoriert
arturia_cmi_sampling_envelope

Die Hüllkurvenparameter – eider keine ADSR

Die Hüllkurve strotzt also nicht wirklich mit Konfigurationsmöglichkeiten – eine dedizierte Sustain- und Release-Phase fehlt gänzlich.

Ich habe lange darüber nachgedacht, wofür die beiden „Damping“-Zeiten konfiguriert werden können: Eine Möglichkeit könnte sein, über ein Pedal zwischen den beiden Settings umschalten zu können, um den Klang jeweils mit einer längeren und kürzeren Decay-Zeit spielen zu können. Ich für meine Zwecke kann damit allerdings nicht besonders viel anfangen und hätte mir hier lieber eine ADSR-Hüllkurve gewünscht.

Wie schon erwähnt, wirkt diese Hüllkurve ausschließlich auf dem Lautstärkeverlauf und kann auch nicht zur Modulation anderer Parameter eingesetzt werden.

Vernünftige und komplexe Modulation von Parametern sind nur über die „Function“-Generatoren möglich, auf die ich später noch genauer eingehen werde.

Die „Vibrato“-Parameter

Diese Sektion bietet den einzigen LFO, der in jedem Patch-Slot immer verfügbar ist.

arturia_cmi_sampling_vibrato

Vibrato- bzw. LFO-Parameter

Er arbeitet ausschließlich mit einer fest eingestellten Dreieckschwingung, die leider auch nicht verändert werden kann.

Folgende Parameter stehen hier zur Verfügung:

  • VIB DEPTH: legt fest, wie stark die Tonhöhe durch den LFO moduliert werden soll
  • VIB SPEED: legt die Geschwindigkeit des LFOs fest
  • VIB DELAY: legt eine Delay-Zeit nach Anschlagen einer Taste fest, bis der LFO zu wirken beginnt
  • VIB ATTACK: bestimmt die Einschwingzeit des LFOs bis zum maximalen Level nach Ablauf der VIB DELAY Phase
  • VIB->FILTER: bestimmt die Intensität des LFOs auf die Filtereckfrequenz
  • VIB->LEVEL: bestimmt die Intensität des LFOs auf den AUX-Return-Pegel

Modulationswahnsinn sieht heute tatsächlich anders aus – dennoch waren dies offenbar die Parameter, die damals im Fairlight CMI IIx zur Modulation zur Verfügung standen.

Einerseits finde ich es gut, dass man sich stark am Originalgerät orientiert hat, aber ein wenig mehr Flexibilität hätte der LFO-Sektion schon gut getan.

Zum Glück gibt es ja noch die Function-Generatoren, die quasi fast unendliche LFO-Spielereien zulassen.

Die „Porta/Bend“-Parameter

In dieser Sektion kann die Intensität des Pitchbend-Wheels sowie die Parameter für Portamento und Glissando festgelegt werden.

arturia_cmi_sampling_pitchbend

Pitchbend- und Portamento-Funktionen

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Atarikid AHU

    Schöner, ausführlicher Test mit aussagekräftigen Klangbeispielen. Tolle Morgenlektüre! :) Jetzt frage ich mich aber, ob das Original in den Höhen auch so undifferenziert und „matschig“ geklungen hat. Ich kann’s mir fast nicht vorstellen.

    • Profilbild
      Markus Harsani

      @Atarikid @Atari Kid : Freut mich dass dir der Bericht gefallen hat – Vielen Dank ! Ja, ich habe mich das bei den Tests auch gefragt, ob Arturia die Hardware der Voicecards des CMI IIx auch richtig nachgebildet hat, oder lediglich die Bitrate und Abtastfrequenz angepasst hat. Bei den Drumloops kann man durchaus im Vergleich hören dass das Ergebnis immer etwas „muffig“ klingt. Mittlerweiel finde ich das aber irgendwie auch schon fast wieder „Charmant“, da die Samples so etwas „angestaubter“ und nicht mehr so clean klingen. Ich will das Plugin auf jedenfall nicht mehr missen, da die Sounds echt anders aus dem Rechner kommen als bei anderen Plugins, und das Arbeiten mit dem Arturia CMI-V geht schön flüssig von der Hand da einen das Plugin nicht mit zu viel „Schnickschnack“ ablenkt.

