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Test: Arturia Keylab Essential 49, 61, Midi-Controllerkeyboard

Die 49er & 61er Extraklasse

8. November 2017

Arturia Keylab Essential

Mit der Arturia Keylab Essential Reihe erweitert der französische Hersteller Arturia seine Palette an USB/MIDI-Controllerkeyboards. Wir durften eines der ersten Modelle testen, hier unsere Meinung zum neuen Arturia Keylab Essential 49 und 61.

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Das Arturia Keylab Essential ist in zwei Größen erhältlich, mit 49 oder 61 Tasten. Funktional unterscheiden sich die beiden Controllerkeyboards nicht, zum Test stand uns die 49er Version zur Verfügung. Ausgestattet ist das Keyboard mit allerlei Bedienelementen zum Schrauben, Ziehen, Drehen und Spielen. Ganz links angefangen bietet das Arturia Keylab Essential 49/61 ein Pitch Bend- und ein Modulationsrad. In diesem Fall etwas kleiner als bei anderen Keyboards, aber schön griffig und mit ausreichendem Gegendruck versehen. Darüber vier Buttons, zwei davon zuständig für die Oktavierung, die anderen beiden für Transposition und Chord. Die Chord-Funktion erlaubt es, mehrstimmige Akkorde mit nur einem Finger zu spielen.Arturia Keylab Essential

Weiter geht es mit acht anschlagsdynamischen Pads. Neben dem eigentlichen Spielen hierauf lassen sich hiermit – in Kombination mit der Map-Select-Taste – alle Bedienelemente inklusive diverser Grundeinstellungen umschalten. Setting 1 und 2 sind fest als Analog Lab- und DAW-Setting gespeichert, die anderen sechs sind als User-Presets ausgelegt.

Es folgt das DAW Command Center über das die DAW-Funktionen Save, Punch, Undo und Metronom aufgerufen werden können. Sehr gut, das spart oftmals den Griff zur Maus/Tastatur. Passend dazu hat Arturia darunter die Transportsektion untergebracht.

Das zweizeilige LC-Display samt Push-Encoder erlaubt je nach Einsatzgebiet verschiedenste Funktionen. Da das Arturia Keylab Essential 49/61 mit der Software Analog Lab 2 ausgeliefert wird, ist es hierauf natürlich abgestimmt. So lassen sich die Soundkategorien durch Druck auf den Button Cat/Chat durchsuchen, Presets durch Druck auf den gleichnamigen Button. Per Encoder scrollen, ein Druck darauf lädt den gewünschten Sound.

Arturia Keylab Essential

Acht plus ein Masterfader folgen, direkt darüber jeweils ein Endlosdrehregler. Die drei Part-Buttons rechts des Displays schalten übrigens zwischen den zwei Parts und dem Live-Part um.

Tastatur und Anschlüsse

Obwohl die Tastatur des Arturia Keylab Essential 49/61 sehr leichtgängig ist, bietet sie einen guten Druckpunkt und man bekommt sehr schnell ein gutes Gefühl für die Tastatur. Die Tasten sind natürlich anschlagsdynamisch, Afertouch wird allerdings nicht unterstützt.

Arturia Keylab Essential

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Auf der Rückseite befinden sich die Anschlüsse des Controllerkeyboards. Neben dem obligatorischen USB-Port zur Verbindung mit dem Computer findet man hier einen Haltepedalanschluss, einen MIDI-Ausgang sowie eine Netzteilbuchse. Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang, das Keylab Essential 49/61 lässt sich über USB mit Strom versorgen. Dennoch ein Pluspunkt, denn nutzt man das Keyboard beispielsweise zusammen mit anderen MIDI-Geräten, also ohne Computer, lässt es sich so mit Strom versorgen.

Damit man mit dem Arturia Keylab Essential 49/61 gleich loslegen kann, liefert der Hersteller sein Keyboard mit der DAW Ableton Live Lite 9 und der hauseigenen Software Analog Lab 2 aus, ebenso gehört eine Lizenz für den UVI Concert Grand Model D dazu. Dass Arturia hier wieder Analog Lab 2 mitliefert und nicht nur die deutlich abgespeckte Version Lab Lite (wie beim Minilab MK2), ist sehr erfreulich. Denn dadurch hat man nicht nur 500, sondern satte 5.000 ausgewählte Sounds der Arturia Software-Instrumente auf seinem Rechner.

