Doch dem ist nicht so. Nicht nur werden hier Name und graphische Repräsentation der Wavetables angezeigt, auch der 5-stufige Hüllkurvenmixer für die Oszillatoren findet hier ausgiebig Platz. Das Editieren fühlt sich natürlich und intuitiv an. Etwas, das sich von der Hardware nun nicht gerade sagen lässt, denn so schriebt Peter auch: „Der Prophet VS ist ein echtes Kind der späten 80er. Bis auf zwei Potis für Lautstärke und Panorama und dem namensgebenden Vektorstick, gibt es nur noch einen einzigen Fader zur Dateneingabe.‟, ebd. Daran hat sich zum Glück dank Touchscreen einiges geändert und ich denke, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, der iProphet sei der haptischste Prophet VS, den es je gab. Ich hatte zwar nie das Vergnügen mit einem Prophet, aber diese Tasteninterfaces sind mir noch bestens von anderen Synths in schlechter Erinnerung. Von daher wundert es mich, dass nicht mehr „80er‟-Synthies als Touchscreen App neu aufgelegt werden. Stattdessen muss man so was wie den iProphet oder Mizuhikis DXi mit der Lupe suchen. Vom Klang her gibt es an den Synths dieser Zeit ja nichts auszusetzen. Kurz nach dem Schreiben dieser Worte ging das ging das Gerücht um, Yamaha würde seine Synth-Klassiker wieder neu auflegen. Hoffentlich.
Natürlich bringt die ganze Euphorie über die Bedienung nichts, wenn es nicht klingt. Was meines Erachtens auf die Effektsektion zutrifft, im positive Sinne. Das Delay und der Chorus klingen funktional und „digital neutral‟. Das ist auch besser so, denn was sich an Brachialgewittern und Nadelspitzigem, aber auch Feingesponnenem aus dem iProphet herausholen lässt, reicht allein schon aus, sich in eine andere Galaxie zu beamen. Der Overdrive Regler auf der Hauptseite ist eine Abkürzung zum Pre-Gain-Regler auf der FX-Seite. Auch der iProphet teilt das Manko der anderen Arturia iSynths. Zwar verzerrt der Lautstärkeregler nicht, wahrscheinlich da er eh schon digital ist, doch kann man auch hier die Lautstärke zu leicht ins Clipping fahren lassen.
Hallo Markus,
sehr schön und ausführlich ge- und beschrieben :-) Im wesentlichen teile ich deine Einschätzungen, Arturia hat da noch Luft nach oben, was die Absturzfestigkeit und das Verhalten auf verschiedenen Versionen des IPads angeht. Ich persönlich hätte hier nicht mit gut gewertet, da grade beim iMini und iProphet Potenzial nach unten verschenkt wird. Und Arturia hier trotz guten Sounds weit abgeschlagen hinter den Benchmarks Thor, Nave, WG und WM zurückbleiben. Mir ist es auf dem IPad3 nicht gelungen mit GB und IAA und AB hier einen gescheiten Loop zu erzeugen. Und auf dem neueren Mini wirkt sich die Oberfläche und deren Bedienung unproduktiv und störend aus. Also Arturia, bitte nachbessern.
@TobyB Hi Toby,
Danke.
Wegen Weihnachten ist die Bewertung etwas besser ausgefallen, als verdient. ;)
@Markus Schroeder haha
das nenne ich mal ehrlich. :)
@Markus Schroeder Hallo Markus,
das nenne ich mal fair :-) Nichtsdestotrotz muss Arturia sich die Kritik gefallen lassen, was nützt mir der „fetteste“ Sound seit Erfindung des IPads, wenn ich bei einer Brot und Butterdisziplin wie Signalrouting und GUI so schlampe und von der Absturzfestigkeit mal abgesehen. Mich erinnert das an die Minibrutes, Anruf vom Händler, die Brute ist da. Komm vorbei. Leichte schwitzige Hände und feuchte Augen. Tränen in den Augen des Händlers und bei mir, weil uns Potikappen entgegen fallen… Mag ja sein das Softwarefirmen nach V oder Scrum ihre Software „bauen“ und man das hip findet. Aber andere finden eben das Qualtitätssicherung ob nun real oder virtuell, richtig cooles Zeug ist …
@TobyB …ja, hatte auch schon arturia-produkte – analog lab, analog laboratory. guter sound der software, aber buggy und unterm strich nicht wirklich verwendbar. auch die hardware ist mehr schein als sein. alles schnell wieder verkauft.
die ipad-apps sind sehr günstig, die kauft man auch mal so. den iprophet habe ich nicht. den isem nutze ich oft und gern. der imini hat leider seine macken, und im moment kann er nicht mal mehr audiobus. etwas detailliertere kritiken von mir im app store unter mdesignffm.
arturia ist leider eine verkaufsfirma, die von neuen produkten lebt. produktpflege gibt es so gut wie gar nicht. wer sich einen kauf überlegt, sollte vorher die foren bei arturia genau checken.
@mdesign Hallo mdesign,
ich sehe das ähnlich, allerdings kaufe ich oder setze ich die Emulationen nicht nebenbei ein. Dazu fehlt mir die Zeit, bzw. das Musik machen und produzieren steht im Focus. Von daher kommt aufs Ipad wenn es eine Ergänzung ist, Funktionalität einen Vorteil bringt und schlussendlich „klingt“. Gemessen daran, stimmt bei den Arturia Emulationen der Klang. An der Funktionalität haben die noch etliche Bausstellen. Du führst ja Audiobus an. Das setzt sich bei Midi fort. Und von Produktpflege merke ich wenig. Thor, Nave, WaveGenerator und WaveMapper und Stroke Machine sind hier die Benchmarks, mit Abschlägen was die Bedienung angeht folgen, die iKorgs und iMPC(Pro). Was den Kundenservice angeht, können sich die „Großen“ etwas von PPG und Wolfram Franke abschauen. Markus war mit seiner Wertung für meinen Geschmack zu fair, ich meine wenn man sich schon an der Ära der Großen Synths abarbeitet und die ins 21Jh. bringt, darf es an so einem alten Protokoll nicht scheitern. Zumal, Core Audio, Core Midi et al. in XCode bis zum Erbrechen dokumentiert ist.
Ei Gudde ToB
für alle, die den (übrigens sehr guten!) testbericht lesen und denken, inzwischen (august 2015) sollten die erwähnten bugs behoben sein – sind sie nicht. fast alle noch da. besitze alle 3 apps. arturia, arturia, was macht ihr nur…
Absolut Lohnenswert! Da der SEM klanglich einer meiner Favoriten ist und mir ein echter Achtstimmiger SEM wahrscheinlich immer zu teuer sein wird, habe ich mir den iSEM für 10€ gegönnt. Normalerweise habe ich es immer bereut, Applikationen für das iPad zu kaufen, da diese in der Regel relativ schnell ihren Reiz verlieren. Insbesondere wenn man nicht gerade unterwegs ist, und Zugang zu einem Rechner oder Hardware Synthesizer hat. Der iSEM sticht positiv aus der Masse an iPad synth‘s. Besonders die Möglichkeit jeder einzelnen Stimme leichte Abweichungen zu verpassen ist absolut genial. Ich habe Stunden im Arpeggio Modus verbracht, und sounds erstellt. Das morphen zwischen LP und HP Filter macht unglaublich Spaß! Das die App bereits einige Jahre auf dem Bukel hat,hat mich wirklich überrascht!