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Test: Arturia Mini-Filter, M12 Filter, SEM Filter, 1973 Pre, TridA Pre, V76 Pre, Plug-ins

(ID: 237033)

Ein Überblick über die Arturia Preamp Suite

Die zweite neu erhältliche Plug-in-Suite von Arturia beinhaltet drei analogen Preamp-Ikonen nachempfundene Vorverstärker mit Sättigungsstufen und Equalizern, die den durchgeschleiften Eingangssignalen zu analoger Wärme und musikalischeren Obertönen verhelfen sollen.

Arturia 1973-Pre

Das Arturia 1973-Pre Plug-in stellt eine Emulation des 1073 Preamps von Rupert Neve in Stereo dar. Dieser war der erste Vorverstärker seiner Art, der mit Transistoren und nicht basierend auf Röhrentechnologie konstruiert war. Inbegriffen ist ein 3-Band Stereo-Equalizer, dessen Mittenband parametrisch ist. Alle Bänder können um 18 dB angehoben oder abgesenkt werden, hinzu kommt noch ein frequenzvariabler Lowcut. Ein schönes Feature, das sich in allen Preamps findet, ist die Automatic Gain Control, die beim Einstellen der Eingangslautstärke (und somit auch dem Sättigungs-Level des Plug-ins) automatisch die Ausgangslautstärke angleicht und auf dem selben Level hält, sodass man sich ohne Lautstärkeunterschiede auf seinen persönlichen Drive-Sweetspot konzentrieren kann. Ebenfalls bei allen Plug-ins lassen sich per Knopfdruck die Phasen der einzelnen Kanäle drehen und die Kanäle linken, sowie von links/rechts auf Mitte/Seite stellen. Zudem kann man beim 1973-Pre per Knopfdruck zwischen den Nachbildungen der standartig verbauten Carnill Transformatoren und den späteren von Marinair wählen.

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Das Arturia 1973-Pre Plug-in

Arturia TridA-Pre

Die selten produzierten und dennoch durch diverse Pop-Produktionen als Legende gehandelten Trident A-Range Mischpulte standen für das Arturia TridA-Pre Plug-in Modell. Dieses auberginefarbene Mischpult genießt einen geradezu mystischen Status in der Recording-Industrie und ist gemeinhin für seinen untypischen, sehr musikalisch klingenden 4-Band-Equalizer bekannt, der im Plug-in als Stereoversion nachgebildet ist. An Fadern lassen sich hier Tiefen und Höhen um jeweils 15 dB per Kuhschwanzfilter anheben oder absenken, hinzu kommen zwei parametrische Mittenbänder. Wie beim Original lassen sich die verbauten Hoch- und Tiefpassfilter mit Knöpfen an verschiedenen Frequenzpunkten platzieren, die Kombination dieser verstärkt den Low- beziehungsweise High-Cut nochmals.

Arturia V76-Pre

Das V76-Pre Plug-in ist der REDD Konsole aus den Abbey Road Studios nachempfunden. Das alte Broadcast-Pult besaß Röhrenvorverstärker von Telefunken, die zuhauf kopiert und produziert wurden. Heute sind diese kaum noch zu bekommen, vor 10-15 Jahren war es noch leichter, mal auf eBay über ein Paar zu stolpern. Außerdem implementiert ist eine Nachbildung eines Telefunken Shelving-EQs, mit dem sich Höhen und Mitten jeweils in Stereo oder MS um 10 dB anheben oder absenken lassen.

Das Arturia V76-Pre Plug-in

Auch hier besticht und überzeugt wieder das GUI-Design, was den diversen anderen Preamp Klonen von Waves, UAD, Sknoteaudio oder Slate Digital meiner Ansicht nach einiges voraus hat. Das ist nicht zuletzt einfach dem guten Aussehen oder der Übersichtlichkeit geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass sich hier Arturia-typisch die Plug-in-Fenster frei in der Größe anpassen lassen, auch der Presetmanager überzeugt in gewohnter Manier. Hier merkt man, dass das Unternehmen bereits seit 1999 Bestand hat und seit 2003 Software-Analog-Emulationen entwickelt.

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Praxis, Klang und Benutzerfreundlichkeit der Arturia Preamps

Beim Insertieren der Preamps bzw. Equalizer merkt man sofort, dass sich etwas tut. Egal um welche Ausgangsquelle es sich handelt, sie wird aufgrund der Kopie von analoger, minimaler Imperfektion sofort merklich lebendiger und für das Ohr interessanter. Während dieser subtileren Testphase fiel besonders der angenehme, aber auch deutlich färbende seidig und mittenbasiert anmutende Eigenklang der Telefunken-Röhrenkopie des V76-Pre Plug-ins auf. Der Equalizer, der bei allen Plug-ins dankbarerweise auch deaktivierbar ist, färbt hier jedoch aufgrund der lediglich zwei verbauten Shelving-Bänder in Nullstellung am wenigsten. Bei den drei EQ-Bändern des 1973-Pre und besonders den vieren des TridA-Pre merkt man die Zerteilung des Signals schon deutlicher. Der Arturia 1973-Pre klingt sehr präsent und grobkörnig, dieser manifestierte sich schnell als Waffe der Wahl, wenn es um den ersten Vorschliff von Drums ging.

Außerdem glänzt er durch sein variables Mittenband, mit dem sich beispielsweise akustische Kickdrums schon vor der eigentlichen Bearbeitung in die richtige Richtung bringen oder Vocals an der richtigen Stelle zu mehr Biss verhelfen lassen. Beim Hochregeln des Drives offenbart sich eine warme, im heißen Bereich recht kratzige Sättigungsstufe, die sich subtil fantastisch auf diversen Signalen einsetzen lässt und auch mal heißer gefahren werden kann, ohne dass man zu große Angst um die Höhenabbildung im Mix haben muss.

Der Arturia TridA-Pre bietet allein schon aufgrund seines Equalizers am meisten Allround-Potenzial. Dieser entwickelte sich schnell zu meiner Präferenz bei melodischem Material aller Art, hiermit ist es beispielsweise ein Leichtes, Stereosignalen in M/S zu Charakter und Präsenz zu verhelfen. Der EQ des TridA macht jedoch auch ganz schön viel musikalischen Dreck, genau wie das Original.

Das Arturia TridA-Pre Plug-in

Alle drei Preamps bringen ihren eigenen, authentisch klingenden Charakter mit sich und es ergibt sich das Gefühl, dass hier alles seinen Zweck hat, allerdings lohnt es sich auch immer wieder zu wagen, diesen zu entfremden. Die Plug-ins dienen im klassischen Sinne als erstes Glied in der Signalkette, als solches alleine bieten sie einen großen Mehrwert für jegliche Audiosignale, aber auch auf Bussen sind sie verwendbar, um Signale in der Summe zu verdichten.

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      AMAZONA Archiv

      @[aˈtoːm] [aːl] [ˈa(ː)tonaːl] Yep! Kann ich bestätigen. Seitdem auch in jedem Track irgendwo verwurstet.

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