    • Profilbild
      iggy_pop AHU

      @Atarikid Peter Gabriel sagte mal in einem Interview Anfang der 1990er, dass der II in der Tat ziemlich muffig und dumpf geklungen haben soll; das wurde ihm zufolge wohl erst mit dem IIX verbessert. Allerdings dürften die Ingenieure damals sehr an den Höhen herumgedoktert haben, um das Störrauschen und sonstige Artefakte — die wir heute so toll finden — im Zaum zu halten.
      .
      Nette Library, voller alter Freunde.

    • Profilbild
      LX@VM

      @Atarikid Der CMI klingt trotz seiner reduzierten Werte weder muffig, noch lasch, noch sonst irgendwie „schlecht“. Im Gegenteil, die Sounds werden auf eine interessante Weise „gehoben“ und aufwewertet. Wenn ich wirklich nur die alten Sounds abspielen will, würde ich einen „normalen“ Sampler (PlugIn) verwenden.

      Das Synclavier-PlugIn war jedenfalls recht nahe am Original, was ich hier nicht sehe – sorry :-/

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @LX@VM Das Synlcavier V Plugin simuliert auch lediglich die Synthese-Stimmen und nicht den Sampler des Synclavier. Beim Fairlight wird ja nun gezwungenermassen Beides simuliert, da es im Fairlight keine separate Syntheseklangerzeugung gibt. Da muss man vorsichtig sein nicht Äpfel mit Birnen oder Synthese mit Sampling zu vergleichen. Vielleicht ist so ein alter Sampler einfach schwerer zu emulieren ;-)

        • Profilbild
          LX@VM

          Ja, eh! Mein Kommentar bezieht sich eher auf die „ich will so klingen wie das Original“-Fraktion. Das schafft dieses PlugIn m.E. nicht. Im Gegensatz zum Synclavier II PlugIn, finde ich schon, dass es ziemlich gut gelungen ist.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @LX@VM Vollkommen richtig. Man sollte diese Emulationen in erster Linie nur als Kreativtool und eigenständiges Instrument sehen, weniger Vergleiche anstellen. Dieser Test hier und die Diskussion hat mich jetzt auch wieder mal inspiriert, mit dem Synclavier was anzustellen. Und es ist schon fast gruselig, dass einem sofort Ideen kommen für Songs nach ein Paar Minuten FlächenFXGedöns Geschraube. Scheißegal, wie nah das Synclavier an das Original kommt – oder auch nicht. Hand anlegen und einfach machen. Das Dingen hat ’ne Magie – zumindest für Schrauber. Wie das für Presetuser ist, kann ich nicht beurteilen. Gehe mal davon aus, dass das hier bei dieser Emulation auch so sein würde. Vermutlich keine 1:1 Emulation in Perfektion, aber mit Sicherheit „magisch“.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              Stimme Dir zu. Jetzt nimm die Magie mal 10 und Du hast das Original. So gut ist das Teil
              ;-)

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                Ja, mit Sicherheit. Wenn man mal so die Trevor Horn Produktionen jener Jahre hört, dann erschließt sich einem sehr schnell die Magie der frühen digitalen Synths.

                  • Profilbild
                    AMAZONA Archiv

                    keine Ahnung, was der gute Mann sich so reinpfeift….;-) aber die Produktionen unterschieden sich schon – auch aufgrund der verwendeten Synths – vom (Studio)Standard der damaligen Zeit. Hat sich im Laufe der Jahre dann natürlich wieder relativiert – der Vorsprung war weg.
                    Wo man das gut raushören kann im Vergleich sind die frühen Peel Session Aufnahmen von FGTH und dann die späteren Studioversionen.

        • Profilbild
          phoenix

          Die Synthese im Synclavier V ist auch nicht so ganz gelungen, was aber am Funktionsprinzip moderner Soundkarten (feste Samplerate) liegt. Wenn man ohne Multisampling arbeitet, kommt es da schon bei reinen additiven Waves (bzw. beim CMI V bei Samples) zu untypischem inharmonischem Aliasing.

