Alles in allem wirkt die iPad-Umsetzung sehr nachlässig und das, obwohl der iMini bereits die Version 1.4 trägt. In diesem Zustand kann ich beim besten Willen keine Empfehlung dafür aussprechen. Sehr enttäuschend. Um so mehr, da die Retronyms Programmierer beim iProphet vieles richtig gemacht haben, wie wir gleich sehen werden.
iProphet
„Die Frage auf den am stärksten unterschätzten Synthesizer der Geschichte würde ich mit Prophet VS beantworten.‟ so schrieb unser Chefredakteur Peter Grandl in seinem BlueBox-Bericht aus dem Jahr 2006, in dem auch die Funktionsweise des Synths ausführlich beschrieben wird.
Der iProphet ist nun der Ableger des Plug-ins von Arturia, jedoch ohne dessen Hybrid-Modus, in dem auch der Prophet-5 enthalten ist. Dadurch hat sich auch die Mod-Matrix auf natürlich Weise um ca. die Hälfte verkleinert. Hinzugekommen sind jedoch X- und X-Bewegegungssensoren des iPads, sodass nun jeder seinen Sound tanzen kann. Erhöht hat sich hingegen die Anzahl der Wavetables, von den 96 des Plug-ins im VS-Modus auf 126 beim iProphet. Das Plug-in und die App sind zwar Preset-kompatibel, unterstützen aber nicht den Import eigener Samples, etwas was das Original konnte. Eine verpasste Chance.
Kommen wir nun zu dem Teil, wie man ein angemessenes Touchscreen-Interface umsetzt, beginnend bei der generellen Bedienung.
Wird der Finger auf ein Bedienelement gesetzt und dann bewegt, ändert er sich wie gewohnt. Wird das Element aber nur angetippt, erscheint die „Adjust Anywhere‟-Funktion.
Hallo Markus,
sehr schön und ausführlich ge- und beschrieben :-) Im wesentlichen teile ich deine Einschätzungen, Arturia hat da noch Luft nach oben, was die Absturzfestigkeit und das Verhalten auf verschiedenen Versionen des IPads angeht. Ich persönlich hätte hier nicht mit gut gewertet, da grade beim iMini und iProphet Potenzial nach unten verschenkt wird. Und Arturia hier trotz guten Sounds weit abgeschlagen hinter den Benchmarks Thor, Nave, WG und WM zurückbleiben. Mir ist es auf dem IPad3 nicht gelungen mit GB und IAA und AB hier einen gescheiten Loop zu erzeugen. Und auf dem neueren Mini wirkt sich die Oberfläche und deren Bedienung unproduktiv und störend aus. Also Arturia, bitte nachbessern.
@TobyB Hi Toby,
Danke.
Wegen Weihnachten ist die Bewertung etwas besser ausgefallen, als verdient. ;)
@Markus Schroeder haha
das nenne ich mal ehrlich. :)
@Markus Schroeder Hallo Markus,
das nenne ich mal fair :-) Nichtsdestotrotz muss Arturia sich die Kritik gefallen lassen, was nützt mir der „fetteste“ Sound seit Erfindung des IPads, wenn ich bei einer Brot und Butterdisziplin wie Signalrouting und GUI so schlampe und von der Absturzfestigkeit mal abgesehen. Mich erinnert das an die Minibrutes, Anruf vom Händler, die Brute ist da. Komm vorbei. Leichte schwitzige Hände und feuchte Augen. Tränen in den Augen des Händlers und bei mir, weil uns Potikappen entgegen fallen… Mag ja sein das Softwarefirmen nach V oder Scrum ihre Software „bauen“ und man das hip findet. Aber andere finden eben das Qualtitätssicherung ob nun real oder virtuell, richtig cooles Zeug ist …
@TobyB …ja, hatte auch schon arturia-produkte – analog lab, analog laboratory. guter sound der software, aber buggy und unterm strich nicht wirklich verwendbar. auch die hardware ist mehr schein als sein. alles schnell wieder verkauft.
die ipad-apps sind sehr günstig, die kauft man auch mal so. den iprophet habe ich nicht. den isem nutze ich oft und gern. der imini hat leider seine macken, und im moment kann er nicht mal mehr audiobus. etwas detailliertere kritiken von mir im app store unter mdesignffm.
arturia ist leider eine verkaufsfirma, die von neuen produkten lebt. produktpflege gibt es so gut wie gar nicht. wer sich einen kauf überlegt, sollte vorher die foren bei arturia genau checken.
@mdesign Hallo mdesign,
ich sehe das ähnlich, allerdings kaufe ich oder setze ich die Emulationen nicht nebenbei ein. Dazu fehlt mir die Zeit, bzw. das Musik machen und produzieren steht im Focus. Von daher kommt aufs Ipad wenn es eine Ergänzung ist, Funktionalität einen Vorteil bringt und schlussendlich „klingt“. Gemessen daran, stimmt bei den Arturia Emulationen der Klang. An der Funktionalität haben die noch etliche Bausstellen. Du führst ja Audiobus an. Das setzt sich bei Midi fort. Und von Produktpflege merke ich wenig. Thor, Nave, WaveGenerator und WaveMapper und Stroke Machine sind hier die Benchmarks, mit Abschlägen was die Bedienung angeht folgen, die iKorgs und iMPC(Pro). Was den Kundenservice angeht, können sich die „Großen“ etwas von PPG und Wolfram Franke abschauen. Markus war mit seiner Wertung für meinen Geschmack zu fair, ich meine wenn man sich schon an der Ära der Großen Synths abarbeitet und die ins 21Jh. bringt, darf es an so einem alten Protokoll nicht scheitern. Zumal, Core Audio, Core Midi et al. in XCode bis zum Erbrechen dokumentiert ist.
Ei Gudde ToB
für alle, die den (übrigens sehr guten!) testbericht lesen und denken, inzwischen (august 2015) sollten die erwähnten bugs behoben sein – sind sie nicht. fast alle noch da. besitze alle 3 apps. arturia, arturia, was macht ihr nur…
Absolut Lohnenswert! Da der SEM klanglich einer meiner Favoriten ist und mir ein echter Achtstimmiger SEM wahrscheinlich immer zu teuer sein wird, habe ich mir den iSEM für 10€ gegönnt. Normalerweise habe ich es immer bereut, Applikationen für das iPad zu kaufen, da diese in der Regel relativ schnell ihren Reiz verlieren. Insbesondere wenn man nicht gerade unterwegs ist, und Zugang zu einem Rechner oder Hardware Synthesizer hat. Der iSEM sticht positiv aus der Masse an iPad synth‘s. Besonders die Möglichkeit jeder einzelnen Stimme leichte Abweichungen zu verpassen ist absolut genial. Ich habe Stunden im Arpeggio Modus verbracht, und sounds erstellt. Das morphen zwischen LP und HP Filter macht unglaublich Spaß! Das die App bereits einige Jahre auf dem Bukel hat,hat mich wirklich überrascht!