Arturia Keylab Essential

Optisch orientiert sich das Keylab Essential allerdings an seinem kleineren Bruder. Das Kunststoffgehäuse ist komplett in Weiß gehalten, lediglich die Seiten wurden mit einer Holzoptik verschönert. Alles macht einen soliden Eindruck, die Bedienelemente fassen sich gut an und lassen auf Langlebigkeit hoffen. Die Maße der 49er Version betragen 78,4 x 7,6 x 24,8 cm, das Gewicht liegt bei 3 kg. Die Version mit 61 Tasten ist logischerweise etwas breiter, diese beträgt hier 88,2 cm, das Gewicht ist liegt bei 3,3 kg.

Arturia Keylab Essential in der Praxis

Mit dem Keylab Essential lassen sich grundsätzlich drei Szenarien abdecken:

  • Steuerung der Analog Lab 2 Software
  • Steuerung einer beliebigen DAW
  • Einsatz als herkömmlicher MIDI-Controller

Bei Szenario 1 und 2 empfiehlt es sich zunächst, auf die auf dem Beilegblättchen notierte Website „Keylab Essential Start“ zu gehen. Arturia bietet für alle seine aktuellen Produkte solch eine Website an, hier wird in sechs Schritten kurz und bündig aufgezeigt, wie die Installation vonstattengehen sollte. Zwar nur ein kleines Detail, aber besonders für Einsteiger sicherlich eine große Hilfe. Auf dieser Website findet man auch das Handbuch des Keylab Essential, fünf PDF-Dateien in unterschiedlichen Sprachen stehen zur Auswahl, darunter auch eine deutsche Version.

Arturia Keylab Essential

Hat man alles installiert, befindet sich neben der Analog Lab 2 Software auch das MIDI-Control-Center auf dem Rechner. Hierüber lassen sich alle programmierbaren Bedienelemente des Arturia Keylab Essential 49/61 mit Funktionen/Parametern belegen. Direkt am Controllerkeyboard geht das nämlich leider nicht.

Wie bereits erwähnt, lassen sich im Controllerkeyboard sechs User-Presets speichern, beispielsweise für bestimmte Synthesizer oder spezielle DAW-Aufgaben. Das MIDI-Control-Center ist sehr übersichtlich aufgebaut und bietet auch weitergehende Funktionen wie beispielsweise die Einschränkung des Regelbereichs von Fader/Potis. Pitch Bend- und Modulationsrad sind leider nicht programmierbar, diese sind fest auf ihren namensgebenden Parameter eingestellt.

Die Analog Lab 2 Software kennen die meisten Leiser sicherlich bereits, daher nur eine kurze Übersicht dazu. In der zum Arturia Keylab Essential 49/61 gehörenden Version finden sich rund 5.000 Sounds aus den Software-Instrumenten des Herstellers, quasi eine großer Rundumschlag aus folgenden Instrumenten:

Arturia Keylab Essential

Die Bedienelemente des Keylab Essential sind ab Werk bereits auf die Nutzung mit Analog Lab 2 zugeschnitten, d.h. die Fader/Potis steuern bei aktiver Verbindung u.a. die ADSR-Hüllkurve, Resonance Filter, LFO Speed etc. Sehr galant ist in diesem Fall das Browsen und Selektieren von Preset-Sounds gelöst. Über die Button Cat/Char und Preset kann man die Sounds von Analog Lab 2 zunächst vorselektieren, danach durch die Preset-Liste scrollen. Push-Encoder drücken und das Preset kann gespielt werden. So entfällt ein Großteil der Maus-/Tastaturarbeit und man muss nicht andauernd den Blick auf den Computerbildschirm werfen, sehr gut. Dass das Keylab Essential auf diese gute Art und Weise nur mit der hauseigenen Analog Lab 2 zusammenarbeitet, ist dem Hersteller nicht übel zu nehmen. Hier kocht jeder Hersteller weiterhin sein eigenes Süppchen, das wird auch in Zukunft (wohl leider) nicht ändern lassen.