          Die zusätzlichen Bit / Rate Artefakte – und beim Synclavier V die Phasenmodulation – lassen dann viele Sounds in den höheren Lagen im atonalen Chaos versacken, während sie im Original noch definiert und knallig rauskommen, wenn auch weiß Gott nicht perfekt. Das nachzubilden ist nicht trivial, zumindest in der Praxis nicht.

          Den Unterschied kann man nun als Pedantentum werten und für den kreativen Einsatz ohne Geschichtsbuch ist das sicher ohne Belang. Aber da der Sound von Analogemulationen ja auch immer bis zur Ohrenschmalzdebatte zerlegt wird…

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @phoenix Das ist beileibe kein Pedantentum, sondern macht bei den Failight und Synclavier Simulationen einen riesen Unterschied. Insbesondere bei polyphonem Spiel bricht die Klangqualität auf der plugins regelrecht ein. Das ist bei den Originalen nicht im entferntesten der Fall. Da sehe ich einen Zusammenhang zu den von Dir geschilderten Fixed-Sample-Rate Problemen.

    • Profilbild
      Markus Harsani

      @BetaDance @elektrock – Ja, das Original ist schon eine Klasse für sich ! Dennoch würde ich mir eine solche Kiste nicht ins Haus holen, ausser ich hätte auch das Geld für die Reparaturen die an dem Gerät anfallen. Dann noch das Problem mit den Disketten usw. – Nein, da bleibe ich lieber bei der Plugin-Lösung, auch wenn es nicht 100% Original Klingt.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Super Plugin! Danke vielmals für den Test.
    Leider tummeln sich einige Fehlinformationen im Artikel: Der CMI IIx war quasi die 3. Version des Fairlight, bzw. ein Upgrade des CMI II. Der Vorläufer des CMI II, der Fairlight CMI war der erste kommerziell erhältliche Sampler der Welt. Die erste DAW war das Synclavier, da es schon vor dem Fairlight CMI einen Digitalsequencer mit Synthesefunktionen und Notendruck kombinierte. Depeche Mode haben nicht mit dem Fairlight sondern mit dem Synclavier und Emu Samplern gearbeitet.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Ach ja, die Resynthese war meines Wissens erst später auf dem Fairlight III möglich. Der CMI I und II (x) boten nur das manuelle Zeichnen oder Eingeben von Wellenformen und Amplitudenverläufen am Bildschirm und deren automatische Interpolation.

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        nativeVS AHU

        Meines wissens nach konnte man resynthetisieren sobald man auf die ‚Harmonic Envelopes‘ page eines Samples geht und eine der envelopes editiert.

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          AMAZONA Archiv

          @nativeVS Ja, aber da wird dann kein Sample analysiert, sondern die eingezeichneten additiven Wellenformen werden zu einem Klangverlauf ergänzt und daraus wird ein Mode 1 Sound erstellt, der mit dem Sampler wiedergegeben werden kann. Erst im CMI III kann man wie ursprünglich im Synclavier ein Sample mit FFT in eine Reihe additiver Wellenformen zerlegen und dann wiedergeben (Resynthese). Bin mir zu 90% sicher, habe aber leider, leider grad keinen CMI IIx zur Hand :)

          • Profilbild
            iggy_pop AHU

            Der IIX, den ich mal ausprobieren durfte, konnte das — „Music!“ reingesprochen und resynthetisieren lassen. War, glaube ich, über Page 5, aber das ist schon lange her.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @iggy_pop Auf Page 5 kann man die Verhältnisse der additiven Obertöne zueinander per Slider einstellen. Steht auch im Bluebox Artikel. „Compute“ rechnet dann die Teiltonenvelopes drauf. Bist Du Dir sicher, dass es kein Series III war, den Du gehört hast? Ich hab irgendwo noch einen ausführlichen Testbericht zum IIx rumliegen. Den werde ich mir nochmal durchlesen.