Arturia Keylab Essential

Die anfangs bereits erwähnte Chord-Funktion erlaubt es, über eine einzelne Taste mehrstimmige Akkord zu spielen. Das Prinzip ist einfach: Chord-Taste drücken und bei blinkender Taste den gewünschten Akkordtyp spielen, beispielsweise einen Dur- oder Dominantseptakkord. Chord-Taste loslassen, der Button leuchtet nun durchgängig und ab sofort wird zu jedem gespielten Grundton ein Dur-/Dominantseptakkord hinzugefügt. Eine schöne Funktion, aber man muss natürlich trotzdem wissen, wie ein Dur-Akkord aufgebaut ist, einstellen lässt sich der Akkordtyp nämlich nicht.

Arturia Keylab Essential

Zu guter Letzt arbeitet das Arturia Keylab Essential 49/61 auch mit allen erdenklichen DAWs zusammen, allerdings hängt der Grad der Implementierung stark von der DAW ab. Ganz vorne mit dabei ist Ableton Live Lite ab Version 9.7.3, denn hier kann das Keylab Essential direkt in der Ableton Liste ausgewählt werden.

Alle anderen DAWs müssen entweder per MIDI-Learn oder über MCU/HUI-Protokoll eingebunden werden und das funktioniert nicht bei allen DAWs gleich gut. Das gilt sowohl für die Fernbedienung der Track-Lautstärken über die Fader und Potis, als auch für die Bedienelemente des DAW Command Centers und die Transportsektion. Unter Cubase 9 funktionieren die Funktionen Metronom und Undo beispielsweise nicht, bei anderen DAWs sind es andere Funktionen, die nicht kompatibel sind. Eine Übersicht der nicht-kompatiblen Funktionen und Hilfestellung zur Einbindung gibt Arturia hier an.

Arturia Keylab Essential

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Fazit

Mit dem Arturia Keylab Essential 49/61 bringt der französische Hersteller ein sehr gutes USB/MIDI-Controllerkeyboard auf den Markt. Neben dem Einsatz als herkömmlicher MIDI-Controller lässt sich das Keylab Essential auch mit allen gängigen DAWs nutzen, der Grad der Implementierung hängt aber stark von der DAW ab.

Das volle Potenzial entfaltet das Controllerkeyboard erst zusammen mit der zum Lieferumfang gehörenden Analog Lab 2 Software, hier macht sogar das Suchen, aufrufen und schrauben der Preset Sounds Spaß. Wünschenswert wäre nur ein integrierte Arpeggiator und Sequencer gewesen.

Plus

  • Einsatzgebiet
  • Analog Lab 2 Software
  • Verarbeitung

Minus

  • DAW Command Center nicht zu allen DAWs kompatibel
  • kein Arpeggiator
  • kein Sequencer

Preis

  • Ladenpreis:
  • Keylab Essential 49: 199,- Euro
  • Keylab Essential 61: 249,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Schade, dass Arturia bei den Essentials auf Aftertouch verzichtet hat.

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      Das stimmt, aber immerhin ist Analog Lab 2 dabei. Beim Minilab MK2 gab es ja nur die abgespeckte Version davon.

  2. Profilbild
    Moogfeld

    Na, hoffentlich ist die Qualitiät der Klaviatur des „Essential“ dieses mal besser als es bei den KeyLabs 25/49/61, der Fall war….
    Mit diesen verbindet mich nämlich eine ausgeprägte Hassliebe: Auf der Habenseite stand immer die wertige Materialauswahl, also das Metallgehäuse mit den Holz-Seitenteilen und die prima Abstimmung auf das Analog Lab, aber die Klaviatur ging bei meinen beiden KeyLabs immer pünktlich nach Ablauf der Garantie über den Jordan: urplötzlich nach oben hochstehende Tasten und/oder Tasten die komplett ihren elektronischen Dienst versagten. Haptisch war die Tastatur zwar ok, aber von der mechanischen Stabilität war es beide male eine Katastrophe. Und wer sich dann ein bisschen im Netz umsah, erkannte auch schnell, dass es sich hier um keine Einzelfälle handelte.
    Leider ist die geile Analog Lab Software ohne passenden Controller nicht einmal halb so spassig, von daher gehe ich evtl. noch einmal eine Ehe mit einem Essential ein…..in der Hoffnung dass Arturia hier ein „Learning“ hatte….für Langlebigkeit nehme ich dann auch gerne das Kunststoffgehäuse und den fehlenden Aftertouch in Kauf.