              • Profilbild
                iggy_pop AHU

                Der Tag, an dem ich einen IIX nicht mehr von einem III unterscheiden kann, wird der Tag sein, an dem ich aufhöre, meine Umwelt mit musikalischen Absonderungen und unqualifiziertem Geblubber zu belästigen (einige drücken schon jetzt ganz fest die Daumen).

                • Profilbild
                  AMAZONA Archiv

                  @iggy_pop Nich dass es hier jetzt auf einmal ganz ruhig wird, auf Amazona :-0

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                    iggy_pop AHU

                    Guck in das Matthias Becker-Buch und sage mir, ob Du da einen IIX oder einen III siehst.
                    .
                    Vielleicht war ja auch der Becker doof und nicht ich?
                    .
                    Jedenfalls habe ich an diesem Fairlight gesessen und gebastelt, der seit gut 20 Jahren oder so nicht mehr beim Becker steht, sondern bei einem Kollegen im Keller.

                    • Profilbild
                      AMAZONA Archiv

                      @iggy_pop Ja, das ist ein CMI IIx im Buch vom Becker.
                      Fragt sich nur, was genau Du da gehört hast?

                    • Profilbild
                      AMAZONA Archiv

                      @iggy_pop Was Du gehört hast dürfte die Wavetable-Funktion gewesen sein. Da wird das Sample einfach in 128 Scheiben geschnitten, die sich dann lautstärke- und loopmäßig editieren- oder mit den Resultaten der additiven Engine kombinieren lassen. Resynthese ist das aber nicht. Dafür war die Kiste einfach zu langsam. Hätte Tage gedauert die Berechnung. Das Synclavier II und später das CMI III hatten ja ein Vielfaches an Rechenleistung.

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        LX@VM

        Der Fairlight kann seit der Serie 1 Resynthese. Hier wird das Sample in Segmente unterteilt, auf seine Obertonstruktur untersucht und dann neu synthetisiert. Die Tonhöhe wird nicht berücksichtigt, d.h. jedes Segment beinhaltet exakt eine Periode.

        Die Resynthesefunktion ist alles andere als perfekt, z.B. werden Sprachsamples mit modulierter Tonhöhe auf eine Tonhöhe niveliert. Das ist unter Anderem hilfreich um interessamte Computerstimmen zu generieren.

        Das PlugIn scheint recht nett gemacht zu sein, auch die Soundbeispiele klingen interessant. Trotzdem haben sie mit dem Fairlight wenig gemeinsam. Die additiven Sounds klingen beim CMI prägnanter und detailreicher, die Artefakte sind frei von lästigen Aliasing-Effekten, sondern werden nur mit dem Quantisierungsrauschen „ergänzt“ – was zur „Rauchigkeit“ beiträgt.

        Der eigentliche Schmäh der „Rauchigkeit“ beim CMI ist ja, dass die Samplingfrequenz ein gerades Vielfaches von der Tonhöhe ist. Deshalb hat das Quantisierungsrauschen immer einen harmonischen Zusammenhang zum Sample und gibt ihm eine interessante Obertonstruktur – sofern man das Filter weit genug öffnet.

        Es ist die Frage, ob die Arturia-Jungs das berücksichtigen oder einfach nur einen Bit-Crusher und Samplerate-Reduzierer ohne Rücksicht auf die Tonhöhe der Samples verwenden?

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @LX@VM Vielen Dank für die Info zur Resynthese. Es war so gut wie unmöglich da detaillierte Info drüber zu finden. Du scheinst Dich auszukennen. Ich gehe mal davon aus, das die Verbesserung der Analysefunktion beim CMI III dann zusätzlich Phasenlage und Tonhöhe bei der Resynthese berücksichtigt. Kann man denn bei der Anlayse auf dem CMI II festlegen welche Frames analysiert werden sollen, oder werden immer alle vorhandenen Frames analysiert? Was passiert, wenn die Samplerate nicht mit der Grundfrequenz des Samples harmoniert, weil diese sich verändert. Erzeugt das dann Fehler in den Wellenformen?