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      @Moogfeld Das ist natürlich ärgerlich. Die Langlebigkeit der Tastaturen können wir natürlich in einem Test nicht überprüfen. Und ja, Analog Lab macht wirklich erst richtig Spaß wenn man den Controller dazu besitzt

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Felix Thoma Kann man auch nicht unbedingt zur Regel erklären. Hab‘ zwar auch eine etwas trägere Ansprache bei einer Taste im Diskant, aber alles in allem kann ich den Eindruck der Trashtasten so nicht bestätigen. Jedenfalls bis jetzt noch nicht. Hab ’nen Keylab jetzt auch schon ein Paar Jahre am Start.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Moogfeld Mein Keylab61 hier hat auch mehrere hochstehende Tasten nach nur knapp über drei Jahre.
      Zwei weitere stehen so scheps in der Waage, dass da wohl nur Frage der Zeit ist, bis die auch nach oben federn, bzw. allgemein hat die Tastatur sehr stark abgebaut über die Zeit – obwohl nicht mal soooo oft benutzt.
      Finds schade, aber nochmal kommt mir so ein Ding nicht mehr ins Haus, da hilft auch kein Metallcase/Holz und die restlichen Features.
      Da ich in der Preisklasse bleiben und wieder was mit Aftertouch will, wirds vermutlich sogar der arg betagte Roland/Cakewalk A800 Plastikbomber als Ersatz werden.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Also Arturia hat sicher schon geilere Sachen gebaut. So wie seinerzeit den Spark, und ich meine den grossen Controller. Das war eine tolle Innovation. Aber das hier ist ja echt nichts neues. Und die Decefix Holz Aufkleber sind echt peinlich!

  4. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Auf der einen Seite macht Arturia mit Beat- & KeyStep gute & günstige Sequencer, auf der anderen ebenfalls g & g Controller-Keyboards. Warum dann nicht auch konsequenterweise ein Master-Keyboard mit dem Sequencer des Beat-/KeySteps? Dazu noch viele CV/Gate-Anschlüsse. Ich bin doch bestimmt nicht der Einzige mit vergleichbaren Wünschen (remember Quasimidi’s Cyber-6), oder…?

    • Profilbild
      phoges

      @Son of MooG Würde ich sofort kaufen !
      Genau auf so etwas warte ich auch.
      So ein Teil hätte dann auch den Namen
      „Masterkeyboard“ verdient……

      • Profilbild
        Tai AHU

        @phoges Sorry, „Masterkeyboard“ verdient niemand, der auf Aftertouch verzichtet. Chords wäre für mich sinnfrei, wer spielt schon Akkorde ohne Wechsel von Dur zu Moll parallel, ok, ich weiss das machen einige…. Analog Lab eindeutig auf der Haben Seite. 200€ für ein 49 Tasten Keyboard gehört allerdings zu Soll

  5. Profilbild
    Albedo39.0

    Hallo phoges
    Kann man jetzt auch endlich sofort kaufen. Habe bis zum realese 8 Terminänderungen erhalten…..
    . Schwamm drüber !
    Man kann es nicht mit einem alten AFE vergleichen, das Teil habe ich seit 11 Jahren , muckenfrei ( Moogfeld ) und ist aus Gußeisen mit Vogelsitzholzseiten also haptisch eher ein Sumo Ringer.
    SMD soldering + Plaste mach das Keyboard preiswert aber nicht billig in der Aufmachung. Die Tastatur ist angenehm in der Ansprache und ob aftertouch erforderlich ist, ist Geschmackssache.
    Aber ganz so smooth wie im Werbevideo läuft es dann doch nicht sondern hat ein bischen Einbindungzeit nötig.
    Für schmales Geld brauchbare Ware und die Add ons ( Vangelis , JMJ, PF) die angeboten werden sind ebenfalls brauchbar.
    Wer es denn dicker braucht, dann eben Keylab Serie mit Split und dem anderen Gedöns aber eben für 200 Tacken mehr.
    Brauchbar !

  6. Profilbild
    chk

    Für mich ist das Teil einfach zu teuer, für das, was es bietet. Kein Aftertouch, kein Arpeggiator, und die Materialien im Gegensatz zum „großen“ Keylab ebenfalls günstiger. Ich denke, es würde eher in den Preisrahmen passen, in dem Native Instruments auch jetzt seine Komplete Kontrol A-Serie anbietet.

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