          • Profilbild
            LX@VM

            Nun, die „Frames“ entsprechen immer einem Segment. Erweitern kann man diese Analyse-Frames nicht. Wenn die Tonhöhe schwankt, dann wird trotzdem alles auf die Grundfrequenz runtergebrochen. Klingt dann etwa so, wie die Roboter-Wellensätze im MicroWave I. Besonders lustig ist dann, wenn man auf dieses analysierte Sample einen Slider auf den Sample-Loop-Start legt, die Looplänge auf 1 Segment stellt und dann das Sample auf und abfährt. Das wird dann wirklich wild. :-) Wie das der CMI III macht, kann ich leider nicht sagen, weil ich „nur“ mit dem CMIs I bis IIX arbeite.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @LX@VM Super, wieder was gelernt, danke!
              Auf die modulierbaren Looppunkte beim Fairlight bin ich als Synclavier User neidisch.
              Das bekommt man nur über einen Umweg hin. Da ich endlich mal einen Fairlight Experten am Wickel habe: Wie würdest Du den klanglichen Unterschied zwischen CMI (1) und CMI II beschreiben?

              • Profilbild
                LX@VM

                Na ja, der Unterschied ist schon eher gravierend. Die CMI I Karten haben (abgesehen von der niedrigeren Sampling Rate) pulsbreitenmodulierte Filter (mit RC-Glied, das pulsbreitenmoduliert hochfrequent geschalten wird) und die CMI II Karten haben saubere SSM bzw. CEM Filter, je nach Revision.

                Die CMI I Karten klingen deutlich dreckiger und etwas muffig – wenn man sie in der Werkseinstellung verwendet. Wenn man allerdings das Filter öffnet, dann geht die Sonne auf – dann wird der CMI I großartig abstrakt!

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                  AMAZONA Archiv

                  @LX@VM Jo, danke für die Schilderung, hatte ich so ähnlich in Erinnerung. Muss jetzt nur noch einen CMI I finden ;-)

                  • Profilbild
                    LX@VM

                    Nein, besser einen CMI IIX und zusätzlich ein 8er Set alter Voice Cards. Dann kannst Du die räudigen Karten mit der neuesten Software und MIDI nutzen. Aber ernsthaft: Ein CMI IIX mit neuen Karten ist auch nicht zu verachten. Oder Du legst Dir einen Mirage zu, da bist Du dann auch in der räudigen Ecke…. :-)

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                      AMAZONA Archiv

                      @LX@VM :-)) Mirage räudig ist mir zu krass. Das weckt dunkle Erinnerungen bei mir. CMI räudig klingt da schon ein Stückchen mehr nach grosser Welt ;)
                      Jo, die Kompatibilität der Voicecards ist mir bewusst. Die Legende geht ja das Jarre diese Kombi am Start hatte…

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          iggy_pop AHU

          @LX@VM Danke.
          .
          Was bin ich es leid, mich hier ständig rechtfertigen oder mir meine Kompetenz abreden lassen zu müssen…
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          Over and out.
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      Markus Harsani

      @psv-ddv : Vielen Dank für die konstruktive Kritik an meinem Artikel : Du hast natürlich völlig Recht dass es neben dem Fairlight auch noch das Synclavier und die anderen, älteren Fairlights gegeben hat.Offenbar gab es sogar vor dem Fairlight CMI I noch den „Quasar I“ der Mitte der 70er Jahre hergestellt wurde. Ich wollte einfach nicht so viel zur Historie des Gerätes erläutern, sondern mich mehr auf die eigentlichen Funktionen des Plugins konzentrieren. Darum auch der Link auf den
      Blue-Box Artikel des Fairlights in dem noch tiefer auf das Originalgerät eingegangen wird.

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        AMAZONA Archiv

        @Markus Harsani Hi Markus,
        klar, hast schon recht, es geht ja vor allem um das Plugin. Ich gehe nur davon aus, das einige Leser hier vielleicht zum ersten Mal von den alten Kisten hören, da ist es schon immer gut die historischen Fakten glatt zu ziehen, sonst entstehen Urban Legends ;-)
        PS: Der Quasar (es gab drei Versionen) war kein fertiges Serienprodukt sondern eher ein Forschungsprojekt. Das Teil war ein reiner digital Synthesizer und konnte nicht samplen. Die Fairlight Gründer haben einige der technischen Lösungen des Quasar unter Lizenz nutzen dürfen und auf dieser Basis den Fairlight CMI entwickelt.

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    AMAZONA Archiv

    Zum Klang des Plugins: Ich bin grundsätzlich begeistert, daß Arturia sich die Mühe gemacht hat dieses Plugin zu erschaffen. Offensichtlich ist auch viel Detailliebe in die Programmierung geflossen. Leider hat man sich beim Klang der Fairlight Emulation da wohl keine Mühe gegeben. Die Software ist, was den Klang angeht, meiner Meinung nach nicht auf dem Stand des derzeit Möglichen. Der CMIv hat leider nicht ansatzweise den brachialen Klang und die Durchsetzungsfähigkeit des Originals. Auch klingt es insbesondere beim mehrstimmigen Spiel schnell muffig und unsauber. Die Transpositionsartefakte erinnern auch nur ganz entfernt an den CMI. Schade. Vielleicht kann da noch nachgebessert werden. Das es besser geht hat man ja z.B. mit dem Buchla Easel oder dem Synclavier V bewiesen, die beide hervorragend klingen.

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    nativeVS AHU

    Als ich das letzte mal einen rohen Fairlight (IIx & III) gehoert habe fand ich die einfach viel dursetzungsfahiger als das was Arturia hier abliefert; das plugin klingt irgendwie ziemlich matschig.
    Auch das weglassen von MCL finde ich sehr schade.

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      Markus Harsani

      @nativeVS @nativeVS : Mich würde auch brennend interessieren wie die echten Fairlights im Vergleich zum Plugin klingen – Wenn du jemanden kennst der einen CMI IIx oder CMI III besitzt, kann ich demjenigen gerne ein paar Samples zukommen lassen, um diese dann einfach roh und ohne Kompressornachbearbeitung aufzunehmen und als wav-File zur Verfügung zu stellen. Wäre wirklich mehr als interessant !

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          AMAZONA Archiv

          @herw Soweit ich das in Erinnerung habe, steht der Fairlight da zwar rum, ist aber nicht in Betrieb.

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            herw RED

            oh schade; ich hatte ihn kurz ausprobiert, habe aber nur unscharfe Erinnerungen daran.

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              AMAZONA Archiv

              @herw Denke, irgendwann war der hin oder die haben da schlechte Erfahrungen gemacht und den dann nicht mehr angeschaltet. Sah zuletzt auch ziemlich mitgenommen aus. War aber auch das letzte mal vor 6 oder 7 Jahren da.

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        k.rausch AHU 1

        @Markus Harsani Vor einer Weile hatte ich das Vergnügen, einen Fairlight CMI IIx komplett abszusampeln, und zwar als exzessive Multisamples. Nur so besteht eine gewisse Chance, die ganzen Eigenarten des Originalinstruments halbwegs einzufangen. Nachdem ich die rund 4.500 Einzelsamples dann sorgfältig editieren musste, hatte ich dann doch ziemlich viele Details, die Peter Vogel himself als „Birdy Noise“ bezeichnet, gehört. Generell hat das Originalinstrument eine überraschende Wucht im Bassbereich, die aber nie unangehm klingt, sondern geradezu schmeichelt. Auffallend ist, dass beim Fairlight nur 2 Samples für den kompletten Tastenumfang benötigt werden. Über die Hoppel-Loops reden wir lieber nicht, die sind nicht charmant, sondern eigentlich eher lästig und man muss beim Spielen aufpassen, dass die irgendwie kaschiert werden. Natürlich habe ich alle WAVs davon im Archiv. Doch bevor jemand meint, die könne man ja mal mit dem Original vergleichen: Nur wenn man direkt vor dem Instrument steht. Übrigens steht da einiges davon im Fairlight Artikel, denn ich habe den Instrumentenbesitzer Stephan Schällmann dafür ja interviewt.

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    MichBeck

    So müssen Testberichte sein! Ausführlich und in die Tiefe gegangen. Super Markus ?. Ob ich das Teil brauche, weiß ich noch nicht …

    Und jetzt freue ich mich auf die Diskussion über den Klang im Vergleich zum Original, welchen ich eigentlich nur von den frühen Yello-Alben kenne.

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      Markus Harsani

      @MichBeck @MichBeck : Vielen Dank dass dir der Bericht gefallen hat ! Habe mir auch die Frage gestellt ob ich mir das Plugin für 199 EUR kaufen würde – Nein, definitiv nicht, da muss man schon ein großer Fan des Originals sein… Dennoch ist es ein cooles Klangdesign-Tool welches doch seinen eigenen Sound hat. Da ich langjähriger Nutzer der V-Collection bin, und dieses Plugin nun auch mit enthalten ist, macht es eher mehr Sinn sich gleich die ganze V-Collection zuzulegen – Dann hat man neben dem CMI V noch zig andere Vintage Plugins gleich mit hinzu, für einen fairen Preis.

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    costello RED

    Die SARARR-Pads klingen wie meine M-1. Vom besonderen Zauber des Fairlights höre ich in den Klangbeispielen nichts heraus. Da bleibt die Arturia-Software doch einiges schuldig. Den ausführlichen Test muss ich mir noch heute Abend in Ruhe reinziehen.

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      Markus Harsani

      @costello @Costello : Das habe ich mir bei dem SARARR Pad auch gedacht : Klingt irgendwie total Boring… Die Frage ist ob dieses Pad tatsächlich brachialer aus einem Fairlight CMI IIx klingt ? Keine Ahnung… Spannend ist aber am Arturia Plugin, dass viele „rohe“ Originalsamples des CMI IIX mit vorhanden sind, und wenn man diese lädt, und mit den Looppunkten sowie VIbrato herumspielt, kommt sofort dieser Klang auf wie man ihn auch aus vielen 80er Jahre Filmen kennt – Irgendwie immer ein wenig „moody“ und „rauchig“. Das SARARR Pad habe ich auch nur deshalb mit in die Klangbeispiele aufgenommen, da es ja einer der bekanntesten Klänge dieses Gerätes ist. Kaufen wird sich das Plugin aber hoffenltich niemand um nur diesen Sound haben zu können :-)

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    AMAZONA Archiv

    Erstmal Danke für den ausfühlichen Test. Ich denke dass man mit der Software viel Spass haben kann. Gerade Soundtüftler haben ein super Baukasten zum erstellen von eigenen Klängen zur Auswahl. Allerdings muss ich den hier gehörten Sounds auch eine gewisse Belanglostigkeit im Klangcharakter bescheinigen. Das klingt alles sehr glattgebügelt. Vor ein paar Jahren hatte ich Möglichkeit mal ein fairlight IIx zu spielen, da war der Aha Effekt ein ganz anderer. Woran das liegt kann ich jetzt nicht genau sagen ,ob an der Software oder der Aufnahme/Konvertierung. Muss ich mal selbst testen.

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      AMAZONA Archiv

      Wenn Dich interessiert woran das liegt, schau mal in den Bluebox Artikel zum Synclavier, den es hier gibt. Da werden die technischen Ursachen des speziellen Klanges dieser frühen Digitalboliden ganz gut erklärt, finde ich. Was für das Synclavier gilt, gilt in ähnlicher Weise auch für den Fairlight. Ich glaube auch, dieser Sound lässt sich mindestens so schwer simulieren, wie der von guten analogen Synthesizern.

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    AMAZONA Archiv

    Hab das Dingen auch seit einiger Zeit auf der Festplatte. Mit dem Upgrade von der V-Collection von 4 auf 5, für’n Appel und ein Ei.Auch sofort in einem Track verwurstet. Hat Spaß gemacht und durchaus zu inspirieren gewusst. Natürlich isses ein additiver Synth, der nach ’nem Hardwareboliden gestrickt ist. Die Authentizität spielt m.E. aber nicht so’ne tragende Rolle. Sehe das Dingen vielmehr als Farbkleckswerfer in einer Reihe von subtraktiven Synths, die man ansonsten verwendet – und da schlägt er sich gut. Da verzichte ich auch gern auf resonanzfähige Filter, wenn ich lange Soundverläufe „zeichnen“ kann mit viel Bewegung drin. Für 199 Euro hätte ich ihn mir auch nicht geholt, aber im Gesamtpaket ist er ja nicht so teuer. Definitiv eine Bereicherung in einem Gesamtarrangement. Die Presets hab ich bis heute noch nicht gehört – auch vollkommen uninteressant, wenn man selbst was auf die Beine stellen will. Keine Presetschleuder in meinen Augen.

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Und zum Thema resonanzfähige Filter…. den gibbet doch über ’nen kleinen, aber feinen Umweg… ist der Arturia Minifilter V nicht for free für Arturia User?
    Kann man doch als Effekt für den Synth verwenden.

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      AMAZONA Archiv

      also mit der hauseigenen Kombi Synclavier & Minifilter lässt sich durchaus Brauchbares schrauben. Hab mal hier recht moderate „Filterfahrten“ bzw. Stepfiltermodulationen durchgeführt.

      http://bit.ly/2lQJhQz

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        AMAZONA Archiv

        Klingt gut, da wünscht man sich so flexible Filter auch in den Originalen!

  10. Profilbild
    Sudad G

    Ein schöner und ausführlicher Test!
    Tja, einen „echten“ Fairlight zu emulieren traue ich mittlerweile eher den Leuten von Universal Audio, Brainworx oder Softube zu. Der Witz warum ein alter Fairlight einfach so cool klingt, liegt nicht allein in der reduzierten Samplingfrequenz und Bitrate – das können andere „Vintage Sampler“ aus den 80ern ja auch.
    Es sind vielmehr die ganzen analogen und digitalen Hardware-Schaltungen um die eigentlich Sampling-Engine herum, die den tollen Sound eines Fairlights ausmachen. Mit teils recht hochwertigen und teilweise analogen Komponenten (Filter, Verstärker, etc.) wurde versucht, die gruselige Sampling-Engine klanglich aufzuwerten und grob aufgelöste Wellenformen mittels Filter charmant zu glätten. Dadurch entstand konstruktionsbedingt ein teilweise recht eigenständiger, warmer und druckvoller Sound.
    Einfach nur das Bedien- und Synthesekonzept des Fairlights zu übernehmen und dabei Samplingfrequenz und Bitrate zu reduzieren – damit ist es einfach nicht getan. Denn am Ende durchläuft der Arturia CMI „nur“ eine aktuelle Soundkarte oder einen Standard-Wandler ohne diese ganzen o.g. Komponenten. Ob Arturia diese ebenfalls aufwendig emuliert hat, wage ich zu bezweifeln, da dies schon bei deren Synclavier-Remake nicht berücksichtigt wurde.
    Vielleicht haben sie sich aber diesmal die Mühe gemacht. Ein Anchecken macht also Sinn.

  11. Profilbild
    swissdoc RED

    Hat jemand den Vergleich zur Fairlight Pro App auf dem iPad? Produziert die die nötige digitale Grütze?

  12. Profilbild
    phoenix

    Eine kleine Korrektur zum Testbericht, Seite 3: Die 3D Ansicht des Samples zeichnet nicht zusätzlich den Frequenzverlauf, sondern ist ebenfalls eine reine Schwingungsdarstellung. Die wird allerdings – anders als in der 2D Ansicht – nach jedem Segment in eine neue Zeile umgebrochen.

    Hintergrund: Der CMI IIx konnte nur Looppunkte an den Segmentgrenzen setzen. Also war es für „saubere“ Sounds wichtig, dass der Grundton ein ganzzahliges Vielfaches einer Segmentlänge war. Je weniger seitlich verschoben die Wellenzüge in der 3D Ansicht waren, desto besser war der Sound für knackfreies Loopen und das wavetableartige Durchfahren geeignet. „The nicer it looks, the better it sounds…“ oder so ähnlich. Jedenfalls nicht nur was für das damals obligatorische „Der CMI und ich“ – Foto, sondern ein sinnvolles Tool.

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